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Die vorliegende Erfindung betrifft ein flexibles Befestigungselement zur Aufnahme mindestens einer Kühl- oder Wärmekompresse zur Kühlung oder zum Wärmen eines Körperteils eines Lebewesens, umfassend eine elastische Bandage sowie mindestens eine Aufnahme für eine Kühl- oder Wärmekompresse.
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Aufgrund verschiedenster therapeutischer oder präventiver Indikationen kann es erforderlich sein, Körperteile zu kühlen oder zu wärmen. Bei einer Verletzung eines Gelenkes beispielsweise ist es erforderlich, das betroffene Gelenk über einen längeren Zeitraum zu kühlen. Auch bei Verschleißerscheinungen von Gelenken wie zum Beispiel durch Arthrose ist regelmäßiges Kühlen empfohlen. Bei Verspannungen einzelner Muskeln oder Muskelgruppen kann die Anwendung von Wärme Linderung bieten und eine Entspannung bewirken. Die bei akuten Schüben von Gicht oder Rheuma auftretenden Schmerzen lassen sich durch Kälte oder Wärme lindern.
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Bei den meisten der oben geschilderten Fälle ist es zweckmäßig, die betroffenen Körperpartien über einen längeren Zeitraum regelmäßig zu kühlen oder zu wärmen. In der Praxis ist ein regelmäßiges Kühlen oder Wärmen allerdings schwierig zu verwirklichen. Meist ist ein Kühlen oder Wärmen nur in ruhender Position möglich, und es gibt bislang keine umsetzbare Lösung, wie sich Kühlen oder Wärmen mit Bewegung vereinigen lassen. Die derzeit angebotenen Produkte zur Kühlung beispielsweise haben entweder nur eine kurzzeitige Wirkung (Kühlsprays), bieten wenig Bewegungsfreiheit (Kühlapparaturen) oder sind schwierig zu fixieren (Kühlkompressen).
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Die am häufigsten anzutreffende Variante ist das Küchenhandtuch mit eingewickelten Kühlkompressen, wobei ersteres letztere an ihrem Platz halten soll. Alternativ kommt statt des Küchenhandtuchs eine elastische Binde zum Einsatz. Weder das eine noch das andere ermöglicht es dem Benutzer jedoch, sich zu bewegen, ohne dass die Gefahr besteht, dass die Kühlkompressen verrutschen oder herausfallen. Damit ist der Benutzer für die Zeit der Kühlung an Bett, Sofa, Sessel oder Stuhl gefesselt. Der Betroffene ist entweder während des Kühlens über längere Zeit immobil oder er muss die Kühlung unterbrechen, wenn er sich bewegen muss oder möchte. Dies führt dazu, dass insbesondere nach dem akuten Stadium, in dem eine Immobilität noch akzeptiert wird, üblicherweise nicht mehr ausreichend häufig und lange gekühlt wird. Der Heilungsprozess wird verlangsamt oder gar gefährdet. Kühlapparaturen, die es in Form eines anzulegenden Gürtels gibt, ermöglichen zwar eine gewisse Beweglichkeit, die Kühlelemente sind jedoch untrennbar mit dem Gürtel verbunden, so dass bei nachlassender/beendeter Kühlwirkung der gesamte Gürtel zunächst erneut gekühlt werden muss, bevor er wieder einsatzbereit ist. Ferner können derartige Gürtel nicht problemlos unter der Bekleidung getragen werden, so dass ihre Akzeptanz und die Bereitschaft des Patienten, ausreichend lange zu kühlen, stark beschränkt ist. Ferner sind solche Kühlapparaturen aufwendig und teuer.
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Aus der
DE 10 2005 041 117 A1 sind ein Kühlkissen bzw. eine Kühlbandage bekannt, die auf die Oberfläche des zu kühlenden Körperteils gelegt werden und ein Vlies aufweisen, in das ein superabsorbierendes Polymer eingelagert ist. Ein solches Kühlkissen lässt sich zwar einfach durch Einlegen in Wasser in einen kühlen Zustand versetzen, allerdings ist das Kühlkissen integral mit der Bandage ausgebildet. Um das Kühlkissen bei nachlassender Kühlwirkung erneut in einen kühlenden Zustand zu versetzen, ist es daher erforderlich, die gesamte Bandage abzunehmen und das Kissen erneut in Wasser einzulegen. Dies ist insbesondere an weniger zugänglichen Körperteilen mühsam und aufwendig und hält den Benutzer davon ab, über einen längeren Zeitraum regelmäßig zu kühlen.
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Die
DE 20 2007 017 518 U1 beschreibt eine Handgelenkstütze mit einer Handwurzel und Handgelenk umschließenden Bandage mit eingesetztem Fixierstab, die auf der Innenseite ein Einschubtasche mit einsetzbarem Kühlkissen aufweist. Hierbei handelt es sich um eine Handgelenkstütze zur Fixierung des Handgelenks, insbesondere nach einer Karpaltunnelsyndrom-Operation. Wesentlicher Aspekt ist hierbei die Ruhigstellung des Handgelenkes nach der Operation sowie dessen Schutz, wobei die Möglichkeit einer Kühlung der Operationsnarbe vorgesehen ist. Ein einfaches Auswechseln des Kühlkissens ist nicht möglich, da sich die Tasche zur Aufnahme des Kühlkissens auf der Innenseite der Bandage befindet, so dass die Bandage abgenommen werden muss, um das Kühlkissen auszutauschen.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es daher, eine Möglichkeit zum Kühlen bzw. zum Wärmen einer Körperpartie bereitzustellen, das es dem Benutzer ermöglicht, eine Kühlung bzw. ein Wärmen der betroffenen Körperpartie durchzuführen, ohne dass er dabei in seiner Bewegung eingeschränkt ist. Ein Kühlen bzw. Wärmen soll also bei voller Bewegungsfähigkeit möglich sein. Dabei soll es auf einfache Art und Weise gewährleistet sein, eine gleichbleibende Kühlung bzw. Erwärmung über einen längeren Zeitraum aufrecht zu erhalten.
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Diese Aufgabe wird durch ein Befestigungselement der eingangs genannten Art gelöst, bei dem die mindestens eine Aufnahme für die Kühl- oder Wärmekompresse mindestens eine Tasche an der Außenseite der Bandage ist, die zur austauschbaren Aufnahme einer Kühl- oder Wärmekompresse ausgebildet ist.
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Die Bandage hält die Kühl- oder Wärmekompresse an Ort und Stelle und ermöglicht gleichzeitig, dass sich der Benutzer frei bewegen kann. Dadurch, dass die Aufnahme für die Kompresse als Tasche ausgebildet ist, kann die Kühl- oder Wärmekompresse nicht verrutschen. Auf der anderen Seite ist es durch die Ausbildung als Tasche und die Anbringung auf der Außerseite der Bandage möglich, die Kompresse einfach zu tauschen, wenn z. B. die Kühl- oder Wärmeleistung nachlässt und die Kompresse gegen eine neue kühle bzw. warme Kompresse ausgetauscht werden muss. Dadurch dass die Tasche von der Außenseite zugänglich ist, ist der Zugang leicht möglich und die Kompresse kann auf einfache Weise entnommen und durch eine andere ersetzt werden, ohne dass die Bandage dazu abgenommen werden muss.
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Das erfindungsgemäße Befestigungselement kann in Verbindung mit Kühlkompressen zum Beispiel bei akuten Verletzungen eingesetzt werden. Die Einblutung in den ersten 48 Stunden kann konsequent reduziert werden, was bewirkt, dass die nachfolgende Untersuchung, z. B. das Röntgen, durch den Facharzt nicht durch ein starkes Hämatom beeinträchtigt wird und somit zeanäher erfolgen kann, da das Hämatom auch schneller abklingt. Der Schmerz des Patienten wird kontinuierlich und dauerhaft reduziert. Der Heilungsprozess wird beschleunigt. Bei Arthrose/Arthritis, Gicht und Rheuma kann das erfindungsgemäße Befestigungselement in Verbindung mit Kühl- oder Wärmekompresse als ständiger Begleiter eingesetzt und auch unter der normalen Kleidung getragen werden. Es erfüllt so die Voraussetzung für die medizinisch gewünschte Anforderung an eine kontinuierliche Kühlung oder Wärmebehandlung und der daraus resultierenden Schmerzlinderung. Für Sportler reduziert das erfindungsgemäße Befestigungselement in Verbindung mit Kühlkompressen nach Trainings- oder Wettkampfeinheiten die Wärmeentwicklung in den betroffenen Gelenken. Das führt zu einer besseren Regeneration des in Anspruch genommenen Knorpelgewebes; Verschleißerscheinungen und -erkrankungen wird somit wirksam begegnet. Im Falle von Teilendoprothesen, d. h. bei künstlichen Gelenken, erlaubt das erfindungsgemäße Befestigungselement dem Patienten sich bei konsequenter Kühlung und damit verbundener Beruhigung von Reizungen im Gelenksbereich, die regelmäßig auftreten, wenn das künstliche Gelenk mit Knochen oder Gewebe des Patienten in Berührung kommt, frei zu bewegen.
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Durch die Erfindung wird eine Kühlung oder Wärmebehandlung einfach möglich und lässt sich unproblematisch in den normalen Tagesablauf einbauen. Die Bandage muss lediglich einmal vom Benutzer angelegt werden. Sie lässt sich problemlos unter der Kleidung tragen. Die Kühl- oder Wärmekompressen können in die Taschen eingeführt werden und bei nachlassender Kühl/Wärmewirkung durch neue Kompressen ausgetauscht werden. Daher wird die Kühlung oder Wärmebehandlung vom Benutzer sehr viel konsequenter durchgeführt, wodurch sich der gewünschte Erfolg schneller einstellt.
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Die Bandage kann eine leichte Stützwirkung aufweisen und somit insbesondere im Falle von Verletzungen neben der Kühlung noch einen weiteren positiven Effekt aufweisen.
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Vorteilhafterweise weist die mindestens eine Tasche einen Verschluss auf. Dadurch wird ein Herausrutschen der Kompresse verhindert. Ein solcher Verschluss kann in Form eines Reißverschlusses oder eines Knopfes ausgebildet sein. Besonders bevorzugt, da besonders einfach zu öffnen und zu schließen ist ein Klettverschluss.
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Besonders einfach anzulegen ist das Befestigungselement, wenn die Bandage schlauchförmig ausgebildet ist. In diesem Fall wird das Befestigungselement einfach über den gewünschten Körperteil gezogen und verbleibt aufgrund der Elastizität der Bandage am gewünschten Ort.
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Die Anzahl der vorgesehenen Taschen kann nach gewünschtem Einsatzgebiet variieren. Für eine Anwendung am Handgelenk weist die Bandage vorteilhafterweise eine Tasche auf. Besonders bevorzugt ist, dass die Bandage zwei Taschen aufweist. Im Falle einer Sprunggelenksbandage oder einer Kniegelenksbandage sind diese bevorzugt lateral und medial und im Falle einer Ellenbogengelenksbandage dorsal und palmar angeordnet. Auch mehr als zwei Taschen sind möglich, wenn zum Beispiel eine Bandage für den Brust- oder Rückenbereich vorgesehen ist. Auch kann das erfindungsgemäße Befestigungselement als Wadenwickel zur Fiebersenkung Anwendung finden. Abhängig von der Größe der zu behandelnden Person können mehrere Taschen vorgesehen sein.
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Ferner ist der Einsatz nicht auf den Menschen beschränkt. Auch für eine Wärme- oder Kältebehandlung bei Tieren ist das erfindungsgemäße Befestigungselement geeignet. Insbesondere bei Pferden kann das Befestigungselement zum Einsatz kommen.
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Besonders vorteilhaft ist die Größe der Taschen derart gewählt, dass sie an die Größe einer marktüblichen Kühl- oder Wärmekompresse angepasst ist. Damit kann der Benutzer kostengünstig eine Mehrzahl entsprechender Kompressen vorrätig halten und abwechselnd verwenden. Während sich ein Satz Kompressen in dem Befestigungselement in Benutzung befinden, kann/können ein weiterer Satz oder mehrere weitere Sätze zur Kühlung im Kühl- bzw. Gefrierschrank gelagert werden. Grundsätzlich ist es auch denkbar, dass speziell angefertigte und in der Größe an den Einsatz angepasste Kühl- bzw. Wärmeelemente zum Einsatz kommen, die Verwendung von Standardkühlkompressen ist aufgrund ihrer allgemeinen Verfügbarkeit und vergleichsweise geringen Kosten jedoch bevorzugt.
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Ein besonders geeignetes Material für die Bandage ist Styrol-Butadien-Kautschuk (SBR, Styrene-Butadien Rubber). Dieses Material ist sehr robust und weist zudem eine gute Isolierwirkung auf. Dieses Material kommt insbesondere als Kernmaterial zum Einsatz. Vorzugsweise ist es sowohl auf der Außenseite wie auch insbesondere auf der Innenseite mit einem weiteren Material beschichtet. Auf der Außenseite kommt vorzugsweise eine Beschichtung aus Polyester zur Anwendung, wodurch die Bandage besonders schmutzabweisend wird. Bevorzugtes Material für eine Beschichtung auf der Innenseite der Bandage ist ein Polyamid, das eine Wabenstruktur aufweisen kann. Eine solche Beschichtung ist besonderes haut- und tragefreundlich.
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Weitere bevorzugte und/oder zweckmäßige Merkmale und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der Beschreibung. Besonders bevorzugte Ausführungsformen werden anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt
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1 eine schematische Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Befestigungselements für ein Kniegelenk,
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2 eine schematische Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Befestigungselements für ein Fußgelenk und
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3 eine schematische Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Befestigungselements für ein Ellenbogengelenk.
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1 zeigt in Seitenansicht ein Befestigungselement 1, das zur Verwendung an einem Kniegelenk angepasst ist. Das Befestigungselement 1 umfasst eine schlauchförmige elastische Bandage 2, die mittig an gegenüberliegenden Bereichen der Bandage Ausnehmungen 3a, 3b aufweist, die ein bequemes Tragen sowohl in Streckung als auch in Beugung ermöglichen. An der Außenseite der Bandage 2 ist eine Tasche 4 gezeigt, die von der Außenseite zugänglich ist und in die die Kühl- oder Wärmekompresse eingeschoben werden kann. Eine weitere Tasche (nicht gezeigt) befindet sich auf der gegenüberliegenden Außenseite der Bandage 2. Um einem Herausrutschen der Kompresse entgegenzuwirken, ist die Tasche 4 mit einem Klettverschluss 5 verschlossen. Statt eines Klettverschlusses kann auch ein Knopf oder ein Reißverschluss vorgesehen sein.
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Im Bedarfsfall wird die Bandage 2 über das Knie gezogen und in die beiden Taschen 4 werden Kühlkompressen eingeführt. Die Taschen werden mittels Klettverschluss 5 verschlossen, so dass ein Herausrutschen der Kühlkompressen verhindert werden kann. Ein Verrutschen der Kompressen im Übrigen wird dadurch verhindert, dass die Taschen 4 in ihrer Größe an die Größe der Kompressen angepasst sind. Auch bei normaler Bewegung des Gelenkes bleiben die Kompressen auf diese Weise an ihrem vorgesehen Ort. Lässt die Kühlwirkung der Kompressen nach, können die Kompressen entnommen und durch andere frisch gekühlte Kompressen ersetzt werden.
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Das in 2 gezeigte Befestigungselement 1 ist für die Verwendung an einem Fußgelenk angepasst. Die schlauchförmige elastische Bandage 2 ist leicht abgeknickt ausgeführt und weist eine Öffnung 3 für die Ferse auf. Auch hier befinden sich auf der Außenseite der Bandage 2 zwei Taschen 4 zur Aufnahme der Kompressen, wobei eine Tasche in der Figur gezeigt ist. Auch die Tasche 4 der Fußgelenksbandage 2 ist durch einen Klettverschluss 5 verschließbar.
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3 zeigt ein Befestigungselement 1, das für die Verwendung an einem Ellenbogen geeignet ist. Das Befestigungselement 1 umfasst eine schlauchförmige elastische Bandage 2, die mittig eine Ausnehmung 3 aufweist, wodurch ein bequemes Tragen sowohl in Streckung als auch in Beugung ermöglicht wird. An gegenüberliegenden Seiten der Außenseite der Bandage 2 befindet sich je eine Tasche 4, die von der Außenseite zugänglich ist und in die die Kühl- oder Wärmekompresse eingeschoben werden kann. 3 zeigt die eine Tasche 4, die zweite Tasche ist nicht gezeigt und befindet sich auf der gegenüberliegenden Außenseite der Bandage 2. Um einem Herausrutschen der Kompresse entgegenzuwirken, ist die Tasche 4 mit einem Klettverschluss 5 verschlossen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102005041117 A1 [0005]
- DE 202007017518 U1 [0006]