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Die Erfindung betrifft ein höhenverstellbares Plattenlager zur Lagerung von Platten auf einem Untergrund, beispielsweise von Fliesen auf einer Terrasse.
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Höhenverstellbare Plattenlager sind in verschiedenen Ausführungsformen bekannt. So zeigt beispielsweise die
DE 20 2004 005 765 U1 ein höhenverstellbares Plattenlager mit einer Grundplatte, welche vier hülsenförmige Lagersockel aufweist, in welche nach oben ragende Träger eingeschraubt werden können. Eine Rückdrehsicherung der Träger erfolgt durch Fugenstege, die zwischen Zähnen der Träger eingreifen.
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Vor diesem Hintergrund war es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Mittel zur leichteren Verlegung eines Bodenbelages bereitzustellen.
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Diese Aufgabe wird durch ein höhenverstellbares Plattenlager nach den Ansprüchen 1 und 8 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen enthalten.
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Gemäß einem ersten Aspekt betrifft die Erfindung ein höhenverstellbares Plattenlager zur Lagerung von Platten auf einem Untergrund, beispielsweise von Fliesen auf einer Terrasse oder einem Balkon. Das Plattenlager umfasst:
- – Ein Basisteil mit mindestens einer Aufnahme für einen Träger, im Folgenden "Trägeraufnahme" genannt.
- – Mindestens einen Träger, welcher über eine Schraubverbindung zur Höhenverstellung mit der Trägeraufnahme verbunden ist.
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Das Plattenlager ist dadurch gekennzeichnet, dass Arretiermittel vorgesehen sind, über welche bestimmte Drehpositionen des Trägers relativ zur Trägeraufnahme fixiert werden bzw. fixiert werden können.
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Das "Basisteil" ist typischerweise ein plattenförmiges Element, welches stabil auf dem Untergrund abgelegt wird. Es enthält vorzugsweise mehrere (z.B. 2, 3 oder 4) gleichmäßig über seine Fläche verteilte Trägeraufnahmen.
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Es gibt verschiedene Möglichkeiten, eine Schraubverbindung zur Höhenverstellung zwischen einer Trägeraufnahme und einem Träger vorzusehen. Insbesondere kann die Schraubverbindung so ausgelegt sein, dass die Schraubachse zumindest teilweise senkrecht zum Basisteil liegt, sodass ein Ein- oder Ausschrauben des Trägers entlang der Schraubachse zur gewünschten Höhenverstellung relativ zum Basisteil (bzw. zum Untergrund) führt. Die Schraubverbindung kann insbesondere so ausgelegt sein, dass der Träger sich komplett vom Basisteil lösen lässt. Der Bereich der Höhenverstellung lässt sich in der Regel durch eine entsprechende Länge der Schraubverbindung bzw. der zugehörigen Gewinde nach Bedarf vorgeben.
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Bei den durch die Arretiermittel fixierbaren "bestimmten Drehpositionen" kann es sich um eine einzige Position oder um eine diskrete Anzahl von Position handeln, welcher über nicht-fixierbare Positionen voneinander getrennt sind. Beispielsweise können die Drehpositionen des Trägers relativ zur Trägeraufnahme in Schritten von ca. 2° bis ca. 40° voneinander getrennt sein. Alternativ kann auch eine kontinuierliche Verteilung der fixierbaren Drehpositionen gegeben sein, sodass sich quasi jeder beliebige Drehwinkel zwischen Träger und Trägeraufnahme fixieren lässt (z.B. mit Hilfe einer Madenschraube).
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Die "Fixierung" einer bestimmten Drehposition kann auf Dauer ausgelegt sein, d.h. ohne Zerstörung oder Beschädigung des Plattenlagers nicht mehr lösbar sein. Vorzugsweise erfolgt die Fixierung jedoch reversibel, sodass jede fixierbare Drehposition wiederholt fixiert und wieder freigegeben werden kann.
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Besonders bevorzugt ist es, wenn die Fixierung einer Drehposition dadurch erfolgt, dass die Arretiermittel Rückstelldrehmomente erzeugen, wenn der Träger aus einer fixierten Drehposition herausgedreht werden soll. Insbesondere können die Rückstelldrehmomente dabei so ausgelegt sein, dass sie bei Aufbringung eines Drehmomentes oberhalb eines Grenzwertes überwunden werden und die Fixierung somit verlassen werden kann.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist die Trägeraufnahme am Basisteil hülsenförmig und/oder mit einem Innengewinde versehen, in welches der Träger mit einem entsprechenden Außengewinde eingeschraubt werden kann. Alternativ kann die Anordnung von Innengewinde und Außengewinde auch umgekehrt sein, beispielsweise wenn ein Träger mit seinem Innengewinde auf das Außengewinde einer zapfenförmigen Trägeraufnahme geschraubt wird.
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Für die Ausgestaltung der Arretiermittel gibt es verschiedene Möglichkeiten. Gemäß einer speziellen Ausführungsform weist das Basisteil mindestens einen relativ zum Basisteil federnden Finger (Stift, Vorsprung) auf, welcher zur Fixierung von Drehpositionen des Trägers in mindestens eine (von ggf. mehreren) Vertiefung am Träger eingreifen kann. Der Eingriff des Fingers in eine Vertiefung entspricht dabei einer fixierten Drehposition, wobei der Finger durch die elastische Federkraft seiner Anbringung in die Vertiefung hineingedrängt wird. Ein Verlassen der fixierten Drehposition ist möglich, indem der Finger entgegen der elastische Federkraft aus der Vertiefung herausbewegt wird und die weitere Drehung des Trägers somit freigibt.
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Die vorgenannte mindestens eine Vertiefung kann beispielsweise an einer Außenfläche des Trägers angeordnet sein, sodass ein entsprechend außerhalb des Trägers angeordneter Finger hierein eingreifen kann. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist der Finger indes so ausgestaltet, dass er in das Innere des Trägers eingreift. Vorzugsweise ist der Finger (im Gebrauchszustand des Plattenlagers) ganz oder überwiegend im Inneren des Trägers angeordnet. Der Mechanismus wird auf diese Weise von der Umgebung abgeschirmt und gegen Störungen wie beispielsweise eine Blockierung durch Verschmutzungen geschützt.
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Die vorgenannte Ausführungsform eines in das Innere des Trägers eingreifenden Fingers kann insbesondere damit kombiniert werden, dass die mindestens eine Vertiefung im Inneren des Trägers, vorzugsweise an der Innenfläche eines hülsenförmigen Abschnittes des Trägers angeordnet ist. Hierdurch wird die erwähnte Abschirmung optimal erreicht.
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Für eine sichere und gut zu betätigende Funktion der Arretiermittel sind die Federkräfte, welche den Finger in Eingriff mit der Vertiefung bringen, und die Formen von Finger und Vertiefung(en) geeignet abzustimmen. Um das Federverhalten des Fingers nach Wunsch einstellen zu können, kann insbesondere ein Freischnitt im Material des Basisteils am Verbindungspunkt des Fingers zum restlichen Basisteil vorgesehen sein.
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Gemäß einem zweiten Aspekt betrifft die Erfindung ein höhenverstellbares Plattenlager zur Lagerung von Platten auf einem Untergrund, welches ein Basisteil mit mindestens einer Trägeraufnahme und mindestens einen Träger umfasst, der über eine Schraubverbindung zur Höhenverstellung mit der Trägeraufnahme verbunden ist. Das Plattenlager gemäß dem zweiten Aspekt ist dadurch gekennzeichnet, dass der Träger mindestens eine Angriffsfläche für den Angriff eines Schraubenschlüssels oder Schraubendrehers aufweist. Das Plattenlager kann optional zusätzlich gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung ausgestaltet sein, also Arretiermittel zur Fixierung von Drehpositionen enthalten.
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Die Angriffsfläche kann insbesondere als eine Sechskantfläche oder als ein Schraubendreher-Schlitz (Längsschlitz, Kreuzschlitz etc.) ausgebildet sein. An der Angriffsfläche kann ein gebräuchliches Werkzeug eingesetzt werden, um die Höhenverstellung durch ein Verdrehen des Trägers relativ zur Trägeraufnahme zu erreichen. Dies hat den Vorteil, dass für die Verlegung eines Bodenbelages kein Spezialwerkzeug zur Höhenverstellung der Plattenlager notwendig ist. Des Weiteren kann die Schraubverbindung zwischen Träger und Trägeraufnahme verhältnismäßig schwergängig ausgebildet werden, sodass quasi jede beliebige Drehposition kraftschlüssig derart fixiert wird, dass kein ungewolltes Verstellen von Hand oder durch zufällige Berührungen möglich ist. Stattdessen erfordert eine gewollte Höhenverstellung die Benutzung eines Werkzeugs (Schraubenschlüssel, Schraubenzieher etc.), um gezielt die erforderlichen Kräfte über die Angriffsfläche aufzubringen.
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Im Folgenden wird die Erfindung mit Hilfe der Figuren beispielhaft näher erläutert. Dabei zeigt:
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1 eine perspektivische Ansicht eines höhenverstellbaren Plattenlagers mit Arretiermitteln zur Fixierung bestimmter Drehpositionen der Träger gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung;
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2 das Basisteil des Plattenlagers von 1 separat;
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3 einen Träger des Plattenlagers von 1 separat;
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4 eine transparente Detailansicht von 1, welche den Eingriff eines federnden Fingers in eine Verzahnung des Trägers erkennbar macht;
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5 eine perspektivische Ansicht eines höhenverstellbaren Plattenlagers gemäß einem zweiten Aspekt der Erfindung mit einem eingesetzten Träger mit Schraubenschlüsselflächen.
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In den 1 bis 4 ist eine beispielhafte Ausführungsform eines höhenverstellbaren Plattenlagers 100 gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung dargestellt. Das Plattenlager 100 enthält ein Basisteil 110 mit einem scheibenförmigen Grundkörper 111, welcher auf einen Untergrund (z. B. einen Betonboden) abzulegen ist, und vier vom Grundkörper nach oben stehende Fugenstege 112, die um 90° versetzt kreuzförmig angeordnet und untereinander durch einen Ring 113 verbunden sind. Im montierten Zustand kommen die Fugenstege 112 jeweils in einer Fuge zwischen benachbarten Platten eines Bodenbelages zu liegen (nicht dargestellt).
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Des Weiteren stehenden vom Grundkörper 111 senkrecht nach oben vier hülsenförmige Trägeraufnahmen 114 ab, welche ebenfalls in einem Winkel von 90° zueinander beabstandet angeordnet sind. An ihren Innenflächen weisen die Trägeraufnahmen 114 jeweils ein Innengewinde 115 auf, in welches ein komplementäres Außengewinde 122 eines Trägers 120 eingeschraubt werden kann.
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Der in 3 separat dargestellte Träger 120 hat einen hülsenförmigen Abschnitt, welcher auf seiner Außenseite das genannte Außengewinde 122 trägt, und wird an seiner Oberseite durch einen Kopf abgeschlossen. Nach außen hin ist der Kopf von einem Zahnkranz mit Zähnen 121 umgeben, welche eine leichtere Drehbetätigung des Trägers von Hand ermöglichen. Durch unterschiedliche Einschraubtiefen des Trägers 120 in die Trägeraufnahmen 114 kann die gewünschte Höhenanpassung des Plattenlagers erfolgen.
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Um zu verhindern, dass eine einmal vorgenommene Höheneinstellung eines Trägers 120 durch unbeabsichtigte und/oder zufällige Verdrehungen wieder verloren geht, sind bei jedem Träger 120 Arretiermittel vorgesehen, welche bestimmte Drehpositionen (Winkelstellungen) des Trägers 120 relativ zur Trägeraufnahme 114 fixieren. Im dargestellten Beispiel liegen die Arretiermittel im Inneren jeder Trägeraufnahme 114 bzw. in den hülsenförmigen Abschnitten der Träger 120 und sind somit optimal vor Störeinflüssen aus der Umwelt (Schmutz etc.) geschützt.
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Auf Seiten des Basisteils 110 gehört zu einem Arretiermittel ein vom Grundkörper 111 nach oben abstehender Finger 116, der in etwa vom Mittelpunkt der zugehörigen Trägeraufnahme 114 ausgeht und leicht schräg gegen deren Innenwand geneigt ist. Des Weiteren ist der Finger 116 elastisch federnd, wobei die Federeigenschaften u.a. durch Form und Größe eines Freischnittes 117 im Material des Grundkörpers 111 am Fußpunkt des Fingers geeignet vorgegeben werden können.
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4 zeigt einen Schnitt bzw. eine transparente Ansicht eines Trägers 120, der in einer Trägeraufnahme des Basisteils 110 sitzt. Es ist erkennbar, dass die Arretiermittel auf Seiten des Trägers 120 eine Verzahnung an der Innenseite des hülsenförmigen Abschnittes umfassen. Durch diese Verzahnung werden parallel zur Achse des hülsenförmigen Abschnittes verlaufende Vertiefungen 123 bereitgestellt, in welche der federnde Finger 116 der Trägeraufnahme 114 eingreifen kann. Hierdurch werden solche Drehpositionen des Trägers 120 fixiert, welche einem Eingriff des Fingers 116 in eine Vertiefung 123 entsprechen. Im dargestellten Beispiel sind dabei über den Umfang verteilt 16 Vertiefungen vorgesehen, sodass Drehpositionen in einem Raster mit einem Winkelabstand von ca. 22,5° fixiert werden können. Selbstverständlich sind bei anderen Auslegungen der Finger und Vertiefungen auch andere Rastermaße für die Fixierung von Drehpositionen möglich.
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Die Federeigenschaften des Fingers 116 sind vorzugsweise so zu wählen, dass bei der Aufbringung eines Drehmomentes oberhalb eines Grenzwertes auf den Träger der Finger 116 aus einer Vertiefung 123 herausgedrängt und ein weiteres Drehen des Trägers in eine gewünschte neue Position ermöglicht wird.
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5 zeigt ein Plattenlager
200 gemäß einer anderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. Dieses Plattenlager
200 zeichnet sich insbesondere durch eine kostengünstige Konstruktion mit einer einfachen Möglichkeit zur Höhenverstellung aus. Das Plattenlager
200 enthält wiederum ein Basisteil
210, welches im Wesentlichen einem Plattenlager gemäß der
DE 20 2011 050 950 U1 entspricht, welche durch Bezugnahme in die vorliegende Anmeldung aufgenommen wird.
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Zur Höhenverstellung hat das Basisteil 210 vier Trägeraufnahmen 214 in Form von Löchern mit Innengewinde 215, welche gleichmäßig verteilt in den Ecken eines flachen Grundkörpers 211 angeordnet sind.
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Die zugehörigen Träger 220, von denen in der Figur nur einer dargestellt ist, haben die Form von Schrauben mit einem Schaft mit Außengewinde (in der Figur nicht erkennbar) unter einem Schraubenkopf. Im dargestellten Beispiel besteht der Schraubenkopf aus einer scheibenförmigen Verbreiterung des Schaftes mit einem darauf angeordneten Sechskant-Kopf, welcher Angriffsflächen 221 für das Angreifen eines Schraubenschlüssels bereitstellt. Auf diese Weise wird es möglich, den Träger 220 mit Hilfe eines herkömmlichen Schraubenschlüssels in die Trägeraufnahme 214 eindrehen zu können. Aufgrund der Verwendung eines Werkzeugs kann die Schraubverbindung zwischen Träger 220 und Basisteil 210 verhältnismäßig schwergängig sein, sodass quasi jede beliebige Drehposition des Trägers relativ zum Basisteil kraftschlüssig fixiert ist. Zusätzlich oder alternativ zu den Angriffsflächen für einen Schraubenschlüssel können auch Schlitze oder dergleichen für den Angriff der Klinge eines Schraubendrehers vorgesehen sein.
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Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass die Erfindung gemäß den erläuterten bevorzugten Ausführungsformen höhenverstellbare Plattenlager zur Lagerung von Platten auf einem Untergrund bereitstellt, wobei ein oder mehrer Träger über eine Schraubverbindung mit jeweils einer Trägeraufnahme an einem Basisteil verbunden sind. Über Arretiermittel wie beispielsweise den federnden Eingriff eines Fingers in Vertiefungen am Träger können dabei bestimmte Drehpositionen des Trägers fixiert werden. Des Weiteren kann der Träger eine Angriffsfläche für den Ansatz eines Schraubenschlüssels oder Schraubendrehers aufweisen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202004005765 U1 [0002]
- DE 202011050950 U1 [0032]