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Die Erfindung betrifft eine Führung für ein Sägeband in einer Bandsägemaschine, umfassend zwei zueinander im Abstand angeordnete und einen Sägebereich freilassende Führungsblöcke in denen jeweils ein Schlitten gelagert ist, auf dem paarig Führungsplatten so angebracht sind, dass sich zwischen den beiden Führungsplatten ein Schlitz bildet, durch den das Sägeband um 90° geschwenkt geführt ist, wobei die Drehkräfte über dem Sägebereich abgewandt liegende Kanten der Führungsplatten aufgenommen werden.
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Beim Zerteilen bzw. Spalten von Tierkörpern werden Bandsägen in verschiedenen Ausführungsformen eingesetzt. In diesen Bandsägen wird ein endloses Sägeband mit einer Seitenfläche auf dem Umfang von zwei Laufrädern geführt. Im frei laufenden Teil des Sägebandes, dem sogenannten Trum, wird das Sägeband durch zwei zueinander im Abstand angeordnete und den Sägebereich freilassende Bandführungen in eine Stellung um 90° verdreht, um das jeweilige Sägestück zu sägen. Die Bandführungen sorgen also dafür, dass das Sägeband vor seinem Eintritt in das zu sägende Sägestück sowie nach dem Verlassen desselben in die Schnittebene gedreht bzw. aus der Schnittebene in die Umlaufposition zurückgedreht wird. Üblicherweise werden die Bandführungen mit Hartmetallkörpern oder Rollen bestückt. Beim Betrieb einer solchen Bandführung wurde festgestellt, dass die Hartmetallkörper und das Sägeband im Bereich der gleitenden Kontaktfläche einem erhöhten Verschleiß unterliegen. Dieser Verschleiß führt zu einer stark erhöhten Wärmeentwicklung aufgrund einer stark erhöhten Reibung. Dadurch werden eine Verminderung der Seitenführung des Sägebandes und ein schneller Verschleiß des Sägebandes verursacht.
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In der Offenlegungsschrift
DE 33 36 814 A1 ist eine verbesserte Karkassensäge mit einem von zwei drehbar gelagerten Rädern getragenen Sägeblatt beschrieben, das zwei Führungsblöcke umfasst, die jeweils an einem der Räder zwecks Führung des Sägeblatts lagern. Zusätzlich ist jeweils eine Spritzvorrichtung für Wasser nahe dem Sägeblatt und zwischen einem der Räder und dem zugeordneten Führungsblock vorgesehen. Dabei besteht der Führungsblock aus einem Satz von drei Metallblöcken großer Härte, um das Sägeblatt zwischen dem Rad und dem Führungsblock zu verdrehen. Hinweise oder Anregungen für eine Weiterbildung zur Mehrfachverwendung der Metallblöcke durch Drehen auf dem Führungsblock sind diesem Stand der Technik ersichtlich nicht zu entnehmen. Darüber hinaus drückt einer der Metallblöcke auf den Rücken des Sägeblatts, was zu einer thermischen Belastung des Sägeblatts führt, so dass in der Folge das Sägeblatt spröde wird und bricht.
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Die Offenlegungsschrift
DE 37 30 730 A1 offenbart eine Bandsäge zum Zerteilen von Tierkörpern mit zwei Schränkführungen zur verschränkten Führung des schneidenden Trums des Sägebandes. Dabei bestehen die Schränkführungen jeweils aus zwei rechtwinklig zur Laufrichtung des schneidenden Trums des Sägebandes gegenläufig zueinander verschiebbaren Führungsteilen. Diese Führungsteile sind spiralförmig ausgebildet, so dass das Sägeband vollflächig anliegend zwischen den Führungsteilen geführt ist. Außerdem sind die Führungsteile lang ausgeführt, um Reibungswärme besser aufzunehmen und abzuführen, wodurch eine zusätzliche Erhöhung der Lebensdauer des Sägebandes erreicht wird. Nachteilig erhöht sich hierdurch der Verschleiß der Führungsteile, weil die Reibungsflächen größer sind. Weiterhin sind Hinweise oder Anregungen für eine Weiterbildung zur Mehrfachverwendung der Führungsteile durch Drehen auf der Schränkführung diesem Stand der Technik ersichtlich nicht zu entnehmen.
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In der Offenlegungsschrift
DE 38 13 352 A1 ist eine Vertikal-Formatbandsäge mit zwei Wendeelementen beschrieben. Jedes Wendelement umfasst drei Wenderollen zwischen denen das Sägeband geführt ist und die auf Exzenterbolzen gelagert sind, um die Schwenkung des Sägebandes möglichst schonend für das Sägeband durchzuführen. Die Wenderollen müssen hierbei spielfrei eingestellt sein, um das Sägeband optimal zu führen. In der Praxis hat sich auch gezeigt, dass die Wenderollen durch Sägespäne oder sonstige Verunreinigungen zugesetzt werden können, so dass es zu einer erhöhten Flächenpressung auf dem Sägeband kommt, was zu einer stark erhöhten Wärmeentwicklung aufgrund der Reibung führt. Dadurch bedingt verschleißt das Sägeband schneller.
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Die Offenlegungsschrift
DE 10 2008 044 669 A1 offenbart eine Führung für ein Sägeband oder ein Sägeblatt einer Sägemaschine mit einer Halterung und mit an der Halterung angebrachten hochfesten Gleitstücken, wodurch ein Verziehen des Sägebandes sowie Schwingungen minimiert sind. Die beiden Bandführungen bestehen jeweils aus zwei Seitenführungen und einer Bandrückenführung, wobei sowohl beide Seitenführungen als auch die Bandrückenführung mit Kühlflüssigkeits-Zuleitungen zum Einleiten von Kühlflüssigkeit in die Bandführungen versehen sind. Hinweise oder Anregungen für eine Weiterbildung zur Mehrfachverwendung der Gleitstücke durch Drehen auf dem Führungsblock sind diesem Stand der Technik ersichtlich nicht zu entnehmen. Darüber hinaus drückt die Bandrückenführung auf den höchst belasteten Rücken des Sägebandes oder Sägeblattes, was zu einer thermischen Belastung und in der Folge Versprödung und Brechen des Sägebandes oder Sägeblattes führt.
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Daher liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, Führungsplatten auf einem Schlitten in einem Führungsblock der eingangs genannten Art dahingehend weiterzubilden, dass eine Mehrfachverwendung der Führungsplatten durch Drehen auf dem Schlitten ermöglicht ist und somit eine sehr präzise seitliche Führung des Bandsägeblattes mit minimaler thermischer Belastung gegeben ist.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die paarweise auf den Schlitten angeordneten Führungsplatten, die einen Schlitz bilden, durch den das Sägeband um 90° geschwenkt geführt ist, als symmetrische Prismen mit je zwei parallelen Gleitflächen ausgeführt sind. Außerdem stehen die Gleitflächen senkrecht auf der Grundfläche und auf der Deckfläche des Prismas, wodurch ein senkrechtes bzw. gerades Prisma gebildet ist. Das derart ausgebildete Prisma besitzt eine vertikale Achse, die längsseitig durch die Führungsplatte verläuft, und eine horizontale Achse, die querseitig durch die Führungsplatte verläuft und dabei die beiden Gleitflächen im Mittelpunkt durchstößt.
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Demzufolge sind die Führungsplatten durch Drehung um 180° an der vertikalen Achse und auch durch eine Drehung um 180° an der horizontalen Achse auf sich selbst abbildbar. Sie besitzen also eine zweifache Achsensymmetrie bzw. Drehsymmetrie um 180°.
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Der Schlitten mit den beiden Führungsplatten ist in einer auf Seite des Sägebandes abgestimmte Endstellung im Führungsblock gehalten, so dass die Gleitflächen der Führungsplatten an einen mittleren Teil der Seite des Sägebandes entlang gleiten. Dabei kommt weder der Bandrücken noch die Bandzahnung des Sägebandes mit den Führungsplatten in Kontakt. Vorteilhaft wird dadurch eine thermische Belastung des Sägebandes vermieden, welche zu einem schnellen Verschleiß des Sägebandes führt.
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Eine besonders große Haltbarkeit des Sägebandes wird dann erreicht, wenn die beiden Kanten der Gleitflächen zur Grundfläche und zur Deckfläche des symmetrischen Prismas abgerundet ausgeführt sind, so dass sie die bei der Schwenkung auftretenden Torsionskräfte des Sägebandes breiter aufnehmen können. Diese einseitige Belastung der Gleitflachen und Kanten beim Schwenken des Sägebandes um 90° und die dabei auftretenden Torsionskräfte führen zum Verschleiß bzw. Abnutzung der Führungsplatten.
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Besonders vorteilhaft sind die Führungsplatten durch die erfindungsgemäße symmetrische Ausgestaltung um ihre vertikale Achse und auch um ihre horizontale Achse, also insgesamt zweimal um 180°, drehbar. Auf diese Weise sind noch nicht abgenutzte Gleitflächen und Kanten der Führungsplatten zu beiden Seiten des Sägebandes positionierbar, wodurch eine Mehrfachverwendung der Führungsplatten ermöglicht ist.
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Der Schlitten ist U-förmig ausgeführt mit zwei Armen und einem die Arme verbindenden Steg, in dem eine Düse mit einer Wasserzufuhr nahe über dem Sägeband angeordnet ist. Das versprühte Wasser reduziert die Reibung zwischen den Führungsplatten und dem Sägeband, es kühlt den Führungsblock, spült Sägespäne aus und dämpft darüber hinaus etwaige Schwingungen.
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Die Führungsplatten weisen in der vertikalen Achse zwei zueinander im Abstand angeordnete Bohrungen auf. Durch Schrauben, die die Bohrungen durchragen, wird je eine Führungsplatte auf einem Arm des U-förmigen Schlittens lösbar befestigt. Durch Lösen dieser Schrauben lassen sich die Führungsplatten drehen.
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Die Erfindung ist nachfolgend anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Abbildungen beispielhaft erläutert.
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Dabei zeigt systematisch:
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1 eine Bandsäge in einer Ausführungsform,
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2 einen Schlitten mit Führungsplatten in Isometrieansicht,
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3 einen Führungsblock mit Schlitten in Seitenansicht,
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4 den Führungsblock mit Schlitten und Führungsplatten in Vorderansicht,
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5 den Führungsblock entlang der Schnittlinie A-A in 3,
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6 die Führungsplatte mit vertikaler und horizontaler Achse in Isometrieansicht,
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7 die Führungsplatte mit zwei Bohrungen in Vorderansicht,
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8 die Führungsplatte entlang der Schnittlinie B-B in 7.
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1 zeigt eine übliche Ausführungsform von Bandsägen 1 mit einem Gehäuse 2 und einem klappbaren Deckel 3, in dem im Abstand zwei Laufräder 4 gelagert sind, von denen ein Laufrad 4 angetrieben ist. Dabei umläuft ein endloses Sägeband 5 mit einer Seite den zylindrischen Umfang der beiden Laufräder 4 von der Antriebsseite C zur Abtriebsseite D und wieder zurück. Im Bereich des unteren Trums 6 ist das Sägeband 5 um 90° mit der Bandzahnung 8 gegenüber der Umlaufebene nach außen weisend geschwenkt. Um diese Schwenkung möglichst schonend für das Sägeband 5 durchzuführen, ist jeweils eine Führung 9 nahe der Antriebsseite C und der Abtriebsseite D angeordnet, zwischen denen ein Sägebereich E freiliegend ist, mit dem beispielsweise Tierkörper gesägt werden können.
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2 bis 5 zeigen eine schematische Darstellung der Ausführung der erfinderischen Führung, umfassend einen Führungsblock 9, in dem ein Schlitten 10 gelagert ist. Dieser Schlitten 10 ist U-förmig mit einem ersten Arm 11, einem zweiten Arm 12 und einem Steg 13, der die beiden Arme 11, 12 verbindet, ausgebildet. Eine erste Führungsplatte 17 ist auf dem ersten Arm 11 und eine zweite Führungsplatte 18 ist auf dem zweiten Arm 12 des Schlittens 10 derart angebracht, dass sich zwischen den beiden Führungsplatten 17, 18 ein Schlitz 19 bildet. Durch diesen Schlitz 19 ist das Sägeband 5 um 90° geschwenkt geführt.
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In dem Steg 13 befindet sich nahe dem im Schlitz 19 geführten Sägeband 5 eine Düse 26, aus der das über die Wasserzufuhr 27 zugeführte Wasser auf das Sägeband 5 gespritzt wird.
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Der Schlitten 10 ist mittels einer durch die Feder 15 ausgeübten Federspannkraft an einem Bolzen 14 in dem Führungsblock 9 gehalten. Der Bolzen 14 ist als ein Hohlzylinder ausgeführt, so dass die Wasserzufuhr 27 darüber erfolgt. Überdies ist der Schlitten 10 untenseitig mittels einer Schraube 16’ im Führungsblock 9 gehalten. Durch Lösen dieser Schraube 16’ lässt sich der Schlitten 10 austauschen.
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Dabei wird eine Endstellung im Führungsblock 9 eingehalten, so dass die Gleitflächen 22, 23 im mittleren Teil der Seite des Sägebandes 5 positioniert sind. In dieser Weise steht der Bandrücken 7 und die Bandzahnung 8 des Sägebandes 5 nicht mit den beiden Führungsplatten 17, 18 in Kontakt.
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6 bis 8 zeigen eine schematische Darstellung der Ausführung der beiden Führungsplatten 17, 18, die mit je zwei parallelen Gleitflächen 22, 23 ausgebildet sind, Diese beiden Gleitflächen 22, 23 stehen senkrecht auf der Grundfläche 20 und auf der Deckfläche 21 der Führungsplatten 17, 18, wobei die sich bildenden Kanten 24 abgerundet sind.
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Darüber hinaus sind die Führungsplatten 17, 18 symmetrisch bezüglich einer vertikalen Achse F und einer horizontalen Achse G ausgebildet.
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Die Führungsplatten 17, 18 weisen in der vertikalen Achse F zwei zueinander im Abstand angeordnete Bohrungen 25 auf, um sie lösbar mittels zwei Schrauben 16 auf den Armen 11, 12 des Schlitten 10 zu befestigen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 3336814 A1 [0003]
- DE 3730730 A1 [0004]
- DE 3813352 A1 [0005]
- DE 102008044669 A1 [0006]