-
Die Erfindung betrifft ein Plattenlagersystem mit zwei Plattenlager-Teilen, die aufeinander angeordnet werden können.
-
Plattenstelzlager werden verwendet, um Belagsplatten wie z.B. Terrassenfliesen mit Abstand zu einem tragfähigen Untergrund zu lagern. Derartige Plattenstelzlager sind in verschiedenen Ausführungsformen bekannt (z.B.
DE 20 2011 050 950 U1 ,
DE 20 2015 102 742 U1 ,
DE 20 2014 104 313 oder
DE 20 2016 107 087 U1 ). Sie bestehen typischerweise aus einem Kunststoffkörper, welcher optional aus mehreren Teilkörpern zusammensetzbar und/oder über einen Schraubmechanismus oder dergleichen höhenverstellbar sein kann.
-
Vor diesem Hintergrund war es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Mittel zur erleichterten Verlegung von Belagsplatten bereitzustellen.
-
Diese Aufgabe wird durch ein Plattenlagersystem nach Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen enthalten.
-
Das erfindungsgemäße Plattenlagersystem enthält (mindestens) zwei einzelne Plattenlager bzw. Plattenlager-Teile. Dabei soll hier und im Folgenden unter einem „Plattenlager“ allgemein jedes Bauteil verstanden werden, welches beim Erstellen eines Belages aus Belagsplatten (Bodenplatten) auf einem gegebenen Untergrund zum Einsatz kommt. Hierzu gehören insbesondere die oben erwähnten Plattenstelzlager, welche sich als tragende Elemente zwischen dem Untergrund und den Belagsplatten befinden, aber auch die Belagsplatte selbst oder sonstige Zubehörteile.
-
Die in diesem Sinne verstandenen Plattenlager bzw. Plattenlager-Teile des erfindungsgemäßen Plattenlagersystems werden im Folgenden zur Unterscheidung als „Plattenlager-Unterteil“ und als „Plattenlager-Oberteil“ bezeichnet, ohne dass hiermit im allgemeinen Fall irgendwelche Bedingungen oder Einschränkungen hinsichtlich der Form oder Funktion der Teile verbunden sein sollen. Diese Plattenlager-Teile sind dadurch gekennzeichnet, dass sie in einer Richtung, die im Folgenden als Axialrichtung bezeichnet wird, aufeinander angeordnet werden können, und dass sie dabei gegen eine Trennung in der genannten Axialrichtung formschlüssig gekoppelt werden können.
-
Das Plattenlagersystem hat den Vorteil, dass zum Erreichen einer größeren Höhe unter einem Plattenbelag nicht nur zwei oder mehr einzelne Plattenlager lose aufeinander gestellt werden können, sondern dass diese formschlüssig koppelbar sind, sodass sie zumindest in der Stapelrichtung sich nicht mehr einfach voneinander trennen. Dies erleichtert die Montage der Plattenlager erheblich, da ein Stapel von zwei oder mehreren solcher Plattenlager bei Bedarf durch Anfassen von einem einzigen der Plattenlager insgesamt angehoben und z.B. neu positioniert werden kann. Bei einem losen, nicht formschlüssig gekoppelten Stapel von Plattenlagern ist dies nicht möglich. Die Koppelbarkeit der Plattenlager ermöglicht es darüber hinaus, an einem ersten Ort mehrere solcher Stapel von Plattenlagern vorzubereiten und diese dann während des Verlegens eines Plattenbelages nach und nach an die Einsatzpositionen zu bringen. Insgesamt wird dadurch eine erhebliche Vereinfachung der Montage erreicht.
-
Die formschlüssige Kopplung zwischen dem Plattenlager-Unterteil und dem Plattenlager-Oberteil soll insbesondere in der Axialrichtung wirken, d.h. der Stapelrichtung, welche im Gebrauchszustand der Plattenlager typischerweise die Vertikale ist. Optional kann die Formschlüssigkeit die beiden Plattenlager darüber hinaus auch noch bezüglich anderer Bewegungsrichtungen koppeln, insbesondere bezüglich einer zur Axialrichtung radialen Bewegung.
-
Für die Ausgestaltung der formschlüssigen Kopplung zwischen den beiden Plattenlager-Teilen gibt es verschiedene Möglichkeiten. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform enthält eines der Plattenlager-Teile, welches im Folgenden ohne Beschränkung der Allgemeinheit als das Plattenlager-Oberteil angenommen wird, einen Fortsatz in Axialrichtung mit einem darauf endständig befindlichen Ausleger, welcher in Radialrichtung (in Bezug auf die Axialrichtung) weist. Der winkelförmige Verlauf zwischen Fortsatz und Ausleger bietet dann einen Ansatzpunkt für eine formschlüssige Kopplung mit einem entsprechend ausgebildeten Plattenlager-Unterteil.
-
So kann bei einer darauf aufbauenden ersten Ausführungsform das Plattenlager-Unterteil eine hinterschnittene und vorzugsweise unrunde Öffnung aufweisen, durch welche der Ausleger des Plattenlager-Oberteils in einer bestimmten relativen Ausrichtung der beiden Plattenlager geführt werden kann, und welche der Ausleger nach einer relativen Verdrehung der beiden Plattenlager-Teile gegenüber dieser Ausrichtung hintergreift. Das Führen des Auslegers durch die Öffnung erfolgt vorzugsweise dann, wenn die beiden Plattenlager-Teile durch eine Bewegung in Axialrichtung aufeinander angeordnet werden. Nachdem die Plattenlager-Teile dann in Kontakt gekommen sind, kann durch die Verdrehung um die Axialrichtung die formschlüssige Kopplung zwischen beiden erzeugt werden.
-
Gemäß einer anderen Weiterbildung des Plattenlager-Teiles mit einem axialen Fortsatz und einem Ausleger ist der Ausleger elastisch in Radialrichtung beweglich. Bei einem Zusammensetzen der beiden Plattenlager-Teile durch Bewegung in Axialrichtung kann der Ausleger dann einem Vorsprung oder dergleichen am anderen Plattenlager-Teil elastisch ausweichen und nach Erreichen der Endposition der Plattenlager-Teile hinter dem Vorsprung wieder in die Ausgangslage zurückfedern. Durch das Hintergreifen des Vorsprungs durch den Ausleger erfolgt dann die gewünschte formschlüssige Kopplung zwischen den beiden Plattenlager-Teilen. Ein solcher Rast- oder Schnappmechanismus bewirkt beim herkömmlichen Aufeinanderstellen der Plattenlager-Teile automatisch deren formschlüssige Kopplung. Vorzugsweise ist dabei im gekoppelten Zustand der Plattenlager-Teile der Ausleger von außen zugänglich, sodass er - gegebenenfalls unter Zuhilfenahme eines Werkzeugs - elastisch zurückgebogen werden kann, um die formschlüssige Kopplung aufzuheben.
-
Die Plattenlager-Teile des Systems können identisch ausgebildet sein, sodass jedes von ihnen die Rolle als Plattenlager-Unterteil oder als Plattenlager-Oberteil übernehmen kann. Beispielsweise könnte ein Plattenlager-Teil auf einer Seite einen Fortsatz mit Ausleger der oben beschriebenen Art und auf der gegenüberliegenden Seite eine hinterschnittene Öffnung aufweisen, sodass zwei oder mehr solcher Plattenlager-Teile in einer Reihe hintereinander formschlüssig gekoppelt werden könnten.
-
Gemäß einer anderen Ausführungsform sind das Plattenlager-Unterteil und das Plattenlager-Oberteil konstruktiv bzw. funktional voneinander verschieden. Dabei kann insbesondere eines der beiden Plattenlager-Teile ein Außengewinde und das andere Plattenlager-Teil ein zum Außengewinde passendes Innengewinde aufweisen, sodass die beiden Plattenlager-Teile unter einer Höhenveränderung in Axialrichtung miteinander verschraubt werden können. Die beiden Plattenlager-Teile bilden somit zusammen ein stufenlos höhenveränderliches Plattenlagerpaar. Ein solches Plattenlagerpaar kann dann gewünschtenfalls mit einem Plattenlager-Unterteil oder Plattenlager-Oberteil aus einem weiteren, identisch ausgebildeten Plattenlagerpaar aufeinandergestellt und dabei formschlüssig gekoppelt werden.
-
Gemäß einer Weiterbildung des Plattenlagerpaares aus zwei miteinander verschraubbaren Plattenlager-Teilen weisen die beiden Plattenlager-Teile des Paares Mittel zur Arretierung bestimmter Schraubpositionen auf. Auf diese Weise wird es möglich, eine einmal eingestellte und justierte Höhe zu fixieren und somit vor einer ungewollten Veränderung zu schützen.
-
Für die Realisierung der vorstehend beschriebenen Mittel zur Arretierung bestimmter Schraubpositionen gibt es verschiedene Möglichkeiten. Insbesondere können die Mittel eine zylinderförmige Innenwandung mit Rastvorsprüngen an einem der Plattenlager-Teile und elastisch bewegliche Federstifte am anderen Plattenlager-Teil enthalten, wobei die Federstifte in die Rastvorsprünge eingreifen können. Bei einem Verschrauben der beiden Plattenlager-Teile springen die Federstifte dann unter elastischer Bewegung über die Rastvorsprünge, wodurch die Stellungen zwischen zwei Rastvorsprüngen arretiert werden, da zum Verlassen einer solchen Stellung ein gewisser Energieaufwand (zum Bewegen bzw. Verbiegen der Federstifte) erforderlich ist.
-
Alternative Möglichkeiten zur Arretierung bestimmter Schraubpositionen finden sich beispielsweise in der
DE 20 2015 102 742 U1 .
-
Es wurde bereits darauf hingewiesen, dass der Begriff „Plattenlager“ allgemein zu verstehen ist. Diesbezüglich kann es insbesondere sein, dass das Plattenlager-Unterteil und/oder das Plattenlager-Oberteil als eines der folgenden Elemente ausgebildet ist:
- - Als ein Plattenstelzlager, welches als tragendes Element zwischen einem Untergrund und Belagsplatten angeordnet werden kann.
- - Als ein Auflageteller zur (unmittelbaren) Auflage auf dem Untergrund und/oder für die (unmittelbare) Auflage einer Belagsplatte.
- - Als eine spezielle Belagsplatte.
- - Als ein sonstiges Zubehörteil.
-
Im Folgenden wird die Erfindung mit Hilfe der Figuren beispielhaft näher erläutert. Dabei zeigt:
- 1 eine perspektivische Ansicht eines Plattenlager-Unterteils und eines Plattenlager-Oberteils, welche aufeinander angeordnet und dabei formschlüssig gekoppelt sind;
- 2 eine Aufsicht auf das Plattenlager-Unterteil;
- 3 eine transparente perspektivische Ansicht des Plattenlager-Unterteils;
- 4 eine transparente Seitenansicht des Plattenlager-Oberteils;
- 5 eine transparente perspektivische Ansicht des Plattenlager-Oberteils;
- 6 eine Seitenansicht eines Plattenlager-Oberteils und eines Plattenlager-Unterteils, welche durch eine Schraubverbindung gekoppelt sind;
- 7 eine perspektivische Ansicht des Plattenlager-Oberteils und Plattenlager-Unterteils von 6, auf denen zusätzlich ein Fugenauflageteller angeordnet ist;
- 8 eine Seitenansicht der formschlüssigen Verbindung der in den 6 und 7 gezeigten Stapel;
- 9 ein Plattenlager in Form eines Auflagetellers.
-
Das im Folgenden beschriebene spezielle Ausführungsbeispiel der Erfindung betrifft ein Plattenlagersystem bestehend aus einem Plattenlager-Unterteil 10 und einem Plattenlager-Oberteil 20.
-
In 1 sind diese beiden Plattenlager-Teile in einer Konfiguration dargestellt, bei welcher das Plattenlager-Unterteil 10 in einer vertikalen Axialrichtung (X-X in 4) auf dem Plattenlager-Oberteil 20 angeordnet ist. Ein solches Aufeinanderstellen von Plattenlagern findet in der Praxis statt, wenn eine größere Höhe gebildet werden soll (vgl. 8). Erfindungsgemäß sind dabei das Plattenlager-Unterteil 10 und das Plattenlager-Oberteil 20 formschlüssig miteinander gekoppelt.
-
Diese Kopplung wird erreicht zum einen durch einen pilzförmigen Ansatz, der auf der Oberseite des Plattenlager-Oberteils 20 angeordnet ist, und eine dazu korrespondierende rechteckige Öffnung 13 an der Unterseite des Plattenlager-Unterteils. Der pilzförmige Ansatz ist in 4 in einer Seitenansicht gut erkennbar und enthält einen in Axialrichtung X-X entlang der Mittelachse des Plattenlager-Oberteils 20 verlaufenden Fortsatz 23, an dessen Ende ein sich radial erstreckender Ausleger 24 angeordnet ist. Dieser Ausleger 24 passt genau durch eine entsprechend rechteckig geformte Öffnung 13 an der Unterseite des Plattenlager-Unterteils 10, wobei der Fortsatz 23 so lang ist, dass der Ausleger 24 die Hinterseite der Öffnung 13 erreicht, wenn die beiden Plattenlager 10, 20 aufeinander stehen. In diesem Zustand kann dann durch ein Verdrehen der beiden Plattenlager 10, 20 relativ zueinander um einen Winkel zwischen 0° und 180° der Ausleger 24 hinter die hinterschnittene Öffnung 13 gebracht werden, sodass anschließend das Auseinanderbewegen der beiden Plattenlager-Teile 10, 20 durch den entstandenen Formschluss verhindert wird. Dieser Zustand ist in 1 erkennbar, wo der Ausleger 24 relativ zu Öffnung 13 um 90° verdreht worden ist.
-
In dem Ausführungsbeispiel sind die beiden Plattenlager 10, 20 darüber hinaus noch so ausgebildet, dass sie ein kontinuierlich höhenverstellbares Plattenlagerpaar bilden. Zu diesem Zweck hat das Plattenlager-Unterteil 10 ein an seiner Außenseite umlaufendes Außengewinde 11 und das Plattenlager-Oberteil 20 ein an der Innenseite seiner Außenwand umlaufendes Innengewinde 22. Die Gewinde sind dabei so aufeinander abgestimmt, dass das Außengewinde 11 und damit das Plattenlager-Unterteil 10 in das Innengewinde 22 des Plattenlager-Oberteils 20 eingeschraubt werden kann. Je nach Einschraubtiefe kann somit die Gesamthöhe dieses Plattenlagerpaares kontinuierlich über einen gewissen Bereichen variiert werden.
-
Bei der beschriebenen Verschraubung von Plattenlager-Unterteil 10 und Plattenlager-Oberteil 20 greifen die in 5 erkennbaren zwei Federstifte 25 des Plattenlager-Oberteils 20 in den Zylinder 14 ein, welcher konzentrisch in der Mitte des Plattenlager-Unterteils 10 angeordnet ist und welcher an seiner Innenwandung Rastvorsprünge 12 hat. Durch ein Rutschen der Federstifte 25 über diese Rastvorsprünge 12 werden die zwischen zwei Rastvorsprüngen 12 liegenden Schraubpositionen gegen unbeabsichtigtes Verdrehen arretiert.
-
Wie erläutert zeigt 1 eine Anordnung, bei welcher die beiden Plattenlager 10, 20 unter Verzicht auf ihre Schraubverbindung formschlüssig miteinander gekoppelt sind. Zur Schraubverbindung müssen die beiden Plattenlager gerade andersherum angeordnet werden, das heißt, dass die in 1 einander kontaktierenden Seiten nach außen gekehrt werden müssen.
-
Eine solche Anordnung ist in 6 in einer Seitenansicht des Plattenlager-Oberteils 20 und des darin eingeschraubten Plattenlager-Unterteils 10 dargestellt.
-
7 zeigt diese Anordnung in einer perspektivischen Ansicht, wobei zusätzlich zu
6 noch oben auf das Plattenlager-Oberteil
20 ein Fugenauflageteller
30 aufgesetzt ist. Dieser weist senkrecht nach oben abstehende Fugenstege
31 auf, welche in den Fugen von Belagsplatten angeordnet werden (vgl.
DE 20 2011 050 950 U1 ).
-
8 zeigt in einer Seitenansicht, wie der in 7 dargestellte Stapel auf den in 6 gezeigten Stapel aufgesetzt und mit diesem über den Ausleger 24 am Plattenlager-Oberteil 20 von 6 und eine Ausnehmung am Plattenlager-Unterteil 10 von 7 formschlüssig verbunden ist. Dieses Beispiel zeigt, dass sich mit den erfindungsgemäßen Plattenlagern quasi beliebig große Unterstützungshöhen aufbauen lassen.
-
Das beschriebene System einer formschlüssigen Verbindung kann nicht nur von den in den 1-8 gezeigten Plattenlagern 10, 20 genutzt werden, sondern auch von beliebigen anderen Zubehörteilen. Auf diese Weise lässt sich ein vielseitiges System von miteinander verbindbaren Komponenten zusammenstellen.
-
Diesbezüglich zeigt 9 als ein Beispiel ein Plattenlager in Form eines Auflagetellers 20' (oder „Bodentellers“) zur Vergrößerung der Standfläche bei unmittelbarer Auflage auf dem Untergrund. Der Auflageteller 20' kann beispielsweise im Durchmesser größer sein als der in 7 oder 8 gezeigte Stapel (z.B. um ca. 70 mm) und durch formschlüssige Kopplung unter diesem angebracht werden.
-
Zusätzlich oder alternativ kann der Auflageteller 20' auch an der Oberseite als größere Auflage für Belagsplatten dienen (wobei er dann vorzugsweise anstelle des Auslegers 24 eine korrespondierende Öffnung aufweisen würde), oder er kann diverse andere Funktionen erfüllen.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 202011050950 U1 [0002, 0026]
- DE 202015102742 U1 [0002, 0016]
- DE 202014104313 [0002]
- DE 202016107087 U1 [0002]