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TECHNISCHES GEBIET
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Diese Offenbarung betrifft allgemein Sonnenblenden für Motorfahrzeuge. Insbesondere betrifft die Offenbarung eine verbesserte Sonnenblendenbaugruppe, die sowohl für eine Gleit- als auch eine Rotations- oder Schwenkbewegung relativ zu einer Trägerschiene konfiguriert ist, wodurch sie einen erweiterten Bewegungsbereich für die Sonnenblende bereitstellt.
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ALLGEMEINER STAND DER TECHNIK
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Es ist seit langem bekannt, ein Motorfahrzeug mit Sonnenblenden auszustatten, um die Augen des Fahrers und des Passagiers auf dem Vordersitz vor dem Blenden der Sonne abzuschirmen, die durch die Windschutzscheibe oder das Fenster eines Motorfahrzeugs fällt. Viele Motorfahrzeuge beinhalten Sonnenblenden, die rotierend an einzelnen Füßen angebracht sind und an den Füßen manuell zwischen einer verstauten Stellung benachbart zum Motorfahrzeugdachhimmel und einer oder mehreren Betriebsstellungen rotiert werden und einen oberen Teil der Windschutzscheibe oder des Seitenfensters abdecken. Leider weisen diese Sonnenblenden einen beschränkten Bewegungsbereich auf und bieten daher nur über einen beschränkten Bereich von Blendenstellungen Blendschutz. Beispielsweise bieten die meisten Sonnenblendenauslegungen kaum oder keinen Schutz gegen Blendlicht, das an oder in der Nähe eines zentral angebrachten Rückspiegels durch die Windschutzscheibe fällt.
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Es ist auch bekannt, ausfahrbare Sonnenblenden für Fahrzeuge bereitzustellen, mit dem beabsichtigten Zweck, mehr Flexibilität für den Benutzer beim Positionieren der Sonnenblende zu ermöglichen, um Blendlicht zu verhindern oder zu reduzieren. Auslegungen des Stands der Technik sind häufig lediglich eine Blendenplatte oder ein Blatt, die bzw. das der Benutzer manuell an einem schwenkenden Trägerarm oder aus einer Hauptblendenkörperplatte heraus nach außen erweitern kann, um die Platte aus einer ersten Stellung in eine zweite ausgefahrene Stellung zu verlagern.
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Obwohl dies für ihren beabsichtigten Zweck wirksam ist, leiden die oben beschriebenen Sonnenblenden des Stands der Technik unter verschiedenen Nachteilen. Insbesondere konzentrieren sich die meisten Sonnenblendenauslegungen auf das Reduzieren von Blendlicht, das durch die Seitenfenster und einen oberen Windschutzscheibenabschnitt unmittelbar vor einem Fahrzeuginsassen fällt, vernachlässigen jedoch Blendlicht, das durch verhältnismäßig wenig blockierte Abschnitte der Fahrzeugwindschutzscheibe fällt, wie etwa den Bereich um den zentral angebrachten Rückspiegel. Ausfahrbare Sonnenblendenauslegungen des Stands der Technik wiederum erfordern häufig relativ komplexe Mechanismen, um die gewünschten Funktionsweisen bereitzustellen, was zu erhöhten Herstellungskosten führt, die an den Verbraucher weitergegeben werden müssen. Daher wird im Stand der Technik ein Bedarf an Verbesserungen an Sonnenblendenauslegungen des Stands der Technik erkannt.
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KURZDARSTELLUNG
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Gemäß den hier beschriebenen Zwecken und Vorteilen und um das oben zusammengefasste und weitere Probleme zu lösen, wird in einem Aspekt eine Fahrzeugsonnenblendenbaugruppe beschrieben, die eine Schiene und eine Sonnenblendenplatte umfasst. Die Sonnenblendenplatte ist an einem innenseitigen Sonnenblendenplattenende lösbar an der Schiene angebracht und an einem außenseitigen Sonnenblendenplattenende verschiebbar an der Schiene angebracht. In Ausführungsformen ist die Schiene an einer Fahrzeugdachplatte und/oder einem Dachhimmel fixiert. In Ausführungsformen ist die Schiene an gegenüberliegenden Enden derselben an der Fahrzeugdachplatte und/oder dem Dachhimmel angebracht.
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In Ausführungsformen ist die Sonnenblendenplatte durch eine Schnapphalterung lösbar am innenseitigen Ende angebracht und durch ein Wellenkupplungsstück, das dazu konfiguriert ist, entlang einer Längsachse der Schiene zu gleiten, verschiebbar am außenseitigen Ende angebracht. Das Wellenkupplungsstück kann ferner dazu konfiguriert sein, um eine vertikale Wellenkupplungsstückachse zu rotieren oder zu schwenken.
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In anderen Aspekten werden Trägersysteme für eine Fahrzeugsonnenblende beschrieben, die die Sonnenblendenbaugruppe im Wesentlichen wie oben beschrieben beinhalten.
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In der folgenden Beschreibung werden Ausführungsformen einer Sonnenblendenbaugruppe mit erhöhter Reichweite gezeigt und beschrieben. Es versteht sich, dass die Baugruppe sich für andere, unterschiedliche Ausführungsformen eignet und ihre mehreren Einzelheiten sich zur Modifikation an verschiedenen offensichtlichen Aspekten eignen, ohne jeweils von den Vorrichtungen und Verfahren abzuweichen, die in den nachfolgenden Ansprüchen dargelegt und beschrieben sind. Entsprechend sind die Zeichnungen und Beschreibungen als veranschaulichend und nicht als einschränkend zu betrachten.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Die Figuren der begleitenden Zeichnung, die hierin aufgenommen sind und einen Teil der Patentschrift bilden, veranschaulichen mehrere Aspekte der offenbarten Sonnenblendenbaugruppe mit erhöhter Reichweite und dienen zusammen mit der Beschreibung dazu, bestimmte Grundgedanken derselben zu erläutern. In der Zeichnung zeigen:
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1 ein Fahrzeug, das mit einer Sonnenblendenbaugruppe des Stands der Technik ausgerüstet ist;
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2 ein Fahrzeug, das mit einer Sonnenblendenbaugruppe mit erhöhter Reichweite gemäß der vorliegenden Offenbarung ausgerüstet ist;
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3 ein gleitendes Wellenkupplungsstück zur Verwendung mit der Sonnenblendenbaugruppe mit erhöhter Reichweite aus 2; und
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4 einen repräsentativen Bewegungsbereich der Sonnenblendenbaugruppe mit erhöhter Reichweite aus 2.
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Es wird nun ausführlich auf Ausführungsformen der offenbarten Sonnenblendenbaugruppe mit erhöhter Reichweite Bezug genommen, deren Beispiele in den Figuren der begleitenden Zeichnung dargestellt sind, wobei gleiche Bezugszeichen auf gleiche Merkmale hinweisen.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG
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1 stellt einen Abschnitt eines Fahrzeugs 100 mit einer repräsentativen Sonnenblendenbaugruppe 102 des Stands der Technik dar. Wie darin gezeigt, beinhaltet eine typische derartige Baugruppe 102 einen Rotationsfuß 104, der an einem Fahrzeugdachhimmel 106 und/oder einer Dachplatte (in dieser Ansicht nicht zu sehen) angebracht ist, und eine Sonnenblendenplatte 108. Die Sonnenblendenplatte 108 ist dazu konfiguriert, um eine Längsachse des Rotationsfußes 104 zu rotieren (Pfeil A), um die Platte zwischen einer Stellung im Wesentlichen parallel zu und bündig mit dem Dachhimmel 106 und einer Stellung im Wesentlichen parallel zu und bündig mit der Fahrzeugwindschutzscheibe 110 zu verlagern. Durch Rotieren der Sonnenblendenplatte 108 um den Fuß 104, um die Sonnenblendenplatte benachbart zu einem Fahrzeugseitenfenster 112 (Pfeile B) zu bewegen, kann Blendlicht blockiert werden, das durch das Seitenfenster fällt. Wenn die Sonnenblendenplatte 108 ausfahrbar ist, ist in der Regel das Ende der Platte gegenüber dem Rotationsfuß 104 das ausfahrbare Ende (Pfeil C), in der dargestellten Ausführungsform zum Fahrzeugrückspiegel 114 hin. Eine lösbare Halterung wie etwa eine Schnapphalterung 116 ist in der Regel vorgesehen, um die Sonnenblendenplatte 108 an Ort und Stelle zu halten, wenn sie nicht zum Seitenfenster 112 hin rotiert ist.
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Unter Bezugnahme auf 2 wird eine Sonnenblendenbaugruppe 200 mit erhöhter Reichweite bereitgestellt, die eine Sonnenblendenplatte 202 bereitgestellt, die benachbart zu einem Rückspiegel 114 angeordnet ist. Die Sonnenblendenplatte 202 ist über eine Schiene 204 am Fahrzeugdachhimmel 106 und/oder der Dachplatte (in dieser Ansicht nicht zu sehen) angebracht. Wie dargestellt ist die Schiene 204 an gegenüberliegenden Enden 206a, 206b derselben fest am Dachhimmel 106 angebracht. Insbesondere ist die Schiene 204 an einem (relativ zum Fahrzeug) außenseitigen Ende 206a und an einem innenseitigen Ende 206b, das dem Rückspiegel 114 am nächsten ist, am Dachhimmel 106 fixiert.
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Das innenseitige Ende 202b der Sonnenblendenplatte ist durch ein Wellenkupplungsstück 208, in der dargestellten Ausführungsform mit einem Schnappkupplungsstück 210 von im Wesentlichen bekannter Auslegung, das einen Abschnitt der Sonnenblendenplatte 202 in einer Reib- oder Presspassung erfasst, lösbar an der Schiene 204 angebracht. Wie dargestellt ist das Wellenkupplungsstück 208 durch ein Drehkupplungsstück 211 an der Schiene 204 angebracht. Um das innenseitige Ende 202b der Sonnenblendenplatte zu lösen, muss also ein Benutzer nur am innenseitigen Ende ziehen, um die Platte von dem Schnappkupplungsstück 210 zu entfernen. Mechanismen dieser Art sind für Sonnenblendenplatten üblich.
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Das außenseitige Ende 202a der Sonnenblendenplatte ist durch ein gleitendes Wellenkupplungsstück 212 verschiebbar an der Schiene 204 angebracht. Das gleitende Wellenkupplungsstück 212 beinhaltet einen Gleitabschnitt 214, der dazu konfiguriert ist, die Schiene 204 gleitend zu erfassen, wodurch das gleitende Wellenkupplungsstück 212 und die angebrachte Sonnenblendenplatte 202 entlang einer Längsachse der Schiene verlagert werden können (Pfeil D). Das gleitende Wellenkupplungsstück 212 beinhaltet auch einen Rotationsabschnitt 216, der dazu konfiguriert ist, um eine Mittelachse des Wellenkupplungsstücks zu rotieren (Pfeil E), wodurch die Sonnenblendenplatte 202 zwischen der Stellung aus 2 und einer Stellung im Wesentlichen zu und bündig mit einem Fahrzeugseitenfenster (in dieser Ansicht nicht gezeigt) verlagert werden kann. Durch das Drehkupplungsstück 211 und das gleitende Wellenkupplungsstück 212 wiederum kann die Sonnenblendenplatte 202 zwischen einer Stellung im Wesentlichen benachbart zu und bündig mit der Fahrzeugwindschutzscheibe 110 und einer Stellung im Wesentlichen benachbart zu und bündig mit dem Fahrzeugdachhimmel 106 verlagert werden (Pfeil F).
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Das gleitende Wellenkupplungsstück 212 ist in 3 isoliert gezeigt. Wie dargestellt beinhaltet das Wellenkupplungsstück 212 einen Gleitabschnitt 214, der dazu konfiguriert ist, die fixierte Schiene 106 in einer ausreichend engen Reibpassung zu ergreifen, um eine Gleitbewegung entlang einer Längsachse der Schiene (Pfeil D) und auch eine Drehbewegung um die Schiene (Pfeile F) zu ermöglichen. Durch diese Drehbewegung kann die Sonnenblendenplatte 202 aus einer Stellung im Wesentlichen bündig an der Fahrzeugwindschutzscheibe in eine verstaute Stellung im Wesentlichen bündig am Fahrzeugdachhimmel 106 (in dieser Ansicht nicht gezeigt) gedreht werden. Der Rotationsabschnitt 216 wiederum erfasst fest einen Abschnitt der Sonnenblendenplatte 202 wie etwa einen Stab oder eine Welle 300. Durch die bereitgestellte Rotationsbewegung (Pfeile E) kann die Sonnenblendenplatte 202 aus einer Stellung im Wesentlichen bündig an der Fahrzeugwindschutzscheibe in eine Stellung im Wesentlichen bündig am Fahrzeugseitenfenster (in dieser Ansicht nicht gezeigt) gedreht werden.
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Der volle Bewegungsbereich der Sonnenblendenbaugruppe 200 ist in 4 dargestellt, die ein Fahrzeug 400 mit der oben beschriebenen Sonnenblendenbaugruppe zeigt. Wie gezeigt, kann die Sonnenblendenplatte 202 anhand der oben beschriebenen Strukturen zwischen einer Stellung im Wesentlichen bündig mit der Fahrzeugwindschutzscheibe 110 in eine Stellung im Wesentlichen bündig mit dem Fahrzeugdachhimmel 106 und aus der Stellung im Wesentlichen bündig mit der Fahrzeugwindschutzscheibe 110 in eine Stellung im Wesentlichen bündig mit dem Fahrzeugseitenfenster 112 verlagert werden. Durch das gleitende Wellenkupplungsstück 212 wiederum kann die Sonnenblendenplatte 202 gleitend entlang der Längsachse der Schiene 204 zum Fahrzeugrückspiegel 114 hin verlagert werden. Blendlicht von der Sonne kann daher entlang einem Oberseitenabschnitt der Windschutzscheibe 110 einschließlich eines zentralen Abschnitts benachbart zu und hinter dem Rückspiegel 114 blockiert werden.
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Man wird zu würdigen wissen, dass anhand der vorstehend beschriebenen Merkmale eine einfache, robuste und leicht zu bedienende Sonnenblendenbaugruppe mit erhöhter Reichweite 200 bereitgestellt wird. Durch die beschriebenen Mechanismen kann Blendlicht von der Sonne, das durch einen breiten Abschnitt der Fahrzeugwindschutzscheibe 110 fällt, blockiert werden, einschließlich Blendlicht, das durch einen zentralen Abschnitt der Windschutzscheibe nahe dem Rückspiegel 114 fällt, den übliche Sonnenblenden in der Regel nicht blockieren können. Die Baugruppe 200 wiederum ermöglicht das Blockieren von Blendlicht, das durch das Fahrzeugseitenfenster 112 fällt. Obwohl hier nicht ausdrücklich dargestellt, wird der Fachmann verstehen, dass eine entsprechende Sonnenblendenbaugruppe 200 sowohl für eine Fahrerseite als auch eine Beifahrerseite des Fahrzeugs 400 bereitgestellt werden kann, wodurch die wünschenswerte Sonnenblende mit erhöhter Reichweite für beide Seiten der Fahrzeugwindschutzscheibe 110 bereitgestellt wird.
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Das Vorstehende diente den Zwecken der Veranschaulichung und Beschreibung. Es ist nicht erschöpfend und soll die Ausführungsformen nicht auf die genauen offenbarten Formen beschränken. Angesichts der vorstehenden Lehren sind offensichtliche Modifikationen und Abwandlungen möglich. Alle solchen Modifikationen und Abwandlungen fallen in den Umfang der beigefügten Ansprüche bei Auslegung derselben in dem Umfang, der ihnen angemessenerweise, rechtlich und vernünftigerweise zusteht.