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Die Neuerung betrifft einen Trinkbecherdeckel für ein Trinkgefäß nach dem Oberbegriff des Schutzanspruches 1.
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Ein derartiger Trinkbecherdeckel ist beispielsweise mit dem Gegenstand der
DE 20 2012 104 749 U1 bekannt geworden.
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Die genannte Druckschrift offenbart einen Trinkbecherdeckel, bei dem der Kippverschluss aus zwei zweiarmigen gelenkig miteinander verbundenen Hebeln besteht, wobei jeder zweiarmige Hebel in einer separaten Schwenkachse des Trinkbecherdeckels schwenkbar gelagert ist.
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Die beiden jeweils aus zwei zweiarmigen Hebelarmen bestehenden Teile sind mit ihren zusammenstoßenden, freien Enden miteinander verbunden und bilden so eine Übertotpunkt-Anordnung.
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Am jeweils freien Ende des anderen Hebelarms ist ein stopfenartiger Verschluss angeordnet, der wahlweise die eine oder die andere Durchflussöffnung im Trinkbecherdeckel freigibt.
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Je nach Stellung des Kippverschlusses und der Übertotpunkt-Anordnung können somit wahlweise ein oder beide Ausgießöffnungen verschlossen werden oder auch wahlweise beide Ausgießöffnungen geöffnet sein.
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Die Ausbildung eines Kippverschlusses aus zwei gelenkig miteinander verbundenen zweiarmigen Hebeln ist besonders aufwendig und schwierig in der Bedienung. Die Anordnung von zwei einander gegenüberliegenden Auslassöffnungen im Boden des Trinkbecherdeckels ist aufwendig und für einen einfachen Gebrauch nicht notwendig.
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Die gelenkige Anbindung von Stopfen an den freien Enden der jeweiligen zweiarmigen Hebelarme ist verschmutzungsanfällig und nicht betriebssicher, weil eine Anbindung der Stopfen in der Art von Filmscharnieren an die Hebelarme vorausgesetzt wird.
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Derartige gelenkige Anbindungen der Stopfen an den schwenkbaren Hebelarmen sind jedoch nicht zuverlässig und können bei längerem Gebrauch abbrechen.
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Die
EP 2 103 539 A1 zeigt einen Trinkbecherdeckel mit einer der Kontur des Bechers angepassten und auf den umlaufenden Rand des Bechers abdichtend aufsetzbaren Ringmantel, der mit einer oberen Deckfläche verbunden ist, in der eine Ausnehmung angeordnet ist, in welcher ein als zweiarmiger Hebel ausgebildeter Kippverschluss in einer Schwenkachse schwenkbar gelagert ist, wobei je nach Schwenklage des Kippverschlusses der eine Hebelarm eine durch ihn abgedichtete Auslassöffnung am Trinkbecherdeckel in Richtung auf den Becher wahlweise öffnet oder verschließt.
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Nachteilig an diesem Kippverschluss ist es, dass Flüssigkeit aus dem Innenraum des Bechers unter den Kippverschluss laufen kann. Zudem ist der in Öffnungsstellung ausgeschwenkte Hebelarm des Kippverschluss instabil, da er weit aus der Deckfläche herausgeschwenkt und lediglich von der U-förmigen Schwenklagerung gehalten wird.
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Mit dem Gegenstand der
DE 10 2013 015 042 B3 ist ein weiterer Trinkbecherdeckel als Trinkverschluss für ein Trinkgefäß bekannt geworden, bei dem das Verschließglied als einarmiger Hebel ausgebildet ist. Es handelt sich um einen üblichen Pfropfenverschluss, der in einer einseitigen Schwenkachse am Rand des Trinkbecherdeckels schwenkbar gelagert ist.
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Nachteil der einseitig gelagerten Kippverschlüsse gemäß den beiden vorgenannten Druckschriften ist jedoch, dass die Handhabung aufwendig ist, weil eine zwangsläufige Betätigung des Verschlusses nicht gegeben ist. Der Verschluss muss immer mit der Kraft der Hand in seine Dichtungsöffnung bewegungsgeführt eingedrückt werden, anderenfalls die Abdichtung der Auslassöffnung nicht zuverlässig ist.
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Der Neuerung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ausgehend von der
DE 20 2012 104 749 U1 einen Trinkbecherdeckel der eingangs genannten Art so weiterzubilden, dass er zwangsläufig betätigbar ist und dass eine einfache Bedienung gegeben ist.
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Zur Lösung der gestellten Aufgabe ist die Neuerung durch die technische Lehre des Anspruches 1 gekennzeichnet.
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Merkmal der Neuerung ist, dass nunmehr der Kippverschluss als zweiarmiger Hebel ausgebildet ist und dabei aus zwei Hebelarmen besteht, die starr miteinander verbunden sind und im Bereich einer etwa mittigen Schwenkachse schwenkbar auf dem Trinkbecherdeckel gelagert sind, wobei durch Verschwenkung des Kippverschlusses der eine Hebelarm eine durch ihn abgedichtete Auslassöffnung am Trinkbecherdeckel in Richtung auf den Becher wahlweise öffnet oder verschließt.
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Damit wird eine besonders einfache Betätigung eines Ausgießverschlusses in der Art eines Kippverschlusses erreicht, denn es reicht nach der technischen Lehre des Anspruches 1 aus, den Kippverschluss auf der einen Seite mit dem Druck eines Fingers zu belasten, so dass er um seine Schwenkachse schwenkt und den gegenüberliegenden Hebelarm des Kippverschlusses von seiner Abdichtlage in eine Ausgießlage bringt.
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Damit ist eine zwangsläufige Betätigung des Kippverschlusses gegeben, denn es bedarf keiner Überwindung elastischer Gelenkarme wie bei der
DE 20 2012 104 749 U1 , was nicht immer zuverlässig funktioniert, und es bedarf auch nicht der Bewegungsführung mit der Hand, um unter Überwindung der elastischen Rückstellkraft eines Halteelementes die Dichtung herbeizuführen, wie es in der
DE 10 2013 015 042 B3 der Fall ist.
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Es wird demnach ein starrer, bevorzugt aus Kunststoff bestehender Kippverschluss beschrieben, der als zweiarmiger, starrer Hebel ausgebildet ist und der etwa in einer mittigen Schwenkachse schwenkbar auf der Deckfläche oder in der Deckfläche des Trinkbecherdeckels gelagert ist.
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Die Betätigung ist besonders sinnfällig, weil durch einfachen Fingerdruck auf den einen Hebelarm die Schwenkbewegung um die Schwenkachse des Kippverschlusses stattfindet und dieser mit seinem gegenüberliegenden Hebelarm den Dichtverschluss zwischen diesem Hebelarm des Kippverschlusses und der Auslassöffnung am Trinkbecherdeckel freigibt.
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Umgekehrt genügt es, bei einem in der Auslassstellung sich befindenden Kippverschluss lediglich auf den Teil des Kippverschlusses zu drücken, der das Auslassende freigegeben hat, so dass damit durch einfache Verschwenkung dieses Hebelarm wieder in den ursprünglichen Dichtungszustand zurückgeschwenkt wird, während das gegenüberliegende Hebelarm wieder nach oben in der Ausnehmung des Trinkbecherdeckels zurückgeschwenkt wird und so für eine weitere Betätigung in die Offenstellung zur Verfügung steht.
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Weitere Merkmale der Neuerung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Der Erfindungsgegenstand der vorliegenden Neuerung ergibt sich nicht nur aus dem Gegenstand der einzelnen Schutzansprüche, sondern auch aus der Kombination der einzelnen Schutzansprüche untereinander.
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Alle in den Unterlagen, einschließlich der Zusammenfassung offenbarten Angaben und Merkmale, insbesondere die in den Zeichnungen dargestellte räumliche Ausbildung, werden als erfindungswesentlich beansprucht, soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik neu sind.
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Soweit einzelne Gegenstände als „erfindungswesentlich” oder „wichtig” bezeichnet sind, bedeutet dies nicht, dass diese Gegenstände notwendigerweise den Gegenstand eines unabhängigen Anspruches bilden müssen. Dies wird allein durch die jeweils geltende Fassung des unabhängigen Schutzanspruches bestimmt.
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Im Folgenden wird die Neuerung anhand von mehrere Ausführungswege darstellenden Zeichnungen näher erläutert. Hierbei gehen aus den Zeichnungen und ihrer Beschreibung weitere erfindungswesentliche Merkmale und Vorteile der Neuerung hervor.
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Es zeigen:
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1: perspektivische Draufsicht auf einen Trinkbecherdeckel in der Ausgießstellung
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2: der Trinkbecherdeckel nach 1 in der gleichen Darstellung
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3: der Trinkbecher nach 1 und 2 in der Verschlussstellung
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4: ein schematisierter Schnitt durch den Trinkbecherdeckel in der Öffnungsstellung
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5: Schnitt durch den Trinkbecherdeckel in der Schließstellung
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Die 1 und 2 zeigen allgemein einen Trinkbecher 1, der aus zwei Teilen besteht, nämlich einem Trinkbecherdeckel 2, der auf ein beliebiges Trinkgefäß aufgesetzt ist, das im gezeigten Ausführungsbeispiel als Becher 3 ausgebildet ist. Statt der Verwendung eines konischen Bechers 3 können auch beliebige andere Trinkgefäße verwendet werden.
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Der Trinkbecherdeckel 1 weist einen umlaufenden Ringmantel 4 auf, der einen nach unten offenen umlaufenden Dichtrand 15 bildet, an dessen Unterseite eine nach unten offene Ringnut 25 angeordnet ist (siehe 4).
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Der Trinkbecherdeckel 2 wird somit durch Aufstülpen der Ringnut 25 auf den umlaufenden Becherrand des Bechers 3 auf diesen Dichtring aufgesetzt und mit diesem abdichtend verbunden.
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Die Deckfläche 30 des Trinkbecherdeckels 2 ist bevorzugt als Mulde 5 ausgebildet, in deren inneren Bereich der Kippverschluss 7 angeordnet ist.
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Der Kippverschluss 7 ist bezüglich einer Schwenkachse 27 in einer Ausnehmung 6 im Bereich der muldenförmigen Deckfläche 30 des Trinkbecherdeckels 2 verschwenkbar.
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An der Oberfläche des Kippverschlusses 7 sind bevorzugt zwei einander gegenüberliegende Fingermulden 9 vorgesehen, so dass bei Druck auf die linke Fingermulde 9 in Pfeilrichtung 10 mit einem Finger das gegenüberliegende Hebelarm 29 des Kippverschlusses 7 in Pfeilrichtung 11 angehoben wird, während das bei Pfeilrichtung 10 belastete Hebelarm 28 in die Ausnehmung 6 hinein versenkt wird.
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Damit gelangt der Kippverschluss 7 in seine Öffnungsstellung gemäß 1 und der Hebelarm 29 des Kippverschlusses 7 gibt die Auslassöffnung 8 frei, so dass die in dem Becher 3 enthaltene Flüssigkeit in Pfeilrichtung 26 entnommen werden kann.
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In 2 sind die gleichen Teile mit den gleichen Bezugszeichen versehen. Die 3 zeigt die perspektivische Darstellung des Trinkbechers 1 in der Schließstellung des Kippverschlusses 7, wo erkennbar ist, dass der Kippverschluss 7 in seiner Formgebung etwa einer liegenden 8 entspricht und formschlüssig in der zugeordneten Schließkontur 12 der Ausnehmung 6 in der Deckfläche 30 eingepasst ist.
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Die Hebelarme 28, 29 sind also jeweils keulenförmig ausgebildet, worauf die Neuerung jedoch nicht beschränkt ist. Sie können in ihrer Formgebung voneinander abweichen. Sie müssen also nicht bezüglich der Schwenkachse spiegelsymmetrisch ausgebildet sein, wie es das Ausführungsbeispiel zeigt.
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Die 4 zeigt schematisiert einen Schnitt, aus dem erkennbar ist, dass im Bereich des Deckelbodens 23 ein Lagerbock 14 angeordnet ist, in dem eine Lagerachse 13 angeformt ist.
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Die Lagerachse 13 bildet somit die Schwenkachse 27 für die Verschwenkung des Kippverschlusses 7.
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In der Öffnungsstellung ist somit der linke Hebelarm 28 des Kippverschlusses 7 in der Ausnehmung 6 nach unten verschwenkt, so dass sein unterer Teil auf den Deckelboden 23 aufliegt, während das gegenüberliegende Hebelarm 29 in die Öffnungsstellung verschwenkt ist.
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Um eine Abdichtung des Verschlusses 7 in der Ausnehmung 6 in der Deckfläche 30 des Trinkbecherdeckels 2 zu erreichen, ist vorgesehen, dass an der Unterseite des Hebelarms 29 ein etwa keilförmiger Führungsschenkel 20 angeformt ist, der eine Reibungs- und Dichtfläche zu dem gegenüberliegenden Keilstück 24 im Bereich des Deckelbodens 23 bildet.
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Damit wird eine reibschlüssige Führung des Deckels 20 an dem deckelbodenseitigen Keilstück 24 erreicht, so dass der Kippverschluss 7, wenn er sich in der Öffnungsstellung nach 4 befindet, durch Anlage des Führungsschenkels 20 an dem Keilstück 24 arretiert und abgedichtet ist.
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Umgekehrt wird auch die Schließstellung des Kippverschlusses 7 gemäß 5 reibungsgesteuert arretiert und abgedichtet, denn dann liegt jedenfalls der an der Unterseite des Hebelarms 29 angeformte keilförmige Führungsschenkel 20 an dem zugeordneten Keilstück 24 an, und damit wird ein sicherer abgedichteter Verschluss des Kippverschlusses 7 unter Einwirkung dieser Reibungsbremse erreicht.
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In der Öffnungsstellung nach 4 gleitet der keilförmige Führungsschenkel 20 an dem Keilstück 24 entlang, so dass bezogen auf den Auslasskanal 18 eine Abdichtung bezüglich der Unterseite des Kippverschlusses 7 besteht und es vermieden wird, dass Flüssigkeit aus dem Innenraum des Bechers 3 unter den Kippverschluss 7 läuft.
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Die Vorderseite des Führungsschenkels 20 ist als Dichtfläche 19 ausgebildet, die in einer zugeordneten, nicht näher dargestellten Dichtfläche im Bereich des becherbodenseitigen Dichtstücks 16 abdichtend anliegt.
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Somit bildet das becherbodenseitige Dichtstück 16 eine innenliegende Dichtfläche 17 in Richtung auf den keilförmigen Führungsschenkel 20 und die dort angeordnete Dichtfläche 19 aus.
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In der Öffnungsstellung sind die beiden Dichtflächen 17, 19 voneinander getrennt und bilden somit den Auslasskanal 18 für die Freigabe der Auslassöffnung 8 gemäß 1.
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In der Schließstellung liegen jedoch die beiden Dichtflächen 17, 19 aneinander an und somit ist der Auslasskanal 18 abdichtend verschlossen.
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Es kann vorgesehen sein, dass an der Stirnseite des Hebelarms 29 noch eine Randabdichtung 21 vorhanden ist, die mit einer nicht näher dargestellten Dichtlippe 31 unterhalb und innerhalb der Auslassöffnung 8 zusammenwirkt.
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Die 5 zeigt, dass der Hebelarm 28 zum Verschwenken in die Freistellung 22 zwischen der Deckfläche 30 und dem Deckelboden 23 eingeschwenkt werden kann.
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Es gibt also zwei genau definierte Schwenkstellungen, nämlich die Offenstellung nach 4 und die Schließstellung nach 5, ohne dass es einer Steuerung des Dichtverschlusses von Hand bedarf, wie es als nachteilig bei den eingangs genannten Druckschriften angegeben wurde.
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Es handelt sich also um einen zwangsläufig betätigbaren Kippverschluss 7, der reibungsgesteuert und abgedichtet entweder in die Schließstellung oder in die Offenstellung verschwenkt werden kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Trinkbecher
- 2
- Trinkbecherdeckel
- 3
- Becher
- 4
- Ringmantel
- 5
- Mulde
- 6
- Ausnehmung
- 7
- Kippverschluss
- 8
- Auslassöffnung
- 9
- Fingermulde
- 10
- Pfeilrichtung
- 11
- Pfeilrichtung
- 12
- Schließkontur
- 13
- Lagerachse
- 14
- Lagerbock
- 15
- Dichtrand
- 16
- Dichtstück
- 17
- Dichtfläche (von 2)
- 18
- Auslasskanal
- 19
- Dichtfläche (von 7)
- 20
- Führungsschenkel
- 21
- Randabdichtung
- 22
- Freistellung
- 23
- Deckelboden
- 24
- Keilstück
- 25
- Ringnut
- 26
- Pfeilrichtung
- 27
- Schwenkachse
- 28
- Hebelarm (hinten)
- 29
- Hebelarm (Verschluss)
- 30
- Deckfläche
- 31
- Dichtlippe
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202012104749 U1 [0002, 0015, 0019]
- EP 2103539 A1 [0010]
- DE 102013015042 B3 [0012, 0019]
- DE 202014101928 U1 [0013]