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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Stempelautomaten mit relativ zueinander beweglichem Oberteil und Unterteil, bei dem im Ruhezustand der am Oberteil drehbar gelagerte Stempel auf dem im Unterteil befestigten Stempelkissen ruht und bei dem beim Hinunter drücken des Oberteils der Stempel durch Führungen im Unterteil zur Erfüllung der Stempelfunktion um 180° gewendet wird.
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Stand der Technik
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Solche bekannte Stempelautomaten haben sich bewährt und sind weitverbreitet, unter anderem werden sie oft auch zur Eingangskontrolle bei öffentlichen Veranstaltungen gebraucht. Bei dieser Verwendung zeigen sich aber verschiedene schwerwiegende Nachteile. Nach Bezahlung der Eintrittsgebühr macht der Kassierer einen Stempelabdruck auf die Hand jedes Besuchers und verbucht die Einnahmen in einer Registrierkasse, führt manuell eine Statistik oder betätigt einen manuellen Zähler. Auf diese Weise kann der Kassier Stempelabdrücke machen ohne über die Registrierkasse, die Statistik oder den manuellen Zähler den Besucher zu zählen und somit entweder die Einnahmen in die eigene Tasche stecken oder Besucher gratis einlassen. Allfällige Betrügereien der Besucher und des Kassierers bleiben unentdeckt. Oft wird die Anzahl Besucher gar nicht registriert was zu einer Überfüllung der Lokalität führen kann und ein erhebliches Sicherheitsrisiko für die Besucher darstellt. Ausserdem darf die maximale Kapazität des Raumes nicht überschritten werden. Da zur Eingangskontrolle meist ein einfaches Stempelmotiv verwendet wird, kann ein solches auch leicht gefälscht werden. Da die Stempelfarbe eine gewisse Trocknungszeit braucht, besteht eine andere Art zu Schummeln darin, das noch nasse Stempelmotiv sofort auf die Hand eines weiteren Gasts zu übertragen.
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Darstellung der Erfindung
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Die Erfindung stellt sich nun die Aufgabe, die erwähnten Nachteile zu eliminieren und einen Stempelautomaten zu schaffen, mit dem die Zahl der Besucher jederzeit festgestellt werden kann und jede Art von Betrug durch Manipulation des Stempels ausgeschlossen wird. Die gestellte Aufgabe wird durch einen Stempelautomaten gemäss den Ansprüchen 1 bis 12 gelöst.
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Der erfindungsgemässe Stempelautomat ist mit einem Zähler ausgestattet. Beim Zähler handelt es sich um einen nicht-rückstellbaren manipulationssicheren Zähler.
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Der Zähler wird durch die Bewegung des Stempels im Stempelautomaten ausgelöst. In einer Ausführungsform der Erfindung ist der Zähler in den Oberteil des Stempelautomaten eingebaut. Im Unterteil des Stempelautomaten ist ein Magnet angeordnet. Wird beim Stempeln der Oberteil des Stempelautomaten relativ gegen den Unterteil des Stempelautomaten bewegt, nähert sich der Magnet dem Zähler und löst die Zählung aus. Durch die Anordnung von Stempel und Zähler im Stempelautomat ist es nicht möglich einen Stempelabdruck zu machen ohne dass dieser gezählt wird. jede Betätigung des Stempelautomaten löst eine Bewegung des Stempels und somit eine Zählung aus. Durch die Verwendung eines nicht manipulierbaren, vorzugsweise eines Vorwärtszählers/Summierzählers wird die Anzahl an Stempelabdrücken ermittelt und verhindert, dass der Kassierer in die eigene Tasche wirtschaften kann. Die Anzahl Besucher wird durch Subtraktion des am Zähler angezeigten Endwertes vom Startwert bestimmt. Auf diese Weise ist auch die Besucherzahl für Dritte nicht auf Anhieb ersichtlich.
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Bei einer Ausführungsform ist der Zähler als externer Zähler ausgeführt. Die Zählung welcher bei der Betätigung des Stempelautomatens auslöst wird, wird über eine kabellose Schnittstelle, beispielsweise Blue tooth auf den externen Zähler übertragen. Ein solcher Zähler kann auch intelligent ausgeführt sein und z. B. die Zahl der Eintritte mit dem Eintrittspreis multiplizieren und ein Kassentotal berechnen. Auch kann über das Eintreffen der Besucher eine Statistik erstellt werden. Das System kann über manuell betätigte Impulsgeber ergänzt werden, über welche das Sicherheitspersonal am Eingang die Besucher zählt welche die Veranstaltung verlassen oder nach z. B. einer Raucherpause wieder eintreten. So kann jederzeit die aktuelle Anzahl Personen in einem Raum bestimmt werden um eine Überfüllung zu verhindern. Dies könnte auch über sogenannte Drehkreuze erfolgen was aber oft durch Vorschriften zur Freihaltung von Fluchtwegen verunmöglicht wird. Oft geniessen Klubmitglieder tiefere Eintrittspreise. Sie werden nun mit der Mitgliedkarte identifiziert, beispielsweise mit Strich-Code oder Fingerabdruck und im System des Zählers verbucht. Durch Verwendung mehrer Stempelautomaten kann die Anzahl Gäste für verschiedene Kategorien bestimmt werden, so z. B. Freieintritte, Vorverkaufstickets, Reduzierter Preis, etc. Der Klubbesitzer kann nun Gästetotal, Kassenstand, sowie Anzahl und Namen der Mitglieder einsehen, wobei der Zähler diese Erfassungen noch zu Statistiken weiterverarbeiten kann.
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In einer Ausführungsform kann die kabellose Schnittstelle auch durch eine Kabelverbindung zwischen externem Zahler und Stempelautomat ersetzt sein.
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Beim verwendeten Zähler handelt es sich um einen analogen oder digitalen Zähler.
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Um die Manipulationssicherheit des Stempelautomaten weiter zu erhöhen sind in einer Ausführungsform der Erfindung mindestens jene Teile des Stempelautomaten abdeckt, die ohne die Abdeckung, ein Gedrückthalten des Stempelautomaten möglich machen. In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Oberteil des Stempelautomats als Gehäuse ausgeführt, welches den Unterteil des Stempelautomaten umschliesst. So wird verhindert, dass der Stempelautomat in einer Position festgehalten werden kann, in der der Stempel gedrückt, die Zählung ausgelöst und durch anhaftende Restfarbe am Stempel mehrer Stempelabdrücke ausgeführt werden können.
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Bei einer Ausführungsform der Erfindung, die Manipulationssicherheit des Stempelautomaten weiter erhöht, ist am Oberteil des Stempelautomaten zusätzlich ein Stempelkopf vorgesehen. Dieser Stempelkopf dient dazu den Zähler vor einem manipulativen Zugriff zu schützen. Der Stempelkopf ist vorzugsweise aus einem massiven Material, beispielsweise Metall ausgeführt.
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Weiter gesteigert wird die Manipulationssicherheit durch die Verwendung UV-aktiver Leuchtfarbe. Durch diese Farbe wird das Stempelmotiv erst im Licht einer UV-Lampe sichtbar gemacht. Die Fälschungssicherheit kann durch die Verwendung mehrfarbiger Stempelmotiv, beispielsweise durch die Verwendung zweier UV-Farben weiter erschwert bzw. verunmöglicht werden. Mit einer Buchstaben oder Zahlenfolge, die zudem noch mehrfarbig ist, kann das betrügerische Übertragen des feuchten Stempelmotivs auf die Hand des Begleiters später jederzeit im UV Licht nachgewiesen werden, da der Zweitabdruck das spiegelverkehrte Stempelmotiv aufweist.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist der Stempelautomat mit mehr als einem Zähler ausgeführt, beispielsweise mit zwei Zählern. Ein Zähler kann dabei als nicht-rückstellbar und der anderen als rückstellbar ausgeführt sein.
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Der erfindungsgemässe Stempelautomat umfasst einem relativ zueinander beweglichem Oberteil und einem Unterteil bei dem im Ruhezustand ein am Oberteil drehbar gelagerte Stempel auf einem im Unterteil befestigten Stempelkissen ruht. Beim Hinunter drücken des Oberteils wird der Stempel durch Führungen im Unterteil zur Erfüllung der Stempelfunktion um 180° gewendet, wobei mindestens ein durch die Stempelfunktion angetriebener Zähler angeordnet ist.
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In einer Ausführungsform der Erfindung ist der mindestens eine Zähler ein nicht-rückstellbarer Zähler. Die Zählung des mindestens einen Zählers wird durch einen Magneten, angeordnet am Unterteil des Stempelautomats ausgelöst.
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In einer Ausführungsform der Erfindung ist der Zähler als Vorwärtszähler im Oberteil des Stempelautomaten eingebaut.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird die die Zählung des mindestens einen Zählers durch einen Magneten und einen Reed-Kontakt ausgelöst.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist der Zähler als externer Zähler ausgeführt und über eine kabellose Schnittstelle an den Stempelautomaten angeschlossen.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung bildet das Oberteil des Stempelautomaten ein Gehäuse welches den Unterteil des Stempelautomaten umschliesst.
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Das Stempelkissen des Stempelautomats ist mit UV-aktiver Leuchtfarbe getränkt, bespielsweise mit zwei verschiedenen UV-aktiven Farben, wobei die beiden Farben von der Schmalseite zur Mitte hin allmählich immer stärker miteinander vermischt sind.
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In einer weiteren Ausführungsform weist das Stempelkissen zwei oder mehrere Abteile für verschiedene Farben auf. Der Stempel ist mit einer Zahlen oder Buchstabenfolge versehen.
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Kurze Beschreibung der Figuren
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Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der rein schematischen Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine schematische Seitenansicht des Stempelautomaten,
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2 eine Draufsicht auf das Stempelkissen,
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3 eine Draufsicht auf eine Variante des Stempelkissens und
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4 eine Draufsicht auf einen Stempel,
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5 eine weitere schematische Seitenansicht des Stempelautomaten, im gedrückten Zustand.
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Wege zur Ausführung der Erfindung
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Der Stempelautomat gemäss 1 besteht aus einem Oberteil 1, der zum Stempeln auf bekannte Welse verschiebbar über einen Unterteil 2 gedrückt wird. Dabei entfernt sich der im Oberteil drehbar gelagerte Stempel 3 vom vorher kontaktierten im Unterteil befestigten Stempelkissen 4; wobei er durch nicht dargestellte im Unterteil angeordnete Führungen um 180° gewendet wird, so dass das vorher mit Farbe versehene Motiv des Stempels an der gewünschten Stelle übertragen wird. Nach der Druckentlastung des Oberteils federt dieser automatisch in seine Ruhestellung zurück, in der Stempel und Stempelkissen leicht gegeneinander gepresst sind.
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Im soweit bekannten Stempelautomaten ist nun erfindungsgemäss im Oberteil 1 ein Vorwärtszähler 5 eingebaut, dessen Zählwerk hinter durchsichtigem Kunststoff sichtbar gehalten ist. Der Zähler 5 könnte auch im Unterteil 2 angebracht sein oder an seiner Stelle kann auch ein externer Zähler 6 vorhanden sein, der über ein Verbindungskabel mit dem Stempel verbunden ist. Die Zähler 5 und 6 können auf jede beliebige bekannte Weise angetrieben sein, vorteilhafterweise wird aber jede Stempelfunktion vom Vorwärtszähler 5 durch einen mit dem Stempelkissen 4 verbundenen Magneten 7 berührungslos oder vom externen Zähler 6 durch einen mit einem Reed-Kontakt 8 zusammenwirkenden Magneten 9 registriert. Das Stempelkissen 4 enthält UV-aktive Leuchtfarbe, wobei sich zwei verschiedene Farben vorteilhaft von den Schmalseiten her zur Mitte hin allmählich vermischen (2). Besonders vorteilhaft enthält das Stempelkissen zwei oder drei Abteile 10, die unter schiedliche Leuchtfarben enthalten (3). Als Stempelmotiv enthält der Stempel 3 vorteilhafterweise eine Buchstaben- oder Zahlenfolge 11 (4).
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5 zeigt eine schematische Seitenansicht des Stempelautomaten im gedrückten Zustand. Der Stempel (3) überträgt das Stempelmotiv auf die gewünschte Stelle, gleichzeitig wird die Zählung ausgelöst und kann auf einem Zähler 5 und/oder auf einem externen Zähler 6 abgelesen werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Oberteil
- 2
- Unterteil
- 3
- Stempel
- 4
- Stempelkissen
- 5
- Zähler, Vorwärtszähler
- 6
- externer Zähler
- 6a
- Verbindungskabel
- 7
- Magnet
- 8
- Reed-Kontakt
- 9
- Magnet
- 10
- Abteile
- 11
- Buchstaben- oder Zahlenfolge
- 12
- Stempelmotiv