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Die Erfindung betrifft eine Stützvorrichtung für Pflanzen.
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Bei zahlreichen Zier- und Nutzpflanzen ist es sinnvoll und üblich sie zu stützen oder ihnen einen Halt für das Emporklettern zu bieten. Weithin bekannt sind dazu Stöcke, die neben der Pflanze in die Erde gesteckt werden und an denen die Pflanze mittels Faden festgebunden wird. Gut bekannt für derartige Zwecke sind beispielsweise auch gewindeartig gekrümmte Stöcke, Klettergerüste sowie Hopfenstangen.
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Darüber hinaus gibt es mehrere tausend Patentanmeldungen zum Thema Stützvorrichtungen für Pflanzen. Die meisten dieser Stützvorrichtungen bestehen aus mindestens einem Stab und mindestens einer Klammer mit Hilfe derer eine Pflanze an dem Stab befestigbar ist.
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Die
DE 201 05 736 U1 zeigt eine Klammer, welche an einem in die Erde gesteckten Stab festgeklemmt werden kann. Zwei in einem Abstand zueinander abstehenden Zinken sind mit Verbindungsflächen einer Klettverbindung ausgestattet und können durch ein separates, mit komplementären Klettverbindungsflächen ausgestattetes Klettband miteinander verbunden werden. Der Pflanzenstamm oder ein Zweig der Pflanze wird durch die Zinken und das Klettband umfasst.
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Die
DE 20 2005 003 890 U1 zeigt eine Stützvorrichtung für eine Pflanze, wobei ein Stab V-förmig aufgegabelt ist und wobei an den beiden Gabelzinken jeweils ein in sich selbst schließbares Klettband einseitig verankert ist.
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Die
BE 1010335 A6 zeigt eine Halterung für Schlingpflanzen, welche über dem Ort an welchem die zu haltende Pflanze aus der Erde wächst aufzuhängen ist. Die Halterung besteht im Wesentlichen aus einem von oben nach unten hängendem Streifen aus einem flexiblen, flächigen Material. Der Streifen ist durch mehrere Schlitze durchbrochen, durch welche kleinere Streifen oder Fäden zu Befestigungszwecken durchgesteckt werden können. Diese kleineren Streifen können auch zungenartig abstehende Abschnitte des von oben nach unten hängenden Streifens sein.
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Von diesem Stand der Technik ausgehend hat sich der Erfinder die Aufgabe gestellt, eine Pflanzenstützvorrichtung zu schaffen, an welcher der Vorgang des Befestigens und Lösens von Pflanzen einfacher und rascher von statten geht.
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Zum Lösen der Aufgabe wird vorgeschlagen, die Stützvorrichtung aus einem starren Teil und einem flexiblen, faden- oder bandförmigen Teil zu bilden. Der starre Teil weist eine Kerbe auf, deren Flanken in einem spitzen Winkel zum Kerbengrund hin aufeinander zu verlaufen und welche in der auf ihre Querschnittsfläche normalen Richtung beidseits offen ist. Der flexible Teil ist einseitig am starren Teil dauerhaft befestigt. Zum lösbaren Befestigen eines weiteren Bereichs des flexiblen Teils, wird dieser normal durch die Querschnittsebene der Kerbe hindurchführend angeordnet und in der Querschnittsebene der Kerbe gegen den Kerbengrund bewegt. Die Querschnittsfläche des flexiblen Teils wird dadurch zwischen den Kerbenflanken eingeklemmt und durch Reibung in dieser Klemmstellung gehalten.
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Die Erfindung wird an Hand von Zeichnungen zu beispielhaften Ausführungsformen veranschaulicht:
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1: zeigt eine beispielhafte erfindungsgemäße Stützvorrichtung wobei die Blickrichtung normal auf die Querschnittsfläche der Kerbe, also parallel zur Längsrichtung der durch die Kerbe gebildeten Nut liegt.
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2: zeigt eine perspektivische Ansicht einer zweiten beispielhaften Stützvorrichtung.
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3: zeigt eine perspektivische Ansicht einer dritten beispielhaften Stützvorrichtung.
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4: zeigt eine Ansicht von oben zu einer Variante der Stützvorrichtung von 3.
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5: zeigt eine perspektivische Ansicht einer vierten beispielhaften Stützvorrichtung.
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6: zeigt in Frontalansicht einen Ausschnitt aus einer fünften beispielhaften Stützvorrichtung.
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7: zeigt in zeigt eine perspektivischer Ansicht eine sechste beispielhaften Stützvorrichtung.
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In allen Zeichnungen ist von jenem Teil der Stützvorrichtung, welcher sich üblicherweise in vertikaler Richtung aus der Erde heraus oder von einem oberhalb der Pflanze befindlichen Befestigungspunkt aus nach unten erstreckt, nur ein kurzer Ausschnitt gezeigt.
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In dem in 1 dargestellten Beispiel ist der starre Teil 1 ein Stab. Der flexible Teil 2 ist in diesem Fall ein Faden mit kreisförmiger Querschnittsfläche. An einem Ende ist der Faden zu einer breiteren Fläche 2.1 ausgeformt und beispielsweise durch Kleben oder Reibschweißen mit dem Stab verbunden.
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Zum Befestigen einer Pflanze an dem nahe davon stehenden Stab (Stab in die Erde gesteckt oder wie auch immer fixiert) braucht nur mit einer Hand die Pflanze an den Stab gehalten werden, mit der anderen Hand der Faden um die Pflanze herum geführt und mit seiner Mantelfläche in die Kerbe 10 eingeschoben zu werden. Mit etwas Übung kann das Halten der Pflanze und das Herumführen und Fixieren des Fadens in der Kerbe sogar einhändig durchgeführt werden.
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Umso spitzer die Kerbe ist, also in je kleinerem Winkel die beiden Kerbenflanken zueinander stehen, desto besser ist der Faden in der Kerbe zu verankern. Ein gutes Maß für diesen Winkel ist am Besten durch Versuch zu finden. Der Winkel sollte jedenfalls zumindest geringfügig spitzer sein als der Reibungswinkel zwischen dem Material des Fadens und dem Material des starren Teils. (Der „Reibungswinkel” ist dabei der Arcustangens des Verhältnisses aus Reibungskraft und diese hervorrufende Normalkraft).
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Jedenfalls ist es auch vorteilhaft, wenn der Kerbengrund tiefer liegt als die Kerbenöffnung, sodass auch die Schwerkraft das Einbringen des flexiblen Teils in die Kerbe unterstützt.
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Der flexible Teil 2 kann als Faden, Band, Kettchen, Draht oder sonstiger länglicher, biegsamer Teil ausgebildet sein.
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In 2 ist eine Ausführungsform dargestellt, bei welcher der starre Teil der Stützvorrichtung zweigeteilt ist, nämlich als Stab 11 und als Klammer 21, welche die Mantelfläche des Stabes 11 unter elastischer Aufweitung ihrer selbst teilweise umfasst. An der Klammer, welche typischerweise aus einem dünnen Stahlblech gebildet sein kann, ist der flexible Teil 2 in einer Lasche 21.2 fixiert. Die erfindungsgemäß erforderliche Kerbe wird durch eine Zunge 21.1 der Klammer und einen Teil der Mantelfläche des Stabes 11 als Kerbenflanken eingegrenzt.
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Natürlich wäre es auch möglich, beide Kerbenflanken als Teile der Klammer 21 auszubilden. Die Klammer ist dann auch dann gut funktionstüchtig, wenn sie anstatt an einem starren Stab 11 an einem Seil oder einer Schnur angebracht ist. Im Rahmen der Erfindung sind natürlich eine Unzahl von weiteren Bauformen für Klammern und auch Befestigungsmöglichkeiten von flexiblen Teilen 2 daran denkbar.
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3 zeigt einen Stützstab 31 in Form eines Hohlprofils mit einseitig offener Profilfläche, sodass das Profil des Stützstabes eine Nut eingrenzt deren Breite sich von der Öffnung her nach innen hin erweitert. Zwischen den Flanken der Nut wird der Faden 2 eingeklemmt und somit dauerhaft gehalten. Eine an dem Stützstab 31 fixierte Zunge 31.1 steht von diesem in einem spitzen Winkel ab. Gemeinsam mit dem Stützstab grenzt sie die erforderliche, spitzwinkelige Kerbe ein, in welcher der flexible Teil 2 erfindungsgemäß verankert werden kann. Die Zunge 31.1 kann als Ausstanzung aus dem Stützstab gefertigt sein.
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4 zeigt an dem Stützstab 31 von 3 einen besonders vorteilhaft ausgeführten flexiblen Teil 2. Die Stärke des flexiblen Teils 2 ist geringer als die Breite der Nutöffnung am Stützstab 31. Der flexible Teil 2 weist lokalen Verdickungen 2.2 auf, deren Dicke größer ist als die Breite der Nutöffnung am Stützstab 31. Zwei derartige Verdickungen 2.2. sind in kleinem Abstand zueinander angeordnet und das Verbindungsstück dazwischen verläuft durch die Nutöffnung am Stützstab 31. Damit ist der flexible Teil gegen Zug normal zur Längsrichtung des Stützstabes gehalten, an diesem wohl aber in Längsrichtung verschiebbar.
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Wenn man will kann man freie Enden von flexiblen Teilen, welche im Moment nicht benützt werden, auch von einem Ende her in das Innere des Stützstabe einstecken. Durch die Führung, welche durch die beiden nah aneinander angeordneten Verdickungen 2.2 gebildet wird, kann man auch derartige flexible Teile im Bedarfsfall wieder leicht fassen.
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Die in 4 dargestellte Ausführungsform eines flexiblen Teils 2 mit lokalen Verdickungen 2.2 ist vorteilhaft in Kombination mit einem Stützstab anwendbar, welcher – wie in 6 beispielhaft skizziert – einen Durchbruch 51.1 aufweist, der einen Querschnittsflächenbereich aufweist, durch welchen die Verdickung 2.2 durchschiebbar ist, sowie einen daran angrenzenden Querschnittsflächenbereich, durch welchen zwar die Verdickung 2.2 nicht durchschiebbar ist, wohl aber der „normale”, dünnere Längsbereich des flexiblen Teils 2.
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5 zeigt eine Stützvorrichtung, welche besonders einfach zu fertigen und besonders gut für das Stützen von Gladiolen geeignet ist. Die Kerbe 10 erstreckt sich von der oberen Stirnseite des Stabes 41 in dessen Längsrichtung. Vom Kerbengrund verläuft eine schmale Nut 20 noch etwas tiefer in den Stab hinein. Auch diese Nut 20 ist wie die Kerbe in der zur Profilfläche normalen Richtung auf beiden Seiten offen. Die Breite dieser Nut 20 ist so gering, dass der flexible Teil 2 gerade noch in sie hineingestopft werden kann, und dann darinnen sehr fest hält. In der über der Nut 20 liegenden Kerbe kann ein anderer Längsteil des flexiblen Teils 2 wie schon weiter oben beschrieben fixiert werden, indem er zwischen den Flanken der Kerbe eingeklemmt wird. Diese Fixierung ist auf Grund der größeren Breite der Kerbe 10 gegenüber der Fixierung in der Nut 20 leichter herzustellen und zu lösen. Die Fixierung des flexiblen Teils in der Nut 20 stellt dabei also die dauerhafte Fixierung des Fadens dar – welche aber im Bedarfsfall unter Zuhilfenahme eines Werkzeugs und unter Anwendung von etwas Kraft auch lösbar und neu herstellbar ist. Die Fixierung des flexiblen Teils 2 in der Kerbe 10 ist die „übliche”, wiederholt herstellbare und lösbare Fixierung um Pflanzen an der Vorrichtung zu stützen.
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Die in 3 bis 5 dargestellten flexiblen Teile 2 weisen an ihrem freien Ende eine Verdickung 2.2 auf. Durch diese Verdickung ist der flexible Teil 2 etwas einfacher mit der Hand zu fassen, als wenn er ohne Verdickung auslaufen würde. Aus Komfort- und/oder optischen Gründen, kann es vorteilhaft sein, den flexiblen Teil 2 – wie in 5 angedeutet – mit mehreren, zueinander beabstandeten lokalen Verdickungen auszuführen.
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7 zeigt wie 3 einen Stützstab 31 in Form eines Hohlprofils mit einseitig offener Profilfläche. Der Faden 2 ist mit einem Ende an einer Stelle der Öffnungsfläche des Hohlprofils festgeklemmt, verläuft dann im Hohlprofil und reicht mit der Verdickung 2.2 an seinem zweiten Ende wieder aus dem Hohlprofil hervor. Wenn er benutzt wird, wird er an der Verdickung 2.2 gefasst und aus dem Hohlprofil hervorgezogen. Bei unbenutztem Faden ist diese Ausführungsform optisch vorteilhaft.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 20105736 U1 [0004]
- DE 202005003890 U1 [0005]
- BE 1010335 A6 [0006]