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Die Erfindung betrifft ein Set aus Paneelen, insbesondere Bodenpaneele, welche ein erstes Paneel und wenigstens ein zweites Paneel umfassen.
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Die
WO 2007/008139 A1 offenbart Fußbodenpaneele, die jeweils mit einer ersten und mit einer zweiten Kante versehen sind, wobei diese Kanten ausgelegt sind, eine Verbindung zwischen den Paneelen herzustellen. Die erste Kante weist dabei eine untere Lippe mit einem Absatz auf, der mit einer nach offenen Verriegelungsnut der zweiten Kante zusammenwirkt, um für eine Verriegelung in einer horizontalen Richtung zu sorgen.
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Zur Verriegelung in vertikaler Richtung ist ein separater Clip vorgesehen, der an der ersten Kante angeordnet ist und einen bewegbaren Clipkopf und einen Clipfuß umfasst. In einer Verriegelungsstellung wirkt der Clipkopf im verbundenen Zustand der Paneele mit einer Sperrfläche an der zweiten Kante zusammen, wodurch die Paneele in vertikaler Richtung verriegelt sind. Der Clipfuß dient dazu, bei der Herstellung der Verbindung den Clipkopf in seine Verriegelungsstellung zu drücken. Der Clipfuß wirkt dabei mit einer Aktivierungsfläche der zweiten Kante zusammen. Die Verbindung zwischen erster und zweiter Kante lässt sich dabei durch eine vertikale Relativbewegung der Paneele zueinander herstellen. Dabei wird die zweite Kante bzw. das Paneel mit der zweiten Kante nach unten gedrückt, bis der Absatz der unteren Lippe in die nach unten offene Verriegelungsnut greift. Bei dieser Abwärtsbewegung der zweiten Kante drückt die Aktivierungsfläche gegen den Clipfuß, der wiederum dafür sorgt, dass der Clipkopf in seine Verriegelungsstellung gelangt.
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Beim Transport oder während der Installation können bei den Paneelen der
WO 2007/008139 die separaten Clips aus den für ihre Aufnahme vorgesehenen Nuten fallen. Dies erschwert die Installation, da ständig darauf zu achten ist, dass die Clips nicht herausfallen. Andererseits könnten die Clips bei der Herstellung der Paneele mit einem bestimmten Übermaß in die für deren Aufnahme vorgesehenen Nuten hineingedrückt werden, was einem unbeabsichtigten Herausfallen der Clips entgegenwirken würde. Jedoch besteht dann die Gefahr, dass die Clips nicht mehr frei beweglich in ihren Nuten sitzen, so dass beim Verbinden der Paneele die gewünschte vertikale Verriegelung nicht stattfindet.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Set aus Paneelen bereitzustellen, bei dem die Installation einfach durchgeführt werden kann und bei dem möglichst sicher eine vertikale Verriegelung zwischen verbundenen Paneelen stattfindet.
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Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird mit der Merkmalskombination gemäß Anspruch 1 gelöst. Bevorzugte Ausführungsbeispiele können den Unteransprüchen entnommen werden.
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Das Set aus Paneelen gemäß Anspruch 1 zeichnet sich dadurch aus, dass der Clip einen feststehenden Befestigungsteil, einen flexiblen Verbindungsbereich und einen bewegbaren Clipteil aufweist, der den Clipfuß und den Clipkopf umfasst. Der Befestigungsbereich ist fest oder unbewegbar mit der ersten Kante verbunden. Der flexible Verbindungsbereich verbindet den Verbindungsteil mit dem bewegbaren Clipteil. Die Flexibilität des Verbindungsbereiches ist dabei so bemessen, dass sich der bewegbare Clipteil für die Erfordernisse einer einfachen Installation, insbesondere einer vertikalen Verriegelung, ausreichend leicht bewegen lässt. Auf der anderen Seite muss der Verbindungsbereich sicherstellen, dass der bewegbare Clipteil bei der Herstellung der Verbindung von erster und zweiter Kante nicht in unerwünschter Weise ausweicht, sondern nur die ihm zugedachten Bewegungen vollführt.
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Somit ist ein Clip offenbart, der einen Clipkopf und einen Clipfuß umfasst, wobei der Clipfuß ausgelegt ist, beim Verbinden der beiden Kanten von der zweiten Kante beaufschlagt zu werden, so dass der Clipfuß in den bewegbaren Clipteil eine Kraft einleitet, durch die der Clipkopf in seine Verriegelungsstellung gedrückt wird. Der Begriff „drücken” soll hier in dem Sinne aufgefasst werden, dass der Clipkopf mit einer Kraft beaufschlagt wird, die durch den Clipfuß in den bewegbaren Clipteil eingeleitet wird und dafür sorgt, dass der Clipkopf in seine Verriegelungsstellung gelangt. Bei dem Clip sind Befestigbarkeit und Bewegbarkeit durch die Aufteilung in Befestigungsteil, Verbindungsbereich und bewegbarer Clipteil funktionell getrennt.
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In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel sitzt der Befestigungsteil in einer Befestigungsnut der ersten Kante. Dabei kann der Befestigungsteil in der Befestigungsnut verklebt und/oder in dieser durch eine Presspassung gehalten sein. Auch kann die Befestigungsnut eine Hinterschneidung aufweisen, so dass der Befestigungsteil diese hintergreift, wodurch ein Hinausziehen des Befestigungsteils aus der Befestigungsnut, beispielsweise in horizontaler Richtung, nicht mehr möglich ist. Der Befestigungsteil kann dabei Rastmittel aufweisen, die mit der Hinterschneidung der Befestigungsnut zusammenwirken.
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In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel tritt der bewegbare Clipteil nur mittels des Clipkopfes direkt mit der ersten Kante in Kontakt. Dies bedeutet, dass der bewegbare Clipteil sich nur an der ersten Kante bzw. an einer der ersten Kante zugeordneten Fläche abstützt und ansonsten nur durch den Verbindungsbereich gehalten wird. In einer alternativen Ausführungsform wird der bewegbare Clipteil nur durch den Verbindungsbereich bezogen auf die erste Kante in Position gehalten. In diesem Fall gibt es keinen direkten Kontakt des bewegbaren Clipteils mit der ersten Kante. Nur indirekt, nämlich über den Verbindungsbereich und schließlich durch den Befestigungsbereich, ist der bewegbare Clipteil mit der ersten Kante verbunden.
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Der Verbindungsbereich ist zweckmäßigerweise so ausgebildet, dass bei der Herstellung der Verbindung von erster und zweiter Kante der bewegbare Clipteil im Wesentlichen um eine Drehachse rotiert, die sich im oder in der Nähe des Verbindungsbereiches befindet. Die Drehachse erstreckt sich dabei parallel zur Längserstreckung der ersten Kante. Wenn der bewegbare Clipteil um diese Drehachse rotiert, kann der Clipkopf neben einer rotatorischen Bewegungskomponente auch eine translatorische Bewegungskomponente aufweisen. Somit ist die Bewegung des bewegbaren Clipteils nicht notwendigerweise ausschließlich eine Drehbewegung, sondern wird von einer solchen nur geprägt.
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In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel vollführt der Clipkopf bei der Herstellung der Verbindung von erster und zweiter Kante zwei Bewegungen in entgegen gesetzte Richtungen, wobei die Aktivierungsfläche der zweiten Kante den Verriegelungskopf zunächst in eine Ausweichnut drückt. Danach wird der Clipkopf in entgegengesetzte Richtung gedrückt, verursacht durch die auf den Clipfuß wirkenden Kräfte der Aktivierungsfläche. Somit kann in einem bevorzugten Ausführungsbeispiel eine Anfangsstellung des Clipkopfes, d. h. vor der Herstellung der Verbindung von erster und zweiter Kante, im Wesentlichen der Verriegelungsstellung entsprechen, die sich einstellt, wenn die beiden Kanten miteinander verbunden sind und der Clipkopf seine ihm zugedachte Funktion der vertikalen Verriegelung von erster und zweiter Kante ausübt.
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Der Clip kann in Verriegelungsposition des Clipkopfes mit dem Clipfuß an der Aktivierungsfläche anliegen. Dabei kann der bewegbare Clipteil unter einer bestimmten Spannung stehen. Diese Spannung kann auf eine elastische Rückstellkraft zurückzuführen sein, die sich bei der Herstellung der Verbindung der beiden Kanten innerhalb des bewegbaren Clipteils einstellen kann.
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Eine obere Passkante der ersten Kante kann eine Vertikalebene definieren, wobei der Absatz der unteren Lippe der ersten Kante und die Drehachse, um die sich der Clipkopf dreht, auf einer gleichen Seite der Vertikalebene liegen. Es ist auch möglich, dass der Absatz der unteren Lippe und die Drehachse auf unterschiedlichen Seiten der Vertikalebene liegen, d. h. dass in diesem Fall sich zwischen Absatz der unteren Lippe und der Drehachse die Vertikalebene erstreckt.
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Die Aktivierungsfläche der zweiten Kante kann zur Vertikalen geneigt, gekrümmt und/oder gestuft ausgebildet sein. Durch die Ausgestaltung der Aktivierungsfläche kann gezielt Einfluss genommen werden auf die Kräfte, die notwendig sind, den Clipkopf in die Ausweichnut zu drücken bzw. den Clipfuß mit einer Kraft zu beaufschlagen, um zu sorgen, dass der Clipkopf in seine Verriegelungsposition gelangt.
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Der Clip kann im Stranggußverfahren hergestellt sein, so dass er endlos produziert und auf seine gewünschte Länge geschnitten werden kann. Als Clipmaterialen können Kunststoffe, beispielsweise Polymere wie PA, POM, PC, PP, PET oder PE zum Einsatz kommen. Andere Materialen wie Metall, Holz oder eine Kombination mit Kunststoff sind ebenfalls denkbar.
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Die Paneele können jeweils eine dritte und eine vierte Kante aufweisen, die sich durch eine Schwenkbewegung miteinander verbinden lassen. Somit ist es möglich, ein Paneel mit einer bereits verlegten Reihe von Paneelen und einem bereits verlegten Paneel einer neu entstehenden Reihe gleichzeitig mit einer Schwenkbewegung zu verbinden, wobei der Verbindung der ersten und zweiten Kante eine scherenartige Bewegung zu Grunde liegt. Vor diesem Hintergrund soll das Merkmal der Verbindbarkeit von erster und zweiter Kante durch eine vertikale Relativbewegung der Paneele zueinander so verstanden werden, dass eine Schwenkbewegung um die dritte Kante eines Paneels bei scherenartiger Verbindung von erster und zweiter Kante mit umfasst ist. Alternativ ist es möglich, die dritte und vierte Kante analog zur ersten und zweiten Kante auszubilden, so dass die Paneele durch eine reine Vertikalbewegung miteinander verbunden werden können.
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Soweit sich dritte und vierte Kante durch eine Schwenkbewegung verbinden lassen, kann die dritte Kante eine untere Lippe mit einem Absatz aufweisen, der im verbundenen Zustand in eine nach unten offene Verriegelungsnut der vierten Kante greift. Dadurch kann eine Verriegelung in horizontaler Richtung erreicht werden. Paneele, die an der dritten und vierten Kante miteinander verbunden sind, lassen sich dann nicht mehr quer zur Längserstreckung von dritter und vierter Kante auseinanderziehen. Vorzugsweise weist die dritte Kante eine Nut auf, die mit einer Feder der vierten Kante zusammenwirkt und für eine Verriegelung in vertikaler Richtung sorgt. Wird beispielsweise in der Nähe der dritten Kante ein Paneel durch eine schweres Gewicht nach unten gedrückt, wird durch die vertikale Verriegelung auch das benachbarte Paneel, welches mit seiner vierten Kante mit der dritten Kante des nach unten gedrückten Paneels verbunden ist, ebenfalls nach unten gedrückt. Höhendifferenzen zwischen dritter und vierter Kante können damit vermieden werden.
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Die erste und zweite bzw. die dritte und vierte Kante können so ausgelegt sein, dass die jeweilige Verbindung im verbundenen Zustand unter Spannung steht, wobei die oberen Passkanten von den jeweils verbundenen Kanten (erste und zweite Kante und/oder dritte und vierte Kante) zusammengepresst werden. Durch diese Spannung können Spalte vermieden werden, durch die Wasser oder Schmutz zwischen zwei verbundenen Paneelen gelangen kann.
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Alternativ können erste und zweite bzw. dritte und vierte Kante so ausgelegt sein, dass die jeweilige Verbindung im verbundenen Zustand zwischen den oberen Passkanten ein Spiel in horizontaler Richtung aufweist. Dieses Spiel kann das Verbinden der Kanten erleichtern.
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Anhand der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele soll die Erfindung näher erläutert werden. Es zeigen:
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1 ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung; und
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2 ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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1 zeigt im Schnitt ein erstes Paneel 1 (teilweise dargestellt) und ein zweites Paneel 2 (teilweise dargestellt). Das erste Paneel 1 weist eine erste Kante 10 auf, während das zweite Paneel 2 eine zweite Kante 30 aufweist. Das erste Paneel 1 soll auch auf einer hier nicht dargestellten gegenüberliegenden Seite die zweite Kante 30 aufweisen. Gleiches gilt sinngemäß für das zweite Paneele 2, das auf einer hier nicht dargestellten anderen Seite die erste Kante 10 aufweisen soll. Die Paneele 1, 2 weisen eine rechteckige Grundform auf, wobei eine Kantenlänge der Kanten 10, 30 beispielsweise zwischen 10 und 40 cm liegt.
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Wie die Zusammenschau der 1a bis 1c zeigt, lässt sich durch eine vertikale Abwärtsbewegung in Richtung des Pfeils V die zweite Kante 30 mit der ersten Kante 10 verbinden. 1c zeigt dabei die Kanten 10, 30 in einem verbundenen Zustand.
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Die erste Kante 10 weist eine untere Lippe 11 mit einem Absatz 12 auf. Im verbundenen Zustand der Kanten 10, 30 greift der Absatz 12 in eine nach unten offene Verriegelungsnut 31 der zweiten Kante 30. Eine im Wesentlichen vertikale Absatzverriegelungsfläche 13 des Absatzes 12 wirkt dabei mit einer im Wesentlichen vertikalen Nutseitenwand 32 der Verriegelungsnut 31 zusammen. Absatzverriegelungsfläche 13 und Nutseitenwand 32 stellen dabei sicher, dass im verbundenen Zustand der Kanten 10, 30 diese in horizontaler Richtung (siehe Pfeil H) nicht auseinandergezogen werden können.
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An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass sich die Erfindung hauptsächlich auf Bodenpaneele bezieht, jedoch Wandpaneele oder auch Deckenpaneele grundsätzlich auch durch die Erfindung erfasst sind. Die Begriffe „vertikal”, „horizontal”, „oben”, „unten” sollen sich dabei jeweils auf Bodenpaneele beziehen, die üblicherweise in der horizontalen Ebene auf einem Unterboden verlegt werden. Werden hingegen die Paneele als Wandpaneele eingesetzt, so sind die Begriffe „vertikal”, „horizontal”, „oben”, „unten” entsprechend umzudeuten.
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Der Kante 10 zugeordnet ist ein mit 50 gekennzeichneter Clip. Der Clip 50 weist einen feststehenden Befestigungsteil 51 auf, der teilweise in einer Befestigungsnut 14 der ersten Kante 10 angeordnet ist. Die Befestigungsnut 14 weist dabei eine obere Nutwand 15 und eine untere Nutwand 16 auf. Nutwand 15 und Nutwand 16 erstrecken sich dabei im Wesentlichen parallel zueinander in der Horizontalen. Neben dem feststehenden Befestigungsteil 51 umfasst der Clip 50 einen bewegbaren Clipteil 52, der einen Clipkopf 53 und einen Clipfuß 54 aufweist. Wie 1c zeigt, liegt der Clipkopf 53 mit einer im Wesentlichen horizontalen Kopfverriegelungsfläche 54 an einer ebenfalls im Wesentlichen horizontalen Sperrfläche 33 an. Die Sperrfläche 33 der zweiten Kante 30 stellt dabei eine untere Nutwand einer Sperrnut 34 in der zweiten Kante 30 dar. 1a zeigt den Clip 50 in einer Anfangsstellung, während 1c den Clip 50 in einer Verriegelungsstellung zeigt. Anfangsstellung und Verriegelungsstellung können sich einander entsprechen, d. h. beim Verbinden kehrt der Clip 50 bzw. der bewegbare Clipteil 52 im Wesentlichen in seine Anfangsstellung zurück.
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Der feststehende Befestigungsteil 51 und der bewegbare Clipteil 52 sind durch einen flexiblen Verbindungsbereich 55 miteinander verbunden. Beim Herstellen der Verbindung zwischen erster Kante 10 und zweiter Kante 30, was durch ein Herunterdrücken der zweiten Kante 30 geschieht, drückt eine Aktivierungsfläche 35 (siehe 1b) gegen den Clipkopf 53, wodurch dieser in der Darstellung der 1a bis 1c gegen den Uhrzeigersinn in eine Ausweichnut 17 der ersten Kante 10 gedrückt wird. Der bewegbare Clipteil 52 befindet sich in einer Auslenkstellung, die erkennbar von der Anfangsstellung und erkennbar von der Verriegelungsstellung abweicht. Die Ausweichnut 17 weist dabei eine im Wesentlichen horizontal verlaufende obere Nutwand 18 auf. Diese obere Nutwand 18 kann auch gekrümmt oder zur Horizontalen stärker geneigt verlaufen. Nachdem die Aktivierungsfläche 35 mit dem Clipkopf 53 in Kontakt getreten ist, tritt sie im weiteren Verlauf des Herunterdrückens der zweiten Kante 30 mit dem Clipfuß 54 in Kontakt. Dies bewirkt, dass nach erfolgter erster Drehung gegen den Uhrzeigersinn (in der Darstellung der 1) nun der bewegbare Clipteil 52 im Uhrzeigersinn wieder zurückgedreht wird. Wie auch beim Ausweichen des Clipkopfes 53 in die Ausweichnut 17 erfolgt die Drehung um eine mit 56 gekennzeichnete Drehachse, welche im Bereich des flexiblen Verbindungsbereichs 55 liegt. Im verbundenen Zustand der beiden Kanten 10, 30 liegt der Clipkopf 53 einerseits an der Nutwand 18 der Ausweichnut 17 und andererseits an der Verriegelungsfläche 33 bzw. an der unteren Nutwand der Nut 34 der zweiten Kante 30 an. Auch wenn möglicherweise ein geringes Spiel, welches zweckmäßigerweise sehr klein (< 0,03 mm) ist, vorliegt, sorgt der Clipkopf 53 durch das Zusammenwirken mit den Flächen 18, 33 für eine Verriegelung der Kanten 10, 30 in vertikaler Richtung. Es ist ausgehend von der 1c nicht möglich, das zweite Paneel 2 mit seiner zweiten Kante 30 relativ zum ersten Paneel 1 nach oben hin zu bewegen. Jedenfalls wären zum Trennen der Paneele 1, 2 in vertikaler Richtung so große Kräfte notwendig, die die Kanten 10, 20 beschädigen oder so bleibend verformen, dass ihre Haltekräfte deutlich abnehmen.
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Wie der 1c bzw. der 1a zu entnehmen ist, liegt der bewegbare Clipteil 52 an der ersten Kante 10 nur mit seinem Clipkopf 53 unmittelbar an. Eine mittelbare Verbindung des bewegbaren Clipteils 52 erfolgt über den flexiblen Verbindungsbereich 55 und über den feststehenden Befestigungsbereich 51.
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Der flexible Befestigungsbereich 55 ist so ausgebildet, dass eine Drehung um die Drehachse 56 in ausreichend einfacher Weise möglich ist. Der Befestigungsbereich 51 in Zusammenspiel mit der Befestigungsnut 16 der ersten Kante 10 sorgt für eine feste Verbindung des Clips 50 an der ersten Kante 10, so dass der Clip mit seinem bewegbaren Clipteil 52 zwar leicht zu bewegen ist, doch der Clip 50 als solcher gut an der ersten Kante 10 befestigt ist.
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2 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung. Bauteile oder Merkmale des Ausführungsbeispiels der 2, die zu den Bauteilen oder Merkmalen der 1 identisch oder ähnlich sind, werden mit den gleichen Bezugszeichen wie in 1 versehen. Bezüglich des grundsätzlichen Aufbaus der Kanten 10, 30 sowie des Clips 50 wird auf die Figurenbeschreibung zu 1 verwiesen.
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Im Gegensatz zum Ausführungsbeispiel der 1 ist im Ausführungsbeispiel der 2 die Aktivierungsfläche 35 nicht gestuft, sondern zur Horizontalen leicht geneigt als gekrümmte Fläche ausgebildet. Auch hier drückt in einer ersten Phase bei der Herstellung der Verbindung der Kanten 10, 30 die Aktivierungsfläche 35 gegen den Clipkopf 53, der dadurch um die Drehachse 56 in die Ausweichnut 17 geschwenkt wird. 2b zeigt den Clipkopf 53, wie er fast vollständig durch die Ausweichnut 17 aufgenommen wird. Der 2c ist weiter zu entnehmen, dass nun die Aktivierungsfläche 35 mit dem Clipfuß 34 zusammenwirkt, wobei nun durch das weitere Herunterdrücken des zweiten Paneels 2 eine Kraft auf den Clipfuß 34 wirkt, die den bewegbaren Teil 52 des Clip 50 in entgegengesetzter Richtung rotieren lässt, nämlich so, dass der Clipkopf 53 wieder aus der Ausweichnut 17 in Richtung seiner ursprünglichen Stellung gedreht wird, die in 2a dargestellt ist.
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2c zeigt in Analogie zu 1c die Paneele 1, 2 bzw. die Kanten 10, 30 im verbundenen Zustand. Durch gleichzeitige Anlage des Clipkopfes mit den Verriegelungsflächen 33 und 18 ist eine Verriegelung der Kanten 10, 30 in vertikaler Richtung gegeben.
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Aus den 1 und 2 wird nicht deutlich, dass sich bei der Herstellung der Verbindung der Kanten 10, 30 der bewegbare Clipteil 52 in sich verformen kann. Dies bedeutet, dass sich beim Herunterdrücken des zweiten Paneels 2 die Position des Clipkopfes 53 bezogen auf den Clipfuß 54 ändern kann. Jedoch ist die Steifigkeit des bewegbaren Clipteils 52 wesentlich größer als die Steifigkeit des flexiblen Verbindungsbereichs 55. Der Clip 50 bzw. die Aktivierungsfläche 55 im Zusammenspiel mit der Verriegelungsnut 33 und deren Zuordnung zueinander kann daher so ausgelegt sein, dass im verbundenen Zustand der Kanten 10, 30 der bewegbare Clipteil 52 unter Spannung steht, die auf elastische Rückstellkräfte im bewegbaren Clipteil 52 zurückzuführen ist.
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Neben der in den Clipfuß 54 eingeleiteten Kraft unterstützt beim Runterdrücken der zweiten Kante 30 auch eine Rückstellkraft, die durch die elastische Verformung im Verbindungsbereich 55 gegeben ist, die Bewegung des Clipkopfes 53 in die Verriegelungsstellung. Somit ergänzen sich diese Kräfte zu einer Gesamtkraft, die den Clipkopf 53 sicher in die Sperrnut 34 einrasten lassen.
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2c zeigt eine strichpunktierte Gerade, die eine Vertikalebene EV darstellt. Die Vertikalebene EV fällt dabei mit einer oberen Passkante 36 der zweiten Kante zusammen. Während der Absatz 12 in der Darstellung der 2c rechts von der Ebene EV liegt, liegt die Drehachse 56, wenn auch nur geringfügig, links von der Ebene EV. Die Drehachse 56 kann, wie dies im Ausführungsbeispiel der 1 der Fall ist, auch auf der gleichen Seite des Absatzes 12 liegen.
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Befestigungsnut 14 und Ausweichnut 17 werden durch die Ebene EV seitlich begrenzt. Die Befestigungsnut 14 weist, gerechnet von der Ebene EV, eine größere Tiefe auf als die Ausweichnut 17. Die Nuten 14, 17 können durch Fräsen in das Kernmaterial der Paneele 1, 2 eingebracht werden. Das Kernmaterial kann beispielsweise Holz, Kunststoff, eine Mischung aus Holz und Kunststoff, MDF oder HDF sein.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- erstes Paneel
- 2
- zweites Paneel
- 10
- erste Kante
- 11
- untere Lippe
- 12
- Absatz
- 13
- Absatzverriegelungsfläche
- 14
- Befestigungsnut
- 15
- obere Nutwand
- 16
- untere Nutwand
- 17
- Ausweichnut
- 18
- obere Nutwand
- 30
- zweite Kante
- 31
- Verriegelungsnut
- 32
- Nutseitenwand
- 33
- Sperrfläche
- 34
- Sperrnut
- 35
- Aktivierungsfläche
- 36
- Obere Passkante
- 50
- Clip
- 51
- Befestigungsteil
- 52
- bewegbarer Clipteil
- 53
- Clipkopf
- 54
- Clipfuß
- 55
- flexibler Verbindungsbereich
- 56
- Drehachse
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 2007/008139 A1 [0002]
- WO 2007/008139 [0004]