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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft allgemein das Gebiet von Einsatzelementen für Vertiefungen in Fahrbahnen oder Gehwegen.
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Stand der Technik
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Insbesondere auf Industrie- und Werksgeländen können zum Durchführen von Transportaufgaben Gleise vorgesehen sein, die zeitweilig oder dauerhaft nicht genutzt werden. Die Gleise sind in den Boden bzw. die Fahrbahnfläche eingebettet. Die Gleise weisen beidseitig neben der eigentlichen Schiene auch Vertiefungen auf, in die beim Befahren durch ein Schienenfahrzeug die Laufradkränze der Räder des Schienenfahrzeugs eingreifen.
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Insbesondere für Fußgänger oder Fahrradfahrer stellt das Überqueren von derartigen Gleisstrecken eine potentielle Unfallgefahr dar, da diese mit dem Fuß bzw. mit dem Reifen in die Vertiefung zwischen der Schiene und der benachbarten Fahrbahnfläche gelangen und infolge dessen stürzen können.
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Aus der Druckschrift
EP 1 813 723 A1 ist eine Schienenanordnung für in Straßendecken eingebettete Schienen bekannt, bei der in einer Vertiefung zwischen der Schiene und der Straßendecke ein Füllprofil aus einem elastomeren Werkstoff eingebettet ist, das eine Nut und/oder einen Kanal sowie Haltelippen aufweist. Das Füllprofil wird durch Aufsitzen auf einem Stahlprofil gehalten. Das Füllprofil ermöglicht es, dass die Schienen in der Straße ausgetauscht werden können, ohne dass der Straßenbelag zerstört wird.
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Aus der Druckschrift
WO 95/30796 ist eine Schienenanordnung mit einer Rillenschiene und einem Füllprofil bekannt, das zwischen der Schiene und einem Straßenbelag angeordnet ist. Das Füllprofil ist aus einem elastomeren Werkstoff gebildet und umfasst längs verlaufende Nuten oder Kanäle sowie Haltelippen. Die Füllprofile liegen an einem unteren Ende der durch die Schiene gebildeten Vertiefung auf.
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Die Druckschrift
WO 99/20841 offenbart eine Schienenanordnung mit einer Schiene, die so in eine Fahrbahn eingebettet ist, dass sich zwischen der Fahrbahn und der Schiene eine Vertiefung ausbildet, wobei ein Profil aus einem elastomeren Werkstoff in die Vertiefung eingebettet ist und am Boden der Vertiefung aufsitzt.
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Auch die Druckschrift
EP 1 121 491 zeigt ein Füllprofil, das in einer Vertiefung zwischen einer Schiene und einer Fahrbahn angeordnet ist, um eine elektrische Isolation bereitzustellen.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Unfallgefahr zu reduzieren, die sich aus Vertiefungen von Gleisanlagen ergibt. Insbesondere ist es Aufgabe der Erfindung, die Unfallgefahr bei unterschiedlichen Gleiskonfigurationen, insbesondere bei Vertiefungen neben den Gleisen mit unterschiedlichen Breiten und/oder Tiefen, gleichermaßen zu reduzieren.
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Offenbarung der Erfindung
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Die obige Aufgabe wird durch das Füllprofil gemäß Anspruch 1 sowie durch die Gleisanordnung gemäß dem nebengeordneten Anspruch gelöst.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Gemäß einem ersten Aspekt ist ein Füllprofil zum Einsatz in neben Gleisen für Schienenfahrzeuge gebildeten Vertiefungen mit einem sich in eine Längsrichtung erstreckenden, gleichförmigen Profilkörper aus einem elastomeren Material vorgesehen, wobei der Querschnitt des Profilkörpers eine Oberseite aufweist, auf deren gegenüberliegender Seite der Profilkörper bauchig ausgeführt ist, wobei der Profilkörper an seinen Rändern in Querrichtung in einem spitzen Winkel zulaufend ausgebildet ist.
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Eine Idee des obigen Füllprofils besteht darin, dass es unabhängig von der Tiefe der Vertiefung zwischen der Schiene und der Fahrbahnebene eingesetzt werden kann, um eine Glättung bzw. Einebnung der Fahrbahnebene zu erreichen. Weiterhin ist das vorgeschlagene Füllprofil geeignet, um Vertiefungen unterschiedlicher Breite zwischen Schiene und Fahrbahnebene auszugleichen.
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Weiterhin kann der Profilkörper einen Querschnitt mit einer trapezförmigen oder halbkreisförmigen Grundkontur aufweisen.
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Gemäß einer Ausführungsform kann der Profilkörper an Rändern der Oberseite an einer Seitenfläche abschnittsweise konkav ausgebildet sein.
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Insbesondere kann der Profilkörper ein oder mehrere Drainagekanäle aufweisen, wobei zumindest einer der Drainagekanäle einen runden oder kreissegmentförmigen Querschnitt aufweist.
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Es kann vorgesehen sein, dass der Profilkörper mittig einen Verbindungskanal aufweist, der insbesondere einen runden Querschnitt aufweist.
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Weiterhin kann der Profilkörper an einer Oberseite und/oder an einer Seitenfläche und/oder an einer der Oberseite gegenüberliegenden Unterseite mit in Längsrichtung verlaufenden Mulden versehen sein.
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Der spitze Winkel kann in einem Bereich zwischen 15° und 45°, insbesondere zwischen 20° und 30°, liegen.
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Gemäß einem weiteren Aspekt ist eine Gleisanordnung mit einer in eine Fahrbahn eingebetteten Schiene vorgesehen, wobei zwischen der Schiene und einer Oberfläche der Fahrbahn eine Vertiefung ausgebildet ist, wobei das obige Füllprofil so in der Vertiefung angeordnet ist, dass die im spitzen Winkel zulaufenden Ränder der Oberseite lediglich auf der Schiene und der Fahrbahnoberfläche aufliegen.
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Es kann vorgesehen sein, dass mehrere Füllprofile in Längsrichtung aneinander angeordnet sind, wobei die Füllprofile durch ein Verbindungsstück, das in einen jeweiligen Verbindungskanal der Füllprofile hineinragt, miteinander verbunden sind.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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Bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine Querschnittsdarstellung eines Füllprofils gemäß einer Ausführungsform;
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2 eine schematische Querschnittsdarstellung einer in eine Fahrbahn eingelassenen Schiene mit eingelegtem Füllprofil; und
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3 eine Längsschnittdarstellung von zwei aneinander angesetzten Füllprofilen.
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Beschreibung von Ausführungsformen
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1 zeigt eine Querschnittsdarstellung eines sich in einer Längsrichtung gleichförmig länglich erstreckenden Füllprofils 1 mit einem Profilkörper 2, der aus einem elastomeren Werkstoff ausgebildet ist.
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Der Profilkörper 2 weist eine Oberseite 3 und eine Unterseite 4 auf, die einander gegenüberliegend angeordnet sind. Die Oberseite 3 erstreckt sich einer Querrichtung Q mit einer Breite, die größer ist als die Breite der Unterseite 4 in der Querrichtung Q. Die Seitenflächen 5 des Profilkörpers 2 verlaufen im Wesentlichen schräg von den Rändern der Oberseite 3 zu den Rändern der Unterseite 4.
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Insgesamt hat der Profilkörper 2 dadurch einen trapezförmigen Querschnitt. Vorzugsweise weist der Profilkörper 2 im Übergang der Seitenflächen 5 zu der Unterseite 4 des Profilkörpers 2 einen abgerundeten Verlauf auf. Auch können die Unterseite 4 und die Seitenflächen 5 mit einer Außenwölbung versehen sein, so dass der Profilkörper 2 einen etwa halbkreisförmigen Querschnitt aufweist.
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Der Übergang der Seitenflächen 5 zu der Oberseite 3 des Profilkörpers 2 ist spitz zulaufend ausgebildet, wobei die Seitenfläche 5 jeweils in einem Abschnitt nahe der Oberseite 3 mit einer konkaven Krümmung 6 ausgebildet ist. Insbesondere laufen die Oberseite 3 und der Seitenbereich 5 spitz aufeinander zu, insbesondere in einem Winkel von weniger als 45°, insbesondere von weniger als 30°.
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Die spitz zulaufenden Enden des Profilkörpers 2 ermöglichen, wie in 2 gezeigt, die Überbrückung einer Vertiefung 10 zwischen einer Schiene 11 und einer Fahrbahn 12 von unterschiedlichen Breiten B, ohne dass das Füllprofil 1 erheblich über die Fahrbahnoberfläche 13 hinausragt.
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Der Profilkörper 2 ist mit einem oder mehreren in einer Längsrichtung L durchgängigen Drainagekanälen 7 zum Abführen von Oberflächenwasser versehen, die im Wesentlichen gleichmäßig im Inneren des Profilkörpers 2 angeordnet sind. Die Drainagekanäle 7 können ganz oder teilweise einen runden oder etwa kreissegmentförmigen Querschnitt aufweisen. Die gleichmäßige Verteilung der Drainagekanäle 7 ermöglicht zum einen, dass ein Aufschwemmen des Füllprofils 1 in der Vertiefung 10 im Gleiskörper vermieden wird, und zum anderen, dass keine inneren Frostsprünge in dem Füllprofil 1 entstehen können.
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Ferner weist die Oberseite 3 und/oder eine oder beide Seitenflächen 5 und/oder die Unterseite 4 des Füllprofils 1 mindestens eine sich in Längsrichtung L erstreckende Mulde 15 auf, die ebenfalls zum Abfließen von Oberflächenwasser dienen kann.
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Etwa mittig in dem Profilkörper 2 ist ein durchgehender Verbindungskanal 8 angeordnet, der es ermöglicht, mehrere Füllprofile 1 in der Längsrichtung L miteinander zu verbinden.
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Das Verbinden von zwei Füllprofilen 1 ist in 3 schematisch dargestellt. 3 zeigt einen Längsschnitt durch zwei aneinander angesetzte Füllprofile 1, die über den durchgehenden Verbindungskanal 8 miteinander verbunden sind. Dazu wird in den Verbindungskanal 8 ein Rundschnurstück über die einander zugewandten Stirnseiten der Füllprofile 1 eingeführt und dort in geeigneter Weise verklebt. Dies ermöglicht eine sehr einfache Montage sowie Demontage, ohne mehrteilige Lösungen verwenden zu müssen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Füllprofil
- 2
- Profilkörper
- 3
- Oberseite des Profilkörpers
- 4
- Unterseite des Profilkörpers
- 5
- Seitenbereiche
- 6
- konkave Krümmung
- 7
- Drainagekanal
- 8
- Verbindungskanal
- 9
- Rundschnurstück
- 10
- Vertiefung
- 11
- Schiene
- 12
- Fahrbahn
- 13
- Fahrbahnoberfläche
- 15
- Mulde
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 1813723 A1 [0004]
- WO 95/30796 [0005]
- WO 99/20841 [0006]
- EP 1121491 [0007]