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Verfahren zur selbsttätigen Beseitigung von Straßenschmutz und Straßenreinigungskraftfahrzeug
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur selbsttätigen Beseitigung von Straßenschmutz
und ein Straßenreinigungskraftfahrzeug hierzu, das mit Sprüheinrichtung, Kehreinrichtung,
Absaugeeinrichtung, Sammelbehälter, Filtereinrichtung und Entladeeinrichtung ausgestattet
ist.
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Es sind Verfahren zur Reinigung von Straßen bekannt, bei denen mittels
eines Reinigungskraftfahrzeuges trockener, staubförmiger Straßenschmutz zusammengekehrt,
von der Straße aufgesaugt und in einer Filtereinrichtung vom Luftstrom der Absaugeeinrichtung
abgetrennt und gesammelt wird.
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Es ist weiterhin bekannt, die Abtrennung des Straßenschmutzes vom
Luftstrom der Absaugeeinrichtung durch Niederschlagen des Schmutzes mittels Wasser
vorzunehmen. Da nasser, klebriger Straßenschmutz von derartigen Reinigungskraftfahrzeugen
nicht aufgenommen werden kann, weil er die Absaugerohrleitung verstopft, und es
im allgemeinen längere Zeit dauert, bis nach einem Regen oder schon nach Tauniederschlag
der Straßenschmutz vollständig trocknet, können diese Fahrzeuge nur zeitweise eingesetzt
und daher nicht ausgenutzt werden.
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Dazu kommt noch, daß für die Abtrennung des Straßenschmutzes vom Luftstrom
der Absaugeeinrichtung verhältnismäßig große Filter benötigt werden, deren Reinigung
zeitraubend und unhygienisch ist und in denen nur eine relativ kleine Menge Straßenschmutz
gesammelt wird.
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Die Abtrennung durch Niederschlagen mit Wasser ist vom hygienischen
Standpunkt aus und in bezug auf die anfallende Reinigungsarbeit vorzuziehen.
Das
Verfahren hat jedoch den Nachteil, daß vom Kraftfahrzeug eine große Menge Wasser
mitgeführt werden muß, wodurch der Laderaum für die Aufnahme des Straßenschmutzes
sehr eingeschränkt wird. Da -die Entfernungen zwischen Arbeitsplatz und Entladeplatz
oftmals sehr beträchtlich sind und dieser Weg vom Reinigungskraftfahrzeug mit Rücksicht
auf die Auflcehrwalzen nur langsam zurückgelegt werden kann, ist die Wirtschaftlichkeit
derartiger Reinigungsverfahren in Frage gestellt, -wenn in einem Arbeitsgang nur
eine verhältnismäßig geringe Menge Straßenschmutz gesammelt -werden kann. Es -wird
daher oft auf derartige halbselbsttätige Reinigungsverfahren verzichtet und auf
eine Reinigung der Straßen von Hand oder auf Waschverfahren zurückgegriffen.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein wirtschaftliches
Verfahren zur Reinigung von Straßen und ein nach diesem Verfahren arbeitendes Reinigungskraftfahrzeug
vorzusehen zur weitgehenden Beseitigung der Nachteile der bekannten Verfahren.
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Das Verfahren gemäß der Erfindung besteht darin, daß der Straßenschmutz
benetzt,- von der Straße und aus dem Rinnstein gelöst, in den Bereich einer mit
dem Reinigungskraftfahrzeug abkuppelbar und bzw. oder anhebbar verbundenen Aufkehreinrichtung
zusammengekehrt und durch eine Schleuderbewegung der Aufkehreinrichtung und den
Sog der Absaugeeinrichtung in den Sammelbehälter des Reinigungskraftfahrzeuges gefördert
wird, in dem die schweren und klebrigen Bestandteile einerseits und die leichten,
gröberen Bestandteile des Straßenschmutzes andererseits vom Strom getrennt und im
wesentlichen je für sich gesammelt und schließlich die übrigbleibenden, staubförmigen,
ungenügend benetzten Bestandteile in einem Staubfilter von dem Strom abgetrennt
und für sich gesammelt -werden.
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Dadurch, daß bei dem Verfahren gemäß der Erfindung die schweren und
klebrigen Bestandteile und die leichten, gröberen Bestandteile, wie z. B. Papier
oder Blätter, getrennt im Sammelbehälter gesammelt werden können, ohne daß dafür
Filter benötigt werden, in denen sich der Schmutz ansammelt, oder unwirtschaftlicher
Wasserniederschlag erforderlich ist, kann der Laderaum des Sammelbehälters vollständig
zur Aufnahme des Straßenschmutzes ausgenutzt -werden. Lediglich zum Sammeln der
unggenügend benetzten Bestandteile des Straßenschmutzes ist ein Staubfilter erforderlich.
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Da bei dem Verfahren gemäß der Erfindung nicht nur trockener Straßenschmutz
gesammelt, sondern auch feuchter und klebriger Straßenschmutz aufgenommen werden
soll, ist es erforderlich, daß das Reinigungskraftfahrzeug mit neuen Einrichturngen
versehen -wird, die ein sicheres Aufnehmen und Sammeln des Straßenschmutzes gewährleisten.
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Der Straßenschmutz wird durch Sprühdüsen benetzt, die von einem am
Kraftfahrzeug angeordneten und durch Druckluft unter Druck gesetzten Behälter regelbar
gespeist werden. Der so benetzte Straßenschmutz wird zum Teil durch einen rotierenden
kinnsteinpinsel, der anhebbar an der rechten Vorderseite des Reinigungskraftfahrzeuges
angelenkt ist und durch Federzug nach außen in den Rinnstein gedrückt wird, aus
dem Rinnstein gelöst und von V-förmig angeordneten, entgegen der Fahrtrichtung über
die Straßenoberfläche kehrenden, rotierenden Kehrwalzen zu einem Streifen zusammengekehrt
und von einer an dem Kraftfahrzeug angekuppelten und bzw. oder anhebbaren Aufkehreinrichtung
auf eine Schaufel aufgekehrt und in einen Absaugetrichter geschleudert.
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Die Aufkehreinrichtung enthält eine in einem Gehäuse anhebbar und
senkbar gelagerte Besenwalze, deren Mantel sich aus längs durchlaufenden Einzelbesen
zusammensetzt, die aus ihrer radialen Ruhelage entgegen der Kraft von vorzugsweise
an der Stirnseite der Wälze radial verlaufenden Zugfedern um ihnen zugeordneteLängsachsen
schwenkbar sind. Die Besen der Besenwalze wirken mit einer an einem im Querschnitt
rechteckigen Absaugetrichter angelenkten Schaufel zusammen. Diese wird entweder
durch Federkraft an die Besen angedrückt oder von einem bei Rotation der Kehrwalze
hin und her bewegten Gestänge um ihre Achse verschwenkt. Die Schaufel ermöglicht
so in ihrer tiefsten Stellung ein Aufkehren des Schmutzes und in der angehobenen
Stellung ein wirkungsvolles Einschleudern des aufgekehrten Schmutzes in -den Absaugetrichter
durch einen der federnden Einzelbesen und läßt zugleich den nächsten Teil des von
ihr eingeebneten Straßenschmutzstreifens in den Bereich des nachfolgenden Einzelbesens
durchtreten. Wenn dieser Teil vom nachfolgenden Besen aufgekehrt ist, wird die Schaufel
durch das Gestänge oder von dem Besen wieder an die Straßenoberfläche angedrückt.
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Der Straßenschmutz wird also entgegen den bekannten Vorrichtungen
nicht nur aufgesaugt und bzw. oder aufgekehrt, sondern durch eine zusätzliche, von
der Rotationsgeschwindigkeit der Besenwalze unabhängige Schleuderbewegung der Besen
in den Absaugetrichter geschleudert, -wobei er im wesentlichen die gleiche Geschwindigkeit
wie der Luftstrom der Absaugeeinrichtung erhält.
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Damit die klebrigen Bestandteile des Straßenschmutzes das in den Sammelbehälter
führende Absaugerohr nicht verstopfen, ist dieses im wesentlichen gerade und, mit
Ausnahme eines kurzen, elastischen Zwischenstückes, starr mit glatten Innenwänden
ausgebildet.
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Diese Ausbildung des Absaugerohres -wird dadurch möglich, daß es durch
einen den Sammelbehälter abschließenden Drehzylinder, dessen Drehachse mit der lotrechten
Kuppelachse der Aufkehreinrichtung zusammenfällt, hindurchgeführt ist. So kann das
Kraftfahrzeug trotz der geraden und im wesentlichen starren Ausführung der Absaugerohrleitung
Kurven fahren, ohne daß dabei die Kehrwalze über die Straße schleift und ohne daß
das Absaugerohr dabei auf Biegung beansprucht wird.
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Zur Abdichtung des Sammelbehälters am Eintritt der Absaugerohrleitung
gegen den Außendruck
sind elastische, vorzugsweise streifenförmige
Abdichtungen angeordnet, die sich infolge des vorn Sog der Absaugeeinrichtung im
Sammelbehälter erzeugten Unterdruckes an die Oberfläche des Drehzylinders anschmiegen.
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In dem im Querschnitt rechteckigen Absaugetrichter ist ein mit Leitflächen
für den Luftstrom der Absaugeeinrichtung versehenes Kratzblech angeordnet, das um
eine senkrecht zum Boden des Absaugetrichters liegende Achse pneumatisch, elektrisch,
mechanisch oder hydraulisch verschwenkbar ist.
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Dadurch, daß das Kratzblech mit seinen Leitflächen den Luftstrom der
Absaugeeinrichtung nacheinander an jede Stelle des Absaugetrichters leitet, verhindert
es ein Festsetzen des klebrigen Straßenschmutzes. Sollte sich aber doch Straßenschmutz
festgesetzt haben, so löst es ihn von dem Trichter sofort wieder ab.
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Das kurze, elastische Zwischenstück in der Absaugerohrleitung dient
dem Ausgleich der Höhenunterschiede auf der Straße. Es ermöglicht außerdem ein schnelles
Auftrennen der Rohrleitung, wodurch ihre Reinigung und das Abkuppeln der Aufkehreinrichtung
vom Kraftfahrzeug wesentlich erleichtert werden. Hierdurch kann das Fahrzeug den
Weg zur Entladestelle unbehindert durch die Aufkehrwalze verhältnismäßig schnell
zurücklegen. Währenddessen kann vorteilhaft ein zweites Reinigungskraftfahrzeug
die Kehrwalze ankuppeln und die Reinigung fortsetzen, so daß im Betrieb immer nur
eine Aufkehreinrichtung für zwei Reinigungskraftfahrzeuge erforderlich ist.
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Die Aufkehreinrichtung kann jedoch auch anhebbar ausgebildet werden,
und zwar mittels Druckluft, so daß sie das Reinigungsfahrzeug bei der Fahrt zur
Entladestelle nicht behindert. Dies ist vor allem auch von Vorteil bei engen, verwinkelten
Straßen, in denen das Reinigungsfahrzeug oft wenden und ein unbehindertes Rückwärtsfahren
gewährleistet sein muß.
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Von dem durch die Abs.augerohrleitung in den Sammelbehälter des Reinigungskraftfahrzeuges
geförderten Straßenschmutz werden die schweren und klebrigen Bestandteile durch
mindestens ein vorzugsweise an der Decke des Sammelbehälters in den Luftstrom der
Absaugecinrichtung hineinragendes Prallblech abgetrennt. Auf dem Prallblech ballt
sich der feuchte Schmutz in Klumpen zusammen, die, wenn sie eine genügende Größe
erreicht haben, in den Sammelbehälter abfallen. Da das in den Sammelbehälter hineinragende
Ende der Absaugerohrleitung beim Fahren von Kurven um die Achse des Drehzylinders
mit verschwenkt wird, treffen die klebrigen Bestandteile des Straßenschmutzes an
verschiedenen Stellen des Prallbleches auf, wodurch ein gleichmäßiges Beladen des
Sammelbehälters gewährleistet wird. Die leichten, gröberen Bestandteile des Straßenschmutzes,
wie Laub, Papier od. dgl., werden durch ein im Windschatten des Prallbleches angeordnetes
Grobfilter vom Sog der Absaugeeinrichtung abgetrennt. Dabei sorgt der am Prallblech
entstehende Luftwirbel dafür, daß diese Bestandteile vom Grobfilter in den Sammelbehälter
abfallen, so daß sich am Filter kein Schmutz ansammelt.
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Die leichten, staubförmigen, ungenügend benetzten Bestandteile werden
durch ein vorzugsweise über dem Sammelbehälter angeordnetes Staubfilter mit untereinander
parallelen, aus dem Filtergehäuse ausziehbaren Filtereinsätzen abgetrennt.
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Der Sammelbehälter kann in der üblichen Art und Weise zur Entleerung
hochgekippt werden. In dieser Stellung können die Filtereinsätze des Staubfilters
leicht herausgezogen werden, wobei ein Teil des im Filter gesammelten istaubförmigen
Straßenschmutzes von selbst herausfällt. Der restliche Teil kann danach aus dem
Staubfilter durch den Luftstrom der Absaugeeinrichtung ausgeblasen werden.
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In der Zeichnung sind Ausführungsformen von nach dem Verfahren gemäß
der Erfindung arbeitenden Reinigungskraftfahrzeugen beispielsweise dargestellt.
Es zeigt Fig. i eine Seitenansicht eines Reinigungskraftfahrzeuges nach der Erfindung
mit nur lösbarer Aufkehreinrichtung, Fig.2 eine Draufsicht auf das Kraftfahrzeug
nach Fig. i, Fig.3 eine Seitenansicht des Kraftfahrzeuges mit anhebbarer Aufkehreinrichtung,
Flg.4 eine Draufsicht auf das Kraftfahrzeug nach Fig. 3, Fig. 5 die Aufkehreinrichtung
von der Seite gesehen bei frei beweglicher Schaufelausbildung, Fig. 6 die Aufkehreinrichtung
nach Fig. 5 beim Einschleudern des Straßenschmutzes, Fig. 7 einen Querschnitt durch
die Aufkehreinrichtung ; Fig. 8 'und 9 zeigen die Aufkehreinrichtung mit zwangläufig
bewegter Schaufel; Fig. io zeigt eine schematische Darstellung der Schaufelbewegung,
Fig. i i einen Längsschnitt durch das Gehäuse des Absaugetrichters, Fig. 12 einen
Querschnitt durch den Absaugetrichter, Fig. 13 einen Längsschnitt durch den
Drehzylinder, Fig. 14 einen Querschnitt durch den Drehzylinder, Fig. 15 das
Reinigungskraftfahrzeug bei der Entleerung.
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An einem Reinigungskraftfahrzeug i sind Sprühdüsen 2 angeordnet, die
von einem Behälter 3 mit Wasser gespeist werden. Der Behälter 3 wird durch Druckluft,
die deni Druckluftvorratsbehälter 4 entnommen wird, unter Druck gesetzt. Die Wasserzufuhr
ist vom Fahrer regulierbar, damit die Benetzung der Menge und Beschaffenheit des
Straßenschmutzes angepaßt werden kann.
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Der benetzte Straßenschmutz wird von einem Rinnsteinpinsel 5 aus dem
Rinnstein gelöst, gegen die Mitte der Straße gefördert und zusammen mit
dem
im Kehrbereich liegenden Straßenschmutz von schräg zur Fahrtrichtung liegenden Kehrwalzen
6 zu einem Streifen in den Bereich einer Aufkehreinrichtung 7 zusammengekehrt.
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Der Rinnsteinpinsel5 ist vorzugsweise an der rechten Vorderseite des
Kraftfahrzeuges angeordnet, damit seine Wirkungsweise vom Fahrer überwacht, werden
kann. Er ist dabei an dem Kraftfahrzeug i so angelenkt, daß er durch Federkraft
nach außen gedrückt wird. Er kann mittels Druckluft vom Fahrer entgegen der Federkraft
eingeholt werden, wobei er zugleich angehoben wird. Bei der Einhol- und Anhebbewegung
wird der Rinnsteinpinsel 5 vom Antrieb gelöst. Die hierzu notwendigen Einrichtungen
sind, da ihre Ausbildung keine Besonderheiten zeigt, in den Zeichnungen nicht im
einzelnen dargestellt.
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Die Kehrwalzen 6 isind, wie z. B. Fig. 3 zeigt, bei Reinigungskraftfahrzeugen
mit anhebbarerAufkehreinrichtung 7 vorzugsweise unterhalb des Reinigungskraftfahrzeuges
i angeordnet. Sie sind mittels Druckluft anhebbar. Das Anheben der Kehrwalzen 6
erfolgt dabei unabhängig von dem Anheben des Rinnsteinpinsels 5, so daß die Reinigung
des Mittelstreifens bei breiteren Straßen bei stillgelegtem Rinnsteinpinsel 5 erfolgen
kann.
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Der zum Streifen zusammengekehrte benetzte Straßenschmutz wird von
einer Aufkehrwalze 8 (Fig. 5 bis 7) der Aufkehreinrichtung 7 auf eine Schaufel 9
aufgekehrt und in einen Absaugetrichter i o geschleudert. Der Mantel der Aufkehrwalze
8 wird von Einzelbesen i i gebildet, die um auf dem Mantel verlaufende Längsachsen
i2 drehbar sind. Die Besen i i werden durch an den Stirnseiten der Aufkehreinrichtung
angeordnete Zugfedern 13
gegen einen jedem der Besen zugeordneten und die
radiale Ruhelage sichernden Anschlag 14 gezogen. Die Aufkehrw alze 8 ist in einem
Gehäuse 15, das bei Reinigungskraftfahrzeugen nach Fig. 3 und 4 durch einen an einem
Drehzylinder 26 angeordneten Zylinder 17 über ein Gestänge i9 z. B.. beim
Rückwärtsfahren angehoben und gesenkt werden kann, gelagert. Die Lagerung der Kehrwalze
8 kann dabei entsprechend der Abnutzung der Kehrbesen relativ zum Gehäuse 15 in
Schlitzen zur Anpassung an die jeweilige Reinigungsarbeit verstellt werden.
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Die Aufkehrwalze 8 -wird durch eine Kette 16 od. dgl. (F ig. 5) mit
solchem Drehsinn angetrieben, daß die Besen i i entgegen der Fahrtrichtung über
die Straßenoberfläche streichen. Die Besen i i werden beim Auftreffen auf die Straßenoberfläche
entgegen dem Drehsinn der Aufkehrwalze 8 unter Spannung der entsprechenden Federn
13 abgewinkelt. Jeder der Besen i i streicht so bedeutend kräftiger und länger über
die Straßenoberfläche als bei den bekannten Aufkehrwalzen mit starren Besen, die
die Straßenoberfläche nur kurz berühren, und schiebt dabei den Straßenschmutz vor
sich her.
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Die Schaufel 9 ist an dem Absaugetrichter io angelenkt und wird entweder
durch eine Feder an die Besen i i angedrückt oder von einem Gestänge 18 (Fig. 8,
9), das von der Aufkehrwalze 8 hin und her bewegt wird, zwangläufig angehoben und
auf die Straßenoberfläche gesenkt (Fig. i o).
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Während des Aufkehrens des Straßenschmutzes durch einen der Besen
i i wird die Schaufel 9 an die Straßenoberfläche angedrückt. Wenn der Besen i i
die Straßenoberfläche verläßt, wird er durch die Spannung der Feder 13 ruckartig
in seine radiale Ruhelage gezogen, wobei er den auf die Schaufel 9 aufgekehrten
Straßenschmutz in den Absaugetrichter io schleudert. Die Schaufel 9 wird nun von
dem Gestänge 18 oder von ihrer Feder angehoben und läßt dabei den sich an ihr während
des Rufkehrens stauenden Straßenschmutz in den Bereich des nachfolgenden Besens
i i durchtreten. Der von den Kehrwalzen 6 zusammengekehrte Kehrichtstreifen wird
dabei verbreitert und auf eine gleichmäßige Höhe eingeebnet, wodurch der Aufkehrvorgang
erleichtert wird. Der nachfolgende Besen i i wiederholt nun den Aufkehrvorgang des
ihm vorausgegangenen Besens, so daß ein kontinuierliches Aufkehren gesichert ist.
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Der Absaugetrichter io steht mit dem Gehäuse 15 unter dem Sog einer
vom Motordes Kraftfahrzeuges angetriebenen --lbsaugeeinrichtung. Da die nicht kehrenden
Besen i i das Gehäuse abdichten, muß der Luftstrom der Absaugeeinrichtung den durch
die Pfeile bezeidhneten Weg nehmen (Fig. 6).
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Die Schleuderbewegung der Besen i i bei der Entspannung der Federn
13 ist unabhängig von der Drehgeschwindigkeit der Aufkehrwalze B. Während der verhältnismäßig
langsamen Kehrbewegung des Besens i i hat der Luftstrom der Absaugeeinrichtung Zeit,
die feinen, ungenügend benetzten Staubteile, Laub, Papier od, dgl., die bei einem
schnellen Rotieren der Kehrwalze, wie dies bei einer Kehrwalze mit starren Besen
zum wirkungsvollen Einschleudern des nassen Straßenschmutzes erforderlich wäre,
in den Besen verbleiben könnten, abzusaugen. Die Schleuderbewegung des Besens ii
verleiht dem Straßenschmutz eine Geschwindigkeit in der Größenordnung der Geschwindigkeit
des Luftstromes der Absaugeeinrichtung. Dadurch wird eine Förderung des Schmutzes
durch den Absaugetrichter io und das .Absaugerohr 2o gewährleistet, ohne daß sich
ein, größerer Teil des Schmutzes dabei absetzen könnte.
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In demAbsaugetrichter io ist ein über den Boden des Trichters streifendes
Kratzblech 21 (Fig. i i und 12) drehbar gelagert. Das Kratzblech 21 wird mittels
eines Hebels 23 und eines Gestänges 24 mechanisch, hydraulisch oder pneumatisch
hin und her verschwenkt. Bei Reinigungskraftfahrzeugen, die zum Aufsaugen von Laub
und ähnlichen. Verunreinigungen eingerichtet sind, wobei der Absaugetrichter von
dem Kraftfahrzeug abgenommen wird, erfolgt die Betätigung des Kratzbleches 21 nur
pneumatisch, hydraulisch oder elektrisch. An dem Kratzblech 21 ist eine Leitschaufel
22 angeordnet. Durch diese- Leitschaufel wird der Luftstrom der Absaugeeinrichtung
nacheinander an jede Stelle des Absaugetrichters io geleitet, so daß sich absetzender
Straßenschmutz, -der vom Kratzblech 21 gelöst wurde, von dem Luftstrom der
Absaugeeinrichtung
erfaßt und mitgenommen wird.
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Die Durchführung des Verfahrens gemäß der Eriindung hängt entscheidend
von der Förderung des aufgekehrten, klebrigen Straßenschmutzes in den Sarrimelbehälter
25 des Kraftfahrzeuges i ab. Es ist dabei erforderlich, daß die zu dem Sammelbehälter
25 führende Rohrleitung möglichst gerade und mit glatten Innenwänden ausgeführt
wird, da sich der feuchte, klebrige Straßenschmutz sonst in Krümmungen der Rohrleitung
absetzen und diese verstopfen würde. Die Rohrleitung soll außerdem leicht auftrennbar
sein, damit die Aufkehreinrichtung nach der Beladung des Kraftfahrzeuges i leicht
von diesem abgekuppelt werden kann und das Kraftfahrzeug den Weg zur Entladestelle
unbehindert von der Aufkehreinrichtung 7 rasch zurücklegen kann.
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Diese beiden Bedingungen können gemäß der Erfindung dadurch erfüllt
werden, daß das Absaugerohr 2o durch einen Drehzylinder 26 geführt wird, dessen
Drehachse mit der Kuppelachse der Aufkehreinrichtung 7 zusammenfällt (Fig. 13 und
i4), und dadurch, daß der Rohrstutzen 27 des Absaugetrichters io mit dem Absaugerohr
2o durch ein kurzes, elastisches Zwischenstück 28, das entweder vom Absaugerohr
:2o oder vom Rohrstutzen 27 abkuppelbar ist, verbunden wird. An den Drehzylinder
2,6 schmiegen sich unter dem Sog der Absaugeeinrichtung zur Abdichtung des Sammelbehälters
25 streifenförmige Abdichtungen 32 an. Durch das elastische Zwischenstück 28 werden
die Höhenunterschiede der Straße ausgeglichen, so daß die Aufkehreinrichtung 7 jeweils
mit dem gleichen Druck an der Straßenoberfläche anliegt. Durch diese Ausbildung
der den Straßenschmutz in den Sammelbehälter 25 fördernden Rohrleitung wird es ermöglicht,
daß letztere beim Fahren von Kurven nicht auf Biegung beansprucht wird und daß die
Aufkehreinrichtung in Kurven nicht über die Straße schleift. Die geradlinige Führung
der Rohrleitung läßt auch eine Förderung durch ein mechanisches Förderwerk an Stelle
des Sogs der Absaugeeinrichtu.ng zu. Da beim Fahren von Kurven das in den Sammelbehälter
25 ragende Ende des Absaugerohres 2o verschwenkt wird, wird durch die Ausbildung
nach der Erfindung ein gleichmäßiges Beladen des Sammelbehälters gewährleistet.
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Im Sammelbehälter 25 werden die feuchten, schwereren Bestandteile
des Straßenschmutzes durch ein in den Luftstrom der Absaugeeinrichtung ragendes
Prallblech 3o abgetrennt. Der Straßenschmutz verklebt dabei auf dem Prallblech
30 zu Klumpen, die infolge ihres Gewichtes und der Austrocknung durch den
Luftstrom der Absaugeeinrichtung in den Sammelbehälter 25 abfallen. Durch diese
Abtrennung eines großen Teils des Straßenschmutzes ohne Filter wird der Laderaum
des Kraftfahrzeuges viel besser als bei den bekannten Reinigungskraftfahrzeugen
ausgenutzt.
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Im Windschatten des Prallbleches 30 ist ein Grobfilter 31 angeordnet,
durch das die groben, leichterin Bestandteile des Straßenschmutzes, wie Laub oder
Papier, abgetrennt werden. Der durch die Umströmung des Prallbleches entstehende
Luftwirbel bewirkt dabei, daß diese Bestandteile von selbst vom Grobfilter 31 abfallen
und im Sammelbehälter 25 gesammelt werden können, ohne daß das Filter verstopft
wird.
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Zwischen dem Grobfilter 31 und dem den Sog der Absaugeeinrichtung
erzeugenden und vom Motor des Kraftfahrzeuges über ein Zwischengetriebe angetriebenen
Exhaustor 33 ist ein Staubfilter 34 eingeschaltet, durch das die staubförmigen,
unbenetzten Bestandteile des Straßenschmutzes abgetrennt und gesammelt werden. Das
Staubfilter 34 ist dabei insbesondere bei Kraftfahrzeugen mit kippbarem Sammelbehälter
über dem Sammelbehälter angeordnet. Es enthält untereinander parallele, nach rückwärts
ausziehbare Filtereinsätze 35. Beim Ausziehen der Filtereinsätze 35, das mittels
einer Stange od. dgl. zur Vermeidung einer Belästigung des Bedienungspersonals erfolgen
kann, fällt dabei ein großer Teil des gesammelten staubförmigen Straßenschmutzes
aus dem Filter. Der Rest kann nun durch den Luftstrom des Exhaustors 33 ausgeblasen
werden.