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Die Erfindung betrifft eine Saugkehrvorrichtung zur Aufnahme von Fördergut wie Schmutz, Laub, Gras, Papier oder Abfällen von einer zu überfahrenden Fläche, dessen Saugkehrgehäuse mit einem Unterdruck erzeugenden Gebläse und einem Sammelbehälter verbunden ist, wobei zur Erhöhung der Aufnahmeleistung des Saugluftstroms eine Luftdosiereinrichtung vorgesehen ist, die über der Kehrfläche einen pulsierenden Luftstrom erzeugt und gleichzeitig für einen störungsfreien Gutfluß sorgt.
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Es sind saugend aufnehmende Kehrmaschinen bekannt, die nach dem Staubsaugerprinzip gegenüber der Atmosphäre mittels eines Gebläses einen Unterdruck erzeugen und über einen düsenförmigen Saugtrichter Fördergut von der zu überfahrenden Fläche pneumatisch aufnehmen und durch das Gebläse in einen Sammelbehälter blasen. Für den Einsatz auf größeren Flächen werden derartige Kehrmaschinen als Anbaugerät mit einem Trägerfahrzeug wie Traktor, Radlader oder in Verbindung mit anderen Fahrzeugen eingesetzt. Weiterhin sind saugend aufnehmende Kehrmaschinen als Kompaktmaschine oder auch als aufgelöste Maschinenkombination bekannt. Bei einer Kompaktmaschine bilden Saugtrichter, Gebläse und Sammelbehälter eine zusammenhängende Maschine die front- oder heckseitig am Trägerfahrzeug befestigt wird und dabei über die Kehrfläche gezogen bzw. geschoben wird. Eine aufgelöste Maschinenkombination besteht als saugend aufnehmende Kehrmaschine mindestens aus 2 oder 3 eigenständigen Maschinenteilen, die über Verbindungselemente wie Saug- und/oder Druckschlauch miteinander verbunden sind. Eine aufgelöste Maschinenkombination ist weiterhin an verschiedenen Verbindungselementen des Trägerfahrzeugs befestigt. So ist beispielweise der Saugtrichter an der Front des Trägerfahrzeugs und der Sammelbehälter mit Gebläse am Heck des Trägerfahrzeugs angebaut. Zur Verbesserung des Reinigungsergebnisses weisen viele dieser Saugkehrmaschinen eine Kehrwalze auf, die innerhalb des Saugkehrgehäuses untergebracht ist und entgegen der Fahrtrichtung der Saugkehrmaschine angetrieben wird, um festsitzendes Fördergut von der Kehrfläche in den Luftstrom des Saugkehrgehäuses zu fördern. Das Saugkehrgehäuse mit der Kehrwalze ist zur Kehrfläche hin offen und seitlich umlaufend als annähernd geschlossenen Gehäuse ausgebildet, welches dicht über die Kehrfläche mittels vorderer und hinterer Laufräder geführt wird. Die in Fahrtrichtung vordere und quer zur Fahrtrichtung erstreckende Gehäusekante dient als Ansaugöffnung des Saugkehrgehäuses und weist dabei einen größeren Abstand zur Kehrfläche gegenüber der zwei seitlichen und der hinteren Gehäusekante auf. Eine zufriedenstellende Arbeit der Saugkehrvorrichtung hängt von der Luftgeschwindigkeit bzw. vom Unterdruck innerhalb des Saugkehrgehäuses ab, welches wiederum von der Größe der Ansaugöffnung beeinflusst werden kann. Die Größe der Ansaugöffnung ist bei bekannten Kehrsaugvorrichtungen über ein zusätzliches Blech einstellbar. Mit diesem Einstellblech kann die Ansaugöffnung reduziert oder vergrößert, bzw. der Abstand der vorderen Gehäusekante zur Kehrfläche vergrößert oder verkleinert werden. Die Position des Einstellbleches muß jeweils an die Schichtdicke des auf der Kehrfläche liegenden Fördergutes angepasst werden. So muß beispielsweise bei einer hohen Laubschicht das Einstellblech von der Kehrfläche weg nach oben geschoben werden bzw. die Ansaugöffnung groß sein. Bei Staub bzw. Schmutz mit sehr geringer Schichtdicke muß das Einstellblech zur Kehrfläche hin nach unten geschoben werden bzw. die Ansaugöffnung klein sein. Dieses manuelle Verstellen des Einstellbleches auf die jeweilige Schichtdicke ist zum einen umständlich und zeitintensiv. Zum anderen verschlechtert sich die Arbeitsqualität erheblich, wenn die Ansaugöffnung nicht passend zur jeweiligen Schichtdicke des Förderguts eingestellt ist. So entsteht bei geringer Schichtdicke und großer Ansaugöffnung ein großer Unterdruckabfall bzw. nur eine geringe Sauggeschwindigkeit, sodass nur ein geringer Anteil des Fördergutes aufgesaugt wird. Bei geringer Ansaugöffnung und hoher Schichtdicke wird das Fördergut durch das Einstellblech aufgeschoben sodass die Kehrsaugvorrichtung kein Fördergut mehr aufsaugt bzw. das Arbeitsergebnis ebenfalls unbefriedigend ist.
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Aus der
DE19520778 ist eine Saugvorrichtung für Kehrmaschinen bekannt, die anstelle eines Einstellbleches zur Regulierung der Ansaugöffnung ein angetriebenes Flügelzellenrad zur Erhöhung der Aufnahmeleistung der Saugvorrichtung aufweist. Dazu erzeugt das angetriebene Flügelzellenrad über der Kehrfläche einen pulsierenden Luftstrom indem sie die Ansaugöffnung periodisch vergrößern und verkleinern. Als Nachteil dieser Ausführung muß die Höhe des Flügelzellenrades zur Kehrfläche manuell auf die jeweilige Schichtdicke des Fördergutes eingestellt werden, da das Flügelzellenrad aus elastischen Flügeln besteht und somit das Fördergut beim Überrollen nicht zusammendrückt und somit zwangsweise das Fördergut aufschiebt bzw. dieses nicht saugt. Ein weiterer Nachteil dieser Ausführung sind die hohen Produktionskosten, da das Flügelzellenrad über eine zusätzliche Kraftquelle angetrieben wird.
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Aus der
DE19638426 bzw.
DE19724908 ist ein Kehrsaugaggregat mit einem im Absauggehäuse quer zur Fahrtrichtung ausgerichteten Kehrwalze und einer nach unten zur Kehrfläche liegenden Öffnung, sowie eine in Fahrtrichtung vorlaufenden Zusatzwalze bekannt. Durch die vorlaufende Zusatzwalze wird die Ansaugöffnung des Absauggehäuses immer konstant zur Kehrfläche gehalten. Die Zusatzwalze besitzt keinen eigenen Antrieb und kann sich daher nur durch das Abrollen auf dem Fördergut drehen. Daher ergibt sich auch in dieser Ausführung der Nachteil, dass bei nicht ausreichender Haftreibung zwischen Fördergut und Zusatzwalze die Zusatzwalze nicht dreht und daher das Fördergut aufschiebt. Ein weiterer Nachteil ist die Form der Zusatzwalze, da als runder Querschnitt die Ansaugöffnung immer konstant bleibt und somit kein zusätzlicher pulsierender Luftstrom durch die Zusatzwalze erzeugt wird.
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Die vorliegende Erfindung legt die Aufgabe zu Grunde, auf einfache Weise und mit geringem Aufwand die Wirksamkeit der Saugkehrvorrichtung zu verbessern und den manuellen Einstellaufwand der Ansaugöffnung auf die unterschiedlichen Fördergut-Schichtdicken zu eliminieren.
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Die erfindungsgemäße Saugkehrvorrichtung dient zur Aufnahme von Fördergut von einer Fläche bzw. von einem Untergrund. Die Saugkehrvorrichtung weist ein Saugkehrgehäuse auf, welches zusammen mit einem verbundenen Unterdruck erzeugenden Gebläse Fördergut aufsaugt und in einen verbundenen Sammelbehälter bläst. Die Erfindung sieht vor, dass das Saugkehrgehäuse der Saugkehrvorrichtung im vorderen Bereich eine rotierende Einzughaspel mit einem konstanten Wirkabstand zur Kehrfläche aufweist. Die Einzughaspel sorgt für einen pulsierenden bzw. intermittierenden Luftstrom, welches zu impulsartig erhöhten Strömungsgeschwindigkeiten im gesamten Bereich der Fördergutaufnahme führt, sowie für einen störungsfreien Gutfluß des aufzunehmenden Förderguts auch bei stark variierenden Schichtdicken, da durch das Überrollen der Einzughaspel über das Fördergut die Schichtdicke komprimiert wird und somit nicht aufgeschoben werden kann.
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Die Einzughaspel besitzt einen Eigenantrieb, der durch außerhalb des Saugkehrgehäuses liegenden Antriebsrädern realisiert wird. Die Antriebsräder rollen sich auf der zu überfahrenden Kehrfläche selbstständig ab und übertragen durch eine feste Verbindung mit der Einzughaspel ein Drehmoment auf die Einzughaspel. Der Abrolldurchmesser der Antriebsräder ist größer als der Wirkdurchmesser der Einzughaspel, dadurch wird gewährleistet, dass die Einzughaspel keinen direkten Kontakt mit der Kehrfläche hat bzw. immer einen Abstand zur Kehrfläche aufweist.
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Bevorzugter Weise ist die Einzughaspel pendelnd im Saugkehrgehäuse gelagert, sodass sie sich über die Antriebsräder dem Untergrund und gegebenenfalls vorhandenen Unebenheiten anpassen kann. Die Einzughaspel ist vorteilhaft unabhängig voneinander an beidseitigen Schwingen im Saugkehrgehäuse aufgehängt, sodass sich die Einzughaspel flexibel und tordierend an die Bodenverhältnisse anpassen kann und somit die Antriebsräder immer Bodenkontakt haben und die Einzughaspel in Vorwärtsbewegung immer dreht. Die beidseitigen Schwingen haben am Saugkehrgehäuse einen unteren Anschlag um ein Absenken der Einzughaspel beim Ausheben der gesamten Saugkehrvorrichtung zu vermeiden.
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Vorteilhaft weist die Einzughaspel die Form eines Flügelzellenrads auf wobei der innere Kern im Querschnitt als Vieleck ausgeführt ist und sich aus den Ecken jeweils Leisten nach außen als Flügel erstrecken. Die Leisten können zusätzlich beispielweise mit Noppen, Stollen, Zinken oder ähnlichem ausgeführt sein. Hierdurch wird der Gutfluss des aufzusaugenden Fördergutes in das Saugkehrgehäuse verbessert. Die Einzughaspel ist vorzugweise aus kostengünstigem geformten Metall hergestellt, kann aber auch aus jedem anderen formstabilen Material wie Kunststoff, Verbundwerkstoff etc. oder auch aus einer Kombination unterschiedlicher Materialien bestehen. Als weiteres Ausführungsbeispiel können die Leisten der Einzughaspel auch aus elastischem Material oder als Bürstenkamm mit Borsten bestehen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist die erfindungsgemäße Saugkehrvorrichtung mit einer angetriebenen Kehrwalze ausgestattet. Als Antrieb wird beispielsweise ein Hydraulikmotor verwendet. Die Kehrwalze wird entgegen der Fahrtrichtung angetrieben um ein effektives Lösen und Aufnehmen des Förderguts von der Kehrfläche zu gewährleisten. In Kombination mit dem zusätzlichen pulsierenden Luftstrom durch die rotierende Einzughaspel wird ein effektives Aufsaugen von Laub, Gras oder anderen Fördergütern erreicht. Dadurch wird in Fahrtrichtung hinter der Saugkehrvorrichtung eine saubere Fläche hinterlassen.
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Als weiterer Vorteil können an der Saugkehrvorrichtung einseitig oder beidseitig seitlich vor dem Saugkehrgehäuse ein oder mehrere Seitenbesen angefügt werden, die beispielsweise ein besseres Reinigen von Straßenkanten, Rinnsteinen und Gebäudeangrenzungen ermöglichen. Hierfür sind auf beiden Seiten der Saugkehrvorrichtung Anbaumöglichkeiten vorgesehen, an die je nach Bedarf ein Seitenbesen montiert werden kann.
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Die erfindungsgemäße Saugkehrvorrichtung kann zum Anbau an ein Trägerfahrzeug wie z.B. einem Schlepper, Radlader oder einem vergleichbaren Fahrzeug vorgesehen sein.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist oberhalb des Saugkehrgehäuses ein Verbindungsflansch vorgesehen, an dem wahlweise ein Unterdruck erzeugendes Gebläse, ein Sammelbehälter oder nur ein Saugschlauch zur Verbindung mit einem am Trägerfahrzeug angebrachten Gebläse befestigt wird. So kann das Saugkehrgehäuse mit unterschiedlichen Zusatzkomponenten kombiniert werden. Dabei kann in einer einfachen Ausführungsform die Saugkehrvorrichtung als Saugkehreinheit frontseitig am Trägerfahrzeug in Kombination mit einen am Heck des Trägerfahrzeugs angebauten Sammelbehälter mit integriertem Gebläse mittels eines Saugschlauchs über den Verbindungsflansch verbunden sein. In einer erweiterten Ausführungsform ist an dem Saugkehrgehäuse über den Verbindungsflansch ein Gebläse montiert, welches wiederum mittels eines Druckschlauchs mit einem heckseitig am Trägerfahrzeug befestigten Sammelbehälter verbunden ist. In einer weiteren möglichen kompakten Ausführungsform ist oberhalb des Saugkehrgehäuses ein Sammelbehälter über den Verbindungsflansch montiert. Oberhalb des Sammelbehälters ist ein Gebläse montiert, welches wiederum saugseitig mittels eines Verbindungsrohres mit dem Verbindunsgsflansch der Kehrsaugvorrichtung durch den Sammelbehälter verbunden ist. Der druckseitige Auslass des Gebläses ist deckungsgleich über einer oberhalb des Sammelbehälters eingelassenen Öffnung verbunden. So saugt das Gebläse durch den Sammelbehälter und dieSaugkehrvorrichtung das Fördergut auf und bläst es oberhalb in den Sammelbehälter.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigen im Einzelnen:
- 1 eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Saugkehrvorrichtung in isometrischer Ansicht schräg von vorn
- 2 eine vereinfachte Ausführungsform der Saugkehrvorrichtung in isometrischer Ansicht schräg von vorn mit einem Teilschnitt des Saugkehrgehäuses
- 3 eine Saugkehrvorrichtung gemäß 1 in Frontanbau eines Trägerfahrzeugs mit einem in Heck des Trägerfahrzeugs aufgebauten Sammelbehälter
- 4 eine Saugkehrvorrichtung in Frontanbau mit integriertem Sammelbehälter und Gebläse in Frontanbau eines Trägerfahrzeugs
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1 zeigt eine erfindungsgemäße Saugkehrvorrichtung 1, die zur Aufnahme von Fördergut, wie z.B. Laub, Gras, Abfällen etc., von einer zu überfahrenden Kehrfläche 26 vorgesehen ist. Die Saugkehrvorrichtung 1 umfasst ein Saugkehrgehäuse 2 mit einem angeflanschten Unterdruck erzeugenden Gebläse 3, wobei der Gebläseauslass 4 zur Aufnahme eines Druckschlauch (nicht gezeigt) vorgesehen ist. Über den Druckschlauch wird die Saugkehrvorrichtung 1 mit einem konventionellen Sammelbehälter (nicht gezeigt) verbunden. Das Saugkehrgehäuse 2 ist an einem Fahrgestell 5 aufgehängt. Über eine Schnellwechselaufnahme 6 ist die Saugkehrvorrichtung 1 an einem Trägerfahrzeug wie z.B. Radlader oder Traktor beispielsweise als Frontanbau anbaubar. Die Schnellwechselaufnahme 6 ist beweglich an dem Fahrgestell 5 angefügt, sodass die Saugkehrvorrichtung 1 insgesamt leicht pendelnd bzw. schwimmend am Trägerfahrzeug anbaubar ist. Das Fahrgestell 5 umfasst vorzugsweise zwei hintere Räder 7 und ein vorderes Rad 8. Die Räder 7,8 sind gegenüber dem Fahrgestell 5 höhenverstellbar, wodurch die Saugkehrvorrichtung 1 in der Höhe zur überfahrenden Fläche eingestellt werden kann. Die hinteren Räder 7 sind in dieser Ausführungsform im Durchmesser kleiner als das vordere Rad 8. In anderen Ausführungsformen können beispielsweise die Räder 7,8 im Durchmesser auch von gleicher Größe sein. In Fahrtrichtung F ist im vorderen Bereich des Saugkehrgehäuses 2 eine drehbare Einzughaspel 9 angeordnet. Die rotierende Einzughaspel 9 sorgt für einen pulsierenden bzw. intermittierenden Luftstrom, welches zu impulsartig erhöhten Strömungsgeschwindigkeiten innerhalb des Saugkehrgehäuses 2 und dadurch zu einer verbesserten Fördergutaufnahme führt, sowie für einen störungsfreien Gutfluß des aufzunehmenden Förderguts auch bei stark variierenden Schichtdicken, da durch das Überrollen der Einzughaspel 9 über das Fördergut die Schichtdicke komprimiert wird und somit nicht aufgeschoben werden kann. Die Einzughaspel 9 wird vorzugsweise über zwei außerhalb des Saugkehrgehäuses 2 liegenden Antriebsrädern 10 angetrieben. Die Antriebsräder 10 rollen sich in Arbeitsstellung der Saugkehrvorrichtung 1 über den Boden ab und übertragen ein Drehmoment auf die Einzughaspel 9, sodass die Einzughaspel 9 sich bei der Bewegung der Saugkehrvorrichtung 1 während des Verfahrens über die Kehrfläche 26 mit dreht. Der Durchmesser der Antriebsräder 10 ist größer als der Wirkdurchmesser der Einzughaspel 9, dadurch wird gewährleistet, dass die Einzughaspel 9 keinen direkten Kontakt mit dem zu überfahrenden Boden hat bzw. immer einen nahezu konstanten Abstand zum Boden aufweist. In einer weiteren Ausführungsform wird die Einzughaspel 9 nur über ein Antriebsrad gegenüber der Kehrfläche 26 getragen bzw. angetrieben. Die Einzugshaspel 9 kann in einer weiteren Ausführungsform über eine separate Kraftquelle angetrieben werden. Bevorzugter Weise ist die Einzughaspel 9 pendelnd über Schwingen 11 im Saugkehrgehäuse 2 beidseitig gelagert, sodass sie sich über die Antriebsräder 10 dem Untergrund und gegebenenfalls vorhandenen Unebenheiten flexibel und/oder tordierend anpassen kann und somit die Antriebsräder 10 immer Bodenkontakt haben und die Einzughaspel 9 sich in Vorwärtsbewegung immer dreht. In einer bevorzugten Ausführungsform ist die erfindungsgemäße Saugkehrvorrichtung 1 mit einer angetriebenen Kehrwalze 12 ausgestattet. Als Antrieb wird beispielsweise ein Hydraulikmotor 13 verwendet. Die Kehrwalze 12 wird entgegen der Fahrtrichtung angetrieben um ein effektives Lösen und Aufnehmen des Förderguts von der Kehrfläche 26 zu gewährleisten. Als weiterer Vorteil können an der Saugkehrvorrichtung 1 einseitig oder beidseitig seitlich vor dem Saugkehrgehäuse 2 ein oder mehrere Seitenkehrbesen 14 angefügt werden, die beispielsweise ein besseres Reinigen von Straßenkanten, Rinnsteinen und Gebäudeangrenzungen ermöglichen. Hierfür sind auf beiden Seiten der Saugkehrvorrichtung 1 Anbaumöglichkeiten 15 vorgesehen, an die je nach Bedarf ein Seitenkehrbesen montiert werden kann.
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2 zeigt eine vereinfachte Ausführungsform der Saugkehrvorrichtung 1 in isometrischer Ansicht schräg von vorn mit einem Teilschnitt des Saugkehrgehäuses 2. Oberhalb des Saugkehrgehäuses 2 ist ein Verbindungsflansch 16 vorgesehen, an dem unterschiedliche Ausstattungsvarianten wie z.B. in 1 ein Gebläse (nicht dargestellt) oder auch ein Sammelbehälter (nicht dargestellt) angebracht werden kann. Die im Schnitt dargestellte Einzughaspel 9 ist vorteilhaft in Form eines Flügelzellenrades ausgeführt wobei der innere Kern im Querschnitt in der dargestellten Ausführungsform als Vieleck ausgeführt ist und sich aus den Ecken jeweils Leisten 19 nach außen als Flügel erstrecken. In einer anderen Ausführungsform kann der Kern der Einzughaspel 9 auch als Rohr ausgebildet sein und mehrere Leisten 19 sich am Umfang im gleichmäßigen Winkel zueinander nach außen erstrecken. Durch die Form des Flügelzellenrades wird die Zuluftöffnung 18 des Saugkehrgehäuses 2 periodisch vergrößert und verkleinert, was wiederum zu einem pulsierenden Luftstrom führt. Die Leisten 19 der Einzughaspel 9 weisen vorteilhaft Zinken 20 auf, sie können aber auch beispielweise als Noppen, Stollen oder ähnlichem ausgeführt sein. Hierdurch wird der Gutfluss des aufzusaugenden Fördergutes in das Saugkehrgehäuse 2 verbessert. Die Einzughaspel 9 ist vorteilhaft aus kostengünstigem Metall hergestellt, kann aber auch aus jedem anderen formstabilen Material wie Kunststoff, Verbundwerkstoff etc. oder auch aus einer Kombination unterschiedlicher Materialien bestehen. Als weiteres Ausführungsbeispiel können die Leisten 19 der Einzughaspel 9 auch teilweise aus elastischem Material oder auch als Bürstenkamm mit Borsten bestehen. Die angedeutete Drehrichtung der Einzughaspel 9 ist gemäß der Drehrichtung der Laufräder 7/8 in Fahrtrichtung. Die angedeutete Drehrichtung der Kehrwalze 12 ist entgegengesetzt der Laufräder 7/8. Die angetriebene Kehrwalze 12 dient zur verbesserten Aufnahme des Förderguts von der Kehrfläche. Die Kehrwalze 12 umfasst mehrere Bürstenleisten 27, mittels derer das Fördergut von der Kehrfläche in den Saugraum 17 des Saugkehrgehäuses 2 hineinbefördert wird. Der Wirkdurchmesser der Kehrwalze 12 ist in der dargestellten Ausführung größer als der Wirkdurchmesser der Einzughaspel 9. In anderen Ausführungsformen kann der Wirkdurchmesser der Kehrwalze 12 auch kleiner oder gleich dem Wirkdurchmesser der Einzughaspel 9 sein.
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3 zeigt eine Saugkehreinheit 24 auf einer Kehrfläche 26 bestehend aus der Saugkehrvorrichtung 1 gemäß 1 in Frontanbau mit einem Trägerfahrzeug 21 und einem Sammelbehälter 22. Es sind auch andere Ausführungsformen denkbar, in der die Saugkehrvorrichtung 1 beispielsweise auch als Heckanbau oder Seitenanbau vorgesehen ist. Der Frontanbau hat den Vorteil, dass der Trägerfahrzeugführer den Saugkehrvorgang im direkten Blick hat. Der druckseitige Auslass 4 des Gebläses 3 ist mit einem Druckschlauch 23 verbunden der wiederum am anderen Ende mit dem Sammelbehälter 22 verbunden ist. Der Sammelbehälter 22 ist in dieser Ausführungsform heckseitig auf dem Trägerfahrzeug 21 montiert. Es sind auch andere Ausführungsformen des Sammelbehälters 22 denkbar, der heckseitig an Trägerfahrzeug 22 angebaut oder mit integriertem Fahrwerk am Trägerfahrzeug 21 angehängt ist. Der Sammelbehälter 22 ist vorzugsweise mit einer Kippeinrichtung (nichtdargestellt) ausgestattet, um ein einfaches Entladen des Sammelbehälters 22 zu ermöglichen. In einer weiteren Ausführungsform ist das Gebläse 3 direkt mit dem Auslass 4 des Gebläses 3 am Sammelbehälter 22 heckseitig am Trägerfahrzug 21 montiert und mit einem Saugschlauch 23 mit der Saugkehrvorrichtung 1 über den Verbindungsflansch 16 verbunden.
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4 zeigt eine Saugkehreinheit 25 auf einer Kehrfläche 26 bestehend aus der Saugkehrvorrichtung 1 in Frontanbau an einem Trägerfahrzeug 21. In dieser kompakten Ausführungsform ist oberhalb des Saugkehrgehäuses 2 ein Sammelbehälter 22 oberhalb des Verbindungsflansches 16 (nicht dargestellt) montiert. Oberhalb des Sammelbehälters 22 ist das Gebläse 3 montiert, welches wiederum saugseitig mittels eines Verbindungsrohres (nicht dargestellt) mit dem Verbindunsgsflansch 16 durch den Sammelbehälter 22 verbunden ist. Der druckseitige Auslass 4 des Gebläses 3 liegt deckungsgleich über einer oberhalb des Sammelbehälters 22 eingelassenen Öffnung. So saugt das Gebläse 3 durch dem Sammelbehälter 22 und dem Saugkehrgehäuse 2 das Fördergut auf und bläst es oberhalb in den Sammelbehälter 22. So ist es mittels des Verbindungsflansches 16 möglich, unterschiedliche Kombinationen der Saugkehrvorrichtung 1 sowohl als aufgelöste Saugkehr-Einheit im Heck- und Frontanbau am Trägerfahrzeug gemäß 3 als auch eine kompakte Saugkehrvorrichtung 1 gemäß 4 mit integriertem Sammelbehälter 22 und Gebläse 3 im Frontanbau des Trägerfahrzeugs zu betreiben.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 19520778 [0003]
- DE 19638426 [0004]
- DE 19724908 [0004]