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Die
Erfindung betrifft ein Plattenstelzlager gemäß dem Oberbegriff von Anspruch
1.
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Mit
Plattenstelzlagern werden beim Verlegen von Terrassen- und Balkonplatten
o.dgl. die Eck- und Kreuzungspunkte der Platten abgestützt und
vorzugsweise zugleich offene Fugen definiert, durch die von Niederschlägen herrührendes
Wasser abfließen kann.
EP 1 566 503 A2 beschreibt
eine Konstruktion, die aus mehreren Scheiben ein solches Stützelement bildet.
Auf der Bodenscheibe dieses Systems sind zylindrische Stützkörper angebracht.
Eine Zerteilung der Scheiben in einzelne Kreissegmente ist nicht
vorgesehen. Dadurch sind für
geometrische Anpassungen (z.B. Ecken, Kanten) besondere Ausführungen dieses
Scheibensystems vorgesehen. Ein neben der mehrteiligen Ausführung dieses
Systems weiterer Nachteil besteht darin, dass keine direkten Entwässerungskanäle unterhalb
der Fugen ausgebildet sind. Dies führt dazu, dass bei großen auftretenden
Wassermengen die Entwässerung
nicht mehr gewährleistet
ist, da sich die Freiräume
zwischen den zylindrischen Stützkörpern mit
der Zeit zusetzen können.
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Der
Lagerring aus Schrift
DE
20 34 331 A1 beschreibt ein Plattenstelzlager mit glatter
Unterseite. Die bei Kieslagerungen keine ausreichende Verzahnung
liefert. Dies führt
zu Verlegeungenauigkeiten. Die kleinen Entwässerungsrinnen an der Bauteilunterseite
sind für
große
Niederschlagsmengen nicht ausreichend. Durch die einseitige Ausführung von Sollbruchkanten
ist ein Doppelknick zur Zerteilung des Bauteils nicht durchführbar.
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Ziel
der Erfindung ist es ein verbessertes Plattenstelzlager zu schaffen,
das auch im unbefestigten Untergrund (z.B. Kiesbettung) eine ausreichende
Lagesicherung der zu verlegenden Platten bei gleichzeitig hoher
Entwässerungsleistung
garantiert. Das neuartige Plattenstelzlager soll dabei einfach aufgebaut
und kostengünstig
herstellbar sein. Die Handhabung und die Anpassungsfähigkeit
an vorgegebene Geometrien soll das Verlegen von Platten effizient,
effektiv und mit reproduzierbarer Qualität ermöglichen.
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Hauptmerkmale
der Erfindung sind im Anspruch 1 angegeben. Ausgestaltungen sind
Gegenstand der Ansprüche
2 bis 8.
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Bei
einem Plattenstelzlager sieht die Erfindung laut Anspruch 1 vor:
Eine einteilige ringförmige Scheibe
ist an ihrer Oberseite mit senkrecht zueinander stehenden Rippen
versehen, die fugendefinierende Anschläge bilden, im Zentrum der Scheibe
ist eine kreisrunde Aussparung vorhanden, die Unterseite der Scheibe
ist mit einer Vielzahl von Stützkörpern versehen,
neben den Rippen sind parallel verlaufende Sollbruchstellen angeordnet,
die Sollbruchstellen erstrecken sich zwischen den Stützkörpern hindurch.
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Durch
den einteiligen Aufbau wird eine kostengünstige Produktion ermöglicht.
Durch die einfache Geometrie des Bauteils wird das Verlegen der Platten
effizienter und effektiver. Die fugendefinierenden Rippen sorgen
beim Verlegen der Platten für eine
gleichbleibende Fugenbreite bei exaktem Fluchten. Um Lastspitzen
im Zentrum des Bauteils abzufangen, ist eine kreisrunde Aussparung
vorgesehen; dadurch verteilen sich die durch die Platten hervorgerufenen
Spannungen im Plattenstelzlager gleichmäßig, was zu einer überdurchschnittlichen
Lebensdauer führt.
Ferner dient die Aussparung zur Steigerung der Drainageleistung.
Ebenfalls wird dadurch eine nachträgliche Lagekorrektur ermöglicht.
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Die
Vielzahl der zylindrischen Stützkörper liefert
in einer weichen Bettung einen hohen Verzahnungsgrad und bei einer
harten Bettung eine ausreichende Lastverteilung. Durch die Sollbruchkanten kann
eine optimale Anpassungsfähigkeit
an verschiedene Geometrien gewährleistet
werden. Die ober- und unterseitigen Aushöhlungen verbessern die Handhabung
der Zerteilung des Lagers, da hierdurch ein beidseitiges Knicken
erst ermöglicht
wird, was zu einer schnellen Materialermüdung und damit zu einer sauberen
Bruchkante führt.
Die Sollbruchstellen erstrecken sich auf der Unterseite des Plattenstelzlagers
zwischen den Stützkörpern frei
hindurch, wodurch eine größere Knickamplitude
erreicht, und die Materialermüdung
noch einmal beschleunigt vorangetrieben wird.
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Wichtig
ist eine im Verhältnis
zu ihrem Zwischenraum vorhandene große Auflagerfläche einer Gruppe
von Stützkörpern, da
so eine Punktlagerung vermieden wird und eine Flächenlagerung erzielt werden
kann.
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Eine
verkürzte
Rippenlänge
führt zu
einer Materialeinsparung im Produktionsprozess des Plattenstelzlagers
und erleichtert die konische Fertigung dieser Rippen, durch die
eine Herauslösung
des Bauteils aus der Fertigungsform erleichtert wird.
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Durch
beidseitige Ausführung
der neben den Rippen vorhandenen Sollbruchstellen wird der Verbleib
einer Rippe am Bauteil auch nach einer eventuell notwendigen Geometrieanpassung
möglich.
Bei ebenflächiger
Anpassung der Stützkörper an
die Knickkanten ergibt sich durch die so gebildeten Kanäle eine
strömungsoptimierte
Entwässerung.
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Mindestens
vier durchgehende Entwässerungskanäle garantieren
auch nach vielen Jahren durch ihre strömungstechnisch optimierte Form
eine ausreichende Drainagekapazität. Verschmutzungen (z.B. durch
Laubreste) führen
somit nicht mehr zu Verstopfungen. Die dadurch erreiche Betriebssicherheit,
macht eine nachträgliche
Plattenaufnahme zu Revisionszwecken unwahrscheinlich. Die seitliche Begrenzung
der Kanäle
durch die begradigten Stützkörper verstärkt den
Effekt der laminaren Strömung.
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Weitere
Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus
dem Wortlaut der Ansprüche
sowie aus der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der
Zeichnungen. Es zeigen:
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1 eine
Draufsicht auf die Unterseite einer Ringscheibe
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2 eine
Axialschnittansicht entlang der Linie II-II in 1
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3 eine
Draufsicht auf die Oberseite der Ringscheibe von 1 Ein
in 1 bis 3 allgemein mit 10 bezeichnetes
Plattenstelzlager hat einen ringartigen Aufbau aus alterungs- und
witterungsbeständigem
Material wie zum Beispiel Hart-PVC (Polyvinylchlorid).
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Auf
seiner Unterseite 20 hat das Lager eine Vielzahl flacher
Stützkörper 12,13 in
Form von säulenartigen
Scheibenfüßen, zwischen
denen freie Zwischenräume 14 vorhanden
sind. In einer rechtwinkligen Anordnung zueinander verlaufen vier
große
Kanäle 16 zur
Verbesserung der Drainageleistung, insbesondere zur gezielten Abführung von
Regenwasser. Die Kanäle 16 sind
bevorzugt gerade ausgeführt. Die
Stützkörper 12,
die in die Kanäle 16 hineinragen, sind
an den geraden Verlauf angepasst und bilden so Segmentkörper 13.
Die ebenen Seitenwände 15 der Segmentkörper 13 führen zu
einer strömungstechnischen
Verbesserung. Neben den Kanälen 16 befinden
sich zu jeder Seite Sollbruchstellen 18 in Form von linearen
Aushöhlungen.
Dies bietet den Vorteil, dass bei der Knickausübung der Bewegungsablauf nicht
durch die Stützkörper 12 eingeschränkt wird.
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Zweckmäßigerweise
sind die säulenartigen Stützkörper 12, 13 auf
mindestens drei Radien um den gedachten Mittelpunkt 24 der
Ringscheibe verteilt angeordnet. Dabei können ihre Größen variieren. Das
Verhältnis
des Innenradius zum Außenradius der
Ringscheibe kann etwa 1:5 betragen.
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Die
Oberseite 30 der Ringscheibe 10 weist eine glatte
Oberfläche
auf. Diese trägt
vier rechtwinklig zueinander angeordnete Rippen 32, die
jeweils zentrisch zu den Kanälen
der Ringunterseite verlaufen. Ihre Länge ist auf ca. ein Drittel
des Außenringradius
verkürzt,
um Materialkosten zu sparen, da bereits diese Länge zur Stabilisierung und
Ausrichtung von Platten ausreicht. Die Rippen 32 selbst
sind konisch ausgebildet, um ein leichtes Lösen aus dem Werkzeug zu ermöglichen.
Die parallel zu den Rippen 32 verlaufenden Sollbruchstellen 18 bilden Knickkanten,
die auf der Oberseite 30 deckungsgleich zur Unterseite
ausgeführt
sind. Die oberseitigen Aushöhlungen 18 entsprechen
dabei in Form, Lage und Größe den unterseitigen.
Die Dicke der Ringscheibe 22 beträgt durch die deckungsgleiche Ausführung der
Aushöhlungen
beispielsweise die Hälfte
der normalen Plattendicke.
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Die
Erfindung ist nicht auf eine der vorbeschriebenen Ausführungsformen
beschränkt,
sondern in vielfältiger
Weise abwandelbar.
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Man
erkennt, dass ein Plattenstelzlager in Form einer einteiligen Ringscheibe
an seiner Oberseite mit senkrechten Rippen versehen ist, die fugendefinierende
Anschläge
bilden. Im Zentrum der Scheibe ist eine kreisrunde Aussparung vorhanden und
die Unterseite weist eine Vielzahl von z.B. zylindrischen Stützkörpern auf.
Neben den Rippen verlaufen Sollbruchstellen in Form von linearen
Aushöhlungen,
die sich frei zwischen den Stützkörpern hindurch erstrecken.
Die Auflagerfläche
zumindest einer Gruppe von Stützkörpern ist
größer als
ihre Zwischenraumfläche.
Die radiale Länge der
Rippen ist kleiner als die Ringbreite. Je Rippe können zwei
Sollbruchstellen als Knickkanten gestaltet sein, z.B. durch je eine
Aushöhlung
auf der Unter- und Oberseite der Ringscheibe. Im Bereich der Knickkanten
sind die Stützkörper bevorzugt
angeflacht. Zur Entwässerung von
der Scheibenmitte zur Außenseite
können,
vorzugsweise im Bereich der Sollbruchkanten, vier durchgehende Kanäle vorhanden
sein, die insbesondere von einseitig abgeflachten Stützkörpern begrenzt
sind.
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Sämtliche
aus den Ansprüchen,
der Beschreibung und der Zeichnung hervorgehenden Merkmale und Vorteile,
einschließlich
konstruktiver Einzelheiten und räumlicher
Anordnungen, können sowohl
für sich
als auch in den verschiedensten Kombinationen erfindungswesentlich
sein.
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- 10
- Plattenstelzlager
- 12
- Stützkörper
- 13
- Segmentkörper
- 14
- Zwischenräume
- 15
- Seitenwände
- 16
- Kanäle
- 18
- Sollbruchstellen
- 20
- Unterseite
- 22
- Dicke
der Ringscheibe
- 24
- Mittelpunkt
- 30
- Oberseite
- 32
- Rippen