DE102016003647A1

DE102016003647A1 - Mit einer verschließbaren Rille ausgestattete Schiene für Schienenfahrzeuge

Info

Publication number: DE102016003647A1
Application number: DE102016003647.8A
Authority: DE
Inventors: Hermann Ortwein; Rudolf Franz Josef Frese; Jakob Wilhelm Martin Fitting
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2016-03-29
Filing date: 2016-03-29
Publication date: 2017-10-05

Abstract

Die Erfindung betrifft eine mit einer verschließbare Rille ausgestattete Schiene für Schienenfahrzeuge, wobei sich die Rille der Schiene beim Überfahren eines Schienenfahrzeugs öffnet und beim Überfahren eines leichten Fahrzeugs, beispielsweise eines Fahrrads, eines Kinderwagens oder eines Rollstuhls, verschlossen bleibt. Hierbei befindet sich an einer Seite einer Schiene (1) zur Bildung einer Rille sich ein über die gesamte Länge der Schiene (1) erstreckendes Begrenzungselement (2), das einen Raum (3) begrenzt, dessen obere Abdeckung durch eine in senkrechter Richtung um ein Drehgelenk (4) schwenkbar angeordnete Straßenbelagsplatte (5) gebildet ist, die beim Überfahren eines Schienenfahrzeug nach unten gedrückt wird, und dass in dem Raum (3) ein elastisch rückstellbarer Verschlusskörper (6) eingefügt ist, der die Rille der Schiene (1) durch Anheben der Straßenbelagsplatte (5) anschließend wieder verschließt, wobei der Verschlusskörper (6) mit seinem oberen Ende an die Straßenbelagsplatte (5) und mit seinem unteren Ende an dem Begrenzungselement (2) angelenkt ist.

Description

Die Erfindung betrifft eine mit einer verschließbaren Rille ausgestattete Schiene für Schienenfahrzeuge, wobei sich die Rille der Schiene beim Überfahren eines Schienen-fahrzeugs öffnet und beim Überfahren eines leichten Fahrzeugs, beispielsweise eines Fahrrads, eines Kinderwagens oder eines Rollstuhls, verschlossen bleibt.
Eine Schiene für Schienenfahrzeuge in der Straße ohne eigene Trasse ist stets mit einer Rille versehen, in die der Spurkranz jedes Rades eines Schienenfahrzeugs eingreift, wenn das Schienenfahrzeug über die Schiene fährt.. Auf den Straßen bewegen sich aber auch andere Fahrzeuge, wie Fahrräder, Kinderwagen und Rollstühle, deren Räder sehr schmal sind. Die Räder dieser Fahrzeuge können in die Rille einer Rillenschiene geraten und sich darin festklemmen. Dadurch kommt es oft zu ganz erheblichen Unfällen.
Zur Vermeidung der vorstehend erwähnten Unfälle ist versucht worden, die Rillen von Rillenschienen verschließbar auszubilden. Ein solcher Versuch bestand darin, dass in die Rille einer Rillenschiene eine Gummieinlage eingebracht wurde. Man hatte erwartet, dass die Gummifüllung, die beim Überfahren eines Rades eines Schienenfahrzeugs zusammengedrückt wird, sich nach dem Überfahren des Schienenfahrzeugs elastisch in ihre ursprüngliche Form zurückbildet. Dieser Versuch hat aber nicht zum Erfolg geführt, denn die Gummifüllung war innerhalb kürzester Zeit zerstört.
In der US-PS 2 929 562 ist eine mit einer verschließbaren Rille ausgestattete Schiene beschrieben, die für Kreuzungen zwischen Schienenwegen und Straßenwegen vorgesehen ist. Der Gegenstand dieser Druckschrift weist zwar einen Verschlusskörper auf, der von dem Spurkranz des Schienenrades gegen die Wirkung von Federn zurückgedrängt wird. Der Verschlusskörper und die Federn sind aber nicht in einem Raum angeordnet. Der Verschlusskörper ist auch nicht dazu geeignet, die Rille der Schiene zu verschließen. Im geschlossenen Zustand der Rille wird diese nur von dem – sehr schmalen – Verschlusskörper und den Federn ausgefüllt. Die Zwischenräume zwischen den einzelnen Federn werden daher sehr bald durch eindringenden Schmutz völlig verschlossen sein, so dass eine Öffnung der Rille nicht mehr möglich ist. Es können sich auch Absätze von Damenschuhen in den Zwischenräumen zwischen den Federn festklemmen. Somit weist der Gegenstand der Druckschrift mit der erfindungsgemäßen Schiene keinerlei Übereinstimmung auf.
In einer anderen Druckschrift ( US-PS 1 329 789 ) ist eine weitere mit einer verschließbaren Rille ausgestattete Schiene beschrieben, die für Kreuzungen zwischen Schienenwegen und Straßenwegen vorgesehen ist. also ebenfalls nur für kurze Schienenabschnitte. Über die gesamte Länge eines Schienenweges kann die Schiene gemäß dieser Druckschrift nicht verwendet werden; insbesondere nicht in Kurvenbereichen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schiene für Schienenfahrzeuge so auszubilden, dass das Öffnung und Schließen der Rille über einen unbegrenzten Zeitraum gewährleistet ist und dass die Schiene über den gesamten Schienenweg – auch in Kurven – verlegt werden kann, und zwar durch eine problemlose und wartungsarme Technik mit Sicherstellung behinderungsfreier, schienengebundener Fahrt bei gleichzeitiger Sicherstellung unfallfreier Benutzung durch die übrigen Verkehrsteilnehmer.
Die Lösung der gestellten Aufgabe besteht darin, dass an einer Seite der Schiene zur Bildung einer Rille sich ein über die gesamte Länge der Schiene erstreckendes Begrenzungselement befindet, das einen Raum begrenzt, dessen obere Abdeckung durch eine in senkrechter Richtung um ein Drehgelenk schwenkbar angeordnete Straßenbelagsplatte gebildet ist, die beim Überfahren eines Schienenfahrzeug nach unten gedrückt wird, und dass in dem Raum ein elastisch rückstellbarer Verschluss-körper eingefügt ist, der die Rille der Schiene durch Anheben der Straßenbelagsplatte anschließend wieder verschließt, wobei der Verschlusskörper mit seinem oberen Ende an die Straßenbelagsplatte und mit seinem unteren Ende an dem Begrenzungselement angelenkt ist.
Die erfindungsgemäße Schiene bildet bei ausgefahrenem Verschlusskörper (geschlossener Rille) eine fast glatte und geschlossene Oberfläche, abgesehen von einer geringfügigen kleinen Vertiefung im Bereich des Verschlusskörpers. Hierdurch können aber keine Unfälle hervorgerufen werden.
Eine Wartung der erfindungsgemäßen Schiene ist ohne größere Aufwendungen möglich und sollte gleichzeitig mit der Inspektion der Schwellen und der Schienenbefestigungssysteme vorgenommen werden..
Die erfindungsgemäße Schiene kann nicht nur Verwendung finden in denjenigen Bereiche von Schienen für Eisenbahnen, in denen sich Straßenüberführungen befinden, sondern über die gesamte Länge der Schiene.
Zweckmäßigerweise sind die Verschlusskörper als Öldruckdämpfer ausgebildet. Durch die Öldruckdämpfer wird sichergestellt, dass die Straßenbelagsplatte bis zu einer Belastung von leicht bis mittelschwer durch Straßenverkehrsteilnehmer je Seite auf Oberkante Schienenkopf gehalten wird und sich erst bei Belastung durch Schienenfahrzeuge mit einer höheren Achslast im erforderlichen Umfang absenkt, um den Spurkranz den erforderlichen Platz zu gewährleisten.
Nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist die Oberfläche der Straßenbelagsplatte rutsch- und verschleißfest ausgebildet. Dadurch ist ein unfallfreies Betreten oder Überfahren der Straßenbelagsplatte durch die übrigen Verkehrsteilnehmer gewährleistet.
Nach einem anderen Ausführungsbeispiel der Erfindung ist die Straßenbelagsplatte in mehrere kurze Abschnitte unterteilt, wobei zweckmäßigerweise die Länge jedes einzelnen Abschnitts der Straßenbelagsplatte etwa 60 cm beträgt. Dieses Merkmal ermöglicht den Einsatz der erfindungsgemäßen Schiene auch in engen Bögen.
In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele einer Schiene für Schienenfahrzeuge und ein aus Segmenten gebildeter Verschlusskörper dargestellt. Es zeigen:
1 einen Schnitt durch die erfindungsgemäße Schiene nach der Linie I-I in 3;
2 einen weiteren Schnitt durch die erfindungsgemäße Schiene nach der Linie II-II in 3;
3 eine Draufsicht auf die erfindungsgemäße Schiene.
An einer Seite einer Schiene 1 befindet sich zur Bildung einer Rille ein sich über die gesamte Länge der Schiene 1 erstreckendes Begrenzungselement 2, das einen Raum 3 begrenzt, dessen obere Abdeckung durch ein in senkrechter Richtung um ein Drehgelenk 4 schwenkbar angeordnete Straßenbelagsplatte 5 gebildet ist. Beim Überfahren eines Schienenfahrzeugs wird die Straßenbelags-platte 5, wie mit gestrichelten Linien angedeutet ist, nach unten gedrückt. In dem Raum 3 ist ein elastisch rückstellbarer Verschlusskörper 6 eingefügt, der in dem dargestellten Ausführungsbeispiel als Öldruckdämpfer ausgebildet ist. Durch Anheben der Straßenbelagsplatte 5 mittels des Verschlusskörpers 6 schließt sich die Rille anschließend wieder.
Der Verschlusskörper 6 ist mit seinem oberen Ende an die Straßenbelagsplatte 5 und mit seinem unteren Ende an dem Begrenzungselement 2 angelenkt.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

US 2929562 [0004]
US 1329789 [0005]

Claims

Mit einer verschließbaren Rille ausgestattete Schiene für Schienenfahrzeuge, wobei sich die Rille der Schiene beim Überfahren eines Schienenfahrzeugs öffnet und beim Überfahren eines leichten Fahrzeugs, beispielsweise eines Fahrrads, eines Kinderwagens oder eines Rollstuhls, verschlossen bleibt, dadurch gekennzeichnet, dass an einer Seite einer Schiene (1) zur Bildung einer Rille sich ein über die gesamte Länge der Schiene (1) er-streckendes Begrenzungselement (2) befindet, das einen Raum (3) be-grenzt, dessen obere Abdeckung durch eine in senkrechter Richtung um ein Drehgelenk (4) schwenkbar angeordnete Straßenbelagsplatte (5) gebildet ist, die beim Überfahren eines Schienenfahrzeug nach unten gedrückt wird, und dass in dem Raum (3) ein elastisch rückstellbarer Verschluss-körper (6) eingefügt ist, der die Rille der Schiene (1) durch Anheben der Straßenbelagsplatte (5) anschließend wieder verschließt, wobei der Verschlusskörper (6) mit seinem oberen Ende an die Straßenbelagsplatte (5) und mit seinem unteren Ende an dem Begrenzungselement (2) angelenkt ist.
Mit einer verschließbaren Rille ausgestattete Schiene für Schienenfahrzeuge nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschlusskörper (6) als Öldruckdämpfer ausgebildet sind.
Mit einer verschließbaren Rille ausgestattete Schiene für Schienenfahrzeuge nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberfläche der Straßenbelagsplatte (5) rutsch- und verschleißfest ausgebildet ist.
Mit einer verschließbaren Rille ausgestattete Schiene für Schienenfahrzeuge nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Straßenbelagsplatte (5) in mehrere kurze Abschnitte unterteilt ist.
Mit einer verschließbaren Rille ausgestattete Schiene für Schienenfahrzeuge nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Länge jedes einzelnen Abschnitts der Straßenbelagsplatte (5) etwa 60 cm beträgt.