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Die
Erfindung betrifft einen Eierbecher.
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Ein
Eierbecher ist ein Gefäß oder Gestell, dessen
Aufgabe es ist, ein Ei zu halten. Eierbecher gibt es in unterschiedlichen
Formen, Farben, Materialien und Größen.
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Üblicherweise
haben sie eine Oberseite, die das Ei hält, und eine Unterseite,
die für den Stand des Bechers zuständig ist. Die
Oberseite zeichnet sich für gewöhnlich dadurch
aus, dass sie einen muldenförmigen Aufnahmebereich bzw.
eine runde oder aber ovale Öffnung hat und so das Ei im
untereren Bereich umschließt.
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Herkömmliche
Eierbecher weisen folgende Problematik auf:
- 1.
In Abhängigkeit der Eigröße bietet nicht
jeder Eierbecher die exakte Passform und damit nicht den optimalen
Stand. Ist der Eierbecher zu groß, schwimmt das Ei; ist
er zu klein, droht das Ei den Halt zu verlieren. Nicht jeder Eierbecher
paßt zu jedem Ei. Wachteleier, die kleiner als Hühnereier sind,
haben in herkömmlichen Eierbechern gar keinen Halt. Gleiches
gilt für Gänse- und Enteneier, die größer
als Hühnereier sind. Eine sichere waagerechte Positionierung
des Ei' ist bei den meisten Eierbechern unmöglich.
- 2. Form und Farbe des Eierbechers sind vorgegeben. Dem Benutzer
bleibt nach Erwerb des Produkts keine Möglichkeit zur weiteren
Gestaltung oder Aussehensveränderung, die im Bedarfsfall auch
wieder unkompliziert rückgängig gemacht oder erneut
verändert werden kann.
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Der
Erfindung liegt also die Absicht zugrunde, einen Eierbecher zu schaffen,
der bei Gebrauch jedem Ei in jeder Lage optimalen Halt gibt und
auch nachträglich gestaltbar ist und bleibt. Dass der Eierbecher
schön anzusehen und platzsparend verstaut werden kann,
ist dabei eine Selbstverständlichkeit.
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Für
die Lösung des Problems der unterschiedlichen Eigrößen
gibt es nach dem Stand der Technik zwei Ansatzmöglichkeiten:
die Eihalterung aus entweder einer starren oder aus einer flexiblen Form.
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Bei
der starren Form ist die Halterung rund (insbesondere bei der klassischen
Eierbecherform) oder oval. Der Nachteil ist, dass man bei verschieden großen
Eiern für einen optimalen Halt unterschiedliche Eierbecher,
d. h. Eierbechergrößen und somit letztlich mehr
Eierbecher benötigt. Der Wendeeierbecher (siehe
DE 000008615678 U1 )
nähert sich diesem Problem, bietet allerdings konstruktionsbedingt lediglich
zwei unterschiedliche Größen, um das Ei zu halten;
Eier werden jedoch markttypisch üblicherweise in drei unterschiedlichen
Größen (M, L, XL) angeboten. Wachteleier sind
kleiner, Gänse- und Enteneier größer.
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Bei
der flexiblen Form läßt sich die Halterung auf
die Eigröße abstimmen, wie z. B. die
DE 202009011973 U1 (Eierbecher,
der bei Gebrauch zusammengerollt wird und durch eine Lasche und
drei Ösen auf drei unterschiedliche Eigrößen
eingestellt werden kann) und die
DE 000020013984 U1 (Eierbecher mit drei biegsamen
Armen, die das Ei halten sollen) demonstrieren. Ob dies auch bei
Enten-, Gänse- und Wachteleiern funktionieren würde,
sei dahingestellt. Der Nachteil bei diesen Lösungsansätzen:
man benötigt ein flexibles, nachgiebiges Material. Bei
häufigem Gebrauch droht Materialermüdung. Starre,
feste Materialien, wie sie im Hausgebrauch bei Geschirr üblich
sind, kommen deshalb nicht in Frage. Die in den Schutzansprüchen
1 und 2 beschriebenen Eigenschaften bieten die Lösung,
nämlich eine starre Form, die die unterschiedlichen Eigrößen
bedient.
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Eierbecher,
die das Ei durch eine ovale Öffnung waagerecht positioniert
halten, werden in der
DE
202008004725 U1 und in der
DE 8713143 U1 beschrieben. Bei beiden Varianten
wird nicht berücksichtigt, dass auch bei einem waagerecht
gehaltenem Ei, mehr noch als bei einem senkrecht gehaltenen Ei,
die Halterung für einen sicheren Stand auf die Eigröße
abgestimmt sein muß. Dies wird jedoch insbesondere durch
die Schutzansprüche 1 und 2 realisiert.
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Das
Problem der nachträglichen Gestaltung bzw. Aussehensveränderung
beim erworbenem Produkt ist nach Stand der Technik noch ungeklärt.
Vor allem Schutzansprüche 2 und 6 bieten hier die Lösung.
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Die
Neuheit der Erfindung besteht in der Kreuzhalterung für
das Ei. Dabei liegen der Erfindung folgende Überlegungen
zugrunde:
- 1. Um einen sicheren Halt für
das Ei in unterschiedlichen Positionen zu erreichen, benötigt man
vier Punkte. Eine Drei-Punkte-Variante wäre ebenfalls möglich.
Wegen der stabileren Lagerungseigenschaften ist die Vier-Punkte-Variante zu
bevorzugen.
- 2. Da die Bier unterschiedlich groß sind, müssen die
vier Punkte sich der Eigröße anpassen können
und deswegen flexibel bzw. beweglich sein.
- 3. Flexible Halterungen weisen Nachteile auf, deshalb soll die
Problemlösung durch eine starre Halterung erfolgen.
- 4. Dieses Ziel wird erreicht, wenn man anstatt eines einzelnen
Punktes eine schrägverlaufende Gerade nimmt, die aus ganz
vielen Punkten besteht. Bei vier schrägverlaufenden Geraden,
die alle an einem Punkt im gleichen Winkel aufeinander treffen,
erhält man in einer jeweilig gewählten Ebene die
flexible Vier-Punkte-Halterung. Die Vier-Punkte-Halterung ist Teil
der Kreuzhalterung.
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Gebildet
wird die Kreuzhalterung aus zwei in Form gebrachten Platten als
Steckelemente, die zum Gebrauch als Eierbecher rechtwinklig ineinander
gesteckt, bei Nichtgebrauch wieder auseinander genommen und dann
Platz sparend verstaut werden können. Die Eckmaße
der einzelnen Platte haben unabhängig von der sonstigen
Gestaltung in der Höhe ein Minimum von 30 mm, höchstens
jedoch 150 mm; In der Breite ein Minimum von 30 mm, nicht mehr als 80
mm. Die Plattentiefe weist eine Stärke zwischen 2 mm und
10 mm auf, idealerweise jedoch eine Stärke von 5 mm. Das
Material der Platte kann aus Holz, Glas, organischem oder anorganischem
Kunststoff, Metall, Edelstahl, Keramik und Porzellan oder einer Kombination
dieser Materialien bestehen. Die Platten können geschnitten,
gefräst, gelasert, gestanzt oder gegossen sein. Die Steckelemente-Technik
führt zu einer vollkommen neuen Form für den Eierbecher.
Es handelt sich nicht mehr um einen Becher im wortgemäßen
Sinn: die Bezeichnung Eierhalter wäre insofern treffender.
Als gängiger Überbegriff wird die Bezeichnung
Eierbecher jedoch beibehalten.
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Die
Steckelemente bilden im Gebrauchszustand bei Ansicht von oben ein
Kreuz. Diese vier Kreuzgeraden (1) halten das Ei. Damit
das Ei unabhängig von seiner Größe festen
Stand hat, sollten die sich gegenüberliegenden Kreuzgeraden
idealerweise in einem Winkel von 77° (2) aufeinander
treffen. Möglich sind allerdings auch zwischen 50° und
110° beim Alpha-Winkel (der Alpha-Winkel beschreibt den Winkel,
mit dem die Kreuzgeraden aufeinander treffen (2)). Die
Kreuzgeraden sollten am oberen Ende einen Abstand von mindestens
30 mm voneinander haben, idealerweise jedoch 50 mm. Je nach Größe des
Ei' setzt es an einem höheren oder tieferen Punkt des Kreuzes
auf. Der sichere Stand wird durch die vier Seiten mit den jeweiligen
vier ”flexiblen” Aufsetzpunkten, die das Ei halten,
gewährleistet.
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Der
Vorteil dieser neuen Art von Eierbecher ist vielfältig:
- 1. Trotz der starren Form bietet er die Vorteile
einer flexiblen Form. Die Flexibilität der Kreuzhalterung
ermöglicht es, einen einzigen Eierbecher für alle
Eigrößen (von Wachtel-, über Hühner,
bis hin zu Gänse- und Enteneiern) zu verwenden und dabei
festen Halt zu bieten.
- 2. Durch die Kreuzhalterung mit den vier Aufsetzpunkten hat
man die Freiheit- da es keine störende Umrandung gibt-
das Ei senkrecht, waagerecht oder auch schräg auf dem Eierbecher
sicher zu positionieren.
- 3. Durch das Zusammenstecken zweier in Form, Farbe und/oder
Musterung unterschiedlicher Steckelemente ergibt sich im täglichen
Gebrauch eine noch größere Vielfalt an Modellen,
die sich jederzeit problemlos wieder ändern läßt.
Der Benutzer kann also durch Kombination kompatibler, jedoch unterschiedlich
gestalteter Steckelemente jederzeit eine Veränderung in
Muster, Form und/oder Farbe herbeiführen.
- 4. Da es sich bei den Steckelementen um Platten handelt, ist
eine problemlose Aufbewahrung durch senkrechtes aber auch waagerechtes
Stapeln möglich.
- 5. Durch die geringe Materialstärke nehmen die Steckelemente
nur wenig Platz in Anspruch; es wird im Nichtgebrauchszustand tatsächlich
eine Platzersparnis erreicht. Es ist dadurch sogar eine lose Aufbewahrung
in einer Schublade denkbar. Attraktiv ist das für Bereiche
mit Platzmangel, z. B. beim Camping.
- 6. Da die Form in der Gestaltung – außer im
Bereich der Kreuzhalterung – frei ist, ergeben sich bei
der Herstellung der Eierbecher unzählige Möglichkeiten
in Form-, Farb- und Mustergestaltung. Das ermöglicht eine ästhetische
Gestaltung. Beabsichtigt man etwa die Präsentation oder
Ausstellung von hübsch bemalten Eiern (z. B. Ostereier
oder Dekorationseiern), ließen sich dazu wahlweise dezent,
fast unsichtbare (z. B. mit durchsichtigem Acrylglas) oder prominent
(z. B. mit Edelstahl oder neonfarbigem Kunststoff) gestaltete Eierbecher
verwenden.
- 7. Durch die Einfachheit des Stecksystems ist eine problemlose
Handhabung wie z. B. die Säuberung nach Gebrauch gegeben.
- 8. Durch die freie Wahl des Materials und dadurch, dass bei
entsprechender Formgestaltung nur wenig Material vonnöten
ist, lassen sich durch Einsatz billigen Materials bei der Herstellung
Kosten sparen, so dass der Eierbecher als Billigprodukt angeboten
werden kann.
- 9. Im Gegensatz dazu läßt sich durch die Verwendung
von hochwertigem Material bei entsprechendem Design ein Edelprodukt
herstellen.
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Die
vorteilhafte Funktionsweise der neuen Eihalterung wird auch bei
einteiligen Eierbechern (die nicht die Steckelementetechnik nutzen)
mit drei-, bzw. vier starren geraden Armen als Halterung erreicht.
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Die
Erfindung wird anhand der 1–4 beispielhaft
dargestellt.
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1 zeigt
zwei identische Steckelemente, wobei sowohl das linke als auch das
rechte Steckelement als Oberteil bzw. als Unterteil verwendbar ist.
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2 zeigt 1 in
gebrauchsfertiger, zusammengesteckter Form.
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3 zeigt 1 in
gebrauchsfertiger, zusammengesteckter Form mit Ei.
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4 zeigt
zwei nicht identische Steckelemente, wobei das linke das Unterteil,
das rechte Steckelement das Oberteil ist. Außerdem ist
zur Verdeutlichung die Kreuzgerade (1), die das Ei hält,
eingezeichnet. Der Alpha-Winkel (2) ist ebenfalls eingezeichnet.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 000008615678
U1 [0007]
- - DE 202009011973 U1 [0008]
- - DE 000020013984 U1 [0008]
- - DE 202008004725 U1 [0009]
- - DE 8713143 U1 [0009]