-
Die
Erfindung betrifft ein Set von Paneelen, insbesondere von Fußbodenpaneelen,
umfassend ein erstes Paneel mit einer Seitenkante, an der ein erstes
Halteprofil angeordnet ist und wenigstens ein zweites Paneel mit
einer Seitenkante, an der ein zweites Halteprofil angeordnet ist,
das mit dem ersten Halteprofil verbindbar ist.
-
WO 2007/008139 A1 beschreibt
ein Set von Paneelen, die im verbundenen und verlegten Zustand der
Paneele entlang der Seitenkanten durch die Halteprofile formschlüssig
in einer Richtung parallel zu einer Verlegeebene und in einer Richtung senkrecht
zur Verlegeebene verbunden sind. Dem ersten Halteprofil ist dabei
ein separates Verriegelungselement zugeordnet, das beim Verbinden
der Halteprofile automatisch von einer Montagestellung in eine Verriegelungsstellung übergeht.
Das Verriegelungselement sorgt dabei für den Formschluss
in Richtung senkrecht zur Verlegeebene, indem ein Verriegelungsvorsprung
des Verriegelungselementes in eine Verriegelungsvertiefung greift,
welche an dem zweiten Halteprofil vorgesehen ist.
-
Beim
Verbinden der Halteprofile, wie in
WO 2007/008139 A1 beschrieben,
wird das separate Verriegelungselement elastisch verformt. Bedingt
durch die elastische Verformung wird der Verriegelungsvorsprung
während des Verbindens der Halteprofile gegen eine Fläche
des zweiten Halteprofils gedrückt, bis der Verriegelungsvorsprung
letztlich in die Verriegelungsnut eingreift. Der Druck, der durch
den Verriegelungsvorsprung auf das zweite Halteprofil wirkt, bewirkt
ein Auseinanderdrücken der Halteprofile in horizontaler
Richtung, was das Verbinden der Halteprofile schwierig gestaltet.
-
Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Set von Paneelen
mit Halteprofilen bereitzustellen, die sich einfach verbinden lassen.
-
Die
der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird mit der Merkmalskombination
gemäß Patentanspruch 1 gelöst. Bevorzugte
Ausführungsbeispiele können den Unteransprüchen
entnommen werden.
-
Das
Set von Paneelen gemäß der Erfindung zeichnet
sich dadurch aus, dass das erste Halteprofil und/oder das Verriegelungselement
vorzugsweise Verzögerungsmittel aufweist, die beim Übergang
der Montagestellung in die Verriegelungsstellung eine Bewegung eines
Verriegelungsvorsprungs derart hemmen, behindern oder anderweitig
verzögern, dass im Verriegelungselement beim Verbinden
der Halteprofile eine Verformungsspannung aufgebaut werden kann,
ohne dass sich dabei der Verriegelungsvorsprung an einer Fläche
des zweiten Halteprofils abstützt oder dieses berührt.
Das Vorhandensein der Verzögerungsmittel kann sicherstellen, dass
zumindest in einer ersten Phase der Verbindung der Halteprofile
keine Kraft wirkt, die die Halteprofile auseinanderdrückt.
-
In
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel üben die
Verzögerungsmittel eine Kraft auf den Verriegelungsvorsprung
aus, die 10 N, üblicherweise 20 N und bevorzugt 30 N pro
laufender Meter in Richtung einer Längserstreckung des
Verriegelungselements übersteigt. Unter der Annahme, dass
die Kraft auf den Verriegelungsvorsprung 20 N beträgt und sich
das Verriegelungselement vollständig entlang einer Seitenkante
mit beispielsweise einer Länge von 20 cm erstreckt, würde
es eine Kraft von 4 N erfordern, um die Haltekraft der Verzögerungsmittel
zu überwinden, so dass der Verriegelungsvorsprung nicht
mehr in der anfänglichen Position verbleibt, in der er
sich in Montagestellung des Verriegelungselementes befindet. In
der anfänglichen Position berührt der Verriegelungsvorsprung
keine Fläche und keinen Punkt des zweiten Halteprofils,
wenn die beiden Halteprofile ineinander gesetzt werden.
-
Die
Verzögerungsmittel können eine Kraft auf den Verriegelungsvorsprung
ausüben, die 50 N pro laufender Meter oder gar 100 N pro
laufender Meter übersteigt. In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
beträgt die Kraft der Verzögerungsmittel sogar mehr
als 150 N pro laufender Meter.
-
Die
Verzögerungsmittel können eine Presspassung umfassen,
die sich zwischen dem Verriegelungselement und dem ersten Halteprofil
einstellt, wenn sich das Verriegelungselement in der Montagestellung
befindet. Das Verriegelungselement kann sich dabei fest in einer
Haltenut des ersten Halteprofils befinden, wodurch die Lage des
Verriegelungsvorsprungs fixiert ist, gleichwohl zumindest ein Teilbereich
des Verriegelungselementes beim Verbinden der Halteprofile elastisch
verformt werden kann. Durch die elastische Verformung des Teilbereiches wird
in das Verriegelungselement eine Verformungsspannung eingeleitet. Übersteigt
die Verformungsspannung einen gewissen Wert (der durch die Materialeigenschaften
des Verriegelungselements bestimmt ist), kann die Presspassung das
Verriegelungselement nicht mehr in der Haltenut halten. Daraus resultiert
in eine Bewegung des Verriegelungsvorsprungs in Richtung der Verriegelungsnut
des zweiten Halteprofils. Somit handelt es sich zwischen ersten
Halteprofil und Verriegelungselement um eine kraftschlüssige
Verbindung.
-
Alternativ
oder zusätzlich können die Verzögerungsmittel
Klebstoff oder dergleichen umfassen. Über die Auswahl des
Klebstoffs und die Fläche, auf die der Klebstoff wirkt,
kann die Kraft der Verzögerungsmittel eingestellt werden,
mit der der Verriegelungsvorsprung in seiner anfänglichen
Stellung gehalten wird.
-
Darüber
hinaus können die Verzögerungsmittel auch reibungserhöhende
Mittel oder magnetische Mittel umfassen, durch die eine Kraft auf
den Verriegelungsvorsprung ausgeübt wird, um diesen zumindest
für eine Anfangsphase der Verbindung der Halteprofile in
seiner anfänglichen Position zu halten.
-
In
weiteren Ausführungen können die Verzögerungsmittel
eine Dichtmasse oder ein Klebstoff oder jedes andere geeignete Material
sein, um das Verriegelungselement in seiner Ursprungsposition zu halten
bis die Montage abgeschlossen ist. Zum Beispiel kann ein leicht-klebender
Klebstoff, Leim oder auch eine Klettstruktur das Verriegelungselement
an seinem Platz halten.
-
In
bevorzugten Ausführungen kann das Verriegelungselement
einstückig geformt sein. Beispielsweise kann das Verriegelungselement
aus thermoplastischem Kunststoff oder duraplastischem Kunststoff
sein. Das Verriegelungselement kann extrudiert oder ein Spritzgussteil
sein. Des Weiteren kann das Verriegelungselement auch aus Metall,
wie beispielsweise Aluminium, Stahl oder Kupfer hergestellt sein.
Andere geeignete Materialien sind zellulosehaltige Materialien,
beispielsweise Faserstoffplatte oder andere verformbare auf Holz
basierende Produkte, natürlicher und synthetischer Gummi,
Kunststoff, beispielsweise Polyolefine, oder beliebiges anderes
elastomerisches Material. Das Material des Verriegelungselements
kann auch eine Materialkombination sein, beispielsweise entweder
in einzelnen Bereichen, beispielsweise in Schichten oder als Gemisch,
oder als eine homogene Masse.
-
Auch
ist es möglich, dass ein Verriegelungselement aus mehreren
Teilen geformt ist, die aus gleichen oder verschiedenen Materialien
hergestellt sind. Beispielsweise könnte ein Teil des Verriegelungselementes,
welches den Verzögerungsmitteln zugeordnet ist, aus einem
weichen Kunststoff oder aus Gummi sein, welches in eine Haltenut
des ersten Halteprofils eingepresst ist. Ein anderer Teil des Verriegelungselementes,
beispielsweise ein Verriegelungsvorsprung, kann aus einem härteren
Material geformt sein, da er in Verbindung mit der Verriegelungsnut
des zweiten Halteprofils für einen formstabilen Formschluss
zwischen den Halteprofilen sorgen muss.
-
Das
Verriegelungselement kann einen Schenkel aufweisen, gegen den das
zweite Halteprofil beim Verbinden der Halteprofile im Wesentlichen
in eine Richtung senkrecht zur Verlegeebene drückt. Durch
den Schenkel kann dann die Verformungsspannung in das Verriegelungselement
eingeleitet werden. Dadurch, dass das zweite Halteprofil senkrecht
zur Verlegeebene auf den Schenkel drückt, wirkt eine Reaktionskraft
auf das Halteprofil, die nicht zu einem Auseinanderdrücken
der Halteprofile in einer Richtung parallel zur Verlegeebene führt.
-
In
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel weist das erste Halteprofil
ein nach oben gerichtetes Hakenelement auf und das zweite Halteprofil
weist ein nach unten gerichtetes Hakenelement auf, wobei die Hakenelemente
im verbundenen Zustand für den Formschluss in Richtung
parallel zur Verlegeebene sorgen. Die Hakenelemente können
dabei vorzugsweise einstückig zu einem Kern des jeweiligen
Paneels ausgebildet sein. Der Kern kann dabei aus Holz, aus MDF
oder HDF, Kunststoff oder einem Verbund aus Holzfasern/Holzpartikeln
und Kunststoff sein.
-
Geeignete
Kernwerkstoffe umfassen unter anderem auch Holz, Faserstoffplattenmaterial,
wie High Density Fiberboard (HDF) oder Medium Density Fiberboard
(MDF), Polymere (duroplastisch und thermoplastisch, und in einer
massiven, folienartigen- oder gerippten Form), Flachsplatten, Gestein
(beispielsweise Keramik, Marmor, Schiefer), Karton, Beton, Gips,
HDF verstärkter Gips, Sperrholz, OSB (oriented strand board).
Kerne können aus Partikeln hergestellt werden, (einschließlich
aus einzelnen Holzteilen, wie Chips, Kringel, Flocken, Sägespäne,
Hobelspäne, Splitter, Fasern, Holzmehl, Holzwolle und/oder
Holzfasern), und anderes Baumaterial, wie Metalle (beispielsweise
Messing, Aluminium, Stahl, Kupfer, Verbundwerkstoffe oder Legierungen).
-
In
einigen Ausführungsbeispielen kann der Kern aus Schaumstoff
(entweder offenporig oder geschlossenporig), wie Polyurethan, hergestellt
sein. In weiteren Anwendungen ist der Kern aus mehreren der vorher
genannten Materialien hergestellt, entweder als heterogene Masse,
mehrlagig oder aus definierten Teilstücken. Ein beliebiges,
der vorher genannten Materialien kann auch mit antistatischen oder
antibakteriellen Eigenschaften ausgerüstet sein, wie durch
den Einschluss von Silberflocken, -puder oder -teilchen, Ruß,
Keramik, oder anderer Metalle oder Legierungen. Bevorzugte Kunststoffe
umfassen spritzbare und/oder formbare duroplastische oder thermoplastische
Kunststoffe, wobei die letzteren ungesättigigte Kohlenwasserstoffe
sehr hoher Dichte und Polyvinylchloride umfassen.
-
Typischerweise
besitzt der Kern die Form eines rechtwinkligen Prismas mit parallelen
Flächen gößerer Ausdehnung. Auf einer
oder auf beiden Flächen befindet sich üblicherweise
ein Dekor. Das Dekor, gewöhnlich als Schicht ausgebildet,
umfasst typischerweise ein Laminat, welches als eine einzelne, einheitliche,
monolithische Oberfläche gestaltet sein kann. Dieses Dekor
kann beispielsweise mit einem Laminat oder einem Papier versehen
sein, wobei das Dekor einfarbig oder gemustert sein kann, möglicherweise
imprägniert mit einem Harz, um den ästhetischen
Wert zu erhöhen oder optisch angepasst, um sich in den
Fußbodenbelag oder jedes andere Dekor in der Umgebung der
Paneelen einzufügen oder davon abzuheben. Vorzugsweise
wurde in die Dekorschicht wenigstens ein Material eingebracht, das
den Verschleißwiderstand erhöht, beispielsweise
harte Teilchen aus Silika, Aluminium, Diamant, Siliziumnitrit, Aluminiumoxid,
Siliziumkarbid und ähnliche harte Partikel, bevorzugt Partikel
die eine Mohshärte von mindestens ungefähr 6 besitzen.
Dieses Laminat kann ebenfalls mit anderen Belagarten beschichtet sei,
beispielsweise mit Folien, wie Metall-, Papier- oder thermoplastischen
Folien, Anstrichen oder einer Vielzahl anderer dekorativer Elemente,
einschließlich, aber nicht begrenzt auf, Holzfurnier, Keramik, Metall,
Vinyl oder andere dekorative Materialien.
-
Das
Dekor kann auch direkt auf den Kern (oder auf einer Grundierung
auf dem Kern), wie in der
US
6 465 046 (und anderen Dokumenten) offenbart, aufgebracht
werden, wie beispielsweise durch Drucken auf den Kern. Ein derartiges
gedrucktes Dekor kann mit einem digitalen Verfahren, wie mit konventionellen
Tintenstrahldruckern oder Laserdruckern, direkt auf das Kernmaterial
gedruckt werden. In einer Anwendung ist der Kern wahlweise mit einer
beständigen Grundierung und/oder einer Grundfarbe versehen,
auf der das dekorative Muster oder die Darstellung gedruckt oder
anderweitig erzeugt wird. Der hierbei genutzte Begriff „Muster” ist
dahingehend zu verstehen, dass das „Muster”, ein
sich, jedoch nicht zwingend, wiederholendes Element ist oder wiederholende
Elemente enthalten kann. Das „Muster” ist einfach
eine bildliche oder textliche Darstellung. Wenn das Dekor vollständig
ist, kann das digital gedruckte Dekor durch eine Nutzschicht, die
wie vorher beschrieben, vorzugsweise harte Teilchen enthält, beschichtet
werden, womit dem Dekor Verschleiß- und Verkratzungsbeständigkeit
gegeben wird. Die Nutzschicht kann in Form einer Lage Alpha-Zellulose,
die mit dem Kern verbunden ist, oder in flüssiger Form
aufgebracht werden.
-
Häufig
wird das Dekor mit einem gemusterten Papierblatt bereitgestellt.
Dabei gleicht das Muster einem natürlichen oder künstlichen
Objekt, wie Holz, Keramik, Gestein (einschließlich Marmor
und Granit) oder Fantasiemustern (beispielsweise solche, die nicht
in der Natur zu finden sind), einschließlich einem einfarbigen
oder willkürlichen Bereich.
-
Üblicherweise
besitzen die resultierenden Produkte einen Dauerhaltbarkeitswert.
Wie durch die European Producers of Laminat Flooring definiert, können
derartige Produkte einen Verschleißwiderstandswert im Bereich
von AC1 bis AC5 besitzen. Typische Verschleißwiderstände
sind > 300 Zyklen, > 400 Zyklen, > 500 Zyklen, mindestens
900 Zyklen (AC1), mindestens 1800 Zyklen (AC2), mindestens 2500
Zyklen (AC3), mindestens 4000 Zyklen (AC4) und mindestens 6500 Zyklen
(AC5) oder sogar bis zu AC6, wie im Europäischen Standard
EN 13339 (Anhang E) festgelegt. Typische Produkte gemäß der
Erfindung können Schlagfestigkeitswerte von IC1, IC2 oder
IC3, wie im Europäischen Standard EN 13339 festgelegt,
besitzen.
-
Darüber
hinaus ist es möglich ein Dekor mit einer Struktur herzustellen,
die das Muster des zu Grunde liegenden Papierblatts plastisch hervorhebt. Eine
derartige Struktur kann „in Überdeckung”,
abgesetzt von oder kontrastierend zur Abbildung des Papierblatts
erzeugt werden. Eine derartige Struktur kann durch physikalisches
Pressen, beispielsweise durch Prägen, wie in
US Application No. 10/440317 (19.05.2003),
US 7003364 und
WO 9731775 und
WO 9731776 beschrieben, oder chemisch,
wie in
US 6991830 offenbart,
hergestellt werden. Die Struktur kann vom Installateur ausgewählt
werden, um jede Struktur der angrenzenden oder eingeschlossenen Oberflächen
hervorzuheben (beispielsweise zusammenpassend oder kontrastierend).
Die Struktur kann ebenso auf dem Dekor hergestellt werden, wobei sich
die Merkmale der Struktur von einem Fußbodenelement auf
und möglicherweise vollständig über die angrenzenden
Fußbodenelemente ausdehnen, deren Struktur mit dem zu Grunde
liegenden Dekor übereinstimmen kann, jedoch nicht zwingend übereinstimmen
muss.
-
Das
bevorzugte Beispiel kann aus HDF oder MDF Material hergestellt sein
und mit DL (direkt laminat) oder HPL (high pressure laminat) auf
einer oder beiden Seiten des Kerns beschichtet sein. Die Seiten sind üblicherweise
verschieden, können aber auch gleich sein. Die Oberfläche
oder die Oberflächen sind nicht ausschließlich
auf Laminatbeschichtung begrenzt. Direkter Druck auf den Kern oder
Druck auf eine Grundierung, die auf den Kern aufgebracht wurde oder
Druck auf ein Papier, das auf dem Kern angebracht wurde, können
Möglichkeiten für andere Beschichtungen darstellen.
Ein derartiger Druck kann digital, durch direkten Transfer oder
eine andere Druckform erfolgen.
-
Die
Oberfläche oder die Oberflächen können eine
Vielzahl an Dekoren, Fantasiedarstellungen, Naturabbildungen, bildhafte
Darstellungen besitzen. Alternativ können eine oder beide
der Oberfläche oder der Oberflächen mit Folie,
Holzfurnier, Metall, Plastik, Vinyl beschichtet sein, oder sie werden
digital, mit Laser-Elektrographie bedruckt, mit Laser geätzt,
direkt oder mit UV-aushärtbarer Tinte oder mit anderen
Drucktinten im Tintenstrahlverfahren bedruckt. Vorzugsweise ist
jedoch mindestens eine Oberfläche ein Laminat und die andere
wurde aus einem der vorherigen Beispiele ausgewählt.
-
Die
Oberfläche oder die Oberflächen können in
einer vielfältiger Form strukturiert sein, um natürliche
Holzmaserung, Gestein oder Dachziegel ähnlich darzustellen.
Die Strukturbildung kann aufeinanderpassend, erhaben oder nur als
glänzend oder matte Oberfläche erfolgen. Wenn
zwei Dekore auf verschiedenen Seiten des Kerns vorhanden sind, dann können
eine oder beide, zusätzlich zur Dekorgestaltung, dieselben
oder verschiedene Strukturen oder Oberflächenqualitäten
besitzen. Die Oberfläche oder die Oberflächen
können ebenso mit einer Schutzschicht, Lack, Urethan oder
einer anderen Flüssigkeit, die harte Partikel enthalten
kann, beschichtet sein. Diese Beschichtungen können UV-aushärtbar sein
oder nicht.
-
Eine
Platte Kernmaterial aus beispielsweise HDF, MDF, Partikeln oder
anderer Zusammensetzung, Plastik, mit einem auf die Oberfläche
aufgebrachten Laminat, kann auch ein Gegenlaminat oder anderes ausgleichendes
Material auf der anderen Seite der Platte besitzen. Bei DL-Laminaten
hat das Element üblicherweise eine Größe
von 2,14 m × 2,44 m (7 × 8 feet). Die Größe
ist jedoch nicht beschränkt auf diese Maße. Bei
der HPL Fertigung werden Platten von ungefähr 1,22 m × 2,44
m (4 × 8 feet) hergestellt.
-
Obwohl
rechteckige, beispielsweise quadratische, Paneelen bevorzugt werden,
können die Paneele unabhängig davon jede reguläre
oder irreguläre geometrische Form, beispielsweise eine
achteckige, sechseckige, dreieckige, besitzen. Wenn die Paneele
alle die gleiche Form besitzen, müssen die Abmessungen
nicht gleich sein. Beispielsweise können rechwinklige Paneele
mit variierenden Längen und/oder Breiten genutzt werden.
-
In
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel lassen sich die Halteprofile
durch eine senkrecht zur Verlegeebene gerichtete Relativbewegung
verbinden. Handelt es sich um Fußbodenpaneele, so ließen sich
die Halteprofile durch eine relative Vertikalbewegung verbinden,
während die anderen Kanten der Fußbodenpaneele
durch beliebige Relativbewegung verbunden werden. Diese Vertikalbewegung
kann eine lineare Bewegung oder auch eine Schwenkbewegung um eine
Achse sein, die parallel zur Verlegebene und senkrecht zu den Seitenkanten
mit den Halteprofilen verläuft.
-
Anhand
der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele
wird die Erfindung näher erläutert. Es zeigen:
-
1 eine
Verbindung von zwei Paneelen im verbundenen Zustand; und
-
2 die
zwei Paneele der 1 im nicht verbundenen Zustand;
-
3 ein
Verriegelungselement im Querschnitt; und
-
4 das
Verriegelungselement der 3 für einen bestimmten
Längsabschnitt.
-
1 zeigt
im Ausschnitt ein erstes Paneel 10 und ein zweites Paneel 30 im
Querschnitt. Das erste Paneel 10 ist an einer Seitenkante 11 mit
dem zweiten Paneel 30 an einer Seitenkante 31 verbunden.
Die Seitenkanten 11, 31 erstrecken sich dabei senkrecht
zur Zeichenebene der 1. Bei den Paneelen 10, 30 soll
es sich um Fußbodenpaneele handeln, wobei eine Verlegebene
E sich in der allgemeinen Horizontalen erstreckt.
-
Im
Gegensatz zu 1 zeigt 2 die Paneele 10, 30 in
einem nicht verbundenen Zustand. Durch relatives Herabführen
des Paneels 30 aus der in 2 dargestellten
Stellung lässt sich die Verbindung gemäß 1 herstellen.
-
Wie
der bevorzugten Ausführung in 1 zu entnehmen
ist, ist an der Seitenkante 11 des ersten Paneels 10 ein
erstes Halteprofil 12 angeordnet, das ein nach oben gerichtetes
Hakenelement 13 aufweist. Das Halteprofil 12 ist
mit einem Halteprofil 32 des zweiten Paneels 30 verbunden.
Das zweite Halteprofil weist ein nach unten gerichtetes Hakenelement 33 auf.
Das Hakenelement 13 greift in eine Hakennut 34 und
liegt mit einer im Wesentlichen vertikalen oder leicht zur Vertikalen
geneigten Passfläche 14 an einer korrespondierenden
Passfläche 35 des Hakenelements des zweiten Paneels
an. Die Hakenelemente 13, 33 bzw. die aneinander
anliegenden Passflächen 14, 35 helfen
für eine formschlüssige Verbindung der Paneele 10, 30 in
einer Richtung D1 parallel zur Verlegeebene E zu sorgen.
-
Dem
ersten Halteprofil 12 ist ein separates Verriegelungselement 50 zugeordnet.
Das Verriegelungselement 50 kann mindestens zwei unterschiedliche
Stellungen einnehmen. In einer Verriegelungsstellung, so wie sie
durch die Position des schattierten Verriegelungselements in 1 dargestellt
ist, greift das Verriegelungselement 50 in Verriegelungsstellung
mit einem Verriegelungsvorsprung 51 in eine Verriegelungsnut 36 des
zweiten Halteprofils 20. Dabei liegt eine untere Verriegelungsfläche 52 des
Verriegelungsvorsprungs 50 an einer unteren Nutwand 37 der
Verriegelungsnut 36 an. Das Zusammenwirken von Verriegelungsvorsprung 51 sowie
der Verriegelungsnut 36 sorgen für einen Formschluss
zwischen den Paneelen 10, 30 in vertikaler Richtung
D2 senkrecht zur Verlegeebene E.
-
Des
Weiteren kann das Verriegelungselement 50 eine Montagestellung
einnehmen, die durch die gestrichelte Linie in 1 dargestellt
ist. In dieser Montagestellung geht der Verriegelungsvorsprung 51 nicht
oder nur leicht über eine Vertikale Ebene V (2)
hinaus, die durch die beiden angrenzenden oberen Kanten 16, 38 der
Paneele 10, 30 definiert wird. Dies bedeutet,
dass bei einer vertikalen Abwärtsbewegung des zweiten Paneels 30 in
Richtung Verlegebene, um die Halteprofile 10, 30 zu
verbinden, der Verriegelungsvorsprung 50 mit dem zweiten Halteprofil
zunächst oder abgesehen von einer Endphase der Vertikalbewegung
nicht in Kontakt kommt. Bei der vertikalen Abwärtsbewegung
des zweiten Paneels befindet sich die obere Kante 38 im
Wesentlichen ständig in der vertikalen Ebene V. Die Ebene
V ist definiert als eine vertikale Ebene, das heißt rechtwinklig
zur Ebene der oberen Oberfläche der verbundenen Paneele,
wobei sich die Ebene an den äußeren Enden der
verbunden Paneele befindet, auch wenn die oberen Kanten 16, 38 keine
derartige Ebene definieren.
-
Die
unverriegelte Stellung des Verriegelungselements 50 ist
in 2 dargestellt. Die Lage des Verriegelungselements 50 entspricht
dabei der Lage, wie in 1 durch die gestrichelte Linie
angedeutet ist.
-
Das
Verriegelungselement 50 weist vorzugsweise einen Schenkel 53 auf,
der zumindest teilweise in einer vorzugsweise horizontal verlaufenden
entsprechend ausgebildeten Nut 15 des ersten Halteprofils 10 angeordnet
ist. Befindet sich das Verriegelungselement 50 in seiner
Montagestellung (d. h. in unverriegelter) Stellung, so ist der Schen kel 53,
wenn dieser aus der Nut 15 bewegt ist, beispielsweise schräg
nach oben geneigt (siehe gestrichelte Linie 53' oder 2).
-
Schenkel 53 und
Verriegelungsvorsprung 51 werden durch einen Steg 54 und
einen Rumpfteil 55 verbunden. Der Rumpfteil 55 kann
einen in etwa rechteckigen Querschnitt (mit möglicherweise
runden Ecken) mit einer Unterseite 56, einer Rückseite 57,
einer Vorderseite 58 und einer Oberseite 59 besitzen.
Zwischen Rückseite 57 und Oberseite 59 ist üblicherweise
eine Anschrägung 60 vorgesehen.
-
Wie
dem Ausführungsbeispiel in 2 entnommen
werden kann, liegt das Verriegelungselement 50 in Montagestellung
mit dem Rumpfteil 55 in einer Haltenut 17 die
eine untere Nutwand 18 und eine obere Nutwand 19 aufweist.
Der Abstand der Nutwände 18, 19 und der
Rumpfteil 55 sind so bemessen bzw. ausgelegt, dass zwischen
Rumpfteil 55 und der Haltenut eine Presspassung gegeben
ist, durch welche der Rumpfteil 55 und damit auch der damit
fest oder im wesentlichen fest verbundene Verriegelungsvorsprung 51 kraftschlüssig
oder reibschlüssig fixiert ist.
-
An
der Oberseite 59 des Rumpfteils können Erhebungen 60 vorgesehen
sein, die zur Presspassung beitragen bzw. die Presspassung entstehen lassen.
Wie der Erhebung 60' in Montagestellung (siehe gestrichelte
Linie in 1) oder 2 zu entnehmen
ist, kommt es zu einer Überschneidung von Erhebung 60 und
oberer Nutwand 19. Das Verriegelungselement 50 mit
seinem Rumpfteil 55 kann mit Kraft in die Haltenut 17 gedrückt
werden. Die Richtung, mit der sich das Verriegelungselement in die Haltenut 17 einsetzen
lässt, entspricht der Ausrichtung der Nutwände 18, 19.
-
An
die Haltenut 17 schließt vorzugsweise eine Vertiefung 20 im
ersten Halteprofil 11 zur Aufnahme des Verriegelungsvorsprungs 51 in
Montagestellung an. Nach oben hin wird die Vertiefung begrenzt durch
eine Nutwand 21 und eine sich unter einem Winkel anschließende
Nutwand 22. Die Nutwand 22 verläuft horizontal
und dient als obere Anlage für den Verriegelungsvorsprung 51,
wenn sich das Verriegelungselement 50 in der Verriegelungsstellung
befindet.
-
1 zeigt
die Halteprofile 11, 31 im verbundenen Zustand.
In einer bevorzugten Ausführung wird zum Verbinden der
Profile 11, 31 das Paneel 30 von oben
abgesenkt, wobei die obere Kante 38 in der Ebene V verbleibt
(vgl. auch 2). Beim Absenken stößt
eine Unterseite 39 des Hakenelements 33 gegen
den nach oben abstehenden Schenkel 53 (siehe 2).
Dieser Schenkel 53 wird elastisch verformt, wenn das Paneel
weiter abgesenkt wird, da der Rumpfteil 55 fest in der
Haltenut 17 sitzt. Erst wenn der Druck von dem zweiten
Paneel 30 auf den Schenkel 53 ausgeübt
wird und letztlich der Druck auf das gesamte Verriegelungselement 50 zu
groß wird, löst sich das Rumpfteil 55 aus
der Haltenut 17. Das Verriegelungselement 50 führt
dabei eine Kippbewegung um einen Punkt aus, der durch eine obere Kante 23 einer
Nutwand 24 der Nut 15 definiert wird. Durch die
Kippbewegung schwenkt der Verriegelungsvorsprung 51 in
die Verriegelungsnut 36. Dabei kann es zu einer temporären
Verformung des Stegs 54 und/oder des Rumpfteils 55 kommen.
In einer alternativen Ausführung verformt sich das erste
Profil allein oder in Kombination mit dem Steg 54 und/oder dem
Rumpfteil 55.
-
3 zeigt
das Verriegelungselement 50 in einer leicht modifizierten
Form. Im Vergleich zum Ausführungsbeispiel der 1 und 2 weist
der Verriegelungsvorsprung 51 eine abgerundete Spitze 61 auf.
Aus 4, die eine Ansicht entlang der Linie A-A der 3 darstellt,
wird deutlich, dass an der Oberseite 59 des Rumpfteils 55 eine
Erhebung 60 angeordnet ist, die sich nicht in voller Länge
in Längsrichtung des Verriegelungselements 50 erstreckt.
Es können mehrere Erhebungen 60 vorgesehen sein, die
einen Abstand zueinander von beispielsweise 2, 4 oder 6 cm aufweisen. Über
die Anzahl der Erhebungen 60 und deren Gestalt lässt
sich das Maß der Presspassung und damit auch die Haltekraft
zwischen Haltenut 17 und Rumpfteil 55 einstellen.
Die Erhebungen 60 können auch durch einen durchgehenden
Steg ersetzt werden.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - WO 2007/008139
A1 [0002, 0003]
- - US 6465046 [0020]
- - US 10/440317 [0023]
- - US 7003364 [0023]
- - WO 9731775 [0023]
- - WO 9731776 [0023]
- - US 6991830 [0023]
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- - Standard EN
13339 [0022]
- - Standard EN 13339 [0022]