-
Die Neuerung betrifft eine Vorrichtung zum Spalten von Holzstücken gemäß dem Oberbegriff des Schutzanspruchs 1.
-
Aus der
DE 297 22 633 U1 ist eine gattungsgemäße Vorrichtung bekannt. Diese weist eine Führung auf, entlang der ein Schlitten verschiebbar geführt ist. Diese Führung ist im Wesentlichen vertikal ausgerichtet. Die Vorrichtung weist außerdem ein Widerlager in Form eines Tisches auf, an dem das zu spaltende Holzstück abgestellt werden kann. Der Schlitten steht mit einem Antriebsmotor über eine Spindel in Wirkverbindung, um den am Schlitten vorgesehenen Spaltkeil in das abgestellt Holzstück zu treiben. Diese bekannte Vorrichtung hat sich in der Praxis gut bewährt und zeichnet sich insbesondere durch eine zügige Arbeitsweise aus. Als Nachteil hat sich herausgestellt, dass von dieser bekannten Holzspaltvorrichtung eine erhebliche Verletzungsgefahr ausgeht.
-
Der Neuerung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Spalten von Holzstücken der eingangs genannten Art zu schaffen, die bei zügiger Arbeitsweise eine verbesserte Unfallsicherung für die Bedienungsperson aufweist.
-
Diese Aufgabe wird neuerungsgemäß mit den Merkmalen des Schutzanspruchs 1 gelöst.
-
Die Vorrichtung gemäß Anspruch 1 dient zum Spalten von Holzstücken, wobei die Vorrichtung mindestens einen Spaltkeil und mindestens ein Widerlager aufweist. Zwischen dem Spaltkeil und dem Widerlager wird das Holzstück so positioniert, dass es durch eine Bewegung des Spaltkeils relativ zum Widerlager gespaltet werden kann. Es spielt dabei keine Rolle, ob der Spaltkeil, das Widerlager oder beide bewegt werden. Entscheidend ist lediglich, dass beide Teile beim Spaltvorgang aufeinander zu bewegt werden, so dass der Spaltkeil in das zu spaltende Holzstück eindringt. Um den Spaltkeil und/oder das Widerlager bewegen zu können, ist ein Schlitten vorgesehen, der entlang einer Führung verstellbar ist. Dieser Schlitten steht mit einem Antrieb in Wirkverbindung, der die erforderliche Spaltkraft aufbringen muss. Die Führung schließt mit der Vertikalen einen Winkel zwischen 0° und 45° ein, so dass das zu spaltende Holzstück vorzugsweise vertikal steht. Dies erleichtert die Handhabung der Spaltvorrichtung erheblich. Insbesondere bei langen Holzstücken ist der vertikale Transport aufgrund des tiefliegenden Schwerpunktes einfacher als der horizontale. Außerdem lässt sich beim vertikalen Spalten der Spaltvorgang besser beobachten. Dies ist insbesondere wichtig, um den Spaltvorgang rasch unterbrechen zu können, wenn ein Problem wie beispielsweise ein vom Spaltkeil nicht durchdringbarer Ast auftritt. Diese gewünschten Vorteile werden allerdings mit dem Nachteil erkauft, dass die bedienende Person, relativ nah am Spaltkeil steht. Damit ergibt sich eine potenziell hohe Unfallgefahr. Diese Unfallgefahr wurde zwar im Stand der Technik durch die Anwendung von sogenannten Zweihandbedienungen reduziert, diese Maßnahmen stellen jedoch keinen absoluten Schutz für die bedienende Person dar. Oftmals wurden Zweihandbedienungen derart manipuliert, dass die Holzspaltvorrichtung auch mit nur einer Hand bedienbar war. Zum anderen werden durch eine Zweihandbedienung nur die Hände der bedienenden Person, nicht jedoch andere Körperteile geschützt.
-
Zur Lösung der gestellten Aufgabe ist an der Führung bzw. an einer zweiten Führung mindestens eine Trennwand abgestützt. Diese Trennwand ist zwischen einer den Schlitten von der Bedienperson trennenden Arbeitsstellung und einer den Schlitten freigebenden Passivstellung verstellbar. In der Passivstellung ist der Raum unterhalb des Schlittens frei zugänglich, so dass das Holzstück bequem zwischen dem Spaltkeil und dem Widerlager positioniert werden kann. In der Regel erfolgt dies von Hand, so dass die Hände der bedienenden Person im unmittelbaren Bereich des Spaltkeils bzw. des Widerlagers hantieren müssen. Dies stellt jedoch kein gravierendes Problem dar, da sich zu diesem Zeitpunkt der Spaltkeil bzw. das Widerlager nicht bewegen. Vom Spaltkeil geht daher eine Gefahr aus, die mit jedem Messer vergleichbar ist. Wird die Trennwand anschließend in die Arbeitsstellung überführt, trennt sie die bedienende Person vom Schlitten und damit auch vom gefährlichen Spaltkeil bzw. Widerlager. Ab diesem Zeitpunkt kann die bedienende Person nicht mehr in den Bereich des Spaltkeils greifen, so dass eine Zweihandbedienung grundsätzlich entbehrlich ist. In dieser Arbeitsstellung kann der Spaltvorgang gefahrlos ausgelöst werden. Diese Trennwand stellt für die bedienende Person allerdings einen Mehraufwand dar, da sie bei jedem Spaltvorgang zunächst in die Arbeitsstellung und anschließend wieder in die Passivstellung überführt werden muss. Dieser zusätzliche Aufwand wird von vielen Personen als lästig und erschwerend empfunden, so dass derartige Schutzeinrichtungen oftmals abgebaut werden. Um dies zu verhindern, steht die Trennwand mit mindestens einem Stellmittel in Wirkverbindung. Dieses Stellmittel überführt die Trennwand ab einer vorgegebenen Stellung des Schlittens in die Passivstellung. Damit muss die bedienende Person die Trennwand nur noch in die Arbeitsstellung überführen, was gegebenenfalls mit der Auslösung des Spaltvorgangs gekoppelt werden kann. Damit stellt diese Schutzvorrichtung für die bedienende Person nur nach eine unwesentliche bis nicht mehr vorhandene Mehrarbeit dar, was die Akzeptanz dieser Schutzvorrichtung beträchtlich erhöht.
-
Um den Spaltvorgang besser beobachten zu können, ist es gemäß Anspruch 2 vorteilhaft, wenn die mindestens eine Trennwand wenigstens teilweise lichtdurchlässig ist. Es spielt dabei keine Rolle, wie diese Lichtdurchlässigkeit realisiert wird. Entscheidend ist lediglich, dass zumindest ein eingeschränkter Blick auf den Spaltvorgang möglich ist.
-
Eine einfache Realisierung der Lichtdurchlässigkeit der Trennwand ergibt sich gemäß Anspruch 3 durch Vorsehen von Durchbrechungen. Diese Durchbrechungen sollten klein genug sein, damit ein Erreichen des gefährlichen. Spaltkeils durch die bedienende Person nicht möglich ist. Beispielsweise kann es durchaus akzeptabel sein, wenn die Durchbrechungen so groß sind, dass man einen Finger hindurch stecken kann, sofern die Trennwand dann hinreichend weit vom Spaltkeil beabstandet ist, dass der durchgesteckte Finger den Spaltkeil nicht erreichen kann.
-
Alternativ oder zusätzlich kann die Trennwand auch aus einem wenigstens teilweise transparenten Material bestehen. Beispielsweise ist dann an Acrylglas oder Polycarbonat gedacht. Diese sind allerdings verhältnismäßig teuer oder im Falle von Acrylglas kratzempfindlich. Eine Stahlkonstruktion besitzt diesen Nachteil nicht. Nachdem Stahl allerdings nicht transparent ist, muss hier auf Durchbrechungen zurückgegriffen werden. Es ist aber auch daran gedacht eine Blechkonstruktion mit einem transparenten Material zu kombinieren und bei optimaler Stabilität der Trennwand zu optimieren.
-
Um auf möglichst einfache Weise zu erreichen, dass die Trennwand wieder in die Passivstellung überführt wird, weist der Schlitten gemäß Anspruch 5 mindestens eine Nocke auf. Diese Nocke steht mit einer Arretierung der Trennwand in Wirkverbindung, welche die Trennwand in der Arbeitsstellung hält. Durch die Nocke wird diese Arretierung gelöst, so dass die Trennwand einfach in deren Passivstellung überführt werden kann.
-
Zur Realisierung eines einfachen kompakten Aufbaus wirkt die Nocke gemäß Anspruch 6 mit mindestens einer Wippe zusammen, welche federnd in eine Stellung vorgespannt ist, in der sich die mindestens eine Trennwand in der Arbeitsstellung arretiert.
-
Um die Trennwand möglichst einfach wieder in die Passivstellung überführen zu können, ist es gemäß Anspruch 7 vorteilhaft, wenn das mindestens eine Stellmittel von mindestens einer Feder gebildet ist. Diese Feder spannt die Trennwand in die Passivstellung vor, so dass nach Lösen der Arretierung der Trennwand eine selbsttätige Überführung in die Passivstellung erfolgt. Als Feder haben sich neben Spiral- und Drehfedern auch Gasfedern bewährt, die sich durch einen kompakten und insbesondere gegenüber Verschmutzung unempfindlichen Aufbau auszeichnen.
-
Alternativ oder zusätzlich ist gemäß Anspruch 8 daran gedacht, das Stellmittel zur Verstellung der Trennwand von einem Stellmotor zu bilden. In diesem Fall löst die Nocke eine Stellbewegung des Stellmotors aus, um die Trennwand in die Passivstellung zu überführen.
-
Schließlich ist es gemäß Anspruch 9 vorteilhaft, wenn der Antrieb für den Schlitten über einen Bowdenzug mit mindestens einem Schalter verbunden ist. Dieser Schalter wird dabei blockiert, wenn sich die Trennwand nicht in der Arbeitsstellung befindet. Am einfachsten kann dies dadurch realisiert werden, dass das Kabel des Bowdenzugs durch eine entsprechende Nocke blockiert wird, so dass der Spaltvorgang nicht ausgelöst werden kann, wenn sich die Trennwand nicht in der Arbeitsstellung befindet.
-
Der Neuerungsgegenstand wird beispielhaft anhand der Zeichnung erläutert, ohne den Schutzumfang zu beschränken.
-
Es zeigt:
-
1 eine räumliche Darstellung einer Vorrichtung zum Spalten eines Holzstücks in der Passivstellung,
-
2 eine räumliche Ansicht der Vorrichtung gemäß 1 von der Rückseite,
-
3 die Vorrichtung gemäß 1 in der Arbeitsstellung und
-
4 die Vorrichtung gemäß 2 in der Arbeitsstellung.
-
Eine Vorrichtung 1 gemäß den 1 und 2 dient zum Spalten eines Holzstücks 2. Die Vorrichtung 1 weist hierzu einen Rahmen 3 auf, der zur Erleichterung des Transports an Stützrädern 4 abstützbar ist. Am Rahmen 3 ist außerdem eine Quertraverse 5 zur Verbindung mit einer Drei-Punkt-Aufhängung eines Ackerschleppers vorgesehen. Die Vorrichtung 1 weist einen Zapfwellenanschluss 6 auf, der mit einer Zapfwelle eines nicht dargestellten Ackerschleppers verbunden werden kann. Über diesen Zapfwellenanschluss 6 erhält die Vorrichtung 1 die zum Holzspalten erforderliche mechanische Energie. Alternativ könnte die Vorrichtung 1 auch mit einem eigenen Motor ausgerüstet sein. Dies könnte ein Elektromotor oder ein Hydraulikmotor sein. Da häufig die Holzspaltung im Wald erfolgt, steht keine ausreichende Energiequelle zur Verfügung, so dass dann beispielsweise noch ein Dieselaggregat erforderlich wäre. Insbesondere für derartige Anwendungsfälle ist daher die Energieversorgung über einen Ackerschlepper vorzuziehen.
-
Die Vorrichtung 1 weist außerdem eine Führung 7 auf, entlang der ein Schlitten 19 vertikal verschiebbar geführt ist. An diesem Schlitten 19 ist ein Spaltkeil 20 angebracht, der das Holzstück 2 vertikal spalten kann. Eine bodenseitige Platte bildet ein Widerlager 8, welche verhindert, dass das Holzstück 2 unter dem Druck des Spaltkeils 20 ausweicht. Der Schlitten 19 wird von einem Antrieb 9 in Form eines Hubzylinders verschoben, der seine mechanische Energie vom Zapfwellenanschluss 6 bezieht. Im Bodenbereich ist ein Schalter 10 vorgesehen, der als Fußschalter ausgebildet ist. Dieser Schalter 10 steht mit einem Bowdenzug 21 mit dem Antrieb 9 in Wirkverbindung, um einen Spaltvorgang auslösen zu können.
-
Um während des Spaltvorgangs das Holzstück 2 leicht festhalten zu können, weist die Vorrichtung 1 eine Kralle 11 auf. Diese steht mit einem Hebel 12 in Wirkverbindung, um sie gegen das Holzstück 2 drücken zu können. Es ist somit nicht erforderlich, das Holzstück 2 mit den Händen zu halten, während der Spaltvorgang ausgelöst wird, was zu einer erhöhten Unfallgefahr führen würde.
-
Im Bereich oberhalb des Schlittens ist eine mehrfach abgekantete Trennwand 13 vorgesehen. Diese Trennwand 13 ist über Parallelogrammhebel, die eine zweite Führung 14 bilden, am Rahmen 3 abgestützt. Damit kann die Trennwand 13 im Wesentlichen in vertikaler Richtung verstellt werden. Alternativ ist auch daran gedacht, die Trennwand 13 unmittelbar an der Führung 7 abzustützen. In der in den 1 und 2 dargestellten Passivstellung ist die Trennwand 13 so weit nach oben verschoben, dass der Raum um den Spaltkeil 20 problemlos erreichbar ist. In dieser Stellung ist jedoch kein Spaltvorgang auslösbar.
-
Am Rahmen 3 ist außerdem eine Wippe 15 verschwenkbar abgestützt, die von einer Nocke 16 des Schlittens betätigbar ist. Diese Wippe 15 ist in die dargestellte Lage vorgespannt. Sie wird aber beim Verfahren der Nocke 16 nach unten verschwenkt. Die Nocke 16 ist dabei am Schlitten angeordnet, so dass die Bewegung der Nocke 16 zwangsweise mit der Bewegung des Spaltkeils gekoppelt ist.
-
Um einen Spaltvorgang auslösen zu können, muss zunächst die Trennwand 13 in die in den 3 und 4 dargestellte Arbeitsstellung überführt werden. Diese Überführung erfolgt gegen die Vorspannung einer Feder 17, die lediglich beispielhaft als Gasfeder ausgebildet ist. Erreicht die Trennwand 13 die in den 3 und 4 dargestellte Arbeitsstellung, so hintergreift die Wippe 15 eine weitere Nocke 18 der zweiten Führung 14. Auf diese Weise arretiert die Wippe 18 die Trennwand 13 in der dargestellten Arbeitsstellung.
-
Wird nun der Schalter 10 betätigt, so drückt der Antrieb 9 den Schlitten 19 nach unten und damit den Spaltkeil 20 gegen das Holzstück 2. Die Wippe 15 arretiert dabei die Trennwand 13, so dass ein Zugriff zum Spaltkeil 20 in dieser Zeit nicht möglich ist.
-
Sobald während des Spaltvorgangs die Nocke 16 die Wippe 15 verschwenkt, wird die Arretierung der zweiten Führung 14 gelöst und die Trennwand 13 fährt unter der Wirkung der Feder 17 wieder in die in den 1 und 2 dargestellte Passivstellung.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Vorrichtung
- 2
- Holzstück
- 3
- Rahmen
- 4
- Stützrad
- 5
- Quertraverse
- 6
- Zapfwellenanschluss
- 7
- Führung
- 8
- Widerlager
- 9
- Antrieb
- 10
- Schalter
- 11
- Kralle
- 12
- Hebel
- 13
- Trennwand
- 14
- zweite Führung
- 15
- Wippe
- 16
- Nocke
- 17
- Feder
- 18
- weitere Nocke
- 19
- Schlitten
- 20
- Spaltkeil
- 21
- Bowdenzug
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-