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Die Erfindung betrifft ein Plattenstelzlager zur Lagerung von Fliesen und/oder Platten auf einem Untergrund, ein Verbindungselement für Plattenstelzlager, ein Plattenlagersystem, sowie ein Ausgleichselement.
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Ein Plattenstelzlager ist beispielsweise aus der
DE 20 2005 018 562 U1 bekannt. Es dient dazu, beim Verlegen von Bodenfliesen die Ecken der Fliesen bzw. Platten sicher und mit Abstand zum Untergrund zu lagern. Zu diesem Zweck weist das bekannte Plattenstelzlager an seiner Unterseite eine Anordnung von Noppen auf, auf denen es steht, während an seiner Oberseite kreuzförmig Stege angeordnet sind, welche zwischen den Fugen des Fliesenbelages zu liegen kommen.
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Vor diesem Hintergrund war es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Mittel zur Lagerung von Fliesen und/oder Platten bereit zu stellen, welche einen breiteren Einsatzbereich haben. Ferner soll ein gefälligeres Aussehen erreicht werden, insbesondere wenn Teile der Lagerungselemente sichtbar bleiben.
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Diese Aufgabe wird durch Plattenstelzlager nach Anspruch 1, 2 und 3, durch ein Verbindungselement nach Anspruch 4, durch ein Plattenlagersystem nach Anspruch 5, und durch ein Ausgleichselement nach Anspruch 12 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen enthalten.
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Gemäß ihrem ersten Aspekt betrifft die Erfindung einen Satz von mindestens zwei Plattenstelzlagern zur Lagerung von Fliesen und/oder Platten auf einem Untergrund, insbesondere zur Lagerung von Bodenfliesen auf einem (festen) Boden. Die Plattenstelzlager, welche typischerweise aus Kunststoff im Spritzgussverfahren hergestellt werden, sind dadurch gekennzeichnet, dass die Oberseite eines ersten Plattenstelzlagers für einen formschlüssigen Eingriff mit der Unterseite eines zweiten Plattenstelzlagers ausgebildet ist. Die beiden Plattenstelzlager können somit stabil aufeinander gestapelt werden, um einen größeren Höhenunterschied zwischen dem Untergrund und den Fliesen und/oder Platten zu überbrücken.
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Das erste und das zweite Plattenstelzlager können dabei insbesondere identisch geformt sein, d. h., dass beide eine entsprechend ausgebildete Ober- und Unterseite aufweisen. Derartige Plattenstelzlager können dann in einer quasi beliebig langen Reihe übereinander gestapelt werden, wobei immer die Oberseite des unteren in die Unterseite des nächst folgenden Plattenstelzlagers formschlüssig eingreift. Auf diese Weise kann ein stabiler ”Lagerturm” aus Plattenstelzlagern gebildet werden.
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Gemäß einem zweiten Aspekt betrifft die Erfindung ein Plattenstelzlager zur Lagerung von Fliesen und/oder Platten auf einem Untergrund, welches eine Tragplatte aufweist, von der an mindestens einer Seite (Ober- bzw. Unterseite) Funktionselemente abstehen. Das Plattenstelzlager ist dadurch gekennzeichnet, dass die Tragplatte eine Mehrzahl von Durchgangslöchern aufweist.
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Durch die Mehrzahl von Durchgangslöchern in der Tragplatte wird vorteilhafterweise die Ansammlung von Wasser auf der Tragplatte vermieden bzw. minimiert. Ein mit einem solchen Plattenstelzlager gebildeter Bodenbelag kann daher – z. B. nach einem Regen – erheblich schneller abtrocknen. Ferner erhält das Plattenstelzlager ein gefälligeres (”offeneres” bzw. ”leichteres”) Aussehen, was insbesondere in Randbereichen eine Rolle spielt, die nicht von Fliesen oder Platten abgedeckt werden.
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Gemäß einem dritten Aspekt betrifft die Erfindung ein Plattenstelzlager zur Lagerung von Fliesen und/oder Platten auf einem Untergrund, welches eine Tragplatte aufweist, von der an einer Seite (”Oberseite”) genau ein, zwei, oder drei Fugenstege abstehen. Ein Plattenstelzlager mit drei Fugenstegen ist z. B. insbesondere bei der Verlegung von großformatigen Platten vorteilhaft.
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Gemäß einem vierten Aspekt betrifft die Erfindung ein Verbindungselement zur kraft- und/oder formschlüssigen Kopplung von gestapelten Plattenstelzlagern. Durch das Verbindungselement wird es möglich, einen größeren Höhenunterschied zwischen einem Untergrund und einem Fliesenbelag zu überwinden, indem mehrere Plattenstelzlager übereinander gestapelt werden. Ein stabiler Halt der Plattenstelzlager aneinander und aufeinander wird dabei durch das Verbindungselement gewährleistet. Ein solches Verbindungselement lässt sich daher auch mit herkömmlichen Plattenstelzlagern verwenden, bei denen nicht schon (wie oben beim ersten Aspekt der Erfindung) eine Kopplung zwischen den gestapelten Plattenstelzlagern selbst besteht.
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Gemäß einem fünften Aspekt betrifft die Erfindung ein Plattenstelzlager-System, welches mindestens zwei Plattenstelzlager sowie ein Verbindungselement zur kraft- und/oder formschlüssigen Kopplung der Plattenstelzlager im gestapelten Zustand enthält. Die Plattenstelzlager können dabei herkömmliche Plattenstelzlager sein oder vorzugsweise nach einem der oben beschriebenen Aspekte der Erfindung ausgebildet sein.
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Erläuterungen und Definitionen, welche für ein Element nach einem Aspekt der Erfindung gegeben wurden, gelten ohne explizite Wiederholung auch analog für die übrigen Elemente der Erfindung. Beispielsweise können alle erwähnten Plattenstelzlager und/oder Verbindungselemente durch Spritzgussverfahren aus Kunststoff hergestellt sein, auch wenn dies nur für eines der Elemente explizit erwähnt wurde.
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Im Folgenden werden verschiedene vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung beschrieben, welche – soweit anwendbar – für alle oben definierten Elemente gelten.
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So kann das Plattenstelzlager an seiner Unterseite vorzugsweise eine Mehrzahl von Noppen aufweisen, welche typischerweise in einem regelmäßigen Muster (zum Beispiel einer Matrix) angeordnet sind. Die Noppen sorgen für einen beabstandeten Aufstand des Plattenstelzlagers und eine gleichmäßige Verteilung der Last auf den Untergrund.
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Des Weiteren kann die Oberseite des Plattenstelzlagers einen oder mehrere Stege aufweisen, welche in die Fugen eines auf dem Plattenstelzlager verlegten Fliesenbelages eingreifen. Je nach gewünschtem Aussehen dieses Fliesenbelages können die Stege dabei anders angeordnet und/oder dimensioniert sein. Beispielsweise können sie kreuzförmig angeordnet sein, um in das Verlegerauster von rechteckigen Fliesen und/oder Platten einzugreifen. Optional können die Stege auch mit Sollbruchstellen versehen sein, so dass sie leicht vom Rest des Plattenstelzlagers abgetrennt werden können, falls sie nicht benötigt werden. Darüber hinaus kann auch das Plattenstelzlager eine Sollbruchstelle bzw. Schneidschlitze aufweisen, damit es bei Bedarf leicht und sauber geteilt werden kann.
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Bei einer Kombination der vorstehend genannten Ausführungsformen sind die Noppen an der Unterseite des Plattenstelzlagers so angeordnet, dass zwischen ihnen Platz für die Aufnahme von Stegen eines Plattenstelzlagers mit derartigen Stegen an der Oberseite bleibt. Das Plattenstelzlager mit den Noppen an der Unterseite kann daher auf das Plattenstelzlager mit den Stegen an der Oberseite gestellt werden, wobei eine formschlüssige Kopplung entsteht. Vorzugsweise können die obigen Ausführungsformen kombiniert werden in einem Plattenstelzlager, das an seiner Unterseite eine Mehrzahl von Noppen (vorzugsweise mit Platz für Stege) und an seiner Oberseite Stege aufweist.
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Bei dem Plattenstelzlager gemäß dem zweiten Aspekt der Erfindung ist die Tragplatte vorzugsweise im Wesentlichen rechteckig ausgebildet, wobei sich mindestens ein Durchgangsloch in jedem Quadranten befindet. Des Weiteren befindet sich optional – bei allen Ausführungsformen von Plattenstelzlagern – ein zentrales Durchgangsloch am Mittelpunkt. Mit einer derartigen Anordnung von Durchgangslöchern kann ein guter Abfluss von Regenwasser von der Tragplatte in den Bereichen unterhalb jeder Fliese gewährleistet werden.
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Das Verbindungselement kann auf verschiedene Weisen ausgebildet sein, um seinen Zweck (Kopplung von Plattenstelzlagern) zu erfüllen. Vorzugsweise kann das Verbindungselement zur Verbindung von Plattenstelzlagern mit (Durchgangs-)Löchern vorgesehen sein, wobei es dazu eingerichtet ist, in die Löcher von zwei übereinander gestapelten Plattenstelzlagern einzugreifen. Das Verbindungselement kann dann zum Beispiel stab- oder zapfenförmig ausgebildet sein und in die fluchtend ausgerichteten Löcher gesteckt werden.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform enthält das Verbindungselement mindestens zwei miteinander gekoppelte Zapfen, welche formschlüssig in zwei übereinander liegende Plattenstelzlager eingreifen. Insbesondere können die Zapfen in Löcher der Plattenstelzlager eingreifen.
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Die Erfindung betrifft nach einem weiteren Aspekt ein Ausgleichselement, welches auf die Oberseite eines Plattenstelzlagers der oben beschriebenen Art aufgelegt werden kann und dadurch den Abstand des Fliesenbelags vom Untergrund erhöht. Auf diese Weise lässt sich die Höhe eines Fliesenbelages über dem Untergrund genau justieren.
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Das Ausgleichselement kann eine gleichmäßige Dicke aufweisen oder auch keilförmig sein. Weiterhin kann es optional Aussparungen für den Durchgriff von Stegen eines Plattenstelzlagers aufweisen.
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Im Folgenden wird die Erfindung mit Hilfe der Figuren beispielhaft näher erläutert. Dabei zeigt:
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1 die Oberseite eines erfindungsgemäßen Plattenstelzlagers;
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2 die Unterseite des Plattenstelzlagers;
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3 ein Verbindungselement;
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4 ein Verbindungselement, zwei Ausgleichselemente, ein Plattenstelzlager mit Ausgleichselement, sowie vier gestapelte Plattenstelzlager mit einem abschließenden Ausgleichselement;
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5 Plattenstelzlager mit unterschiedlichen Fugenstegen.
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1 zeigt schematisch eine Aufsicht auf einen teilweise errichteten Bodenbelag mit Bodenfliesen bzw. -platten 1 über einem Untergrund, beispielsweise einem Beton-Estrich. Zur Beabstandung der Fliesen/Platten 1 vom Untergrund werden Plattenstelzlager 10 aus Kunststoff unter die aneinander stoßenden Ecken der Fliesen/Platten gesetzt, wobei von der Oberseite 12 der Plattenstelzlager nach oben abstehende Stege 18 zwischen den Fugen der Fliesen/Platten zu liegen kommen.
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2 zeigt die Unterseite 11 eines solchen Plattenstelzlagers 10. Demnach sind an der Unterseite eine Vielzahl vom Noppen 17 in einem rechteckigen Muster angeordnet, während von der Oberseite 12 die bereits erwähnten Fugenstege 18 kreuzförmig abstehen. Die Noppen 17 sind dabei so angeordnet, dass zwischen ihnen kreuzförmig Lücken ausgebildet sind, in welche die Stege 18 eines anderen Plattenstelzlagers hineinpassen. Die Plattenstelzlager 10 lassen sich daher in quasi beliebiger Anzahl übereinander stapeln.
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Der Aufbau der Plattenstelzlager 10 umfasst weiterhin eine Tragplatte 13, welche den Grundkörper mit der bereits genannten Unterseite 11 und Oberseite 12 bildet. In der Tragplatte 13 ist ein zentrales Durchgangsloch 14 sowie (etwas kleiner) in jedem Quadranten jeweils zusätzlich ein Durchgangsloch 15 ausgebildet. Durch die Mehrzahl dieser Durchgangslöcher wird gewährleistet, dass eventuell vorhandenes Regenwasser von der Tragplatte schnell nach unten abgeleitet wird und sich kein Feuchtigkeitsreservoir bildet. An einem Seitenrand hat das Plattenstelzlager 10 eine Kerbe 16.
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3 zeigt in einer Perspektive ein Verbindungselement 20, mit dessen Hilfe übereinander gestapelte Plattenstelzlager 10 formschlüssig verbunden werden können. Das Verbindungselement 20 weist vier Zapfen 21 auf, die an der Ober- und Unterseite jeweils einen Noppen 22 mit einem etwas kleineren Durchmesser tragen. Diese Noppen 22 passen genau in die Durchgangslöcher 15 der Plattenstelzlager 10.
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Die vier Zapfen 21 sind untereinander durch Stege 23 verbunden, wobei die vier an den Zapfen ansetzenden Stege in der Mitte über einen Ring 24 gekoppelt sind.
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In 4 ist u. a. ein Stapel aus vier übereinander gestapelten Plattenstelzlagern 10 erkennbar, die untereinander durch die Verbindungselemente 20 gekoppelt sind. Auf diese Weise lässt sich ein stabiler Turm von Plattenstelzlagern 10 errichten, um bei Bedarf größere Höhenunterschiede zwischen einem Untergrund und einem Fliesenbelag zu überwinden. Zur Feinjustierung können am oberen Ende des Stapels noch ein oder mehrere Ausgleichselemente 30 aufgesetzt werden (bzw. ein Ausgleichselement passender Dicke).
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4 zeigt ferner separat zwei Ausgleichselemente 30 unterschiedlicher Dicke, welche im Wesentlichen eben sind und kreuzförmige Schlitze 31 aufweisen. Damit können sie über die Stege 18 der Plattenstelzlager 10 gestülpt werden, um einen zusätzlichen Abstand zum nächsten gestapelten Plattenstelzlager zu erzeugen.
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In 5 sind verschiedene Ausführungsformen von Plattenstelzlagern dargestellt, nämlich:
- – ein quadratisches Plattenstelzlager 10 mit vier kreuzförmig angeordneten Fugenstegen 18 geringer Höhe;
- – ein quadratisches Plattenstelzlager 10a ohne Fugenstege;
- – ein ”Viertel”-Plattenstelzlager 10b mit zwei rechtwinklig zueinander stehenden Fugenstegen;
- – ein quadratisches Plattenstelzlager 10c mit vier kreuzförmig angeordneten Fugenstegen 18 größerer Höhe;
- – ein ”halbes” Plattenstelzlager 10d mit drei rechtwinklig zueinander stehenden Fugenstegen;
- – ein ”ganzes” Plattenstelzlager 10e mit drei rechtwinklig zueinander stehenden Fugenstegen.
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Die Plattenstelzlager 10d, 10e mit drei Fugenstegen sind insbesondere bei großformatigen Platten (z. B. 60 cm × 40 cm) sinnvoll. Typische Durchmesser der Plattenstelzlager 10 liegen zwischen 95 mm und 200 mm, typische Auflagehöhen zwischen 10 mm und 20 mm. Je nach Anwendungsfall können jedoch auch andere Maße sowie andere Anzahlen, Anordnungen, und Höhen der Fugenstege in Frage kommen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202005018562 U1 [0002]