DE4221900A1 - Kunststeinelement - Google Patents
KunststeinelementInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kunststeinelement zum
Bilden einer Pflasterung zusammen mit anderen Kunststeinele
menten mit einer begeh- oder befahrbaren Oberseite, einer der
Oberseite gegenüberliegenden Unterseite und zwischen Obersei
te und Unterseite vorhandenen Seitenwänden. Derartige Kunst
steinelemente werden im Platten- und Pflasterbereich als Be
tonsteine eingesetzt. Betonsteine sollen sich einfach und
leicht verlegen und gleichzeitig als Massenprodukt günstig
herstellen lassen. Hinsichtlich der Begehbarkeit und Befahr
barkeit werden zunehmend höhere Anforderungen an derartige
Steine bzw. das Pflaster gestellt.
Es sind Betonsteine als Pflastersteine zum Pflastern von
Straßen, Parkplätzen, Fußgängerzonen und Wegen der verschie
densten Form bekannt. Bei großen Flächen besteht jedoch das
Problem, die bei Niederschlägen auf relativ großen ge
pflasterten Flächen auftretende Regenwassermenge in der Kana
lisation aufzunehmen und im Vorfluter abzuführen, da häufig
die Kanalisationsquerschnitte für derartige, insbesondere bei
Wolkenbrüchen auftretende, große Wassermengen nicht dimensio
niert sind. Aus ökologischen Gesichtspunkten wird das "Ver
siegeln" größerer Flächen nicht gerne gesehen und immer sel
tener genehmigt. Regenwasser belastet quantitativ unnötig das
Kanalsystem, sowie die Kläranlagen.
Um anfallendes Regenwasser möglichst schnell und ohne große
Überschwemmung bzw. Wasseransammlung abzuführen, ist in dem
Deutschen Gebrauchsmuster 88 09 820.6 ein Betonstein angege
ben, der einen aus zwei längs einer Basiskante miteinander
verbundenen, regelmäßigen Fünfecken bestehenden, geometri
schen Grundriß aufweist. Hierbei sind an zwei längs je einer
Parallelen zur Basiskante gegenüberliegenden Ecken der
Fünfecke Aussparungen vorgesehen, derart, daß sich im verleg
ten Zustand der Betonsteine quadratische Aussparungen zwi
schen den Steinen bilden in die das Regenwasser einsickern
kann.
Aus dem deutschen Gebrauchsmuster 91 11 552.3 ist ein Beton
stein bekannt, der als Doppelverbundstein mit auf beiden
Stirnseiten vorhandenen verbreiterten Schulterbereichen aus
gebildet ist und bei dem die Stirnseiten jeweils eine Ausneh
mung aufweisen. Bei Verlegung des Steines stoßen jeweils die
Ausnehmungen benachbarter Betonsteine aneinander, so daß bei
spielsweise eine quadratische Ausnehmung gebildet wird. Diese
wird mit Split verfüllt. In diese Ausnehmung kann bedarfswei
se Regenwasser einsickern.
Derartige Steine sind hinsichtlich ihrer Begehfreudigkeit
nicht optimal. Die relativ großen mit Split gefüllten Ausneh
mungen verhindern beispielsweise den Einsatz derartiger Stei
ne im Bereich von Parkplätzen von Kaufhäusern, da ein Befah
ren eines aus derartigen Pflastersteinen gebildeten Pflasters
mittels eines Einkaufwagens praktisch nicht möglich ist.
Insgesamt entspricht die Gehfreudigkeit nicht dem geforderten
hohen Standard. Desweiteren ist die pro Zeiteinheit ein
sickernde Wassermenge begrenzt, so daß das sofortige Ein
sickern größerer Regenmengen nicht zwingend gewährleistet
werden kann.
Desweiteren sind Pflastersteine bekannt, die eine offene Po
renstruktur aufweisen, durch die auftretendes Wasser hin
durchsickern kann. Um eine genügend hohe Festigkeit und eine
gute Begehbarkeit zu gewährleisten, sind jedoch die Poren
durchmesser sehr klein gehalten. Dies führt jedoch im Laufe
der Zeit dazu, daß sich die kleinen Oberflächenporen infolge
Verschmutzung zusetzen, so daß ein Wasserabfluß durch das Po
rensystem hindurch praktisch nicht mehr möglich ist. Deswei
teren ist ein ein offenes Porensystem aufweisender Stein be
kannt, der auf seinen Seitenwänden eine V-förmige umlaufende
Nut aufweist. Diese Nut steht mit einer zur Unterseite des
Steines hinweisenden Ausnehmung in Verbindung. Die umlaufende
V-Nut soll gewährleisten, daß in ihr das durch das Poren
system einsickernde Wasser gesammelt und abgeführt wird. Auch
hier tritt das Problem der Verschmutzung auf, so daß im Laufe
der Zeit ein derartiger Stein nicht mehr in der Lage ist, ge
nügend Oberflächenwasser aufzunehmen und abzuführen.
Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, ein Kunststeinele
ment anzugeben, das einfach und sicher verlegt werden kann,
das eine gute Begeh- und Befahrbarkeit gewährleistet, das
flexibel einsetzbar ist und mit dem gleichzeitig eine
Pflasterung hergestellt werden kann, die größere Regenwasser
mengen problemlos aufnehmen bzw. ins Erdreich abführen kann.
Diese Erfindung ist bei dem Betonstein der eingangs genannten
Art durch die Merkmale des Anspruchs 1 gegeben. Vorteilhafte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind Gegenstand der Un
teransprüche.
Das erfindungsgemäße Kunststeinelement zeichnet sich dement
sprechend dadurch aus, daß an zumindest einer Seitenwand zu
mindest aneinander eine Abstandseinheit angeordnet ist, wo
durch bei verlegten Kunststeinelementen zumindest eine Fuge
gebildet wird- und auf der Unterseite zumindest eine von Sei
tenwand zu Seitenwand durchgehende kanalartige Ausnehmung
vorhanden ist, die mit der Fuge in Verbindung steht. Die in
folge der zumindest einen Abstandseinheit bei aneinander ver
legten Steinen gebildete Fuge wird nicht mit Fugenmaterial
verfüllt. Dadurch ist sie in der Lage auftretendes Wasser so
fort aufzunehmen. Das in die Fuge fließende Wasser wird der
Ausnehmung zugeführt. Somit ist jeder Stein in der Lage, pro
blemlos und sofort einen bestimmten Volumenanteil an Wasser
aufzunehmen. Weiterhin versickert im Laufe der Zeit das in
der Ausnehmung befindliche Wasser.
In einer bevorzugten Ausführungsform, in der das Kunststein
element im wesentlichen als Parallelepiped ausgebildet ist,
weist jede der vier Seitenflächen eine Abstandseinheit auf.
Durch die unterseitig angeordnete Ausnehmung und durch die
Tatsache, daß derartige Kunststeinelemente im Sand-, Split-
oder Mörtelbett verlegt werden, ist eine Verzahnung der Ab
standseinheiten und damit der Kunststeinelemente untereinan
der entfallen, da die Steine ein gewisses Maß in ihr Unterla
genbett eingerüttelt werden und daher eine Verschiebung zu
mindest quer zu der kanalartigen Ausnehmung praktisch aus zu
schließen ist.
Eine bevorzugte Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus,
daß eine erste Seitenwand zwei jeweils einzeln im Bereich
oder neben einer Seitenwandkante angeordnete erste Ab
standseinheiten aufweist, eine der ersten Seitenwand gegenü
berliegende zweite Seitenwand eine spiegelbildliche Anordnung
von ersten Abstandseinheiten aufweist und die dritte und
vierte Seitenwand jeweils eine zweite Abstandseinheit auf
weist, wobei sich diese Abstandseinheiten nahezu diagonal ge
genüberliegen. Ein derartiges Kunststeinelement eignet sich
sehr gut für eine Verlegung innerhalb eines Pflasters mit T-
Fuge. Die Fugendicke entspricht hierbei der Dicke der Ab
standseinheit. Hierbei wird bevorzugt der Abstand der ersten
Abstandseinheiten einer Seitenwand untereinander so gewählt,
daß bei Verlegung des Kunststeinelements in einer Pflasterung
mit T-Fuge zwei erste Abstandseinheiten aneinanderstoßender
benachbarter Kunststeinelemente an dieser Seitenwand anliegen
und die in einer durchlaufenden Fuge angeordneten ersten Ab
standseinheiten benachbarter versetzter Kunststeinelemente an
ihrer einen Seitenwandung untereinander anliegen. Das Anlie
gen der Seitenwandung der Abstandseinheiten untereinander er
gibt eine gewisse Verzahnung der Abstandseinheiten unterein
ander in der durchlaufenden Fuge, durch die die Sicherheit
des Kunststeinpflasterelements gegen Verschiebung heiter er
höht wird.
Eine weitere Ausführungsvariante zeichnet sich dadurch aus,
daß die dritte und vierte Seitenwand jeweils eine weitere
zweite Abstandseinheit aufweisen, wobei erste und zweite Ab
standseinheiten im Kantenbereich einstückig zusammenstoßen.
Bei dieser Ausführungsvariante beträgt die Fugendicke sowohl
bei einer Verlegung eines Pflasters mit T-Fuge als auch mit
Kreuzfuge das Doppelte der Dicke der Abstandseinheiten.
Die Verwendung von hochfesten Stahlformen ermöglicht eine
rationelle maschinelle und kostengünstige Fertigung derarti
ger Kunststeinelemente im Betonsteinwerk. Nach dem Aushärten
werden die nebeneinanderliegenden Betonsteine auf eine be
stimmte Breite seitlich zusammengepreßt. In diesem Zustand
kann eine größere Anzahl von Kunststeinelementen gleichzeitig
angehoben und palettiert werden. Um diese einfache Palettier
weise zu gewährleisten, zeichnet sich eine besonders vorteil
hafte Variante des erfindungsgemäßen Kunststeinelements da
durch aus, daß die Abstandseinheiten einer Seitenwand und der
dieser Seitenwand gegenüberliegenden Seitenwand relativ große
ebene Anlageflächen aufweisen. Durch die genügend große Anla
gefläche stellt sich ein genügend stabiler Zustand der auf
einandergepreßten Kunststeinelemente ein, so daß diese ebenso
wie die bekannten Steine in einfacher Art und Weise palet
tiert werden können.
Um ein optisch günstiges Aussehen der Pflasterung mit den er
findungsgemäßen Kunststeinelementen zu gewährleisten, laufen
die Abstandseinheiten nicht über die gesamte Dicke des Stei
nes durch, wodurch diese Abstandseinheiten für den Betrachter
des aus den Kunststeinelementen bestehenden Pflasterung nicht
sichtbar sind. Bevorzugt weisen die Abstandseinheiten einer
Seitenwand und die Abstandseinheiten der dieser Seitenwand
gegenüberliegenden Seitenwand eine Länge von ca. 50 bis 80%
der Dicke des Kunststeinelements auf, wobei die Abstandsein
heiten im wesentlichen bündig mit der Unterseite abschließen.
In einer schalungstechnisch besonders einfachen Ausführung
ist die Ausnehmung als nach unten offene Rechteckausnehmung
ausgebildet. Die Ausnehmung kann auch mit quadratischem, tra
pezförmigem, halbkreisförmigem oder sonstigem schaltungstech
nisch günstigem Querschnitt ausgebildet sein. Um die aufnehm
bare Wassermenge pro Stein zu steigern und gleichzeitig eine
problemlose Verlegung innerhalb eines Pflasters mit T-Fuge
und Kreuz-Fuge bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung eines
wasseraufnehmenden Kanalsystems zu ermöglichen, zeichnet sich
eine bevorzugte Ausgestaltung darin aus, daß eine parallel zu
einer Seitenwand verlaufende, im Mittelachsenbereich des
Kunststeinelements angeordnete erste Ausnehmung und jeweils
eine parallel zur ersten Ausnehmung angeordnete zweite Aus
nehmung im Kantenbereich Seitenwand Unterseite, so daß in
diesen Bereichen nach innen springender Eckbereich vorhanden
ist.
Eine besonders einfache und die gleiche Fugenbreite bei T-
Fugen-Verlegung und Kreuz-Fugen-Verlegung gewährleistende
Ausführungsvariante zeichnet sich dadurch aus, daß die Breite
der ersten Abstandseinheiten größer ist als die Breite der
zweiten Abstandseinheiten, derart, daß bei Verlegung des
Kunststeinelements in einer Pflasterung mit T-Fuge, die in
einer durchlaufenden Fuge angeordneten ersten Abstandseinhei
ten mit ihrer Anlagefläche bereichsweise aneinanderliegen.
Um zu möglichst gleichmäßig verteilten Ausnehmungsquerschnit
ten zu kommen, ist die Breite der zweiten Ausnehmung so ge
wählt, daß sie die Bedingung
2×Breite der zweiten Ausnehmung + Fugenbreite = Breite der ersten Ausnehmung,
erfüllt, wobei die Fugenbreite der einfachen oder der doppel
ten Dicke einer Abstandseinheit entspricht.
Das erfindungsgemäße Kunststeinelement wird bevorzugt in im
wesentlichen quadratischer Grundrißform, insbesondere in den
Abmessungen 16 cm×16 cm, hergestellt. Es sind auch andere
Grundrißformen möglich, wie z. B. Rechteck, Trapez, Sechs
eck etc . . Grundsätzlich sind alle im Platten- und Pflasterbe
reich üblichen Maße möglich z. B. 30 cm×30 cm oder
40cm×40 cm. Je kleiner die Fläche des einzelnen Kunststeinelements
ist, desto größer ist die Menge des sofort aufnehmbaren Was
sers. Durch seine von den üblichen Steinen nur unwesentlich
abweichende äußere Form ist das erfindungsgemäße Kunststein
element auch maschinenverlegbar. Durch Wahl entsprechender
Elementdicke vornehmlich im Bereich der Ausnehmung kann die
geforderte Mindestfestigkeit erzielt werden. Als Baustoff für
ein derartiges Kunststeinelement wird bevorzugt ein Beton mit
einer Druckfestigkeit von 60 N/mm2 eingesetzt.
Weitere Ausführungsformen und Vorteile der Erfindung ergeben
sich durch die in den Ansprüchen weiterhin aufgeführten Merk
male sowie durch die nachstehend angegebenen Ausführungsbei
spiele. Die Merkmale der Ansprüche können in beliebiger Weise
miteinander kombiniert werden, insoweit sie sich nicht offen
sichtlich gegenseitig ausschließen.
Die Erfindung sowie vorteilhafte Ausführungsformen derselben
werden im folgenden anhand der in der Zeichnung dargestellten
Beispiele näher beschrieben und erläutert. Die der Beschrei
bung und der Zeichnung zu entnehmenden Merkmale können ein
zeln, für sich oder zu mehreren in beliebiger Kombination an
gewandt werden. Es zeigen:
Fig. 1 Draufsicht auf ein Kunststeinelement mit insgesamt
sechs Abstandseinheiten und drei Ausnehmungen,
Fig. 2 Seitenansicht des Kunststeinelements gemäß Fig. 1,
Fig. 3 um 90° gedrehte Seitenansicht des Kunststeinelements
gemäß Fig. 1,
Fig. 4 perspektivische Darstellung des Kunststeinelements
gemäß Fig. 1,
Fig. 5 Draufsicht auf ein Kunststeinelement mit insgesamt
acht Abstandseinheiten und drei Ausnehmungen,
Fig. 6 Seitenansicht des Kunststeinelements gemäß Fig. 5,
Fig. 7 um 90° gedrehte Seitenansicht des Kunststeinelements
gemäß Fig. 5,
Fig. 8 perspektivische Darstellung des Kunststeinelements
gemäß Fig. 5,
Fig. 9 Ausschnitt aus einem Pflaster mit T-Fuge, bestehend
aus Kunstpflastersteinen gemäß Fig. 1,
Fig. 10 Ausschnitt aus einem Pflaster mit Kreuz-Fuge, beste
hend aus Kunststeinelementen mit einer Abstandsein
heit je Seitenwand, die sich nahezu diagonal gegen
überliegen,
Fig. 11 Detail einer Pflasterung mit T-Fuge, bestehend aus
Kunststeinelementen gemäß Fig. 5 und
Fig. 12 Detail einer Pflasterung mit Kreuz-Fuge, bestehend
aus Kunststeinelementen gemäß Fig. 5.
Das in den Fig. 1 bis 4 dargestellte Kunststeinelement 10
weist eine im wesentlichen quaderförmige Volumenstruktur auf
mit einer quadratischen Oberseite 12, die die Geh- bzw. Fahr
fläche darstellt, und einer der Oberseite gegenüberliegenden
quadratischen Unterseite 14. Zwischen der Oberseite 12 und
der Unterseite 14 sind Seitenwände vorhanden und zwar eine
erste Seitenwand 16, die in Fig. 1 oberseitig angeordnet ist,
eine der ersten Seitenwand 16 gegenüberliegende zweite Sei
tenwand 18, eine in Fig. 1 links angeordnete dritte Seiten
wand 20 und eine der dritten Seitenwand 20 gegenüberliegende
vierte Seitenwand. An der ersten Seitenwand 16 sind zwei
erste Abstandseinheiten 24 angeordnet, wobei jede erste Ab
standseinheit 24 nahe der Kante 23 zweier zusammenstoßenden
Seitenwände angeordnet ist. Spiegelbildlich zu den ersten Ab
standseinheiten 24 sind ebenfalls an der zweiten Seitenwand
18 erste Abstandseinheiten 24 vorhanden.
Die ersten Abstandseinheiten 24 sind als kegelstumpfförmige
Volumenkörper ausgebildet, welche einstückig mit dem Kunst
steinelement 10 verbunden sind. Sie besitzen jeweils eine
nach oben weisende schräge Seitenwandung 26 und eine zur Mit
te hin gerichtete schräge Seitenwand 28. Unterseitig
schließen die ersten Abstandseinheiten 24 mit der Unterseite
14 des Kunststeinelements 10 bündig ab. Parallel zur dritten
Seitenwand 20 bzw. vierten Seitenwand 22 ist symmetrisch zur
Mittelachse eine von unten offene rechteckförmige Aus
nehmung 30 auf der Unterseite 14 vorhanden. Parallel zu die
ser ersten Ausnehmung 30 ist im Kantenbereich zwischen Unter
seite 14 und dritter Seitenwand 20 bzw. vierter Seitenwand 22
ebenfalls eine rechteckförmige zweite Ausnehmung 32 vorhan
den, so daß in diesem Bereich in einem Querschnitt gesehen
ein nach innen springender Eckbereich vorliegt.
An der dritten Seitenwand 20 bzw. an der vierten Seitenwand
22 ist jeweils eine zweite Abstandseinheit 34 angeordnet, die
ein pyramidenstumpfförmiges Aussehen aufweist und einstückig
mit dem Kunststeinelement 10 verbunden ist. Sie schließt un
terseitig bündig mit der Oberseite der zweiten Ausnehmung 32
ab. Die ersten Abstandseinheiten 24 und die zweiten Ab
standseinheiten 34 verlaufen nicht über die gesamte Höhe des
Kunststeinelements 10. Vielmehr enden diese Abstandseinheiten
mit ihrer Schräge ca. 2 bis 3 cm unterhalb der Oberseite 12.
Wie in Fig. 9 dargestellt, eignet sich ein derartiges Kunst
steinelement 10 zur Verlegung in einer Pflasterung mit T-
Fuge. Dabei sind die ersten Abstandseinheiten 24 in einer
durchlaufenden Fuge 40 angeordnet. Die zweiten Abstandsein
heiten 34 sind jeweils in einer Fuge 42 angeordnet, die pro
Steinlage um eine halbe Steinbreite versetzt vorhanden ist.
Die Fugenbreite entspricht der Dicke der jeweiligen Ab
standseinheiten. Der Abstand der ersten Abstandseinheiten 24
an der ersten Seitenwand 16 bzw. zweiten Seitenwand 18 ist so
bemessen, daß jeweils eine erste Abstandseinheit 24 von zwei
versetzt darüber angeordneten Kunststeinelementen mit der
ersten Seitenwand in Anlagekontakt kommen können. Gleichzei
tig liegen die schräge Seitenwandung 28 der ersten Ab
standseinheiten 24 aneinander. Durch dieses Aneinanderliegen
wird eine Verzahnung in Richtung der durchlaufenden Fuge 40
erzielt, so daß einem Wandern der Kunststeinelemente 10 in
folge Benutzung entgegengewirkt werden kann.
Die zweiten Abstandseinheiten 34 sind nahezu diagonal gegen
überliegend an der dritten Seitenwand 20 bzw. vierten Seiten
wand 22 vorhanden. Dadurch, daß jeweils pro versetzter Fuge
42 zwei beabstandete zweite Abstandseinheiten 34 vorhanden
sind, wird auch hier die Einhaltung einer exakten Fugenbreite
gewährleistet.
Die Breite der zweiten Ausnehmung 32 ist so bemessen, daß der
durch die zwei aneinanderliegenden zweiten Ausnehmungen 32
und der dazwischenliegenden Fuge 42 ein Kanalquerschnitt ge
schaffen wird, der im wesentlichen dem Kanalquerschnitt der
ersten Ausnehmung 30 entspricht.
Man kann den Aufbau des Kunststeinelements in einem Quer
schnitt gesehen in drei Schichten beschreiben. Die erste
oberste Schicht enthält lediglich Fugenausnehmungen, die an
fallendes Wasser sofort aufnehmen können. Darunter schließt
sich eine Schicht an, in der vornehmlich die beabstandeten
Abstandseinheiten vorhanden sind, wobei das Wasser zwischen
den Abstandseinheiten nach unten abgeleitet wird. In der un
tersten Schicht ist schließlich eine Art Kanalsystem vorhan
den, das das durch die Fuge zufließende Wasser problemlos
aufnehmen kann.
Die Anlagefläche 36 der ersten Abstandseinheiten 24 ist
größer bemessen als die Anlagefläche 38 der zweiten Ab
standseinheiten 34. Durch die relativ großen Anlageflächen 36
der ersten Abstandseinheiten 24 und durch ihre symmetrische
Ausbildung an der jeweiligen Seitenwand 16, 18 ist es mög
lich, derartige Kunststeinelemente 10 nach dem Herstellvor
gang zu klammern, was erforderlich ist, um eine möglichst
große Anzahl von Kunststeinelementen 10 nach dem Aushärten zu
palettieren. Hierbei werden die Kunststeinelemente 10 in
Richtung senkrecht zu den ersten bzw. zweiten Seitenwänden
aufeinandergepreßt, so daß die Anlageflächen 36 der ersten
Abstandseinheiten 24 aneinandergepreßt werden. In diesem Zu
stand ist es möglich, eine ganze Fläche von Kunststeinelemen
ten mittels Klammereinheiten anzuheben, da, bedingt durch die
relativ große Anlagefläche 36 der ersten Abstandseinheiten 24
ein stabiler Klammerzustand erzielt werden kann. Dadurch ist
ein einfaches Palettieren derartiger Kunststeinelemente 10
möglich.
Das in den Fig. 5 bis 8 dargestellte Kunststeinelement 50
weist einen ähnlichen Aufbau auf, wie das Kunststeinpflaster
element 10. Jedoch sind die Abstandseinheiten andersartig
ausgestaltet. Gleiche Teile tragen gleiches Bezugszeichen und
werden nicht nochmals erläutert.
Im Gegensatz zu den ersten Abstandseinheiten 24 des Kunst
steinelements 10 sind die ersten Abstandseinheiten 52 des
Kunststeinelements 50 bis in den Bereich der Kante 23 der
Seitenwände vorhanden. Entsprechend weisen diese ersten Ab
standseinheiten 52 unterseitig eine der zweiten Ausnehmung 32
entsprechenden einspringenden Eckbereich auf. An der dritten
Seitenwand 20 und vierten Seitenwand 22 sind jeweils zwei
zweite Abstandseinheiten 56 angeordnet, die sich ebenfalls
bis in den Bereich der Kante 23 der Seitenwände erstrecken
und einstückig mit den ersten Abstandseinheiten 52 verbunden
sind. Unterseitig schließen die zweiten Abstandseinheiten 54
mit der zweiten Ausnehmung 32 ab, und die ersten Abstandsein
heiten schließen bereichsweise unterseitig mit der Unterseite
14 des Kunststeinelements 50 ab.
Wie in den Fig. 11 und 12 dargestellt, eignet sich ein
derartiges Kunststeinelement 50 sowohl für eine Pflasterung
mit T-Fuge (Fig. 11) als auch für eine Pflasterung mit Kreuz
fuge (Fig. 12). Auch hier sind die ersten Abstandseinheiten
52 in einer durchlaufenden Fuge 60 angeordnet. Die Fugenbrei
te entspricht jeweils der doppelten Dicke der jeweiligen Ab
standseinheiten. Die Breite der ersten Abstandseinheiten 52
ist so bemessen, daß bei Verlegung innerhalb einer Pflaste
rung mit T-Fuge (Fig. 11) die Anlagefläche 58 der ersten Ab
standseinheiten 52 bereichsweise aneinanderstoßen. Einer Ver
schiebung des verlegten Kunststeinelements 50 quer zu der
ersten Ausnehmung 30 wird dadurch entgegengewirkt, daß das
Kunststeinelement zumindest bereichsweise in das darunter be
findliche Sand- oder Splittbetteingerüttelt wird. Bei der
Verlegung innerhalb einer Pflasterung mit Kreuz-Fuge
(Fig. 12) liegen sich die ersten und zweiten Anlageeinheiten
52, 54 mit ihren Anlageflächen direkt gegenüber.
Eine weitere Variante eines erfindungsgemäßen Kunststeinele
ments 70 ist in Fig. 10 dargestellt. Diese eignet sich insbe
sondere zur Verlegung sowohl innerhalb einer Pflasterung mit
Kreuzfuge als auch mit T-Fuge. Es weist prinzipiell den glei
chen Aufbau auf, wie das Kunststeinelement 10 gemäß den Fig.
1 bis 4. Jedoch liegt ein Unterschied darin, daß die er
ste Seitenwand 16 bzw. zweite Seitenwand 18 nicht zwei son
dern lediglich eine Abstandseinheit 24 aufweist. Ansonsten
stimmt das in Fig. 10 dargestellte Kunststeinelement 70 mit
dem Kunststeinelement 10 überein.
Mit dem erfindungsgemäßen Kunststeinelement ist es möglich,
ein Pflaster zu schaffen, das geeignet ist, kurzfristig an
fallende große Wassermengen, z. B. infolge eines Wolken
bruchs, problemlos aufzunehmen. Dieses wird erzielt durch das
Anordnen nicht verfüllter Fugen, wobei der Fugenabstand durch
Abstandseinheiten gewährleistet wird, wobei gleichzeitig das
in die Fugen eindringende Wasser in vorhandene Ausnehmungen
abfließen kann. Allein das Volumen der Fugen und der Ausneh
mungen ermöglicht ein so großes Gesamtvolumen, das einer so
fort aufnehmbaren Wassermenge entspricht, die in gemäßigten
Breiten nur äußerst selten bzw. überhaupt nicht, selbst bei
starken Regenfällen, auftritt.
Als weiterer Vorteil kommt hinzu, daß ein derartiges erfin
dungsgemäßes Kunststeinelement problemlos mit Pflasterelemen
ten eines normalen Pflasters kombiniert werden kann.
Claims (16)
1. Kunststeinelement (10; 50; 70) mit
- - einer begeh- oder befahrbaren Oberseite (12),
- - einer der Oberseite (12) gegenüberliegenden Unterseite (14) und
- - zwischen Oberseite (12) und Unterseite (14) vorhandenen Seitenwänden (16, 18, 20, 22), dadurch gekennzeichnet, daß
- - an zumindest einer Seitenwand (16, 18, 20, 22) zumin dest eine Abstandseinheit (24, 34; 52; 54) angeordnet ist, wodurch bei aneinander verlegten Kunststeinelementen (10; 50; 70) zumindest eine Fuge gebildet wird,
- - auf der Unterseite (14) zumindest eine von Seitenwand (16) zu Seitenwand (18) durchgehende kanalartige Ausneh mung (30, 32) vorhanden ist, die mit der Fuge raummäßig in Verbindung steht.
2. Kunststeinelement nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
jede Seitenwand zumindest eine Abstandseinheit aufweist
(Fig. 14).
3. Kunststeinelement nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Abstandseinheiten (34) sich diagonal gegenüberliegend
jeweils im Bereich oder neben einer Seitenwandkante ange
ordnet sind.
4. Kunststeinelement nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - eine erste Seitenwand (16) zwei erste Abstandseinheiten (24) aufweist, von denen jeweils eine im Bereich oder ne ben einer Seitenwandkante angeordnet ist,
- - eine der ersten Seitenwand (16) gegenüberliegende zwei te Seitenwand (18) eine spiegelbildliche Anordnung von ersten Abstandseinheiten (24) aufweist, und
- - eine dritte und vierte Seitenwand (20, 22) jeweils eine zweite Abstandseinheit (34) aufweisen, wobei sich diese Abstandseinheiten (34) nahezu diagonal gegenüberliegen.
5. Kunststeinelement nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
eine dritte und vierte Seitenwand (20, 22) jeweils eine
weitere zweite Abstandseinheit (54) aufweist.
6. Kunststeinelement nach einem der vorstehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Abstandseinheiten (24; 52) einer Seitenwand (16) und
der dieser Seitenwand (18) gegenüberliegenden Seitenwand
(18) relativ große ebene Anlageflächen (36; 58) aufwei
sen.
7. Kunststeinelement nach einem oder mehreren der vorstehen
den Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Abstandseinheiten (24; 52) einer Seitenwand (16) und
der dieser Seitenwand (16) gegenüberliegenden Seitenwand
(18) eine Länge von ca. 50 bis 80% der Dicke des Kunst
steinelements (10; 50; 70) aufweisen und im wesentlichen
bündig mit der Unterseite (14) des Kunststeinelements
(10; 50; 70) abschließen.
8. Kunststeinelement nach einem oder mehreren der vorstehen
den Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Ausnehmung (30) als nach unten offene Ausnehmung mit
Rechteck-, Quadrat-, Trapez- oder Halbkreisquerschnitt
ausgebildet ist.
9. Kunststeinelement nach einem oder mehreren der Ansprüche
2 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - eine parallel zu einer Seitenwand (20) verlaufende, im Mittelachsenbereich des Kunststeinelements (10; 50; 70) angeordnete erste Ausnehmung (30) und
- - jeweils eine parallel zur ersten Ausnehmung (30) ange ordnete zweite Ausnehmung (32) im Kantenbereich Seiten wand (20, 22) - Unterseite (14) vorhanden ist.
10. Kunststeinelement nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Abstand der ersten Abstandseinheiten einer Seitenwand
untereinander so gewählt ist, daß bei Verlegung des
Kunststeinelements innerhalb eines Plasters mit T-Fuge
zwei erste Abstandseinheiten aneinanderstoßender benach
barter Kunststeinelemente an dieser Seitenwand anliegen
und die in einer durchlaufenden Fuge angeordneten ersten
Abstandseinheiten benachbarter versetzter Kunststeinele
mente an ihrer einen Seitenwandung untereinander anliegen
(Fig. 9).
11. Kunststeinelement nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Breite der ersten Abstandseinheiten größer ist als
die Breite der zweiten Abstandseinheiten, derart, daß bei
Verlegung des Kunststeinelements in einer Pflasterung mit
T-Fuge, die in einer durchlaufenden Fuge angeordneten er
sten Abstandseinheiten mit ihren Anlageflächen bereichs
weise aneinanderliegen (Fig. 11).
12. Kunststeinelement nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Breite (B2) der zweiten Ausnehmung die Bedingung
2×B2+F = B1 erfüllt, mit
F = Fugenbreite und
B1 = Breite der ersten Ausnehmung,
wobei die Fugenbreite der einfachen oder der doppelten Dicke einer Abstandseinheit entspricht.
F = Fugenbreite und
B1 = Breite der ersten Ausnehmung,
wobei die Fugenbreite der einfachen oder der doppelten Dicke einer Abstandseinheit entspricht.
13. Kunststeinelement nach einem oder mehreren der vorstehen
den Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Abstandseinheiten (24) pyramidenstumpfförmig ausge
bildet sind, mit dem Kunststeinelement (10) einstückig
verbunden sind und zumindest eine Seitenwandung (28) der
Abstandseinheiten (24) zumindest bereichsweise abge
schrägt ist.
14. Kunststeinelement nach einem oder mehreren der vorstehen
den Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Oberseite (12) im wesentlichen quadratisch, rechteck
förmig, trapezförmig oder n-eckförmig, mit n ≧ 3, ist.
15. Kunststeinelement nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
die erste und zweite Abstandseinheit im Bereich einer
Kante (23) der Seitenwände einstückig zusammenstoßen.
16. Kunststeinelement nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Oberseite (12) eine Kantenlänge von 10 cm bis 40 cm,
vorzugsweise 16 cm, aufweist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924221900 DE4221900A1 (de) | 1992-07-03 | 1992-07-03 | Kunststeinelement |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924221900 DE4221900A1 (de) | 1992-07-03 | 1992-07-03 | Kunststeinelement |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4221900A1 true DE4221900A1 (de) | 1994-01-05 |
Family
ID=6462424
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19924221900 Withdrawn DE4221900A1 (de) | 1992-07-03 | 1992-07-03 | Kunststeinelement |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4221900A1 (de) |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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- 1992-07-03 DE DE19924221900 patent/DE4221900A1/de not_active Withdrawn
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---|---|---|---|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |