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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Ladeplattform zum Aufnehmen und zum Transport von mindestens einer Absetzmulde.
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Absetzmulden, die auch als Mulden, Schuttmulden oder umgangssprachlich auch als Container bezeichnet werden, sind Behältnisse, die vor allem in der Entsorgungswirtschaft eingesetzt werden. Diese Absetzmulden haben eine geschlossene Wanne und einen trapezförmigen Querschnitt, das heißt die Füllöffnung an der oberen Seite der Absetzmulde ist größer als die Standfläche der Wanne. Durch den trapezförmigen Querschnitt lassen sich leere Absetzmulden einfacher stapeln. Derartige Absetzmulden gibt es in symmetrischer und asymmetrischer Form sowie mit offener oder verschließbarer Füllöffnung.
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Im grenzüberschreitenden Güterverkehr hat sich mittlerweile in den meisten Ländern der sog. kombinierte Ladungsverkehr durchgesetzt. Beim kombinierten Ladungsverkehr wird der überwiegende Teil der von den transportierten Gütern zurückgelegten Strecke mit der Eisenbahn, mit der Binnen- oder Seeschifffahrt bewältigt und der Vor- und Nachlauf auf der Straße so kurz wie möglich gehalten. Im Straßenverkehr werden Absetzmulden herkömmlich mithilfe von Absetzkippern transportiert. Absetzkipper verfügen über zwei parallele Schwenkarme, die mit seitlich an den Absetzmulden vorgesehenen Zapfen in Eingriff gebracht werden. Die Absetzmulde wird dann über eine in Längsrichtung des Absetzkippers verlaufende Schwenkbewegung der Schwenkarme auf der Ladefläche des Absetzkippers platziert. Für den Fall, dass die Absetzmulde mit der Bahn transportiert werden soll, fährt gewöhnlich der mit einer Absetzmulde beladene Absetzkipper rückwärts und seitlich an den Eisenbahnwaggon heran und lädt mithilfe seiner beiden Schwenkarme die Absetzmulde auf den Eisenbahnwaggon ab. Infolge dieses Verladevorgangs steht die Absetzmulde mit ihrer Längsseite quer auf dem Eisenbahnwaggon. Beim Abladen der Absetzmulde erfolgt dieser Vorgang in umgekehrter Reihenfolge. Für jede Absetzmulde muss dieser Ver- und Abladevorgang wiederholt werden. Daraus wird deutlich, dass der Transport von Absetzmulden im kombinierten Ladungsverkehr logistisch sehr aufwendig und damit kostenintensiv ist. Abgesehen davon benötigt man neben den Schienen einen relativ großflächigen Rangierbereich für die Absetzkipper.
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Sogenannte Seecontainer, die im internationalen Güterverkehr eingesetzt werden, und mithilfe derer der gleichzeitige Transport großer Stückzahlen von unterschiedlichen Gütern im kombinierten Ladungsverkehr bewerkstelligt werden kann, haben den Nachteil, dass sie nicht für alle Arten von Gütern eingesetzt werden können. Seecontainer haben gewöhnlich Türen oder Klappen, durch die hindurch die ansonsten obenseitig geschlossenen Seecontainer be- und entladen werden. Aufgrund der Türen und Klappen eignen sich Seecontainer nicht für den Transport von Schlämmen oder anderer umweltgefährdender wasserhaltiger Substanzen. Bei Absetzmulden kann dieses Problem nicht auftreten, da sie über eine geschlossene Wanne verfügen.
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In
WO 2008/022779 A2 ist eine Ladeplattform für einen Eisenbahnwaggon beschrieben. An der Ladeplattform fest angebracht ist ein Drehkranz. Darauf aufgesetzt ist ein Rahmen, der mit einer Mulde über Drehgelenke nahe der Schüttseite der Mulde verbunden ist. In der Transportstellung ist die Mulde mit ihrer Längsseite parallel zur Längsseite des Eisenbahnwaggons angeordnet. Um die Mulde in die Schüttposition zu bringen, wird der Rahmen mitsamt der Mulde gegenüber der Ladeplattform gedreht und sodann mittels eines Hubzylinders in die Kippstellung verfahren. Dadurch ist ein Entleeren der Mulde in einen in Gleisnähe befindlichen Lastkraftwagen möglich, ohne dass die Mulden vom Eisenbahnwaggon abgeladen werden müssen. Diese Ladeplattform ist speziell für den Schienenverkehr konzipiert und für den Transport von Mulden mit anderen Transportmitteln, beispielsweise Lastkraftwagen nicht geeignet.
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Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, den Transport von Absetzmulden im kombinierten Ladungsverkehr zu vereinfachen und somit logistisch weniger aufwendig und kostengünstiger zu gestalten.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Weiterentwicklungen der Erfindung bzw. optionale Merkmale derselben sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Gemäß der Erfindung wird eine Ladeplattform zum Aufnehmen und zum Transport von mindestens einer Absetzmulde vorgesehen. Erfindungsgemäß umfasst die Ladeplattform einen eigensteifen Tragrahmen, der eine Aufnahmeseite, eine Längsrichtung und eine Querrichtung festlegt, mindestens eine an der Aufnahmeseite des Tragrahmens vorgesehene Drehvorrichtung, die mit dem Tragrahmen verbunden und relativ zu diesem von einer Ladeposition in eine Transportposition drehbar ist, wobei bei bestimmungsgemäßer Verwendung der Ladeplattform die mindestens eine Drehvorrichtung zur lösbaren Aufnahme einer Absetzmulde ausgebildet ist, und eine Vielzahl von fest mit dem Tragrahmen verbundenen Fixiervorrichtungen zur lösbaren Fixierung der mindestens einen Absetzmulde auf dem Tragrahmen.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Aufnahmeseite des Tragrahmens planar, und die mindestens eine Drehvorrichtung ist erhaben an der Aufnahmeseite des Tragrahmens angeordnet.
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Weiterhin bevorzugt weist die mindestens eine Drehvorrichtung einen Drehteller auf, dessen Größe variabel einstellbar und so an verschieden große Absetzmulden anpassbar ist.
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Noch vorteilhafter ist der Drehteller über einen Kugellenkkranz mit dem Tragrahmen drehbeweglich verbunden.
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Bevorzugt ist der Drehteller um 90° relativ zu dem Tragrahmen von der Ladeposition in die Transportposition drehbar.
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Vorzugsweise ist der Drehteller in der Ladeposition und der Transportposition arretierbar.
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Besonders bevorzugt weist der Drehteller paarweise zueinander senkrechte Hohlprofile auf, an deren freien Enden Anschläge vorgesehen sind, die teleskopartig in den Hohlprofilen aufgenommen sind.
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Nach einer bevorzugten Ausgestaltung ist der Tragrahmen rechteckig ausgebildet und an jedem Eck des rechteckförmigen Tragrahmens ist ein quaderförmiger Befestigungsbeschlag vorgesehen, der an jeder Quaderfläche eine Öffnung aufweist, zur lösbaren Befestigung des Tragrahmens mit verschiedenen Transportmitteln, insbesondere Sattelanhänger, Bahnwaggons, Kranungsanlagen.
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Besonders bevorzugt weist der Tragrahmen zwei in Querrichtung parallel zueinander angeordnete Hohlprofile zur Aufnahme der Gabel eines Gabelstaplers aufweist.
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Besonders vorteilhaft sind die Hohlprofile zur Aufnahme der Gabel eines Gabelstaplers in der Ebene des Tragrahmens angeordnet.
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Ebenso bevorzugt sind die Vielzahl von Fixiervorrichtungen Zurrösen, die am Umfang des Tragrahmens verteilt angeordnet sind.
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Weiterhin bevorzugt ist die mindestens eine Drehvorrichtung manuell, hydraulisch oder elektrisch von der Ladeposition in die Transportposition und umgekehrt drehbar.
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Besonders vorteilhaft umfasst die Ladeplattform mindestens zwei Drehvorrichtungen, wobei bei bestimmungsgemäßer Verwendung der Ladeplattform jede Drehvorrichtung zur lösbaren Aufnahme einer Absetzmulde ausgebildet ist.
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Noch vorteilhafter sind die mindestens zwei Drehvorrichtungen derart an der Aufnahmeseite des Tragrahmens angeordnet, dass in dem Fall, dass auf jeder Drehvorrichtung eine Absetzmulde aufgenommen ist, ein Verdrehen jeder Absetzmulde um 90° möglich ist.
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Die Erfindung kann bei einem Verfahren zum Laden einer Absetzmulde auf eine Ladeplattform der voranstehend beschriebenen Art verwendet werden, wobei das Verfahren die Schritte umfasst: Aufsetzen der Absetzmulde auf eine in der Ladeposition befindliche Drehvorrichtung der Ladeplattform mittels eines Absetzkippers, derart, dass die Absetzmulde mit seiner Längsseite in Querrichtung der Ladeplattform angeordnet ist; Verdrehen der Drehvorrichtung von der Ladeposition in die Transportposition, in der die Absetzmulde mit seiner Längsseite in Längsrichtung der Ladeplattform angeordnet ist; und Fixieren der Absetzmulde auf dem Tragrahmen mittels der Fixiervorrichtungen.
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Auf vorteilhafte Weise werden nach dem Aufsetzen der Absetzmulde auf die Drehvorrichtung die Anschläge in Anlage mit der Absetzmulde gebracht.
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Die Erfindung kann bei der Verwendung einer Ladeplattform der voranstehend beschriebenen Art im unbegleiteten kombinierten Ladungsverkehr zum Einsatz kommen, wobei die mit mindestens einer leeren Absetzmulde beladene Ladeplattform lediglich mittels der Gabel eines Gabelstaplers oder die mit mindestens einer vollen Absetzmulde (300) beladene Ladeplattform (1) lediglich mittels eines Spreaders von einem Lastkraftwagen oder einem Sattelanhänger eines Lastkraftwagens auf einen Bahnwaggon oder umgekehrt oder von einem Bahnwaggon auf einen anderen Bahnwaggon geladen wird.
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Die Erfindung wird nun rein beispielhaft anhand einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung, die in den 1 bis 5 gezeigt ist, beschrieben.
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1 zeigt eine perspektivische Ansicht einer Ladeplattform gemäß einer Ausführungsform der Erfindung;
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2 zeigt eine Seitenansicht der in 1 gezeigten Ladeplattform;
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3 zeigt die Unterseite der in 1 gezeigten Ladeplattform;
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4 stellt die in 1 gezeigte Ladeplattform mit zwei darauf angeordneten Absetzmulden dar; und
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5 zeigt eine Seitenansicht von insgesamt vier übereinander gestapelten Ladeplattformen.
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Absetzmulden, auf die untenstehend Bezug genommen wird, sind Behältnisse oder Container mit einem trapezförmigen Seitenquerschnitt und einer rechteckigen Standfläche. Sie weisen eine geschlossene bodenseitige Wanne auf und an mindestens einem ihrer längsseitigen Enden eine Art Schüttnase. Bezogen auf ihren Seitenquerschnitt können sie symmetrisch oder asymmetrisch ausgebildet sein. Absetzmulden sind meist aus Stahl hergestellt und können wasser- und/oder gasdicht sein. Ebenso kann ihre Füllseite durch einen Deckel verschließbar sein. An den Seitenflächen der Absetzmulden befinden sich Zapfen (meist zwei an jeder Seitenfläche), mit Hilfe derer die Absetzmulden durch einen Absetzkipper angehoben werden können. Diese Zapfen sind bei den in 4 gezeigten Absetzmulden 300 nicht zu sehen. Absetzkipper verfügen in der Regel über zwei Schwenkarme, die in Eingriff mit den Zapfen gebracht werden (mit oder ohne zusätzliches Kettenwerk). Beim Verladen schwenken die Arme in Längsrichtung des Absetzkippers und Setzen die Absetzmulde so auf der Ladefläche des Absetzkippers ab.
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Absetzmulden werden vornehmlich zum Transport von Bauschutt, Mutterboden, Kies, Klärschlämmen, industriellen Schlämmen, teerhaltigen pastösen Stoffen und Sanierungsmaterialien verwendet. Diese Aufzählung ist rein exemplarisch, da jegliche Art von Schüttgut, egal welcher Konsistenz, mit diesen Absetzmulden transportiert werden kann.
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Die Erfindung sieht eine Ladeplattform vor, die häufig auch als sog. Flat bezeichnet wird. Mit Hilfe der Ladeplattform wird der Umschlag von Absetzmulden von Straße auf Bahn (und umgekehrt), Bahn auf Schiff (und umgekehrt) und Straße auf Schiff (und umgekehrt) im kombinierten Ladungsverkehr standardisiert und dadurch erleichtert.
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Bezug nehmend auf die 1 und die 3 ist eine Ladeplattform allgemein mit dem Bezugszeichen 1 bezeichnet. Die Ladeplattform 1 umfasst einen eigensteifen Tragrahmen 2, vorzugsweise zwei Drehvorrichtungen 100 sowie vorzugsweise eine Vielzahl von Fixiervorrichtungen 200. An dieser Stelle wird darauf hingewiesen, dass die Ladeplattform auch lediglich nur eine Drehvorrichtung, oder alternativ auch mehr als zwei Drehvorrichtungen 100 umfassen kann. Je nach Einsatzzweck kann die Anzahl der Drehvorrichtungen 100 variieren.
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Der Tragrahmen 2 ist gitterartig aufgebaut. Um das Gewicht der Ladeplattform möglichst gering zu halten, werden für den Aufbau des Tragrahmens 2 vorzugsweise Hohlprofile verwendet. Alternativ können auch Doppel-T-Profile für sämtliche oder zumindest für einen Teil der für den Aufbau des Tragrahmens 2 notwendigen Profile verwendet werden. Die Profile bzw. Hohlprofile müssen nicht wie in den Figuren, insbesondere nicht wie in der 1 und in der 3 gezeigt angeordnet sein.
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Wie in 2 angedeutet, ist die Längsrichtung des vorzugsweise rechteckförmigen Tragrahmens 2 parallel zur x-Richtung, während die Querrichtung des Tragrahmens 2 in y-Richtung verläuft. Die Querrichtung wird vornehmlich durch die Längserstreckung der beiden Hohlprofile 32, 34 bestimmt. Diese Hohlprofile 32, 34 besitzen in Längsrichtung einen Abstand, der dem Abstand der beiden Gabeln eines Gabelstaplers entspricht. Zumindest kann der Gabelabstand des Gabelstaplers auf den Abstand der Hohlprofile 32, 34 eingestellt werden.
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Der vorzugsweise rechteckige Tragrahmen 2 umfasst einen inneren Rahmen, der die Profile 24, 26, 28, 30, 42 und 44, die sich allesamt in Längsrichtung x des Tragrahmens 2 erstrecken, sowie die Profile 36, 38, 40 und 46, die sich allesamt in Querrichtung y des Tragrahmens 2 erstrecken, aufweist. Dieser innere Rahmen ist außenseitig von einem äußeren Rahmen umgeben, der die Profile 10, 11, 12, 14, 15, 16, die sich in Längsrichtung x erstrecken, sowie die Profile 18, 20, die sich in Querrichtung y erstrecken, umfasst. Es wird darauf hingewiesen, dass die Profile, die den Tragrahmen 2 bilden, nicht wie in den Figuren gezeigt angeordnet sein müssen. Wichtig ist, dass die Anordnung der Profile eine hinreichende Steifigkeit des Tragrahmens 2 gewährleistet.
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An den Ecken des äußeren Rahmens sind vorzugsweise Befestigungsbeschläge 22 vorgesehen. Diese Befestigungsbeschläge 22 dienen jeweils der Verbindung von einem sich in Längsrichtung x erstreckenden Hohlprofil, exemplarisch dem Hohlprofil 14 mit einem sich in y-Richtung erstreckenden Hohlprofil, exemplarisch dem Hohlprofil 18 des äußeren Rahmens (siehe 3). Diese Befestigungsbeschläge sind quaderförmig und weisen an jeder Quaderfläche eine Öffnung auf. Derartige Befestigungsbeschläge 22 dienen der Befestigung des Tragrahmens 2 mit verschiedenen Transportmitteln. Wird beispielsweise die mit Absetzmulden 300 beladene Ladeplattform 1 auf einen Eisenbahnwaggon geladen, wird die Ladeplattform 1 mithilfe der Befestigungsbeschläge an dem Eisenbahnwaggon gesichert. So ist es beispielsweise denkbar, ein Zurrband durch zwei Öffnungen eines Befestigungsbeschlages 22 hindurchzuführen und mit dem Eisenbahnwaggon zu verzurren, so dass ein Verrutschen der Ladeplattform 1 beim Transport vermieden wird.
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Rein beispielhaft beträgt die Gesamtlänge der Ladeplattform in x-Richtung ca. 6 m, und die Gesamtbreite in y-Richtung ca. 2,45 m.
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Sämtliche Profilelemente sind vorzugsweise aus Stahl, noch bevorzugter aus rostfreiem Stahl gefertigt und untereinander zu der in 1 gezeigten Anordnung verschweißt.
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Im Zwischenraum (in x-Richtung gesehen) zwischen den Hohlprofilen 32, 34 sind in der Ebene des Tragrahmens und jeweils im Wesentlichen bündig mit dessen Unter- und Oberseite Abdeckböden 40 vorgesehen, von denen beispielsweise der in 1 gezeigte Abdeckboden 40 mithilfe eines Scharniergelenks an dem Hohlprofil 32 angelenkt ist. Zwischen den Abdeckböden wird dadurch Stauraum für verschiedene Utensilien im Umgang mit der Ladeplattform geschaffen. In 1 sind an beiden Längsseiten der Ladeplattform 1 solche Stauräume angeordnet, deren Breite im Wesentlichen durch den Abstand des Hohlprofils 44 und des Hohlprofils 15 einerseits und den Abstand des Hohlprofils 42 und des Hohlprofils 11 andererseits bestimmt wird.
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Auf der in 1 gezeigten oberen Seite des Tragrahmens 2, das heißt der Aufnahmeseite für die Absetzmulden 300 (4), sind vorzugsweise mindestens zwei Drehvorrichtungen 100 vorgesehen. Jede Drehvorrichtung 100 umfasst vorzugsweise einen mit dem Tragrahmen 2 verbundenen Kugellenkkranz 102, auf dessen Oberseite sich ein starr mit diesem verbundener Drehteller befindet. Der Drehteller umfasst paarweise zueinander senkrechte Hohlprofile 104, 106. Mit anderen Worten, die Hohlprofile 104, die sich in x-Richtung erstrecken und deren Abstand im Wesentlichen dem Durchmesser des Kugellenkkranzes 102 entspricht, sind senkrecht zu den Hohlprofilen 106, deren Abstand ebenso im Wesentlichen dem Durchmesser des Kugellenkkranzes 102 entspricht, angeordnet.
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An den freien Enden der Hohlprofile 104, 106 sind teleskopartig Anschläge eingeführt. Der Abstand der Anschläge 108 zueinander lässt sich also variabel einstellen und so an unterschiedliche Größen von Absetzmulden 300 (4) anpassen. Sowohl die Anschläge 108 als auch die Hohlprofile 104, 106 weisen ein Lochmuster auf, so dass die Anschläge 108 mit den Hohlprofilen 104, 106 verriegelt werden können. Im gezeigten Ausführungsbeispiel geschieht dies vorzugsweise durch einen metallischen Splint.
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Die andere in 1 gezeigte Drehvorrichtung weist den gleichen Aufbau auf.
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Jede Drehvorrichtung 100 kann von einer Ladeposition, in der die Hohlprofile 104 entlang der y-Richtung angeordnet sind, vorzugsweise um 90° in eine Transportrichtung, in der die Hohlprofile 104 entlang der x-Richtung verlaufen, gedreht werden. In sowohl der Ladeposition als auch der Transportposition ist die Drehvorrichtung 100 mit dem Tragrahmen 2 arretierbar. Dies geschieht vorzugsweise über nicht dargestellte, am Tragrahmen 2 vorgesehene Federriegel und entsprechend dimensionierte, an der Drehvorrichtung 100 vorgesehene Öffnungen, in die die Federriegel verrasten. Um die Drehvorrichtung 100 von der Ladeposition in die Transportposition zu drehen, kann beispielsweise eine Stange in eine nicht dargestellte Öffnung in dem Kugellenkkranz eingesetzt und manuell verdreht werden. Vorzugsweise sind aber auch hydraulische oder elektrische Antriebe, die die Drehbewegung des Drehtellers bewerkstelligen, denkbar.
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Für den Fall, dass auf dem Tragrahmen 2 vorzugsweise zwei Drehvorrichtungen 100 vorgesehen sind, ist deren Anordnung so, dass beim Beladen beider Drehvorrichtungen 100 mit jeweils einer Absetzmulde 300 (4) ein Verdrehen jeder Absetzmulde 300 möglich ist. Mit anderen Worten, der Bewegungskreis, dessen Durchmesser der diagonalen Abmessung der Absetzmulde 300 entspricht, hat keinen Schnitt- oder gar Berührungspunkt mit dem Bewegungskreis der jeweils anderen Absetzmulde. Somit lassen sich beide Absetzmulden 300 unabhängig voneinander auf die Ladeplattform 1 aufladen und verdrehen und von dieser in umgekehrter Reihenfolge wieder entladen.
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Ebenfalls in 1 zu erkennen, sind Fixiervorrichtungen 200, im hier beschriebenen Ausführungsbeispiel vorzugsweise Zurrösen, die verteilt am äußeren Rahmen des Tragrahmens 2 angeordnet sind. So befinden sich in dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel auf jedem Befestigungsschlag 22 sowie in einem Abstand dazu auf den Hohlprofilen 10, 12, 14, 16 Zurrösen 200. Diese Zurrösen 200 dienen zur Sicherung der Absetzmulden 300 auf der Ladeplattform 1.
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In den Figuren nicht zu erkennen, ist jeweils an der äußeren Seite der Profile 10, 12, 14 und 16 (1) eine Tasche vorgesehen, in welche die Greifarme (sog. Spreader) von z. B. einem Reach-Stacker eingreifen. Reach-Stacker sind Flurförderfahrzeuge, die dem Umschlag von Containern und Wechselbrücken im kombinierten Ladungsverkehr dienen. Sie besitzen einen meist schräg verlaufenden und ausfahrbaren Teleskoparm, an dem die Greifarme (meist insgesamt vier, die paarweise parallel angeordnet sind) angebracht sind. Reach-Stacker sind hier nur beispielhaft genannt. Die Taschen sorgen einfach dafür, dass eine mit vollen Absetzmulden beladene Ladeplattform mit Hilfe eines Spreaders, der normalerweise für den Umschlag von ISO-Containern eingesetzt wird, die Ladeplattform anheben kann. Ein hypothetische Linie, die in y-Richtung verläuft und die Mitte zweier in y-Richtung gegenüberliegender Taschen verbindet, verläuft dabei vorzugsweise durch den Schwerpunkt einer Drehvorrichtung 100.
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Mit Bezug auf die 2 ist zu erkennen, dass die Drehvorrichtung 100 erhaben auf dem Tragrahmen 2, hier sichtbar durch die Profile 10, 11, 12 und die Befestigungsbeschläge 22 mit den darin vorgesehenen Öffnungen 22a, angeordnet ist und aus der Ebene des Tragrahmens 2 hervorsteht. Somit kommen die auf dem Drehteller 104 angeordneten Absetzmulden 300 nicht in direkten Kontakt mit dem Tragrahmen 2. Vorzugsweise beträgt der Abstand zwischen der Auflageseite, d. h. der in 2 gezeigten unteren Seite des Tragrahmens 2 und der Oberseite des Drehtellers 104 ca. 27 cm, während der Abstand zwischen der Auflageseite des Tragrahmens 2 und der oberen Kante des Anschlages 108 ca. 38 cm beträgt.
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Wie ebenfalls in 2 zu erkennen ist, überragt der Drehteller der Drehvorrichtung, der das Hohlprofil 104 umfasst, in der Transportposition das jeweils benachbarte längsseitige Ende der Ladeplattform 2. Da die Breite des Tragrahmens 2 auf diesen Überstand angepasst ist, überragt beim Verdrehen des Drehtellers in die Ladeposition das Hohlprofil 104 auch das querseitige Ende des Tragrahmens 2, beispielsweise das Profil 12, wodurch ein Beladen des Tragrahmens 2, besser des Drehtellers, mit einer Absetzmulde 300 erleichtert wird. In 3 ist weiter zu sehen, dass beide Drehvorrichtungen 100 vorzugsweise gleichmäßig von den in Längsrichtung verlaufenden Hohlprofilen 10, 14 bzw. 12, 16 beabstandet sind.
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4 zeigt die voranstehend unter Bezugnahme auf die 1–3 beschriebene Ladeplattform 1, auf der zwei Absetzmulden 300 lose aufgenommen sind. In 4 befinden sich die Absetzmulden 300 in der Transportstellung. Lose in diesem Zusammenhang bedeutet, dass die Absetzmulden 300 – ohne zusätzliche Transportsicherung – nicht mit der Ladeplattform 1 in irgendeiner Form befestigt sind. Stattdessen liegen sie lose auf den Drehvorrichtungen 100 auf. Lediglich die Anschläge 108 sind in Anlage mit den Absetzmulden 300 gebracht worden. Diese verhindern ein Verrutschen der Absetzmulden 300 während des Transports. In 4 nicht dargestellt, ist die zusätzliche Sicherung der Absetzmulden 300 auf der Ladeplattform 1 mit Hilfe der Zurrösen 200 und ein oder mehreren Zurrbändern. Ein Zurrband (nicht gezeigt) wird normalerweise durch eine Zurröse hindurchgeführt, über eine Absetzmulde gelegt und durch eine Zurröse 200 auf der gegenüberliegenden Seite der Ladeplattform 1 geführt und sodann verspannt. Durch die Verspannung des Zurrbandes wird die Absetzmulde auf der Ladeplattform gesichert. Alternativ kann eine Absetzmulde auf der Ladeplattform auch dadurch gesichert sein, dass die Zapfen der Absetzmulde und die Zurrösen der Ladeplattform mittels Ketten verspannt werden. Anstelle von Zurrbändern können andere Arten von Anschlagmittel (z. B. Hebebänder, Seile und Ketten) verwendet werden.
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Wie in 5 zu erkennen ist, lässt sich eine Ladeplattform 1 mit anderen identischen, oder zumindest ähnlich aufgebauten Ladeplattformen 1 stapeln. Dies ist insbesondere für die Verstauung der Ladeplattformen 1, beispielsweise bei Nichtgebrauch oder beim Transport, von Vorteil.
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Der Vorteil der hier beschriebenen Ladeplattform besteht darin, dass der Transport von Gütern in Absetzmulden im kombinierten Ladungsverkehr mit Hilfe der Ladeplattform standardisiert wird und dadurch deutlich kostengünstiger und stark vereinfacht bewerkstelligt werden kann. Dies liegt mitunter daran, dass die hier beschriebene Ladeplattform eine Art Adapter darstellt, der den Umschlag von Absetzmulden zwischen verschiedenen Transportmitteln erleichtert. Mit anderen Worten, durch die Ladeplattform wird der Umschlag von Absetzmulden dem von Seecontainern angepasst mit all den damit einhergehenden Vorteilen. Auf diese Weise wird sowohl der Transport als auch der Umschlag von Absetzmulden mittels normierter (standardisierter) Transportmittel möglich. Die Ladeplattform zwingt sozusagen eine (oder auch gleichzeitig mehrere) Absetzmulden in das Korsett eines normierten Seecontainers.
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Für den Transport auf der Straße sind nicht mehr ausschließlich Absetzkipper notwendig, sondern mithilfe der erfindungsgemäßen Ladeplattform können Absetzmulden auch mit Standardfahrzeugen, beispielsweise Sattelzugmaschinen mit Containerchassis oder Planensattel, transportiert werden.
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Müssen leere Absetzmulden von diesen Standardstraßenfahrzeugen auf ein Schienenfahrzeug beladen werden, ist lediglich ein Gabelstapler notwendig, der die gesamte Ladeplattform mit den darauf angeordneten Absetzmulden auf ein Schienenfahrzeug heben kann. Es muss also nicht wie bisher jede Absetzmulde einzeln mittels eines Absetzkippers auf einen Eisenbahnwaggon abgesetzt werden. Aber auch der Umschlag voller Absetzmulden bedarf keiner Absetzkipper mehr, sondern lediglich eines (standardmäßig an Umschlagterminal zum Einsatz kommenden) Reach-Stackers.
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Aber auch das Umladen von der Schiene auf ein Schiff ist durch die hier beschriebene Ladeplattform vereinfacht. Musste vorher jede Absetzmulde einzeln mithilfe einer Kranungsanlage von der Bahn auf ein Containerschiff gehoben werden, kann nun die gesamte Ladeplattform mittels der Kranungsanlage angehoben und auf diese Weise gleichzeitig mehrere Absetzmulden auf das Schiff beladen werden. Zudem besteht der Vorteil, dass Ladeplattformen mit den darauf angeordneten Absetzmulden auf einem Containerschiff gestapelt werden können, wie dies bei herkömmlichen Seecontainern der Fall ist. Denkbar ist auch, die erfindungsgemäßen Ladeplattformen auf herkömmliche Seecontainer zu stapeln, was mit Absetzmulden ohne die hier beschriebene Ladeplattform nicht möglich wäre.
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Die hier beschriebene Ladeplattform stellt somit ein Bindeglied dar, das den Umschlag von Absetzmulden zwischen den einzelnen Transportkettengliedern des kombinierten Ladungsverkehrs standardisiert.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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