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Die Erfindung betrifft ein Plattenlager zur Lagerung von Platten (Bodenplatten, Fliesen etc.) auf einem Untergrund sowie ein Plattenlagersystem mit einem derartigen Plattenlager.
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Ein Plattenlager zur Lagerung von Platten auf einem Untergrund ist beispielsweise aus der
DE 20 2011 050 950.8 bekannt. Das dort als "Plattenstelzlager" bezeichnete Produkt kann insbesondere so ausgeführt sein, dass es stapelbar ist und nach oben abstehende Fugenabstandhalter aufweist, die beim Stapeln mehrerer Plattenstelzlager in Freiräume zwischen Noppen an der Unterseite des im Stapel folgenden Plattenstelzlagers eingreifen.
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Vor diesem Hintergrund war es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein alternatives Design für ein Plattenlager bereitzustellen, durch welches kostengünstig ein breites Spektrum an verschiedenen Bodenbelägen abgedeckt werden kann.
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Diese Aufgabe wird durch ein Plattenlager nach Anspruch 1 sowie durch ein Plattenlagersystem nach Anspruch 2 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen enthalten.
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Das erfindungsgemäße Plattenlager (nachfolgend gelegentlich auch als "Basis-Plattenlager" bezeichnet) dient wie erläutert der Lagerung von Platten auf einem Untergrund, beispielsweise von Fliesen auf einem Betonboden oder von Steinplatten in einem Kiesbett. Das Plattenlager ist dadurch gekennzeichnet, dass es eine Aufnahme für ein Einlegeelement aufweist, wobei das Einlegeelement definitionsgemäß im verlegten Zustand des Plattenlagers in Kontakt zu den Platten tritt.
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Gemäß einem korrespondierenden Aspekt betrifft die Erfindung weiterhin ein Plattenlagersystem, welches die folgenden Komponenten enthält:
- – Mindestens ein Plattenlager der oben genannten Art, das heißt mit einer Aufnahme für einen Einlegeelement.
- – Mindestens ein Einlegeelement, welches zum vorstehend genannten Plattenlager passt, also in dessen Aufnahme eingelegt werden kann.
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Das Plattenlager und das Plattenlagersystem haben den Vorteil, dass sie einen modularen Aufbau ermöglichen, bei welchem verschiedene Funktionen auf unterschiedliche Komponenten (das Plattenlager einerseits und das Einlegeelement andererseits) verteilt sind. Auf diese Weise kann mit verhältnismäßig wenigen unterschiedlichen Bauteilen ein breites Spektrum an Anwendungen abgedeckt werden. Beispielsweise können verschiedene Plattenlager (z.B. zur Verwendung auf verschiedenen Untergründen und/oder mit verschiedenen Durchmessern und/oder mit verschiedenen Bauhöhen) alle eine gleichartig ausgebildete Aufnahme aufweisen, in welcher unterschiedlich gestaltete Einlegeelemente passen. Dabei kann gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung das Plattenlagersystem mehrere Einlegeelemente enthalten, welche in Form und/oder Maßen an unterschiedliche Platten bzw. Plattenbeläge angepasst sind. Beispielsweise kann die Breite und/oder die Höhe von mit dem Einlegeelement verbundenen Fugenabstandhaltern verschieden sein. Durch die Verwendung einer einheitlichen "Schnittstelle" zwischen Plattenlager und Einlegeelement kann mit wenigen Bauteilen eine hohe Anzahl an verschiedenen Ausführungsformen bereitgestellt werden. Ein Plattenlagersystem mit drei unterschiedlichen Plattenlagern und vier unterschiedlichen Einlegeelementen erlaubt beispielsweise die Herstellung von 3·4 = 12 unterschiedlichen Ausführungsformen, wobei hierfür nicht 12, sondern nur 7 unterschiedliche Bauteile benötigt werden. Auf diese Weise können die Herstellungskosten erheblich gesenkt werden.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann das Einlegeelement formschlüssig in der Aufnahme des Plattenlagers gelagert sein. Die Formschlüssigkeit kann sich dabei optional nur auf bestimmte Bewegungsrichtungen beziehen, d. h. nur diese Richtungen blockieren. Durch den Formschluss lässt sich besonders leicht und ohne weitere Hilfsmittel beim Verlegen vor Ort eine ausreichend stabile Verbindung zwischen Plattenlager und Einlegeelement herstellen.
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Gemäß einer anderen Ausführungsform kann das Einlegeelement (zusätzlich oder alternativ) drehbeweglich in der Aufnahme gelagert sein, insbesondere drehbeweglich um eine zum Plattenbelag senkrechte Achse. Diese Ausführungsform kann vor allem in Verbindung mit Fugenabstandhaltern am Einlegeelement sinnvoll sein, um diese entsprechend dem Verlauf der Fugen ausrichten zu können.
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Konstruktiv kann die Aufnahme auf verschiedene Weisen verwirklicht werden. Gemäß einer Ausführungsform kann die Aufnahme beispielsweise eine Vertiefung an der Oberseite des Plattenlagers umfassen, in welche das Einlegeelement eingelegt werden kann.
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Die vorstehend genannte Vertiefung kann weiterhin optional durch ein Randstück zumindest teilweise eingefasst werden. Das Randstück kann dann für eine definierte und gegen Verrutschen gesicherte Lage des Einlegeelements sorgen.
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Bei dem Einlegeelement kann es sich optional um einen eigenständig verwendbares Plattenlager handeln, wobei dieses im Folgenden zwecks Unterscheidung vom Basis-Plattenlager auch als "Einlege-Plattenlager" bezeichnet wird. Das Einlege-Plattenlager hat typischerweise eine andere Bauart als das Basis-Plattenlager mit der Aufnahme. Insbesondere kann das Einlege-Plattenlager ein bereits existierendes Produkt sein, welches durch die Kombination mit dem Basis-Plattenlager eine weitere Verwendbarkeit erhält.
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Das Einlegeelement und/oder das Basis-Plattenlager kann insbesondere mindestens einen Fugenabstandhalter aufweisen. Der Fugenabstandhalter ist ein Element wie beispielsweise ein Steg, welches in der Fuge zwischen zwei Platten zu liegen kommt und durch den Kontakt zu beiden Platten dafür sorgt, dass die Fuge eine definierte Breite annimmt. Der Fugenabstandhalter ist daher in seiner Dicke ebenso wie in seiner Höhe geeignet auf die zu verlegenden Platten sowie die gewünschte Fugenbreite abzustimmen. Er kann ein eigenständiges Bauteil sein, oder er kann Teil eines Einlege-Plattenlagers oder Basis-Plattenlagers der oben beschriebenen Art sein. Ferner können die verschiedenen Fugen zugeordneten Fugenabstandhalter zueinander Abstand haben. Alternativ können sie jedoch auch einander berühren und insbesondere eine zusammenhängende Figur bilden, beispielsweise in Form eines "T" oder eines Kreuzes.
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Das Einlegeelement kann insbesondere zwei oder mehr unter einem Winkel zueinander stehende Fugenabstandhalter aufweisen. Beispielsweise können vier Fugenabstandhalter kreuzförmig angeordnet sein zur Verwendung mit einem Plattenlager mit rechtwinklig zueinander stehenden Fugen.
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Bei einer besonderen Ausführungsform des Einlegeelements mit Fugenabstandhalter weist das Einlegeelement zusätzlich eine Bodenplatte auf, welche im verlegten Zustand unterhalb der Platten zu liegen kommt. Die Bodenplatte kann sich flächenmäßig im Wesentlichen auf den Bereich unterhalb der Fugenabstandhalter beschränken, sie kann jedoch auch darüber hinausgehen. Durch die Bodenplatte kann insbesondere einen "Hochfrieren" der Fugenabstandhalter verhindert werden.
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Das (Basis- oder Einlege-)Plattenlager kann insbesondere stapelbar sein. Dann kann aus mehreren gleichartigen Plattenlagern ein Stapel mit angepasster Höhe hergestellt werden.
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Zusätzlich oder alternativ können die Plattenlager teilbar sein, beispielsweise um sie an Kanten oder Ecken eines Plattenbelages anzupassen.
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Im Folgenden wird die Erfindung mit Hilfe der Figuren beispielhaft näher erläutert. Dabei zeigt:
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1 eine perspektivische Aufsicht auf ein Basis-Plattenlager gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung;
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2 einen Stapel aus zwei Basis-Plattenlagern nach 1;
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3 eine erste Ausführungsform eines als Fugenkreuz mit Bodenplatte ausgebildeten Einlegeelementes;
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4 ein Plattenlagersystem mit einem Basis-Plattenlager nach 1 und einem Fugenkreuz nach 3;
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5 ein Basis-Plattenlager gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung;
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6 eine als Plattenstelzlager ausgebildetes Einlegeelement für das Basis-Plattenlager von 5.
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Die 1 bis 4 zeigen ein Plattenlagersystem mit einem Basis-Plattenlager 100 (kurz: "Plattenlager") sowie einem zugehörigen Einlegeelement 150. Das Basis-Plattenlager 100 hat die Form eines Tellers mit einer Tellerfläche 101, die durch einen nach oben abstehenden Tellerrand 102 eingefasst wird. In der Mitte der Tellerfläche 101 befindet sich eine kreisrunde Öffnung 110 von typischerweise einigen Zentimetern Durchmesser. Des Weiteren sind in der Tellerfläche 101 sowie im Tellerrand 102 mehrere Löcher 103 vorgesehen, durch die beispielsweise Regenwasser abfließen kann.
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Das Basis-Plattenlager 100 enthält ferner vier voneinander beabstandete und nach oben abstehende Stege 104, welche zueinander im rechten Winkel stehen und als Fugenabstandhalter zwischen auf dem Plattenlager 100 liegenden Platten dienen können. Darüber hinaus ermöglichen die Fugenabstandhalter 104 auch ein formschlüssiges Stapeln beliebig vieler Plattenlager 100 übereinander, indem sie in Taschen 105 an der Unterseite eines nachfolgenden Plattenlagers 100 eingreifen. 2 zeigt diesbezüglich einen Stapel aus zwei Plattenlagern 100. Durch das Stapeln können quasi beliebige Aufbauhöhen erzeugt werden, wobei der Beitrag eines einzelnen Plattenlagers zur Gesamthöhe typischerweise zwischen 0,5 cm und 2,5 cm, vorzugsweise etwa 1,5 cm beträgt. Der Durchmesser des Plattenlagers 100 beträgt typischerweise zwischen 80 mm und 200 mm, vorzugsweise ca. 140 mm. Grundsätzlich ist es natürlich möglich, das Plattenlager 100 mit quasi jedem beliebigen Wert für Dicke und Durchmesser herzustellen.
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Die Öffnung in der Mitte des Plattenlagers 100 ist als eine Aufnahme 110 ausgebildet, indem der Durchmesser der Öffnung nahe der Oberseite des Plattenlagers 100 um einige Millimeter größer wird. Hierdurch wird eine Stufe erzeugt mit einer umlaufenden Lagerfläche 111 (parallel zur Ebene des Plattenlagers 100) und mit einem senkrecht dazu hochstehenden Rand 112.
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Wie aus 4 erkennbar ist, kann in die Aufnahme 110 ein kreisförmiges Einlegeelement 150 formschlüssig eingesetzt werden, wobei es in der dargestellten Ausführungsform innerhalb der Aufnahme 110 noch (um eine senkrechte Achse) drehbar bleibt.
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Ein mögliches Einlegeelement 150 ist in 3 separat dargestellt. Es handelt sich hierbei um ein Fugenkreuz mit vier sich in der Mitte treffenden Stegen oder Fugenabstandhaltern 151. Die Fugenabstandhalter 151 sind auf einer kreisförmigen Bodenplatte 152 angeordnet, welche genau in die Aufnahme 110 des Plattenlagers 100 passt und durch mehrere Löcher durchbrochen ist. Selbstverständlich könnte die Zahl, Form und Anordnung der Fugenabstandhalter oder die Form der Bodenplatte auch anders gestaltet sein. 4 zeigt z.B. ein Einlegeelement 150 mit drei T-förmig angeordneten Fugenabstandhaltern.
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Das beschriebene Plattenlagersystem hat den Vorteil, dass mit ein und demselben Typ von Basis-Plattenlager 100 eine große Zahl unterschiedlicher Einlegeelemente kombiniert werden kann, um das System beispielsweise auf unterschiedliche Fugenbreiten (z.B. 2 mm, 3 mm, 4 mm etc.) einzustellen.
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Die 5 und 6 zeigen ein Plattenlagersystem gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung. Das zugehörige Basis-Plattenlager 200 ist wiederum Tellerförmig ausgebildet mit einer Tellerfläche 201, einem hochstehenden Rand 202, und mehreren Durchbrüchen 203.
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Des Weiteren ist auf der Tellerfläche
201 eine Aufnahme
210 ausgebildet, indem ein Rand
212 um einen inneren Teil der Tellerfläche
201 herum nach oben absteht. In die Aufnahme
210 kann ein "Einlege-" Plattenlager
250 gemäß
6 eingesetzt werden. Das dargestellte Einlege-Plattenlager
250 hat eine Tragplatte
252 mit nach unten abstehenden Noppen und (vier) nach oben abstehenden und kreuzförmig angeordneten Fugenabstandhaltern
251. Weitere Einzelheiten zur Ausbildung dieses Plattenlagers
250 finden sich beispielsweise in der
DE 20 2011 050 950 , welche vollumfänglich in die vorliegende Anmeldung aufgenommen wird.
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Durch die Kombination des stapelbaren Basis-Plattenlagers 200 mit dem Einlege-Plattenlager 250 können wiederum auf Kosten sparende Weise zahlreiche Varianten realisiert werden, insbesondere hinsichtlich der Maße der vom Einlege-Plattenlager 250 bereitgestellten Fugenabstandhalter 251.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202011050950 [0002, 0032]