-
Die Erfindung betrifft ein Plattenlager zur Lagerung von Platten (Bodenplatten, Fliesen etc.) auf einem Untergrund.
-
Plattenstelzlager (oder auch kurz ”Plattenlager”) werden verwendet, um Bodenplatten wie z. B. Terrassenfliesen mit Abstand zu einem tragfähigen Untergrund zu lagern. Derartige Plattenstelzlager sind in verschiedenen Ausführungsformen bekannt (z. B.
DE 20 2011 050 950 U1 ,
DE 20 2015 102 742 U1 , oder
DE 20 2014 104 313 ). Sie bestehen typischerweise aus einem Kunststoffkörper, welcher optional aus mehreren Teilkörpern zusammensetzbar und/oder über einen Schraubmechanismus oder dergleichen höhenverstellbar sein kann.
-
Die vorliegende Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, ein Plattenlager bereitzustellen, welches eine vereinfachte Verlegung von Platten auch bei unregelmäßigen Untergründen ermöglicht.
-
Diese Aufgabe wird durch ein nivellierbares Plattenlager mit den Merkmalen des Anspruchs 1 bzw. 2 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen enthalten.
-
Das erfindungsgemäße nivellierbare Plattenlager dient der Lagerung von Platten, insbesondere von Fliesen (aus Keramik, Stein, Zement, Holz etc.) im Außenbereich, beispielsweise auf einer Terrasse, einem Balkon, einem Gehweg oder dergleichen. Es ist gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung dadurch gekennzeichnet, dass es (mindestens) die folgenden beiden Komponenten enthält:
- – Eine auf einem Untergrund aufstellbare Unterschale mit einem an ihrer Oberseite angeordneten konkaven Lagerbett.
- – Eine Oberschale mit einer zum vorgenannten Lagerbett passenden konvexen Unterseite.
-
Dass das Lagerbett ”konkav” sein soll bedeutet definitionsgemäß, dass es eine nach innen, in das Bauteil gerichtete Vertiefung bzw. Einbuchtung ist. Die ”konvexe” Unterseite der Oberschale ist demgegenüber eine nach außen gerichtete Vorwölbung an der Oberschale.
-
Bei der Verwendung des beschriebenen nivellierbaren Plattenlagers wird zunächst die Unterschale mit ihrer Unterseite auf einem Untergrund wie z. B. einem Estrich, einer Betonplatte, einer Terrassenabdichtung oder dergleichen aufgestellt, sodass ihre Oberseite mit dem Lagerbett nach oben zeigt. In Bezug auf diese typische Montage auf einem horizontalen Untergrund sind hier und im Folgenden die Angaben ”oben”, ”unten”, ”Unterseite”, ”Oberseite” etc. zu verstehen.
-
Nach dem Aufstellen der Unterschale wird die Oberschale mit ihrer konvexen Unterseite im Lagerbett der Unterschale abgelegt. Durch die zueinander passenden bzw. komplementären Wölbungen von Oberschale und Unterschale ist es möglich, die Oberschale mit verschiedenen Neigungen auf der Unterschale zu positionieren, sodass eine Schräge des Untergrundes ausnivelliert bzw. eine gezielte Neigung des Plattenlagers eingestellt werden kann.
-
Vorzugsweise haben das Lagerbett und die konvexe Unterseite der Oberschale im Wesentlichen die Form eines Kugelausschnitts (Kugelkalotte), sodass Oberschale und Unterschale sich verhalten wie Gelenkkopf und Gelenkpfanne eines Kugelgelenkes. So wird eine einfache, stabile und ausgeglichene Lagerung der Oberschale in der Unterschale möglich.
-
Gemäß einem zweiten Aspekt betrifft die Erfindung ein nivellierbares Plattenlager, welches Mittel zur Verbindung mit einem darunter befindlichen anderen Plattenlager aufweist. Das letztgenannte Plattenlager wird typischerweise ein nicht-nivellierbares Plattenlager sein und wird daher im Folgenden als ”Standardplattenlager” bezeichnet. Weiterhin besteht das nivellierbare Plattenlager vorzugsweise aus einer Oberschale und eine Unterschale, wobei Letztere die Mittel zur Verbindung mit einem Standardplattenlager aufweist.
-
Durch die Verbindbarkeit mit einem Standardplattenlager können auf kostengünstige Weise herkömmliche Aufbauten bzw. Plattenlager mit der Möglichkeit einer Nivellierung versehen werden. Das nivellierbare Plattenlager gemäß dem zweiten Aspekt kann dabei optional auch die Merkmale des ersten Aspektes aufweisen, also eine Unterschale mit einem konkaven Lagerbett und eine Oberschale mit dazu passender konvexer Unterseite haben.
-
Die Verbindung des nivellierbaren Plattenlagers mit einem Standardplattenlager kann auf verschiedene Weisen erfolgen, beispielsweise kraftschlüssig (durch Klemmen etc.) oder stoffschlüssig (durch Kleben etc.). Vorzugsweise erfolgt die Verbindung formschlüssig. Beispielsweise können die Mittel zur Verbindung Öffnungen umfassen, in welche nach oben abstehende Komponenten eines darunter befindlichen Standardplattenlagers eingreifen können. Bei diesen Komponenten kann es sich beispielsweise um Fugenstege handeln, welche in der Regel an Standardplattenlagern vorhanden sind. Die Öffnungen werden demgemäß vorzugsweise im Raster und Maß herkömmlicher Fugenstege vorgesehen, also z. B. kreuzförmig angeordnet.
-
Im Folgenden werden verschiedene optionale Weiterbildungen der nivellierbaren Plattenlager gemäß dem ersten und zweiten Aspekt der Erfindung näher beschrieben.
-
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Unterschale kann diese eine im Wesentlichen ebene Basisplatte zum Aufstellen auf einem Untergrund und/oder einem Standardplattenlager enthalten. Die Basisplatte kann dabei optional Mittel wie beispielsweise Löcher zur (Schraub-)Befestigung auf dem Untergrund aufweisen.
-
Zusätzlich oder alternativ kann die Unterschale einen Rand aufweisen, welcher das Lagerbett umgibt und begrenzt. Vorzugsweise steht ein solcher Rand im Wesentlichen rechtwinklig von der erwähnten Basisplatte nach oben ab. Des Weiteren endet der Rand vorteilhafterweise in einer Ebene und definiert so die maximale Höhe der Unterschale über dem Untergrund, wobei sich die konkave Wölbung des Lagerbetts in Bezug auf den Rand nach unten ins Innere der Unterschale erstreckt.
-
Die Unterschale und/oder die Oberschale können massiv ausgebildet sein. Vorzugsweise sind sie indes zur Einsparung von Material und Gewicht nicht massiv, sondern bestehen nur aus einem tragfähigen Skelett. Insbesondere können die Unterschale und/oder die Oberschale radial (in Bezug auf ihren jeweiligen Mittelpunkt) verlaufende Rippen aufweisen, zwischen denen sich Leerräume befinden. Typischerweise erstrecken sich die Rippen im montierten Zustand des Plattenlagers sowohl radial als auch vertikal, um Lasten des Plattenlagers optimal aufnehmen und zum Untergrund weiterleiten zu können.
-
Die Rippen enden vorzugsweise an ihrem radial äußeren Ende in einem ringförmig umlaufenden Außenrand, welcher die Rippen untereinander verbindet und somit zur Stabilität beiträgt. Am radial inneren Ende können die Rippen bis zum Mittelpunkt zusammenlaufen und dort miteinander verbunden seien. Alternativ können sie auch in einem vorgegebenen Abstand vom Mittelpunkt enden, wobei hier vorzugsweise wiederum ein umlaufender Innenring die Rippen miteinander verbindet. Die Rippen der Unterschale haben typischerweise eine radial nach außen hin zunehmende Höhe (in im montierten Zustand vertikaler Richtung), so dass sie das konkave Lagerbett definieren.
-
Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann die Unterschale an ihrem Mittelpunkt ein nach oben weisendes pilzförmiges Kopplungselement haben.
-
Zusätzlich oder alternativ hat die Oberschale an ihrem Mittelpunkt eine Öffnung. Ein Kopplungselement kann dann mit seinem Kopf durch die Öffnung der Oberschale treten und somit ähnlich einem Knopf im Knopfloch für eine Kopplung von Unterschale und Oberschale sorgen.
-
Vorzugsweise ist der Kopf des Kopplungselementes nicht kreisrund, sondern beispielsweise Kreuz- oder Sternförmig. Der Kopf passt dann durch eine komplementär geformte Öffnung in der Oberschale nur in einer bestimmten Ausrichtung zwischen Unterschale und Oberschale hindurch, während sich bei anderen Ausrichtungen eine formschlüssige Kopplung von Unterschale und Oberschale ergibt.
-
Die Unterseite der Oberschale wird vorzugsweise durch eine im Wesentlichen geschlossene konvexe Fläche gebildet. Auf diese Weise wird gewährleistet, dass sie auf einem nicht geschlossenen, z. B. durch Rippen gebildeten Lagerbett der Unterschale glatt und ohne Verhakungen beweglich ist.
-
Die Oberschale kann so ausgebildet sein, dass ein Plattenbelag unmittelbar auf ihr bzw. ihre Oberseite abgelegt werden kann. Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist die Oberschale indes an ihrer Oberseite eine Aufnahme für ein Einlegeelement auf, welches in Kontakt zu den Platten des Belages tritt. Das Einlegeelement kann als eine weitere Komponente des Plattenlagers angesehen werden, und optional weist es nach oben abstehende Fugenstege auf, welche zwischen den Fugen des Plattenlagers zu liegen kommen. Weitere Informationen zur Ausgestaltung der Aufnahme in der Oberschale und des Einlegeelementes finden sich in der
DE 20 2014 104 313 U1 , welche durch Bezugnahme in die vorliegende Anmeldung aufgenommen wird.
-
Das Lagerbett der Unterschale bzw. die Unterseite der Oberschale sind vorzugsweise so ausgestaltet, dass die Neigung der Oberseite der Oberschale gegenüber der Unterseite der Unterschale (d. h. dem Untergrund) in einem Bereich von 0 bis ca. 10%, vorzugsweise 0 bis ca. 8% variiert werden kann.
-
Im Folgenden wird die Erfindung mit Hilfe der beigefügten Figuren beispielhaft näher erläutert. Dabei zeigt:
-
1 eine perspektivische Ansicht von oben auf ein Plattenlager mit einem Einlegeelement, einer Oberschale, und einer Unterschale;
-
2 das Plattenlager von 1 ohne das Einlegeelement;
-
3 die Oberseite der Unterschale des Plattenlagers;
-
4 die Unterseite der Oberschale des Plattenlagers;
-
5 die Unterseite der Unterschale des Plattenlagers.
-
6 eine zweite Ausführungsform eines nivellierbaren Plattenlagers ohne Einlegeelement.
-
Das in 1 komplett und in den 2 bis 5 zerlegt bzw. komponentenweise dargestellte Plattenlager 1 dient der Lagerung von Platten wie beispielsweise Bodenfliesen mit Abstand zu einem Untergrund. Gemäß 1 besitzt das Plattenlager 1 drei Hauptkomponenten, nämlich, in der üblichen Verwendungsrichtung von unten nach oben gesehen:
- – eine Unterschale 10, welche mit ihrer flachen Unterseite auf dem Untergrund oder einem Standardplattenlager abgestellt werden kann und ein nach oben gerichtetes, konkaves Lagerbett aufweist;
- – eine Oberschale 20, welche eine passend zum Lagerbett geformte konvexe Unterseite 25 hat, mit welcher sie im Lagerbett liegt, und welche an ihrer Oberseite eine Aufnahme aufweist für
- – ein Einlegeelement 30, welches eine standardisierte Form hat und vorzugsweise nach oben senkrecht abstehende Fugenstege 31 aufweist, wobei das Einlegeelement 30 in entsprechend geformte Aufnahmen unterschiedlicher Plattenlager eingelegt werden kann (vgl. DE 20 2014 104 313 U1 ).
-
In 2 ist die Oberschale besser erkennbar. Sie besteht im Wesentlichen aus der bereits erwähnten, geschlossen Kugel- bzw. Kalottenartig geformten konvexen Unterseite 25, von der sich senkrecht (in Bezug auf die typische Montagelage) nach oben radial verlaufende Rippen 22 erstrecken. Die Rippen enden dabei radial außen in einem umlaufenden, senkrecht hochstehenden Außenrand 21 und radial innen an einem umlaufenden, senkrecht hochstehenden Innenrand 23. Der Innenrand 23 umschließt eine um den Mittelpunkt der Oberschale verlaufende kreisförmige Öffnung 26, welche kreuzförmig angeordnet vier radial nach außen weisende Ausnehmungen 27 aufweist (vgl. 4).
-
Die Rippen 22 der Oberschale sowie kreuzförmig angeordnete und in Umfangsrichtung verlaufende Anschläge 24 definieren an der Oberseite der Oberschale 20 eine Aufnahme, in welche das Einlegeelement 30 formschlüssig eingelegt werden kann.
-
Die Unterschale 10 besteht im Wesentlichen aus einer kreisförmigen, ebenen Basisplatte 11, welche eine Mehrzahl von Löchern 18 und Schlitzen 16, 17 aufweist. Die entlang des Außenrandes angeordneten runden Löcher 18 dienen typischerweise dazu, dass die Basisplatte an einem Untergrund festgeschraubt werden kann.
-
Die in radialer Richtung verlaufenden Schlitze 16, 17 bilden Mittel, über welche die Unterschale 10 formschlüssig mit einem unter ihr angeordneten Standardplattenlager (nicht dargestellt) verbunden werden kann. Insbesondere kann ein solches Standardplattenlager kreuzförmig angeordnete und senkrecht nach oben abstehende Fugenstege aufweisen, welche genau in die Schlitze 16 bzw. die Schlitze 17 eingreifen können (die zwei Arten von Schlitzen 16, 17 dienen im dargestellten Beispiel der wahlweisen Verbindbarkeit mit zwei unterschiedlichen Positionierungsstandards für Fugenstege). Auf diese Weise kann kostengünstig jedes herkömmliche Plattenlager mit einer Nivelliermöglichkeit versehen werden.
-
An der Oberseite der Basisplatte 11 ist senkrecht nach oben abstehend ein umlaufenden Rand 12 angeordnet, welcher nach radial außen hin durch dreieckige Stützflansche 19 zusätzlich mit der Basisplatte verbunden ist.
-
Im Inneren des Randes 12 liegenden radial verlaufende Rippen 14, die außen am Rand 12 befestigt sind und die radial innen durch einen umlaufenden Innenrand 13 mit Abstand vom Mittelpunkt der Unterschale verbunden sind. Die Höhe des Außenrandes 12 bzw. der Rippen 14 dort ist dabei größer als die Höhe des Innenrandes 13 bzw. der Rippen 14 am Innenrand.
-
Des Weiteren erhebt sich vom Mittelpunkt der Unterschale aus ein pilzförmiges Kopplungselement 15 senkrecht nach oben, welches im dargestellten Beispiel einen kreuzförmigen Kopf hat. Dieser passt bei entsprechender Ausrichtung genau durch die Ausnehmungen 27 in der Öffnung 26 der Oberschale 20, wodurch er innerhalb des Hohlraumes der Oberschale zu liegen kommt. Bei einer Verdrehung (um eine senkrechte Achse) zwischen Unterschale 10 und Oberschale 20 passt der Kopf nicht mehr zurück durch die Öffnung der Oberschale, sodass eine gewisse formschlüssige Kopplung zwischen Unterschale und Oberschale erzielt wird.
-
Durch die beschriebene Ausgestaltung bilden Unterschale 10 und Oberschale 20 eine Art Kugelgelenk, welches in gewissen Grenzen eine Rotation der Oberschale im Lagerbett der Unterschale ermöglicht. Hierdurch kann sich die Oberseite der Oberschale 20 gegenüber der Unterseite der Unterschale 10 (Untergrund) in einem Bereich neigen, welcher vorzugsweise zwischen 0 und ca. 8% liegt.
-
6 zeigt eine zweite Ausführungsform eines nivellierbaren Plattenlagers 101, wobei gleiche oder ähnliche Komponenten wie beim ersten Plattenlager um ”100” erhöhte Bezugszeichen tragen. Das zweite Plattenlager 101 unterscheidet sich vom ersten dadurch, dass es kein separates Einlegeelement enthält. Die Oberschale 120 hat vielmehr eine durch einen Außenrand 121, einen Innenrand 123, und durch hierzwischen verlaufende Rippen 122 definierte ebene Oberseite, auf der Platten direkt aufliegen können. Des Weiteren sind an der Oberschale 120 unmittelbar in einem Kreuz angeordnete Fugenstege 131 angeformt.
-
An der Unterseite der Unterschale 110 sind wiederum Schlitze 117 vorgesehen, in welche Fugenstege eines darunter angeordneten Standardplattenlagers eingreifen können. Optional könnten auch zwei (oder mehr) der Plattenlager 1 und/oder 101 auf diese Weise aufeinandergestellt werden.
-
Die beschriebenen Plattenlager 1, 101 können auf zahlreiche Arten abgewandelt werden. Die Teile des Plattenlagers 1, 101 werden vorzugsweise aus Kunststoff durch Spritzgießen hergestellt, wobei insbesondere ein Glasfaser verstärkter Kunststoff (GFK) verwendet werden kann.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 202011050950 U1 [0002]
- DE 202015102742 U1 [0002]
- DE 202014104313 [0002]
- DE 202014104313 U1 [0022, 0031]