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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Heben von Flaschen, mit zwei mit Öffnungen für Flaschenhälse versehenen Platten, die flach übereinander angeordnet und relativ zueinander verschiebbar sind, und mit wenigstens einem Hebelarm zum Verschieben der Platten relativ zueinander.
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In der Getränkebranche werden vielfach Getränke in Flaschen in Mehrwegkästen transportiert. Bei vielen Getränken sind die Flaschen mit einem Kronkorken verschlossen, der einen oberen Abschnitt einer Verdickung des Flaschenhalses umgreift. Zur Bereitstellung von Flaschen zur Bewirtung werden die Flaschen von Hand aus einem Mehrwegkasten entnommen und beispielsweise auf einer Ablagefläche bereitgestellt. Mit einem Kronkorken verschlossene Flaschen werden beispielsweise mit einem Kapselheber unmittelbar vor dem Konsum geöffnet.
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Die Entnahme der Flaschen von Hand ist mühsam, insbesondere wenn eine größere Anzahl von Flaschen bereitgestellt werden soll. So kann beispielsweise eine volle Getränkekiste mit 24 Flaschen durch 12 beidhändige Bewegungen vollständig geleert werden. Diese manuelle Tätigkeit ist zeitaufwändig und kann aufgrund eines häufigen Bückens körperlich belastend sein. Zudem sind Kronkorken scharfkantig. Es besteht daher die Gefahr der Verletzung am Handrücken bei einer schnellen Entnahme von Flaschen aus einem dicht befüllten Kasten.
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Bei dem Umgang mit Leergut müssen häufig alle Flaschen aus einem teilweise oder vollständig bestückten Mehrwegkasten entnommen werden. Die Entnahme der Flaschen von Hand ist zweitaufwendig.
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Aus
DE 101 44 78 A ist eine Vorrichtung zum Heben von Flaschen oder anderen Behältern der eingangs genannten Art bekannt. Um eine gegenseitige Bewegung der Platten herbeizuführen, ist auf einem die Platten abdeckenden Rahmen ein drehbar angebrachter Hebel vorgesehen. Der Rahmen trägt ferner einen linken und einen rechten Handgriff. Nachteilig ist jedoch, dass die Vorrichtung schlecht auf den Flaschen positioniert werden kann, da die Öffnungen in den gegeneinander verschiebbaren Platten durch den ähnlich einer umgekehrten Wanne ausgeführten Rahmen verdeckt sind. Nachteilig ist ferner, dass zum Erfassen der Flaschen zunächst der Hebel zu drehen ist und anschließend mit beiden Händen die Handgriffe zum Anheben der Flaschen erfasst werden müssen.
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CH 265 690 beschreibt eine Vorrichtung zum Heben und Fortbewegen von Flaschen, bei der an einem starren Rahmen Führungshülsen für die Flaschenhälse befestigt sind, die sich unterhalb des Rahmens nach unten konisch erweitern und oberhalb des Rahmens zylindrisch sind. Am Rahmen sind bewegliche Schieber angeordnet, wobei in eine Öffnung der Führungshülse ein Vorsprung des Schiebers als Greiforgan eingreifen kann, um eine Flasche zu ergreifen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zum Heben von Flaschen zu schaffen, die das Anheben mehrerer Flaschen vereinfacht.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Vorrichtung der eingangs genannten Art, bei der der Hebelarm in einen Tragegriff integriert ist oder einen Tragegriff bildet.
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Dies ermöglicht es, den Hebelarm durch Umgreifen und/oder Anheben des Tragegriffs zu betätigen. Nach dem Aufsetzen der Vorrichtung auf die Flaschenhälse der zu hebenden Flaschen kann somit mit einem einzigen Bewegungsvorgang der Hand durch Umgreifen und Anheben des Tragegriffs ein Ergreifen und Anheben der Flaschen erfolgen. Vorteilhaft ist außerdem, dass die Vorrichtung so gestaltet sein kann, dass die Öffnungen der Platten für den Benutzer sichtbar sind. Dies erleichtert die Positionierung der Vorrichtung auf den Flaschen. Die Vorrichtung ist besonders vorteilhaft für Leergutsortiertätigkeiten einsetzbar.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben. Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert.
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Es zeigen:
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1 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in einer Draufsicht;
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2 eine schematische Schnittdarstellung der Vorrichtung, von der Seite gesehen;
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3 eine schematische Schnittdarstellung eines weiteren Beispiels einer erfindungsgemäßen Vorrichtung, von der Seite gesehen.
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1 zeigt eine Vorrichtung zum Heben von Flaschen mit zwei flach übereinander angeordneten und relativ zueinander verschiebbaren Platten 10, 12. Beide Platten 10, 12 sind mit Öffnungen 14 bzw. 16 für Flaschenhälse versehen. Die Öffnungen 14, 16 der Platten 10, 12 können so weit in Deckung miteinander gebracht werden, dass die jeweiligen Flaschenhälse mit ihrer Verdickung durch eine Öffnung 16 der unteren Platte und eine beispielsweise dazu deckungsgleiche Öffnung 14 der oberen Platte 10 durchgeführt werden können, indem die Vorrichtung auf zu den Öffnungen ausgerichtete Flaschen aufgesetzt wird. Die Öffnungen 14, 16 sind beispielsweise jeweils in einer mehrere Reihen umfassenden, matrixförmigen Anordnung angeordnet, entsprechend der Anordnung von Getränkeflaschen in einer zu entleerenden Kiste.
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Die Vorrichtung umfasst Führungseinrichtungen 18, mit denen die Platten 10, 12 gegeneinander in eine Richtung verschiebbar aneinander geführt sind. In der in 1 gezeigten Stellung sind die Platten 10, 12 so gegeneinander verschoben, dass eine gemeinsame Öffnungsseite der übereinander angeordneten Öffnung 14, 16 annähernd ellipsenförmig verringert ist. In dieser Stellung können sich gegenüberliegende Ränder einer Öffnung 14 und einer Öffnung 16 an einen Flaschenhals anlegen, so dass die Flasche beispielsweise reibschlüssig festgehalten wird. Eine Flasche, die am oberen Ende des Flaschenhalses eine Verdickung aufweist, kann unterhalb der Verdickung formschlüssig festgehalten werden.
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Die Vorrichtung umfasst einen Hebelarm 20 zum Verschieben der Platten 10, 12 relativ zueinander. Der Hebelarm 20 ist mit den Platten 10, 12 so gekoppelt, dass durch Betätigen des Hebelarms 20 die Platten 10, 12 gegeneinander in der besagten Richtung verschiebbar sind. Der Hebelarm 20 ist in einen Tragegriff integriert, der im gezeigten Beispiel durch den Hebelarm 20 und einen Haltebügel 22 gebildet wird.
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2 zeigt eine Ansicht der Vorrichtung von der Seite, wobei die Platten 10, 12 jeweils im Schnitt dargestellt sind. Beispielhaft ist in der Zeichenebene jeweils eine Öffnung 14 der oberen Platte 10 und eine Öffnung 16 der unteren Platte 12 schematisch dargestellt.
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Der Haltebügel 22 ist starr an der unteren Platte 12 befestigt. Der Hebelarm 20 ist Teil eines im wesentlichen L-förmigen Hebels 24, der schwenkbar an dem Haltebügel 22 gelagert ist. Der Hebelarm 20 ist um eine Achse schwenkbar, die parallel zu den Platten 10, 12 ist. Ein zweiter Hebelarm 26 des Hebels 24 ist beispielsweise über eine an der oberen Platte 10 befestigte Hülse 28 lose mit der Platte 10 gekoppelt, so dass bei Verschwenken des Hebelarms 20 die obere Platte 10 eine Verschiebebewegung in ihrer Ebene ausführt.
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Der von einem Tragarm 22A des Haltebügels 22 und vom dem Hebelarm 20 gebildete Tragegriff ist von den Platten 10, 12 ausreichend beabstandet, um frei zugänglich zu sein, auch wenn die Vorrichtung beispielsweise um 5 bis 10 cm auf Flaschenhälse aufgeschoben ist. Beispielsweise ist der Tragegriff mindestens etwa 5 bis 10 cm oberhalb der oberen Platte 10 angeordnet.
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2 zeigt weiter beispielhaft eine Rückstellvorrichtung 30 in Form wenigstens einer Feder, mit der die Platten 10, 12 in der am weitesten geöffneten Stellung der Öffnungen 14, 16 zueinander vorgespannt sind.
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Bei der in 2 gezeigten Vorrichtung kann durch Ergreifen des Tragegriffs und Zusammendrücken der Hebelarm 20 in Richtung des Haltebügels 22 geschwenkt werden, wobei gegen die Vorspannung der Rückstellvorrichtung 30 die Platten 10, 12 gegeneinander so verschoben werden, dass die Flaschen durch die Öffnungen 14, 16 ergriffen werden können. In dieser Stellung kann der Hebelarm 20 durch eine Verriegelungseinrichtung 32 ver riegelt werden. Die Flaschen, beispielsweise 24 Flaschen einer Mehrwegkiste, sind dann sicher ergriffen und können mit dem Tragegriff und der Vorrichtung angehoben werden. Die Flaschen können dann auf einer Zielfläche abgestellt werden, und die Verriegelungseinrichtung 32 wird entriegelt. Durch die Rückstellvorrichtung 30 erfolgt dann automatisch eine Freigabe der Flaschen. Die Verriegelungseinrichtung 32 ist beispielsweise als mit dem Daumen zu betätigender Schieber ausgebildet.
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3 zeigt eine Variante der beschriebenen Vorrichtung. Einander entsprechende oder ähnliche Teile sind mit denselben Bezugszeichen gekennzeichnet.
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Während beim Beispiel der 2 der Hebelarm 20 einen oberen Teil des Tragegriffs bildet, stellt beim Beispiel der 3 der Hebelarm 20 den unteren Teil des aus dem Tragarm 22A und dem Hebelarm 20 gebildeten Tragegriffs dar. Somit kann ein Anheben der Flaschen sowohl durch Umgreifen des Tragegriffs als auch bloßes Anheben des Hebelarms 20 erfolgen. Optional ist wiederum eine Verriegelungseinrichtung 32 am Tragegriff vorgesehen.
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In einer weiteren, denkbaren Variante der Vorrichtung kann der Hebelarm 20 allein den Tragegriff bilden. Beispielsweise kann, ausgehend vom Beispiel der 3, der Hebelarm 20 über eine Strebe 34 an der unteren Platte 12 gelagert sein, die in 3 einem der beiden Schenkel des Haltebügels 22 entspricht. Der Tragegriff ist dann allein durch Anheben des Tragegriffs, d.h. des Hebelarms 20, betätigbar.
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Abweichend von den beschriebenen Beispielen können auch zwei Tragegriffe vorgesehen sein, von denen wenigstens einer einen Hebelarm der beschriebenen Art aufweist oder durch den Hebelarm gebildet wird. Die Tragegriffe sind beispielsweise gegenüber einer Mitte der Anordnung der Öffnungen 14, 16 in einander entgegengesetzten Richtungen versetzt. Dies ermöglicht und erfordert ein Ergreifen und Anheben mit zwei Händen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 1014478 A [0005]
- CH 265690 [0006]