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Die Erfindung betrifft ein Set aus Fußbodenpaneelen mit einem ersten Fußbodenpaneel, das an einer Seitenkante ein erstes Halteprofil aufweist, und mit einem zweiten Fußbodenpaneel, das an einer Seitenkante ein zweites Halteprofil aufweist, das mit dem ersten Halteprofil durch eine im Wesentlichen vertikal gerichtete Abwärtsbewegung des zweiten Fußbodenpaneels verbindbar ist.
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Aus der
EP 1 159 497 B1 sind Fußbodenpaneele mit Halteprofilen bekannt, die sich durch eine vertikale Abwärtsbewegung miteinander verbinden lassen. Das erste Fußbodenpaneel wird dabei in die Verlegeebene gelegt bzw. befindet sich bereits in der Velegeebene des Fußbodenbelags, der durch das Verlegen der Fußbodenpaneele entstehen soll. Das zweite Fußbodenpaneel wird dann mit einem gewissen vertikalen Abstand zur Verlegeebene so positioniert, dass dessen zweites Halteprofil über dem ersten Halteprofil des ersten bereits verlegten Fußbodenpaneels angeordnet ist. Durch die vertikale Abwärtsbewegung des zweiten Fußbodenprofils lassen sich die beiden Halteprofile miteinander verbinden. Damit nach der erfolgten Abwärtsbewegung die miteinander verbundenen Halteprofile in vertikaler Richtung verriegelt sind, ist ein separater Clip vorgesehen, der in einer Clipnut des ersten Halteprofils eingesetzt ist. Der Clip ist im Wesentlichen L-förmig ausgebildet und weist einen Horizontalschenkel und einen Vertikalschenkel auf. An einem oberen Ende des Vertikalschenkels setzt eine Rastlasche an, die bei der Abwärtsbewegung des zweiten Fußbodenprofils nach unten und in Richtung des Vertikalschenkels gedrückt wird. Nach erfolgter Abwärtsbewegung des zweiten Fußbodenpaneels schnappt die Rastlasche wieder zurück und gelangt in eine Verriegelungsposition, in der die Rastlasche in einer Verriegelungsnut des zweiten Halteprofils liegt. Bei dieser Verriegelungsposition der Rastlasche ist es nicht möglich, das zweite Halteprofil gegenüber dem ersten Halteprofil wieder anzuheben.
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Die beiden Halteprofile sind somit in vertikaler Richtung verriegelt. Der separate Clip der
EP 1 159 497 B1 weist zudem einen weiteren Fortsatz auf, der sich an einem dem Vertikalschenkel abgewandten Ende des Horizontalschenkels anschließt. Dieser weitere Fortsatz sorgt dafür, dass der Clip in der Clipnut gehalten wird und nicht herausfällt.
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Aus der
US 2007/0006543 A1 sind weitere, durch eine Abwärtsbewegung zusammenfügbare Halteprofile zum Verbinden von Fußbodenpaneelen bekannt, Für eine vertikale Verriegelung sorgt ebenfalls ein separater Clip mit Rastlasche, Vertikalschenkel und Horizontalschenkel. Bei der Abwärtsbewegung drückt das Halteprofil des nach unten geführten Fußbodenpaneels gegen den Horizontalschenkel, wodurch dann der Vertikalschenkel und der Rastkörper in die Verriegelungsposition gedrückt werden. Der gesamte Clip wird somit beim Zusammenfügen der Halteprofile bewegt. Daher muss der Clip mit einem entsprechenden Spiel in der Clipnut eingesetzt sein. Der Clip sitzt somit lose in der Clipnut und kann leicht herausfallen.
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Die
DE 20 2007 000 310 U1 offenbart ebenfalls Fußbodenpaneele mit Halteprofilen und separatem Clip für die vertikale Verriegelung. Der Clip weist neben der beweglichen Rastlasche einen Einsetzabschnitt auf, der in einer gesonderten Ausnehmung der Clipnut sitzt. Damit der Clip nicht aus der Clipnut fällt, muss der Einsetzabschnitt in der Ausnehmung eingepresst oder in dieser festgeklebt werden, was zusätzlichen Montageaufwand bedeutet.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, ein Set aus Fußbodenpaneelen mit Halteprofilen und einem separaten Clip für die vertikale Verriegelung bereitzustellen, die sich einfach herstellen und verbinden lassen.
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Die der Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe wird mit der Merkmalskombination gemäß Anspruch 1 gelöst. Ausführungsbeispiele der Erfindung können den Unteransprüchen zu Anspruch 1 entnommen werden.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass im eingesetzten Zustand des Clips in der Clipnut der Horizontalschenkel eine Spannkraft erzeugt, durch die das obere Ende des Vertikalschenkels gegen eine obere Begrenzungswand der Clipnut gedrückt wird. Der Clip ist in vertikaler Richtung in der Clipnut eingeklemmt, wodurch die Gefahr, dass er bei der Verlegung oder sonstigen Handhabung der Fußbodenpaneele aus der Clipnut fällt, praktisch ausgeschlossen ist. Aufgrund der Anlage des oberen Endes des Vertikalschenkels an der oberen Begrenzungswand der Clipnut ist die Position des Clips innerhalb der Clipnut genau vorgegeben, sodass der Clip mit der beweglichen Rastlasche bei der Abwärtsbewegung des zweiten Fußbodenpaneels zuverlässig in die Verriegelungsposition gelangen kann.
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Der Begriff „Vertikalschenkel“ schließt nicht aus, dass der Vertikalschenkel zu der Vertikalen, also zur der Normalen der Verlegeebene, geneigt ist. Der Neigungswinkel zur Vertikalen kann kleiner als 15 oder 10° sein. Der Horizontalschenkel kann zur Horizontalen bzw. zur Verlegeebene einen von 0 verschiedenen Neigungswinkel aufweisen. In einem Ausführungsbeispiel beträgt der Neigungswinkel des Horizontalschenkels zur Horizontalen weniger als 20 oder 15°.
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In einem Ausführungsbeispiel erstreckt sich die obere Begrenzungswand der Clipnut im Wesentlichen in horizontaler Richtung. Ein Neigungswinkel der oberen Begrenzungswand zur horizontalen bzw. zur Verlegeebene ist bevorzugt kleiner als 15° oder gar 10°.
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In einem Ausführungsbeispiel ist am oberen Ende des Vertikalschenkels ein Krallelement vorgesehen, dass sich an der oberen Begrenzungswand der Clipnut festhält. Das Krallelement kann dabei als Widerhaken fungieren, der sich in das Material, in der die Clipnut eingeformt ist, einschneidet und festhakt. Insbesondere soll das Krallelement bzw. der Widerhaken verhindern, dass nach dem Einsetzen des Clips in die Clipnut der Clip mit dem oberen Ende des Vertikalschenkels seitlich aus der Clipnut rutscht.
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Der Horizontalschenkel des Clips kann sich mit einem äußeren Ende an einer unteren Begrenzungswand der Clipnut abstützen. In eingesetzten Zustand des Clips wird der Horizontalschenkel auf Biegung beansprucht und daher wie ein unter Last stehender Krag- oder Biegebalken verformt. Wird von einem geradlinigen Horizontalschenkel im unbelasteten Zustand ausgegangen, so ist der Horizontalschenkel im eingesetzten Zustand in der Clipnut, also im belasteten Zustand, gebogen oder gekrümmt.
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Die untere Begrenzungswand ist von der oberen Begrenzungswand beabstandet und weist vorzugsweise zur horizontalen bzw. zur Verlegeebene eine ähnliche Neigung wie die obere Begrenzungswand auf. In einem Ausführungsbeispiel sind die untere Begrenzungswand und die obere Begrenzungswand parallel zueinander ausgeführt.
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Zwischen einer unteren Seite des Horizontalschenkels und der unteren Begrenzungswand der Clipnut kann sich ein Freiraum ergeben, der sich in horizontaler Richtung gesehen durchgehend von dem äußeren Ende des Horizontalschenkels bis zum Vertikalschenkel erstreckt. Ein durchgehender Freiraum ist dann gegeben, wenn der Horizontalschenkel sich ausschließlich nur mit seinem äußeren Ende an der unteren Begrenzungswand anliegt und ansonsten keinen Kontakt zur unteren Begrenzungswand des Clips hat. Eine Höhe des Freiraums kann ausgehend von dem äußeren Ende des Horizontalschenkels kontinuierlich ansteigen und ihr Maximum an dem Vertikalschenkel oder in seiner Nähe annehmen.
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In einem Ausführungsbeispiel kann die Clipnut eine äußere Begrenzungswand aufweisen, an der sich das äußere Ende des Horizontalschenkels in horizontaler Richtung abstützt. Somit ist eine Fixierung oder Verspannung des Clips in der Clipnut nicht nur in vertikaler Richtung (zwischen unterer Begrenzungswand und oberer Begrenzungswand), sondern auch in horizontaler Richtung möglich.
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Ein Verhältnis einer Länge des Horizontalschenkels zu einer Länge des Vertikalschenkels kann Werte zwischen 0,8 und 1,2 annehmen. In einem Ausführungsbeispiel sind Vertikalschenkel und Horizontalschenkel näherungsweise gleich lang (in diesem Fall bedeutet dies für das obige Verhältnis, das es den Wert 1 hat oder nur leicht davon abweicht (Werte zwischen 0,9 und 1,1).
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Das erste Fußbodenpaneel kann eine Dicke von 4 bis 12 mm aufweisen, wobei die Länge des Vertikalschenkels 30 bis 60 % der Dicke betragen kann. Beträgt beispielsweise die Dicke des Fußbodenpaneels 8 mm, so kann der Vertikalschenkel 2,4 bis 4,8 mm lang sein.
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Vorzugsweise handelt es sich bei dem ersten Fußbodenpaneel und dem zweiten Fußbodenpaneel um baugleiche Fußbodenpaneele, so dass die obigen Ausführungen oder die folgenden Ausführungen zum ersten Fußbodenpaneel sinngemäß auch für das zweite Fußbodenpaneel gelten sollen. Das erste Fußbodenpaneel kann an einer ersten Seitenkante mit dem ersten Halteprofil und an einer zweiten, der ersten Seitenkante gegenüberliegenden Seitenkante mit dem zweiten Halteprofil ausgestattet sein.
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Ein Winkel zwischen dem Horizontalschenkel und dem Vertikalschenkel kann im eingesetzten Zustand des Clips in der Clipnut größer als 90° sein. Im unbelasteten Zustand ist der Winkel zwischen Horizontalschenkel und Vertikalschenkel größer als der entsprechende Winkel im in die Clipnut eingesetzten Zustand des Clips, da der Horizontalschenkel beim Einsetzen in die Clipnut in Richtung des Vertikalschenkels verformt wird. Im unverformten Zustand des Clips kann der Winkel zwischen Horizontalschenkel und Vertikalschenkel Werte zwischen 100 und 120° annehmen.
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Das zweite Halteprofil kann ein nach unten gerichtetes Hakenelement aufweisen, dass eine in etwa vertikal verlaufende Verriegelungsfläche für die horizontale Verriegelung der Fußbodenpaneele ausbildet. Ein Neigungswinkel der Verriegelungsfläche zur Vertikalen ist vorzugsweise kleiner als 10°.
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Das erste Halteprofil kann eine untere Lippe und einen nach oben stehenden Absatz aufweisen, der eine ebenfalls in etwa vertikal verlaufende Verriegelungsfläche zur unmittelbaren Anlage der Verriegelungsfläche des Hakenelements ausbildet. Vorzugsweise liegen die Verriegelungsfläche des Absatzes und die Verriegelungsfläche des Hakenelements vollflächig aufeinander auf. Im verbundenen Zustand sind somit das erste Halteprofil und das zweite Halteprofil in vertikaler Richtung (senkrecht zur Verlegeebene) und in horizontaler Richtung (in der Verlegeebene liegend und quer zur Längserstreckung des ersten und zweiten Halteprofils) verriegelt.
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In das Hakenelement des zweiten Halteprofils kann eine Verriegelungsnut mit einer Anlagefläche für die Rastlasche eingeformt sein. In der Verriegelungsposition liegt die Rastlasche an der Anlagefläche der Verriegelungsnut an.
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Die Anlagefläche kann zur Verlegeebene einen Winkel aufweisen, der Werte zwischen 30 und 60° annimmt. Somit handelt es sich bei der Anlagefläche der Verriegelungsnut nicht um eine vertikale oder im Wesentlichen vertikal ausgerichtete Fläche, sondern um eine zu Vertikalen deutlich geneigte Fläche. Bevorzuge Werte für diesen Winkel liegen zwischen 40 und 50°.
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Das erste Fußbodenpaneel kann an einer weiteren Seitenkante ein drittes Halteprofil und das zweite Fußbodenpaneel an einer weiteren Seitenkante ein viertes Halteprofil aufweisen, wobei das dritte Halteprofil mit dem vierten Halteprofil zur Bildung einer vertikalen Verriegelung und einer horizontalen Verriegelung dieser Halteprofile verbunden werden kann. Das dritte Halteprofil und das vierte Halteprofil können derart beschaffen sein, dass das zweite Fußbodenpaneel mit dem ersten Fußbodenpaneel und mit einem dritten baugleichen Fußbodenpaneel durch eine einzige Schwenkbewegung gleichzeitig verbunden werden können. Die Methode des Verlegens mit einer solchen Schwenkbewegung wird auch als Folddown-Verlegetechnik bezeichnet. Alternativ ist es möglich, dass die Fußbodenpaneele an allen Seitenkanten mit einer vertikal gerichteten Abwärtsbewegung verbunden werden können.
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Das erste Fußbodenpaneel weist vorzugsweise eine rechteckige Grundform auf, wobei das erste Halteprofil und das zweite Halteprofil an sich gegenüberliegenden kurzen Seitenkanten angeordnet sein können, während das dritte Halteprofil und das vierte Halteprofil an sich gegenüberliegenden langen Seitenkanten angeordnet sein können. Eine Länge der langen Seitenkanten kann 50 cm bis 2,40 m betragen. Eine Länge der kurzen Seitenkanten kann Werte zwischen 10 und 40 cm annehmen.
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Das erste Halteprofil und das zweite Halteprofil können in einer Kernschicht des ersten Fußbodenpaneels eingeformt sein. Die Kernschicht kann aus holzbasierten Materialien wie MDF oder HDF oder auch aus Kunststoff wie PU oder PVC sein. Der Kunststoff kann mit mineralischen Füllstoffen wie Kreide gefüllt sein. Oberhalb der Kernschicht kann einer Dekorschicht vorgesehen sein, die ein Dekorpapier oder eine Dekorfolie umfassen kann. Bei der Dekorschicht kann es sich auch lediglich um einen digitalen Druck handeln, der auf die Kernschicht aufgebracht wird.
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Die Dekorschicht kann eine oder mehrere Verschleißschichten umfassen, die die Dekorfolie, das Dekorpapier oder den Dekordruck schützen. Unterhalb der Kernschicht können ein Gegenzug und/oder eine Schalldämmschicht vorgesehen sein. Es ist auch denkbar, dass zwischen Dekorschicht und Kernschicht eine weiche oder elastische Schicht zur (weiteren) Schalldämmung vorgesehen ist.
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Der Clip kann aus Kunststoff sein, der sich durch ein Extrusionsverfahren herstellen lässt. Als bevorzugte Kunststoff seien Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymere (ABS) genannt.
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Anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels soll die Erfindung näher erläutert werden. Es zeigen:
- 1 ein erstes Halteprofil und ein zweites Halteprofil im verbundenen Zustand mit einem separaten Clip; und
- 2 den Clip der 1 in einem unbelasteten Zustand (2A und 2B).
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1 zeigt einen Ausschnitt eines ersten Fußbodenpaneels, das mit 1 bezeichnet wird. An einer Seitenkante weist das erste Fußbodenpaneel 1 ein erstes Halteprofil 10 auf. Das erste Halteprofil 10 ist verbunden mit einem zweiten Halteprofil 30 eines zweiten Fußbodenpaneels 3, das ebenfalls nur im Ausschnitt dargestellt ist.
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Das erste Halteprofil 10 weist eine untere Lippe 11 und einen sich daran anschließenden, nach oben stehenden Absatz 12 auf, der eine in etwa vertikal verlaufende Verriegelungsfläche 13 ausbildet. In einer Clipnut 14 ist ein separater Clip oder ein separates Verriegelungselement 50 eingesetzt, der bzw. das einen Horizontalschenkel 51, einen Vertikalschenkel 52 und eine Rastlasche 53 aufweist. Die Rastlasche 53 setzt an einem oberen Ende 54 des Vertikalschenkels 52 an. Das obere Ende 54 des Vertikalschenkels 52 liegt an einer oberen Begrenzungswand 15 der Clipnut 14 an. Die Begrenzungswand 15 verläuft hier horizontal, also parallel zur Verlegeebene E. In der Verlegeebene E liegen eine obere Außenfläche 1a des erstens Fußbodenpaneels 1 und eine obere Außenfläche 3a des zweiten Fußbodenelements 3.
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Die Clipnut 14 weist eine untere Begrenzungswand 16 auf, an der sich der Horizontalschenkel 51 abstützt. Dabei stützt sich der Horizontalschenkel 51 mit einem äußeren Ende 55 an der unteren Begrenzungswand 16 ab. Der vertikale Abstand zwischen der oberen Begrenzungswand 15 und der unteren Begrenzungswand 16 der Clipnut 14 ist so bemessen, dass der Horizontalschenkel 51, wenn der Clip 50 in die Clipnut eingesetzt wird, verformt wird. Aufgrund der Elastizität des Materials, aus dem der Clip 50 ist, wird somit in dem Horizontalschenkel 51 eine Spannkraft erzeugt, durch die der Vertikalschenkel 52 und die Rastlasche 53 nach oben gegen die obere Begrenzungswand 15 gedrückt werden. Der verformte Horizontalschenkel 51 wirkt somit wie eine Druckfeder, die von unten gegen den Vertikalschenkel 52 drückt. Aufgrund des elastisch verformten Horizontalschenkels 51 ist die Position des Vertikalschenkels 52 und die Position der Rastlasche 53 innerhalb der Clipnut 14 und somit die Position der Rastlasche 53 relativ zum ersten Halteelement 10 genau festgelegt. Unabhängig davon, dass aufgrund von Fertigungstoleranzen der Abstand zwischen der oberen Begrenzungswand 15 und der unteren Begrenzungswand 14 leicht variieren kann und unabhängig davon, dass auch die Maße des Clips 50 fertigungsbedingt leicht variieren können, liegen das obere Ende 54 und die Rastlasche 53 immer mit einer gewissen Vorspannung an der oberen Begrenzung von 15 der Clipnut 14 an.
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In horizontaler Richtung liegt das äußere Ende 55 des Horizontalschenkels 51 an einer äußeren Begrenzungswand 17 der Clipnut 14 an. Die äußere Begrenzungswand 17 nimmt dabei horizontal wirkende Kräfte auf, die von dem eingesetzten Clip 50 auf das erste Halteprofil 10 wirken. Am oberen Ende 54 des Vertikalschenkels 52 ist ein Krallelement 56 vorgesehen, das verhindert, dass das obere Ende 54 des Vertikalschenkels 52 und die Rastlasche 53 seitlich aus der Clipnut 14 rutscht.
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Zwischen einer Unterseite des Horizontalschenkels 51 und der unteren Begrenzungswand 16 der Clipnut ergibt sich ein Freiraum 18, der sich durchgehend von dem äußeren Ende 55 des Horizontalschenkels 51 bis zu dem Vertikalschenkel 52 erstreckt. Eine Höhe dieses Freiraums 18 steigt beginnend bei 0 im Bereich des äußeren Endes 55 in Richtung des Vertikalschenkels 52 kontinuierlich an. Der Freiraum 18 verdeutlicht, dass der Horizontalschenkel 51 allein mit seinem äußeren Ende 55 an der unteren Begrenzungswand 16 anliegt.
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Des weiteren weist die Clipnut 14 eine innere Begrenzungswand 19 an, an der der Vertikalschenkel 52 seitlich anliegt. Auch in horizontaler Richtung wird somit der Horizontalschenkel 51 als eine Druckfeder, durch die der Vertikalschenkel 52 seitlich gegen die innere Begrenzungswand 19 gedrückt wird. Der Horizontalschenkel 51 oder genauer gesagt dessen Verformung im eingesetzten Zustand des Clips 50 in der Clipnut 14 sorgt dafür, dass die Position des Vertikalschenkels 52 mit der Rastlasche 53 sowohl in vertikaler Richtung als auch in horizontaler Richtung bezogen auf die äußere Begrenzungswand 53 und die innere Begrenzungswand 19 der Clipnut 14 genau festgelegt sind.
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Das zweite Halteprofil 30 des zweiten Fußbodenpaneels 3 umfasst ein nach unten gerichtetes Hakenelement 31, in das eine Verriegelungsnut 32 mit einer Anlagefläche 33 die Rastlasche 53 eingeformt ist. Ein Neigungswinkel dieser Anlagefläche 53 zur Verlegeebene E beträgt liegt hier in einem Bereich von 42 bis 48°.
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Das zweite Halteprofil 30 bildet zudem eine in etwa vertikal verlaufende Verriegelungsfläche 34 die an der Verriegelungsfläche 13 des ersten Halteprofils 10 anliegt. Durch das Zusammenwirken der Verriegelungsflächen 34 und 13 sind die Halteprofile 10, 30 und somit die Fußbodenpaneele 1, 3 in horizontaler Richtung miteinander verriegelt. Das Zusammenwirken von der Anlagefläche 33 des zweiten Halteprofils 30 und der Rastlasche 53 sorgt für eine vertikale Verriegelung der Halteprofile 10, 30 bzw. der Fußbodenpaneele 1, 3.
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Es wird darauf hingewiesen, dass das horizontale Verriegeln der Halteprofile 10, 30 bedingt durch die Verriegelungsflächen 13, 34 von dem Clip 50 und seiner Positionierung in der Clipnut 14 entkoppelt sind. So ist die äußere Begrenzungswand 17 von der Verriegelungsfläche 13 in horizontaler Richtung beabstandet. Die Verriegelungsfläche 34 liegt unmittelbar an der Verriegelungsfläche 13 an, ohne dass dabei Teile des Clips 50 zwischen diesen Verriegelungsflächen 13, 34 angeordnet sind.
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Zum Verbinden der Halteprofile
10,
30 wird zunächst das erste Fußbodenpaneel
1 verlegt, sodass es mit seiner oberen Außenfläche
1a in der Verlegeebene
E liegt. Das zweite Fußbodenpaneel
3 wird dann so positioniert, dass das zweite Halteprofil
30 genau oberhalb des ersten Halteprofils
10 angeordnet ist. Das zweite Fußbodenpaneel
3 mit dem zweiten Halteprofil
30 wird dann vertikal nach unten bewegt, wobei dann eine untere äußere Ecke
35 des zweiten Halteprofils
30, die im hier gezeigten Ausführung Beispiel ein Fase aufweist, gegen die Rastlasche
53 drückt. Dadurch wird die Rastlasche
53 in Richtung des Vertikalschenkels
52 geschwenkt, so dass das Hakenelement
31 an der Rastlasche
53 vorbei weiter nach unten geführt werden kann. Am Ende der Abwärtsbewegung des zweiten Fußbodenpaneels
3 schnappt die Rastlasche
53 in die Verriegelungsnut
32 und kommt zur Anlage an der Verriegelungsfläche
33. Bei der nach unten gerichteten Vertikalbewegung des zweiten Fußbodenpaneels
3a kann es sich um eine lineare Abwärtsbewegung oder auch um eine Schwenkbewegung handeln, bei der die Halteprofile
10,
30 wie die zwei Klinken einer Schere scherenartig aufeinander zu bewegt werden. Letztere Verbindungsart der Halteprofile
10,
30 ist bei der Folddown-Verlegetechnik gegeben, die beispielsweise aus der
WO 01/75247 A1 bekannt ist.
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Das erste Halteprofil 10 ist in eine Kernschicht 1b des ersten Fußbodenpaneels beispielsweise durch Fräsen eingeformt. In das Material der Kernschicht (beispielsweise MDF, HDF, Kunststoff wie PU oder PVC, WPC etc.) schneidet sich das oben beschriebene Krallelement 56 ein. Oberhalb der Kernschicht 1b ist rein schematisch eine Dekorschicht 1c dargestellt, die wiederum aus verschiedenen Schichten wie Dekorfolie/Dekorpapier, Nutz- oder Verschleißschicht etc. bestehen kann. Unterhalb der Kernschicht 1b ist - ebenfalls nur angedeutet - eine Rückenschicht 1d angeordnet, die einlagig oder mehrlagig sein kann. Die Rückenschicht 1d kann als Gegenzug für die Dekorschicht 1c und/oder als Dämmschicht fungieren. Das zweite Fußbodenpaneel weist den gleichen Schichtaufbau wie das erste Fußbodenpaneel auf (siehe Schichten 3c, 3b und 3d).
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Die 2A und 2B zeigen den Clip 50 in Alleinstellung und in einem nicht verformten Zustand. In Zusammenschau mit der 1 ist zu erkennen, dass im nicht verformten Zustand ein Winkel 57 zwischen dem Vertikalschenkel 52 und dem Horizontalschenkel 51 größer ist als im Zustand, in dem der Clip 50 in der Clipnut 14 eingespannt ist. 2B zeigt als strichpunktierte Linie die Mittelachse 58 des nicht-verformten Horizontalschenkels 51 und ebenfalls als strichpunktierte Linie die Mittelachse 59 des verformten oder gebogenen Horizontalschenkels 51. Daraus wird deutlich, dass der Horizontalschenkel 51 sich wie ein Kragbalken verhält, der an seinem äußeren Ende mit einer Kraft beaufschlagt wird und sich entsprechend verformt. Im eingespannten Zustand des Clips 50 in der Clipnut 14 ist der Horizontalschenkel 51 somit nicht mehr geradlinig wie im unbelasteten Zustand, sondern gebogen. Insofern ist die Darstellung des Horizontalschenkels 51 in 1 als geradlinig verlaufender Schenkel nur schematisch zu verstehen. Vielmehr ist der Horizontalschenkel 51 aufgrund der auf ihn wirkenden Kräfte gebogen, so wie dies durch die gebogene Mittellinie 59 in 2B angedeutet ist.
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In 2A sind die Rastlasche 53 und der Horizontalschenkel 51 jeweils durch eine Schraffur hinterlegt. Wie oben bereits ausgeführt, wird beim Zusammenfügen der Halteprofile 10, 30 die Rastlasche 53 zunächst in Richtung des Vertikalschenkels 52 geschwenkt, um dann wieder zurück zu schnappen, um in die Verriegelungsposition zu gelangen. Bei diesem Verschwenken der Rastlasche 53 in Richtung des Vertikalschenkels 52 wird hauptsächlich das obere Ende 54 des Vertikalschenkels 52 verformt. Diese elastische Verformung des oberen Endes 54 bewirkt, dass die Rastlasche 53 in die Verriegelungsnut 32 zurückschnappt. Aufgrund ihrer vergleichsweise großen Dicke wird die Rastlasche 53 nicht oder kaum verformt. Vielmehr ist diese so auszulegen, dass sie die Aufgabe der vertikalen Verriegelung erfüllt und sich nicht verformt und einknickt, wenn im verbundenen Zustand der Halteprofile 10, 30 die Anlagefläche 33 von unten gegen die Rastlasche 53 drückt.
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Aus 2A gehen auch die Länge L1 für den Horizontalschenkel 51 und die Länge L2 für den Vertikalschenkel 52 hervor. In einem Ausführungsbeispiel liegt die Länge L1 in einem Bereich von 3,5 bis 3,9 mm, die Länge L2 liegt in einem Bereich von 2,9 bis 3,3 mm. Vorzugsweise liegt das Verhältnis L1/L2 zwischen 1 und 1,1.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- erstes Paneel
- 1a
- obere Außenfläche
- 1b
- Kernschicht
- 1c
- Dekorschicht
- 1d
- Rückenschicht
- 3
- zweites Fußbodenpaneel
- 3a
- oberer Außenfläche
- 3b
- Kernschicht
- 3c
- Dekorschicht
- 3d
- Rückenschicht
- 10
- erstes Halteelement
- 11
- untere Lippe
- 12
- Absatz
- 13
- Verriegelungsfläche
- 14
- Clipnut
- 15
- obere Begrenzungswand
- 16
- äußere Begrenzungswand
- 18
- Freiraum
- 19
- innere Begrenzungswand
- 30
- zweites Halteprofil
- 31
- Hakenelements
- 32
- Verriegelungsnut
- 33
- Anlagefläche
- 34
- Verriegelungsfläche
- 35
- äußere untere Spitze
- 50
- Clip
- 51
- Horizontalschenkel
- 52
- Vertikalschenkel
- 53
- Rastlasche
- 54
- oberes Ende
- 55
- äußeres Ende
- 56
- Krallelement/Widerhaken
- 57
- Winkel
- 58
- geradlinige Mittellinie
- 59
- gebogene Mittellinie
- E
- Verlegeebene
- L1
- Länge des Horizontalschenkels 51
- L2
- Länge des Vertikalschenkels 53
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 1159497 B1 [0002, 0003]
- US 2007/0006543 A1 [0004]
- DE 202007000310 U1 [0005]
- WO 0175247 A1 [0039]