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Kreuzspultriasehine. Die Erfindung bezieht sich auf Kreuzspulmaschinen,
bei denen die Spule durch Reibung von einer mit Treibnut .für den Fadenführer Versehenen
Trommel in Drehung Versetzt Bei bekannten Einrichtungen dieser Art reitet der Fadenführer
auf einer Führungsstange .und ragt mit einem Zapfen in den Schlitz der Trommel hinein.
Derartige Fadenführer hesitzen, wie ohne- -weiteres-klar, eine
verhältnismäßig
große Masse, benötigen infolgedessen einer besonderen Schmierung der aufeinandergleitenden
Teile und gestatten im Höchstfalle eine Aufwindgeschwindigkeit von i 5o in in der
Minute. Abgesehen hiervon ist die Auswechselung eines unbrauchbar gewordenen Fadenführers
umständlich, da hierzu die Führungsstange abgenommen werden muß. Aber auch wirtschaftlich
sind hiermit Nachteile verbunden, da ein Fadenführer der eben beschriebenen Art
verhältnismäßig teuer in der Herstellung ist; infolgedessen wechselt 111a11 diese
Fadenführer erst aus, wenn sie vollständig unbrauchbar geworden sind. Dies :ist
aber wiederum nachteilig, da bei längerem Ge-'>rauch sich im Fadenführer Itirch
den einlautenden Faden eine Rinne bildet, die Verdickungen cles Fadens oder kleine
Knöpfe nicht mehr durchläßt und infolgedessen zu Fadenbrüchen Veranlassung gibt,
abgesehen hiervon aber auch den Faden aufrauht. Ganz ähnlich liegen die Verhältnisse
bei solchen Fadenführern, die mit Hilfe eines Exzenters hin und her bewegt werden,
(la auch hierbei die Fadengeschwindigkeit eine geringe ist, besondere Schmiervorrichtungen
vorgesehen sein müssen und das Auswechseln cles Fadenführers umständlich und teuer
ist.
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Mit Hilfe von sogenannten Schlitztronnneln, bei denen der Faden durch
den Schlitz der Trommel unmittelbar geführt wird, ist es allerdings möglich, _@ufwindgeschwindigkeiten
bis zu doo in und darüber zu erreichen. Aller-(liiigs haben diese Maschinen den
Nachteil, daß der Faden beim Durchgang durch die Schlitztrommel sehr stark beansprucht
wird. Infolgedessen können feinere Fäden, wie beispielsweise Kunstseide, nicht auf
ihnen verspult werden.
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Der Zweck der Erfindung ist es nun, diese, den bekannten Spulinaschinen
anhaftenden \achteile zu vermeiden, trotzdem aber auf die Vorteile nicht zu verzichten,
also eine Kreuzspulmaschine zu schaffen, bei der einerseits der Faden, soweit überhaupt
möglich, ge-schont wird, anderseits finit einer Rufwindgeschwindigkeit von
,Ioo m und darüber in der Minute gearbeitet und das Auswechseln der Fadenführer
schnellstens, also ohne Betriebsstörung, durchgeführt werden kann.
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Dies geschieht der Erfindung gemäß in erster Linie dadurch, daß der
mittels Führungszapfen in den Trommelschlitz greifende Fadenführer gegen den Umfang
der Trommel sich anlegt und auf seiner Gegenseite mittels einer wagerechten Rinne
von einer federnden Stange geführt wird. Hierbei besteht der Fadenführer vorteilhaft
aus zwei zusammengefalzten Blechstücken, von denen das eine, entsprechend der Wölbung
der Trommel, gekrümmt ist ttnd den Zapfen zum Eingriff in ;lie Treibhut trägt, während
das andere Stück mit sich kreuzenden Rinnen versehen ist, von denen die eine die
Führungsstange, die andere bzw. die anderen den bzw. die Fäden aufnehmen. Wie hieraus
erkenntlich, wird der angestrebte Zweck erreicht, .indem man den Fadenführer nicht
mehr wie bisher auf der Führungsstange reiten, sondern vielmehr gewissermaßen zwischen
Führungsstange und Trommel frei schweben läßt. Infolgedessen kann er so leicht ausgeführt
werden, daß ohne weiteres mit Aufwindgeschwindigkeiten von d.oo min der Minute und
darüber störungsfrei gearbeitet werden kann. Außerdem benötigt ein derartiger Fadenführer
auch keiner Schmierung. Trotzdem aber ist seine Führung eine äußerst exakte, da
erfindungsgemäß die Führungsstange in bezug auf die Trommel sehr genau eingestellt
werden kann. Die weitere Tatsache, daß die Führungsstange federnd ausgestattet ist,
ermöglicht eine augenblickliche Auswechselung des Fadenführers ohne Zuhilfenahme
besonderer Werkzeuge, indem man einfach mit der einen Hand die Führungsstange nach
außen ausbiegt und mit der anderen den Fadenführer einsetzt.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
nebst einer Abänderungsform dargestellt, und zwar zeigen: Abb. i die in Frage kommenden
Teile einer Kreuzspulmaschine in Ansicht, Abb. 2 den Schnitt nach I-1 in Abb. i
in größerem Maßstabe, Abb.3 bis 5 Aufriß, Grundriß und senkrechten Schnitt des Fadenführers
in vergrößertem Maßstabe, Abb. 6 eine Einzelheit in größerem Maßstabe, Abb. 7 den
senkrechten Schnitt nach II-11 in Abb. 6, Abb. 7a den Schnitt nach III-III in Abb.
7. Abb.8 einen wagerechten Schnitt durch einen Teil der Trommel und Abb. 9 bis i
i Aufriß, Grundriß und senkrechten Schnitt eines Doppelfadenführers.
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Die durch Riemenscheibe 22 in Drehung versetzbare Trommel i besitzt
eine schräg zur Trommelachse gerichtete Treibnut 2 für den Fadenführer 3, dessen
Rückseite derart gewölbt ist, daß sie sich der Rundung der Trommel anschmiegt. Ein
aus der Rückwand des hohlen Fadenführers 3 hervorstehender zylindrischer Vorsprung
q. greift in die Treibnut 2 der Trommel. Die mit der Rückwand durch einen Randfalz
verbundene Vorderwand des Fadenführers 3 besitzt eine senkrechte offene Nut 5 zur
Führung des Fadens 6. Der in der Hauptsache kreisförmige Fadenführer schließt nach
unten sehnenartig und mit einer scharfen Kante 7 ab, wodurch das seitliche Austreten
des
Fadens aus dem unteren Teil der Nut 5 beim Hin- und Herlaufen des Fadenführers vermieden
wird. Die Vorderwand des letzteren besitzt ferner eine offene, wagerechte Nut 8
zur Aufnahme einer Führungsstange 9, die den Fadenführer beim Hin- und Herlaufen
führt und ihn an der Trommel i hält. Die Vorderwand des Fadenführers 3 ist so gewölbt,
daß der Faden beim ersten Hin- und Hergang selbsttätig in die Nut 5 eintritt, und
daß beim Hochschieben des Fadenführers von unten in seine Arbeitsstellung an der
Trommel die federnde Führungsstange 9 keilartig etwas ausgebogen wird und dann in
die Nut 8 einfedert, wodurch das Anbringen des Fadenführers an die Trommel wesentlich
erleichtert wird. Zum Wegnehmen des Fadenführers von der Trommel hat man nur die
Stange 9 etwas auszubiegen und ersteren nach oben oder unten herattszuschieben.
Da der aus Metall hergestellte Fadenführer nur etwa 2 g wiegt, kann er ohne Schläge
und Geräusch mit sehr hoher Geschwindigkeit arbeiten, wodurch die Leistungsfähigkeit
der Maschine erheblich gesteigert wird.
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Die Führungsstange 9 wird von zwei auf der ortsfesten Drehachse io
der Trommel i einstellbar befestigten Armen i i (Abb. 6 bis 8) getragen; die Entfernung
der Stange g und damit des Fadenführers von der Stelle der Berührung der Spule 12
bzw. der Spulenbewicklung 121 (Abb. 2) mit der Trommel i kann durch Winkelverstellung
der Arme i i auf der Achse io verändert werden. Um die Entfernung der Führungsstange
g von der Trommel i und damit den Grad der Berührung des Fadenführers an der Trommel
regeln zu können, ist jedes Ende der Stange 9 in einem radialen Schlitz 13 eines
im Tragarm i i drehbaren Zylinders 14 gelagert. In den Schlitz 13 greift eine kurze
Zunge 15 einer auf dem Zylinder 14 sitzenden, mit Schlitz 16 (Abb. 6 und 7) versehenen
Platte 17 ein. Durch Verstellung dieser Platte wird nun der Zylinder 14 im Arm i
.i gedreht und damit die Stange 9 der Trommel i genähert oder von ihr entfernt.
Nach Einstellung der Stange 9 auf den richtigen Abstand von der Trommel i werden
die in den Arm i i geschraubte, den Schlitz 16 der Platte 17 durchdringende Schraube
18 und eine auf den Zylinder 14 geschraubte Mutter i9 festgezogen. Durch den Eingriff
der gegabelten, rinnenartigen, - federnden Enden 2o der Platte 17 in Rinnen 21 der
Mutter i9 wird letztere gesichert.
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Abb. 9 bis i i zeigen einen Fadenführer 31 mit zwei durch eine Scheidewand
54 voneinander getrennten Führungsrinnen 5,5a für zwei Faden, wobei der rechte Faden
beim Rechtsbewegen des Fadenführers selbsttätig in die rechte Rinne 5a und der linke
Faden beim Linksbewegen des Fadenführers selbsttätig in die linke Rinne 5 eintritt.
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Anstatt hohl könnte der Fadenführer auch massiv ausgeführt sein.