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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die Erfindung betrifft allgemein eine Vorrichtung zum Renovieren eines Rohrsystems. Insbesondere betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zum Spanen der Innenfläche eines Rohrsystems, insbesondere an einem Verbindungsbereich des Rohrsystems.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Rohranordnungen, beispielsweise die Abwassersysteme von Gebäuden, werden typischerweise renoviert, indem die Rohre vollständig durch neue ersetzt werden oder die Innenflächen der bestehenden Rohre unter Verwendung von geeigneten Innenverkleidungstechniken und -materialien ausgekleidet werden.
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Wenn die Rohre des Gebäudes vollständig durch neue ersetzt werden, müssen gegebenenfalls einige Strukturen des Gebäudes zerstört werden, beispielsweise durch Abmeißeln, um die alten Rohre aus den Wänden des Gebäudes zu entfernen. Das Zerstören und Wiederaufbauen der Wandstrukturen ist kostenaufwändig, verursacht Schmutz und ist zeitaufwändig. Aufgrund der durch die Renovierungsarbeiten verursachten Geräusche und des Staubs ist es oft unmöglich, während der Renovierung in dem Gebäude zu wohnen.
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Rohrsysteme können auch durch das Beschichten ihrer Innenflächen renoviert werden. Eine solche Technik wird als Innenverkleidungstechnik bezeichnet, wobei eine Innenverkleidungshülse in das zu reparierende Abwassersystem geschoben und unter Verwendung eines geeigneten Materials, beispielsweise Epoxidharz, imprägniert wird, nach dessen Erhärtung ein durchgehendes und dichtes Rohr gebildet ist. Die Innenverkleidung ist unter anderem starr, säureresistent und umweltfreundlich. Die Dicke der Wand der Hülse beträgt je nach Durchmesser des Rohrs zwischen 2 und 4 mm und deren glatte Innenfläche gewährleistet ausgezeichnete Durchflusseigenschaften. Die Beständigkeit, Umweltsicherheit und Lebensdauer des installierten und gehärteten Rohrs sind vergleichbar mit den entsprechenden Eigenschaften neuer Rohre.
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Ein Problem bei der Innenverkleidungstechnik besteht darin, dass, wenn die Hülse installiert wurde, beispielsweise in eine dicke vertikale Hauptleitung eines Rohrsystems, alle Verbindungsstellen, die beispielsweise zu dünneren Rohren führen, die von den Wohnungen eines Wohnhauses kommen, blockiert werden. Aus diesem Grund müssen Löcher in die Verbindungen gebohrt werden, um zu ermöglichen, dass Abwasser aus den Rohren, die von den Wohnungen zur Hauptleitung führen, heraus fließt. In den Lösungen gemäß dem Stand der Technik werden diese Löcher von der Hauptleitung aus, z. B. unter Verwendung eines Roboterbohrers, gebohrt. Die Roboterbohrer sind große, teure und komplexe Vorrichtungen, deren Betrieb spezielle Fachkenntnisse des Benutzers erfordert. Bei falscher Betätigung kann das Loch teilweise oder vollständig an einer falschen Stelle gebohrt werden oder bleibt eventuell zumindest der Oberflächenzustand rau. Eine solche Qualität ist in der Regel nicht akzeptabel, da an den rauen Stellen des Abflussrohrs Abfall hängen bleiben kann, der sich im Laufe der Zeit zu einer dickeren Schicht ansammeln und das Abwasser gegebenenfalls sogar blockieren kann. Ebenso wenig ist es akzeptabel, dass stehendes Wasser in den rauen Stellen des Verbindungsbereichs stehen bleibt. Ein weiteres Problem mit den Roboterbohrern besteht darin, dass sie nicht für die Verwendung in Hauptleitungen mit Krümmungen darin geeignet sind. Aufgrund deren Größe ist es eventuell nicht möglich, den Roboterbohrer in die Hauptleitung zu der Position zu bewegen, wo das Loch gebohrt werden sollte.
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Aufgrund der Probleme im Zusammenhang mit den Innenverkleidungstechniken hält sich deren Beliebtheit in Rohrsystemrenovierungsprojekten eher in Grenzen. Durch Lösung dieser Probleme kann die Effizienz von Rohrrenovierung deutlich verbessert werden und können die Renovierungskosten somit gesenkt werden.
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AUFGABE DER ERFINDUNG
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Vorrichtung zum Spanen von Rohranordnungen, beispielsweise Abwasserrohren eines Wohnhauses, und insbesondere deren Verbindungsbereichen, zu offenbaren.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Ein Aspekt der vorliegenden Erfindung ist eine Spanvorrichtung zum Spanen des Materials beispielsweise eines Rohrsystems, das einen Verbindungsbereich zwischen einem Rohr mit einem kleineren Innendurchmesser und einem Rohr mit einem größeren Innendurchmesser umfasst. Die Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass sie vorstehende Teile mit einer groben Schleifoberfläche umfasst. Die vorstehenden Teile wurden dafür ausgebildet, die Vorrichtung oder mindestens einen Teil davon innerhalb des Rohrs des Rohrsystems mit dem kleineren Durchmesser zu positionieren. Die Spanvorrichtung umfasst auch ein lenkbares und beispielsweise durch Stellantriebe betreibbares Mittel zur Entfernung von Material von dem Verbindungsbereich des Rohrsystems sowie eine drehbare Spindel, die beispielsweise mit einem externen Stellantrieb gekoppelt sein kann. Die vorstehenden Teile, die die Vorrichtung positionieren, sind an dieser drehbaren Spindel befestigt.
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Die Spanvorrichtung kann eine Lenkvorrichtung zum Steuern der Richtung der Spanvorrichtung bezüglich der Längsachse des Rohrs mit dem kleineren Durchmesser in dem Rohrsystem, während Material von dem Verbindungsbereich des Rohrsystems entfernt wird, umfassen.
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Das zu entfernende Material kann beispielsweise das Baumaterial des Rohrs oder ein geeignetes Innenverkleidungsmaterial, beispielsweise eine mit Epoxidharz imprägnierte Polyesterhülse sein, die an der Innenfläche des Rohrs befestigt wurde.
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Das Rohrsystem umfasst vorteilhafterweise ein dünneres und ein dickeres Rohr. „Dünner” und „dicker” bezieht sich hierin auf die Innendurchmesser der Rohre. Die Vorrichtung gemäß einer Ausführungsform der Erfindung kann dafür ausgebildet sein, das Material eines Verbindungsbereichs des Rohrsystems von der Innenseite des dünneren Rohrs der Anordnung aus zu spanen. Das dünnere Rohr des Rohrsystems kann mit dem dickeren Rohr in jedem beliebigen Winkel verbunden werden, in der Regel jedoch in einem Winkel von 30–60 Grad, am besten in einem Winkel von 45 Grad.
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Die Spanvorrichtung kann dafür ausgebildet sein, von dem dünneren zu spanenden Rohr des Rohrsystems aus betrieben zu werden.
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Die Spanvorrichtung kann dafür ausgebildet sein, von dem dickeren zu spanenden Rohr des Rohrsystems in mindestens eine Richtung gelenkt zu werden.
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Die an der Spindel der Spanvorrichtung zu befestigenden vorstehenden Teile können dafür ausgebildet sein, auf eine radiale Weise an der Spindel befestigt zu werden.
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Die Positionierung der Spanvorrichtung kann beispielsweise das Zentrieren der Spindel innerhalb des dünneren Rohrs des Rohrsystems bedeuten.
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Das Mittel zum Entfernen von Material kann dafür ausgebildet sein, Material aus dem Rohrsystem zu entfernen, beispielsweise durch Schleifen, Honen oder Schneiden. In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Bewegung, die das Honen oder Schneiden bewirkt, eine Drehbewegung. Das Mittel zum Entfernen von Material kann dafür ausgebildet sein, von der Innenseite des dünneren Rohrs aus in die in dem dickeren Rohr des Rohrsystems installierte Innenverkleidung ein Loch zu punktieren und oder die Ränder des punktierten Lochs zu honen.
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Das Mittel zum Entfernen von Material kann dafür ausgebildet sein, beispielsweise durch Positionierung des Entfernungsmittels oder eines Teils davon durch Umlenken der Drehachse des Entfernungsmittels oder Ausrichten der Drehachse des Entfernungsmittels in eine erwünschte Richtung in eine erwünschten Position innerhalb des Rohrs, beispielsweise zu einer Mitte des Rohrs, lenkbar zu sein.
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Der vorstehende Teil kann vorteilhafterweise dafür ausgebildet sein, sich auf eine biegbare Weise in Richtung des Rohrs des Rohrsystems zu neigen, beispielsweise unter Verwendung von elastischer oder pneumatischer Kraft. Der vorstehende Teil, der dafür ausgebildet sein kann, an der drehbaren Spindel der Spanvorrichtung befestigt zu sein, kann beispielsweise Bürsten, eine raue Schleifoberfläche oder ein sonstiges geeignetes Mittel, beispielsweise ein Schmirgel- oder Absplittermittel, zum Entfernen von Material aus dem Rohrsystem, beispielsweise von dessen Verbindungsbereich, beispielsweise von den Rändern eines in den Verbindungsbereich gebohrten Lochs, umfassen
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Der vorstehende Teil kann auch eine oder mehrere Lamellen umfassen, die im gebogenen Zustand eine elastische Kraft bewirken. Die Lamellen können beispielsweise ein Schleifband umfassen. Ein Verstärkungselement, beispielsweise aus Gummi oder einem anderen geeigneten Material, kann an dem Schleifband befestigt werden, beispielsweise durch Formgießen oder Laminieren, um die elastische Kraft zu bewirken und/oder die Stärke des Schleifbands zu verbessern.
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Die Spanvorrichtung kann auch eine Lenkvorrichtung zum Steuern der Längs(Dreh)Achse der Spindel der Spanvorrichtung bezüglich der Längsachse eines Rohrs des Rohrsystems umfassen, beispielsweise durch Umlenken der Spanvorrichtung von der Richtung der Längsachse des Rohrs oder Halten der Spanvorrichtung in eine bestimmte Richtung, beispielsweise in die Richtung der Längsachse eines Rohrs. Die Lenkvorrichtung kann auf einem Lager montiert sein, so dass die Drehbewegung, beispielsweise der Spindel der Spanvorrichtung, nicht auf die Lenkvorrichtung übertragen wird. Die Lenkvorrichtung kann eine geeignete Umlenkungsvorrichtung umfassen, beispielsweise einen biegbaren Draht, ein Seil oder Kabel. In einer Ausführungsform kann ein Gewichtselement an dem Seil oder Kabel befestigt sein. In einigen Ausführungsformen kann die Umlenkungsvorrichtung auch eine geeignete starre Struktur sein, beispielsweise eine Stange.
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Die Spanvorrichtung kann beispielsweise auch ein abnehmbares Mittel zum Punktieren eines Lochs in den Verbindungsbereich des Rohrsystems umfassen. Ein solches Mittel kann beispielsweise eine Oberfläche umfassen, die das Material von der Stelle des herzustellenden Lochs schleift oder absplittert. Die Oberfläche kann beispielsweise eine Platte oder eine geeignet geformte gekrümmte Oberfläche sein. Die Oberfläche kann eine Aufrauhung umfassen, die aus harten Metallteilen oder einem anderen geeigneten Material gemacht sein kann. In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann die Schleif- oder Absplitterfunktion mit einer ausgewählten Form der Oberfläche, beispielsweise mit scharfen Kanten, erreicht werden.
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Die Spanvorrichtung kann vorteilhafterweise auch ein biegbares Drehmomentübertragungselement, beispielsweise ein Kabel, umfassen, das an der Spindel der Spanvorrichtung befestigt wurde und das die Spindel unter Verwendung eines Stellantriebs drehen kann. Das Drehmomentübertragungselement kann somit dafür ausgebildet sein, an einer Drehmomenterzeugungsbetätigungsvorrichtung befestigt zu sein. Dieses Element oder andere geeignete an der Vorrichtung befestigbare Elemente können vorteilhafterweise zum Bewegen (Ziehen und Schieben) der Spanvorrichtung innerhalb des dünneren Rohrs des Rohrsystems verwendet werden.
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Ein zweiter Aspekt der vorliegenden Erfindung kann eine Spanvorrichtung zum Spanen, beispielsweise eines Verbindungsbereichs eines Rohrsystems, sein, das ein dickeres und ein dünneres Rohr umfasst. Die Spanvorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass sie biegbare Schleifbänder umfasst, die an der drehbaren Spindel der Spanvorrichtung befestigt werden können. Die Schleifbänder sind dafür ausgebildet, die Spanvorrichtung zu positionieren und/oder innerhalb des Rohrs des Rohrsystems auszurichten und die Innenflächen des Rohrs zu schleifen. Zusätzlich zu den Schleifbändern kann eine Klinge dazu ausgebildet sein, zum Zweck der Entfernung von Material aus dem Rohrsystem, beispielsweise aus dem Verbindungsbereich des dünneren und des dickeren Rohrs, an der drehbaren Spindel befestigt zu sein.
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Ferner wird ein Verfahren offenbart zum Spanen des Verbindungsbereichs eines Rohrsystems, das ein dünneres und ein dickeres Rohr umfasst. In dem Verfahren kann eine Spanvorrichtung gemäß beispielsweise einer Ausführungsform des ersten oder des zweiten Aspektes der Erfindung verwendet werden.
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Das Verfahren kann umfassen, dass in dem Verfahren ein Loch von der Innenseite des dünneren Rohrs aus zu dem dickeren Rohr in dem Verbindungsbereich des Rohrsystems punktiert wird und die Ränder des punktierten Lochs unter Verwendung einer drehbaren lenkbaren Schleifvorrichtung, deren Drehachsenrichtung gesteuert werden kann, während die Ränder des punktierten Lochs geschliffen werden, beispielsweise auf den gleichen Grad wie die Innenfläche des dünneren Rohrs, geschmirgelt (geschliffen) werden.
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Das punktierte Loch kann vor dem Schleifen einen Durchmesser haben, der beispielsweise mindestens 1%, 5% oder 10% kleiner ist als der Innendurchmesser des inneren Rohrs des Rohrsystems. Das Loch kann beispielsweise unter Verwendung einer selbstpositionierenden oder lenkbaren Punktierungsvorrichtung, beispielsweise eines an einem Zentriermittel angebrachter Bohrers, punktiert werden. Während des Schleifens der Ränder des Lochs kann die Dreh(Längs)Achse der Schleifvorrichtung gesteuert werden, beispielsweise unter Verwendung einer Lenkvorrichtung von der Richtung der Längsachse des dünneren Rohrs umgelenkt werden, oder kann die Schleifvorrichtung unter Verwendung einer Lenkvorrichtung in einer bestimmten Richtung, beispielsweise in der Richtung des dünneren Rohrs, gehalten werden. Vorteilhafterweise kann das Schleifen des Lochs von dem dünneren Rohr des Rohrsystems aus ausgeführt werden. Während des Schleifens der Ränder des punktierten Lochs kann die Vorrichtung beispielsweise von dem dickeren Rohr des Rohrsystems aus gelenkt werden.
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In der folgenden ausführlichen Beschreibung wird eine bevorzugte Ausführungsform der Vorrichtung beschrieben.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG EINER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORM
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Nachstehend wird die Erfindung mit Bezugnahme auf beispielhafte bevorzugte Ausführungsformen und die beiliegenden Zeichnungen ausführlicher beschrieben. In denen zeigen:
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1 eine Spanvorrichtung einer Ausführungsform der Erfindung,
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2a und 2b eine Spanvorrichtung einer Ausführungsform der Erfindung, die eine Scheibe zum Punktieren eines Lochs umfasst,
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3a und 3b eine Spanvorrichtung einer Ausführungsform der Erfindung, die eine Lenkvorrichtung umfasst,
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4a bis 4e ein beispielhaftes Verfahren zur Verwendung der Spanvorrichtung einiger Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung zum Spanen eines Verbindungsbereichs eines Rohrsystems,
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5a und 5b aus einer anderen Perspektive die Verwendung der Vorrichtung einer Ausführungsform der Erfindung zum Honen der Ränder eines in den Verbindungsbereich eines Rohrsystems punktierten Lochs und
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6 die Verwendung der Vorrichtung einer Ausführungsform der Erfindung zum Honen der Innenfläche und des Verbindungsbereichs eines Rohrsystems.
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1 zeigt einen Teil einer Spanvorrichtung 100 einer Ausführungsform der Erfindung. Die Vorrichtung umfasst eine Spindel 101, an der ein Satz von vorstehenden Teilen 102 radial befestigt ist. Die vorstehenden Teile sind vorteilhafterweise symmetrisch um die Drehachse der Spindel angeordnet. Eine Funktion der vorstehenden Teile besteht darin, beispielsweise durch Zentrierung, die Spindel innerhalb des Rohrs eines Rohrsystems zu positionieren und die Längsachse der Spindel 101 in der Richtung der Längsachse des Rohrs zu halten. Die vorstehenden Teile 102 können unter Verwendung von Befestigungsschrauben 104 beispielsweise an Vertiefungen 103 befestigt sein. Ein biegbares Drehmomentübertragungskabel 105 kann an der Spindel befestigt sein. Eine Vorrichtung, die die Spanvorrichtung dreht, beispielsweise ein Motor, der die Spindel der Spanvorrichtung mit einer geeigneten Geschwindigkeit dreht, kann am anderen Ende des Kabels (in der Zeichnung nicht gezeigt) befestigt sein. In einer bevorzugten Ausführungsform kann die Drehzahl der Spindel beispielsweise 1000–4000 Umdrehungen/Min betragen. Die hierin gezeigte Struktur ermöglicht das Konstruieren der Vorrichtung zum Spanen von Innenflächen von relativ dünnen Abwasserrohren, beispielsweise mit einem Innendurchmesser zwischen 32 und 100 mm.
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In einer bevorzugten Ausführungsform umfassen die vorstehenden Teile 102 ein Schleifband 106, das von der glatten Seite 107 des Schleifbandes verstärkt sein kann, beispielsweise mit Gummi, Kevlar oder einem anderen geeigneten Material, das dem vorstehenden Teil elastische Flexibilität verleiht und die Stärke des vorstehenden Teils verbessert, beispielsweise gegen Verschleiß. Da die flexiblen, (elastisch) biegbaren einander ähnlichen vorstehenden Teile in dieser Ausführungsform symmetrisch um die Spindel angeordnet sind, positionieren die vorstehenden Teile zusammen die Spindel immer in der Mitte des Rohrs, das unter Verwendung der Vorrichtung gespant wird. Die vorstehenden Teile halten die Spindel auch in der erwünschten Richtung. In dieser Ausführungsform dienen die elastischen, biegbaren vorstehenden Teile, die ein Schleifband umfassen, auch als ein drehbares Mittel zum Entfernen von Material durch Schleifen von dem Verbindungsbereich des Rohrsystems (sowie auch von anderen Stellen, an denen an dem Rohr gearbeitet wird).
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In 2a ist eine Spanvorrichtung gemäß einer Ausführungsform der Erfindung gezeigt. In dieser Ausführungsform wurde eine runde Scheibe 201, in deren Mitte sich auch ein Stift 202 befinden kann, an der Vorrichtung befestigt. Die Oberfläche der Scheibe 201 kann Material oder Formen umfassen, die zum Schleifen oder Schneiden des Materials geeignet sind. Einige harte Metallteile können an der Oberfläche befestigt sein oder die Oberfläche kann Muster haben, beispielsweise scharfe gezahnte Formen, die zum Spanen des Materials geeignet sind. Die Scheibe 201 wird in der Regel zum Punktieren eines Lochs in eine Innenverkleidungsfläche (beispielsweise eine mit Epoxidharz imprägnierte Polyesterhülse) von dem dünneren Rohr eines Rohrsystems aus verwendet. Diese Arbeitsphase ist ausführlicher in 4a und 4b beschrieben. Es ist anzumerken, dass, da die vorstehenden Teile 102 die Spindel 101 in dem Rohr zentrieren und die Drehachse der Spindel in der Richtung der Längsachse des Rohrs halten, die federnden vorstehenden Teile als die Lenkvorrichtung der Scheibe 201 dienen, die in dieser Ausführungsform die Vorrichtung zum Entfernen von Material ist.
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In 2b wird die Anordnung gemäß 2a aus einer anderen Perspektive gezeigt. Die Scheibe 201 hat Befestigungselemente 203 zum Befestigen, beispielsweise auf eine abnehmbare Art, der Scheibe an der Spanvorrichtung 100, beispielsweise an deren Spindel 101.
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In 3a ist eine Spanvorrichtung gemäß einer anderen Ausführung der vorliegenden Erfindung gezeigt. In dieser Ausführungsform wurde eine lagermontierte Lenkvorrichtung 301, die ein biegbares Seil oder Kabel 302 umfasst, an der Vorrichtung befestigt. Die Richtung der Spindel 101 kann auf eine kontrollierte Weise durch Ziehen des Kabels 302 beim Schleifen der Ränder, insbesondere des oberen und des unteren Randes des in das Rohrsystem punktierten Lochs, umgelenkt werden. In einer Ausführungsform kann die Umlenkungskraft unter Verwendung eines Gewichtes 303 bewirkt werden. Die erwünschte Umlenkungskraft kann auch durch Ziehen des Kabels mit der Hand bewirkt werden.
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In 3b ist die Vorrichtung der Ausführungsform gemäß 3a aus einem anderen Sichtwinkel gezeigt. Die Vorrichtung 301 wurde, beispielsweise auf eine entfernbare Weise, unter Verwendung eines lagermontierten 306 Befestigungselements 305 an der Spindel 101 der Spanvorrichtung befestigt. Auf diese Weise kann ein Drehen der Lenkvorrichtung und insbesondere deren Kabels zusammen mit der Spindel verhindert werden.
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4a–d zeigen beispielhaft die Verwendung der Spanvorrichtung einer Ausführungsform der Erfindung zum Spanen des Materials eines Verbindungsbereichs eines zu renovierenden Rohrsystems. Das Rohrsystem des Beispiels hat ein dickeres Rohr 401, beispielsweise die Hauptleitung eines Abwassersystems, das unter Verwendung beispielsweise eines Innenverkleidungsverfahrens beschichtet wurde. Infolge der Innenverkleidung blockiert die Hülse 402 die Abzweigungsleitung 403, die aus einer Wohnung des Gebäudes kommt. Ein Loch muss in die Hülse punktiert werden, um die Abzweigungsleitung 403 wieder verwendbar zu machen. Zum Punktieren des Lochs wird die Spanvorrichtung 100 an einem Ende, an dem die Scheibe 201 befestigt wurde, unter Verwendung eines Kabels 105 in die Abzweigungsleitung 403 gedrückt. Es ist anzumerken, dass die Abzweigungsleitung 403 mehrere Krümmungen von bis zu 90 Grad haben kann. Die Spanvorrichtung muss hinsichtlich deren Länge, Durchmesser, Biegsamkeit der vorstehenden Teile 102 und an der Vorrichtung befestigbarem Zubehör, beispielsweise der Scheibe 201 oder der Lenkvorrichtung 301, so dimensioniert sein, dass die Vorrichtung durch solche Krümmungen geschoben werden kann. Beim Drücken der Vorrichtung nach vorne in dem Rohr 403, beispielsweise unter Verwendung des Kabels 105, wird die Spanvorrichtung unter Verwendung des Kabels 105 gedreht. Dadurch schleift die Vorrichtung unter Verwendung der Schleifbänder 106 der vorstehenden Teile 102 die Innenwände des Abzweigungsrohrs. Die zu schleifenden Wände können zuvor mit einem Beschichtungsmaterial, beispielsweise einer mit Epoxidharz imprägnierten Polyesterhülse, beschichtet worden sein. Wenn die Spanvorrichtung 100 den Verbindungsbereich zwischen der Hauptleitung 401 und der Abzweigungsleitung 403 erreicht, beginnt die Scheibe 201, die in der Mitte des Abzweigungsleitungsrohrs 403 durch die vorstehenden Teile 102 der Vorrichtung 100 zentriert ist, mit dem Punktieren eines Lochs in die Hülse 402. Da der Durchmesser der Scheibe 201 beispielsweise 10% kleiner ist als der Innendurchmesser des Abzweigungsleitungsrohrs, verbleibt ein „Kragen”, wie in 4b gezeigt, in dem Verbindungsbereich. Der Kragen muss abgeschmirgelt (geschliffen) werden, um eine zufriedenstellende Endqualität zu erreichen. Da die dünnere Abzweigungsleitung von einer Wohnung des Gebäudes mit der dickeren Hauptlinie in einem Winkel von beispielsweise 45° verbunden wurde, versucht die relativ kurze Spanvorrichtung, sich auf eine unkontrollierbare Weise zu drehen, wenn sie von dem dünnen Rohr aus in das dickere Rohr eintritt. Die Spanvorrichtung muss relativ kurz sein, um durch die möglichen Krümmungen in der Abzweigungsleitung geschoben werden zu können. Um die Ränder geeignet zu schleifen, insbesondere den unteren Rand des Lochs, muss die Tendenz zum unkontrollierten Biegen der Vorrichtung unter Verwendung einer Lenkvorrichtung gesteuert werden. Die Steuerung kann beispielsweise das Biegen der Vorrichtung weg von der Richtung der Abzweigungsleitung oder das Halten der Drehachse der Spindel in eine bestimmte Richtung, beispielsweise in die Richtung der Längsachse der Abzweigungsleitung, umfassen.
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4c zeigt, wie der Kragen des unteren Randes des Lochs unter Verwendung der an der Spanvorrichtung 100 befestigten Lenkvorrichtung 301 zu einer glatten Oberfläche geschmirgelt werden kann, wobei die Lenkvorrichtung in diesem Beispiel ein Kabel 302 und ein Gewicht 303 umfasst. Die Lenkvorrichtung bewirkt eine Kraft, die die Spanvorrichtung 100, beispielsweise deren biegbare Lamellen, auf eine kontrollierte Weise zu dem unteren Rand des Lochs hin drückt, wodurch es möglich wird, den Kragen weg zu schleifen.
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4d zeigt die Verwendung einer Lenkvorrichtung 301, die in diesem Fall ein Kabel 302 (aber nicht notwendigerweise das Gewicht 303) beim Schleifen des oberen Randes des Lochs umfasst. Eine Kraft, die beispielsweise die flexible Lamelle der Spanvorrichtung 100 auf eine kontrollierbare Weise zum oberen Rand des Lochs hin presst, wird beispielsweise durch Ziehen des Kabels 302 mit der Hand bewirkt.
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4e zeigt eine alternative Lenkvorrichtung 404 gemäß einer Ausführungsform der Erfindung. Die Vorrichtung kann beispielsweise die Spanvorrichtung in die Richtung der Abzweigungsleitung zwingen, auch in dem Fall, wenn die Spanvorrichtung 100 teilweise zu der Hauptleitung 401 gedrückt wurde, weg von der Abzweigungsleitung 403. Die Lenkvorrichtung ist vorteilhafterweise derart ausgebildet, dass sie verwendet (aktiviert) werden kann, nachdem die Spanvorrichtung zu dem zu spanenden Verbindungsbereich transportiert wurde. Dem Fachmann wird ersichtlich sein, dass es möglich ist, verschiedene unterschiedliche Lenkvorrichtungen zu konstruieren, die den hierin festgelegten Funktionsanforderungen entsprechen.
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5a bis 5b zeigen ferner das Schleifen der Ränder des Lochs. Da die Abzweigungsleitung (403 in 4a bis d) mit der Hauptleitung (401 in 4a bis d) in einem Winkel von beispielsweise 45 Grad verbunden wurde, ist das von dem dünneren Rohr gebohrte Loch 500 des Verbindungsbereichs nicht kreisförmig, sondern elliptisch. Wenn zugelassen wird, dass die Spanvorrichtung 100 sich auf eine unkontrollierte Weise biegt, wie in 4b gezeigt, sind die Schleifflächen, beispielsweise das Schleifband 106 der biegbaren vorstehenden Teile 102, nur in der Lage, einen Teil der Ränder zu schleifen, wie in 5a gezeigt. Insbesondere können der obere und untere Rand des Lochs unverarbeitet bleiben. Um diese auch zu schleifen, wird die Richtung der Spanvorrichtung unter Verwendung der Lenkvorrichtung 301 umgelenkt. Die Spanvorrichtung 100 kann bei Bedarf unter Verwendung des Kabels 302 oder jeglicher geeigneten Lenkvorrichtung nach oben oder nach unten umgelenkt werden, wie auch in 4c und 4d gezeigt. Auf diese Weise kann ein ausreichend hoher Druck zwischen dem Rand und der Reibungsfläche 106 eingestellt werden, um ein effektives Schleifen des Randes zu erlangen.
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6 zeigt die Verwendung der Vorrichtung einer Ausführungsform der Erfindung zum Schleifen der Innenverkleidung eines Rohrs mit einem sich ändernden Durchmesser. Das Rohrsystem 600 umfasst einen Teil mit einem größeren Durchmesser 601 und einem kleineren Durchmesser 602. Es ist vorteilhaft, solch ein Rohr unter Verwendung einer einzelnen Hülse zu beschichten, die als geeignet für das dickere Rohr ausgewählt wurde. Da der Durchmesser der Hülse zu groß für das dünnere Rohr ist, wird eine Biegung 603 in dem Verbindungsbereich und ferner in dem dünneren Rohr gebildet. Eine solche Biegung muss abgeschliffen werden. Der Erfinder hat festgestellt, dass die Vorrichtung gemäß einer Ausführungsform der Erfindung, beispielsweise die Vorrichtung 606, ausführlicher in 2a und 2b gezeigt, mit oder ohne die Klingenscheibe 201, zum Entfernen der Biegung 603 aus dem Rohr 602 unter Verwendung der Klinge 605 (201 in 2) und/oder durch Schleifen unter Verwendung der an den biegbaren Halteelementen (107 in 1) befestigten Schleifbänder 604 (106 in 1) geeignet ist. Durch geeignetes Dimensionieren der biegbaren Schleifelemente 604 der Vorrichtung 606 kann die gleiche Vorrichtung zum Schleifen sowohl des dünneren Rohrs 602 als auch des dickeren Rohrs 601 verwendet werden. Auch der Verbindungsbereich zwischen dem dünneren und dem dickeren Rohr kann gehont werden. Die Vorrichtung ist auch zum Entfernen anderer störender Hindernisse, beispielsweise Nägeln, geeignet, die aus Versehen vom Inneren des Rohrs aus durch ein Abwasserrohr geschlagen wurden.
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Der Fachmann versteht, dass die hierin beschriebenen beispielhaften Ausführungsformen hierin der Einfachheit halber in Hinsicht auf Struktur und Funktionalität einfach sind. Es ist jedoch möglich, unter Verwendung der hierin offenbarten erfinderischen Idee verschiedene unterschiedliche und sogar sehr komplexe Lösungen zu konstruieren.