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Die Erfindung betrifft ein Plattenlager für die Verlegung von Steinplatten zur Bildung einer Terrassenlauffläche, nach dem Oberbegriff von Anspruch 1.
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Die Errichtung von Terrassen dient der Bildung von begehbaren Flächen. Meist werden die Terrassenflächen vom Bodengrund beabstandet und auf Stelzlagern aufgelegt. Die Stelzlager sind in der Regel höhenverstellbar, um Bodenunebenheiten ausgleichen zu können. Auf den Stelzlagern wird mit Hilfe von Unterbauleisten und mit diesen adaptierbaren Plattenlagern ein Raster erstellt, die eine geordnete Verlegung der Steinplatten ermöglicht. Die Plattenlager tragen Fugenkreuze, um die Steinplatten in regelmäßigen Abständen zueinander verlegen zu können. Trotz industrieller Fertigung können Differenzen in den Abmessungen der Steinplatten auftreten. Auch dann, wenn eine Terrasse aus einem Mischbelag gebildet wird, d.h. Stein und Holzmaterial werden zur Bildung einer Lauffläche kombiniert, können maßliche Anpassungen erforderlich werden.
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In der
DE 20 2016 001 842 U1 ist ein Montagebausatz für den Terrassenbau mit einem Plattenlager beschrieben. Das bekannte Plattenlager umfasst einen Montagesockel zur Befestigung auf einer Unterkonstruktion und eine Lagerplatte, auf der bevorzugt vier Laschen ein Fugenkreuz bilden.
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Bei vorliegenden Maßtoleranzen der zu verlegenden Steinplatten kann es erforderlich sein die Laschen auszubrechen, um die Steinplatte in den Verlegeverbund einzupassen. Wird die Lasche nicht ausgebrochen und die Steinplatte eingedrückt, so können sich die dadurch auftretenden Kräfte negativ auf die Stabilität der Unterkonstruktion auswirken.
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Die
DE 40 01 806 A1 beschreibt ein Stützelement mit einer gattungsgemäßen Lagerung, bei dem die Laschen, mit denen ein Fugenkreuz bildbar sind, von der Lagerplatte abnehmbar und in einer radial verdrehten Position wieder einsetzbar sind.
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Die
DE 20 2014 104 313 U1 beschreibt ein Plattenlager mit einer Aufnahme für verschiedene Einlegeelemente.
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Auch die
DE 20 2015 105 667 U1 beschreibt einen Plattengleiter für eine Unterkonstruktion mit Wechseleinsätzen.
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Die bekannten Plattenlager haben gemeinsam, dass diese eine statische Eigenschaft haben und sich selbst nicht flexibel an verschiedene Maßsituationen anpassen können, sondern eine solche Anpassung durch den Austausch von Plattenteilen erfolgen muss.
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Demgemäß ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Plattenlagerung zu verbessern.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Plattenlager mit den Merkmalen von Anspruch 1 gelöst. Weitere Merkmale der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
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Gemäß der Erfindung wird ein Plattenlager für die Verlegung von Steinplatten zur Bildung einer Terrassenlauffläche vorgeschlagen, mit einem Sockel, der mit Elementen einer Unterkonstruktion adaptierbar ist und mit einer Lagerplatte zur Aufnahme mindestens einer Steinplatte, auf der erhabene Laschen angeordnet sind, um den Steinplatten einen Fugen bildenden Abstand vorzugeben, wobei mindestens eine Lasche horizontal verstellbar auf der Lagerplatte angeordnet ist und die Lagerplatte zweiteilig ausgebildet ist.
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Das erfindungsgemäße Plattenlager zeichnet sich dadurch aus, dass ein Teil der Lagerplatte gegenüber dem anderen Teil der Lagerplatte horizontal relativ bewegbar ist.
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Dies ermöglicht Maßtoleranzen auszugleichen bzw. eine Anpassung der Laschenposition an die Lage der gesetzten Steinplatte vorzunehmen, so dass keine unerwünschten Gegenkräfte von den Steinplatten aus auf die Unterkonstruktion übertragen werden können. Es ist dabei möglich auf beiden Plattenteilen jeweils zwei Laschen anzuordnen, die zusammenwirkend ein Fugenkreuz bilden. Ein Laschenpaar nimmt hierbei auf der Lagerplatte eine statische unveränderbare Lage ein, während die Position des anderen Laschenpaares gegenüber dem anderen Paar veränderbar ist.
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Es ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass das eine Teil der Lagerplatte einen äußeren Kranz bildet, der in einer Vertiefung das zweite Teil in Form einer Leiste aufnimmt. Dadurch ist es möglich, dass die Oberkanten des äußeren Kranzes und der im Kranz eingebetteten Leiste eine gleichhohe ebene Auflagefläche bilden, wodurch die aufzusetzenden Steinplatten eine durchgängige und absatzfreie Auflage erfahren.
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Bei einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass sowohl auf dem Kranz als auf der Leiste zwei Laschen angeordnet sind, die jeweils linear voneinander beabstandet und mit ihren horizontalen Längsachsen auf das Plattenzentrum gerichtet sind. Dadurch ist ein Fugenkreuz bildbar, bei dem die Position einer Fuge, bzw. ein die Fuge vorgebendes Laschenpaar veränderbar ist. Hierbei ist vorteilhafter Weise vorgesehen, dass die Laschen des Kranzes gegenüber den Laschen der Leiste zueinander horizontal um 90° verdreht positioniert sind.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die Vertiefung in der Lagerplatte bzw. im äußeren Kranz ein weitestgehend rechteckiges Bett umfasst, dessen Breite größer dimensioniert ist als die Breite der darin aufgenommenen Leiste. Dies gibt der Leiste einen Bewegungsspielraum, der zu deren Positionsverstellung genutzt wird. Zusätzlich geführt wird die Leiste dadurch, dass im Boden der Vertiefung eine ovale Mulde angeordnet ist, in der ein auf der benachbarten Unterseite der eingesetzten Leiste angeordnete kreiszylindrischer Ring aufgenommen ist.
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Bei einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass auf der Leistenunterseite biegeelastische Schnapphaken angeordnet sind, die durch Durchbrechungen in der Mulde geführt sind und den Muldenboden hintergreifen. Beide Plattenteile können als eigenständige Bauteile gefertigt werden und durch Zusammenklipsen miteinander verbunden werden, wobei die Verbindung keinen Formschluss hervorruft und damit die Beweglichkeit der Leiste in der Vertiefung des Kranzes erhalten bleibt.
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Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind der nachfolgenden Beschreibung, der Zeichnung und den Ansprüchen entnehmbar.
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Es gibt verschiedene Möglichkeiten die Lehre der vorliegenden Erfindung in vorteilhafter Weise auszugestalten und weiterzubilden. Dazu ist einerseits auf die nachgeordneten Ansprüche und andererseits auf die nachfolgende Erläuterung eines Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der Zeichnung zu verweisen.
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Dabei zeigen:
- 1 einen Querschnitt durch eine Terrassenfläche,
- 2 eine Draufsicht auf die Terrassenfläche nach 1,
- 3 eine vergrößerte Darstellung der Terrassenfläche im Bereich eines Stützlagers,
- 4 eine vergrößerte Draufsicht auf die Terrassenfläche gemäß dem in 2 gekennzeichneten Detail „B“,
- 5 eine perspektivische Darstellung des erfindungsgemäßen Plattenlagers auf dessen Oberseite,
- 6 eine perspektivische Darstellung des erfindungsgemäßen Plattenlagers auf dessen Unterseite,
- 7 eine Draufsicht auf das erfindungsgemäße Plattenlager,
- 8 die Draufsicht (Ausschnitt) des Plattenlagers mit abgenommener Leiste,
- 9 eine Frontansicht auf das erfindungsgemäße Plattenlager gemäß 7,
- 10 eine Unteransicht der aus dem Plattenlager herausgenommenen Leiste,
- 11 eine Seitenansicht der aus dem Plattenlager herausgenommenen Leiste und
- 12 eine Unteransicht des erfindungsgemäßen Plattenlagers.
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Die 1 bis 4 zeigen die Anwendung des erfindungsgemäßen Plattenlagers bei der Erstellung einer Terrassenfläche. Solche Terrassenflächen werden in Gärten oder auch auf Flachdächern errichtet, um gegenüber dem tragenden Untergrund eine erhöhte und begehbare Lauffläche zu errichten.
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Die Terrasse wird durch den Verbund einzelner Steinplatten 70 gebildet, welche auf einer Unterkonstruktion 10 aufgesetzt werden. Die Unterkonstruktion umfasst eine entsprechend eines Rasters ausgewählte Menge, über die zu überbauende Fläche verteilte und bevorzugt höhenverstellbare Stützlager 80 sowie darauf montierte Unterbauleisten 40. Auf der zu den Steinplatten 70 nahen Seite der Unterbauleisten 40 werden die erfindungsgemäßen Plattenlager 20 adaptiert. Dazu besitzen die Plattenlager 20 jeweils einen Montagesockel 22, der in einem Längskanal der Unterbauleiste eingesetzt wird. Jedes Plattenlager 20 ist damit in Längsrichtung (Pfeilrichtung „A“) der jeweiligen Unterbauleiste 40 verschiebbar aufgenommen.
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Das Plattenlager 20 besitzt vier erhabene Laschen 29, die zusammen ein Fugenkreuz bilden um die benachbarten Steinplatten 70 durch eine Fuge 5 zu trennen. Mit dem Bezugszeichen 20a sind an sich bekannte Randlager bezeichnet, die die Terrassenfläche an den Flanken einschließen.
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Die 5-12 zeigen das erfindungsgemäße Plattenlager 20 im Detail. Dieses umfasst eine Lagerplatte 21 und den bereits genannten Montagesockel 22. Die Lagerplatte 21 selbst ist zweiteilig ausgebildet und besteht aus einem äußeren Kranz 23 und einer inneren Leiste 24, die in einer Vertiefung 25 des Kranzes 23 eingebettet ist. Die Oberflächen beider Lagerplattenteile liegen auf einer Ebene, sodass eine glatte und gleich hohe Auflagefläche für die aufzulegenden Steinplatten gebildet ist. Während die Länge der Vertiefung 25 in etwa der Länge der Leiste 24 entspricht ist die Breite der Vertiefung 25 größer dimensioniert als die Breite der Leiste 24. Dieses Spiel wird zur Bewegung der Leiste 24 in der Pfeilrichtung „C“ genutzt.
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Sowohl auf dem äußeren Kranz 23 als auch auf der inneren Leiste 24 befinden sich erhabene Laschen 29, die zusammen ein Fugenkreuz bilden. Hierzu sind die Laschen auf dem äußeren Kranz 23 horizontal um 90° zu den Laschen auf der inneren Leiste 24 verdreht. Die auf der Leiste 24 befindlichen Laschen 29 sind aufgrund der Verschiebbarkeit der Leiste nicht statisch auf dem Plattenlager angeordnet, sondern ihre Position ist in Pfeilrichtung „C“ korrigierbar. Dies erlaubt es beispielsweise Maßtoleranzen der zu verlegenden Steinplatten auszugleichen.
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Die 8 zeigt die Vertiefung 25 des äußeren Kranzes 23, aus der die innere Leiste 24 herausgenommen ist. Der Boden der Vertiefung 25 besitzt mehrere Durchbrechungen 27 mit unterschiedlichen Querschnitten. Im Zentrum der Vertiefung 25 ist eine ovale Mulde 28 vorgesehen, von der in den 6 und 12 lediglich der bodenseitige Durchbruch erkennbar ist. Die Unteransicht der abgenommenen Leiste 24 ist in 10 wiedergegeben, woraus erkennbar ist, dass diese einen bodenseitigen kreiszylindrischer Ring 30 besitzt, der in der Mulde 28 der Vertiefung 25 des Kranzes 23 zu liegen kommt und darin geführt ist. Der Ring 30 ist von zwei biegeelastischen Schnapphaken 31 umgeben, deren Formgebung in 11 erkennbar ist und mit denen die Leiste 24 in der Vertiefung 25 befestigt wird. Dabei ragen die Schnapphaken 31 durch die trapezförmigen Durchbrechungen 27 nahe der Mulde 28 und hintergreifen durch ihre Federeigenschaft den Boden der Vertiefung 25.
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Durch den Einsatz der erfindungsgemäßen Plattenlager 20 kann eine Terrassenfläche mit einem sehr ansprechenden Gesamtbild errichtet werden.
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Bezugszeichenliste
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- 5
- Fuge
- 10
- Unterkonstruktion
- 20
- Plattenlager
- 20a
- Randlager
- 21
- Lagerplatte von 20
- 22
- Montagesockel von 20
- 23
- Kranz von 21
- 24
- Leiste von 21
- 25
- Vertiefung in 23
- 27
- Durchbrechung in 25
- 28
- Mulde in 25
- 29
- Laschen auf 21
- 30
- Kreiszylindrischer Ring von 24
- 31
- Schnapphaken von 24
- 40
- Unterbauleiste
- 70
- Steinplatte
- 80
- Stützlager