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Die
Erfindung betrifft eine Fassaden-Wärmeschutzplatte nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Die
Erfindung ist für die kontakten Wärmeschutzsysteme
der Gebäude-Außenwände geeignet.
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Aus
Sicht der Konstruktion teilen sich die Fassaden-Wärmeschutzsysteme
in kontakte Systeme und entlüftete Systeme. Die kontakten
Wärmeschutzsysteme sind Einmantelsysteme, d. h. die einzelnen
Schichten des Wandaufbaues sind miteinander ganzflächig
verbunden. Zwischen ihnen entsteht kein Luftzwischenraum. Das am
häufigsten gebrauchte Wärmeisoliermaterial für
kontakte Wärmeschutzsysteme ist wegen seines relativ niedrigen Preises
und seines hohen Werts des Wärmedurchlasswiderstands das
Schaumpolystyrol. Das Problem solcher kontakten Wärmeschutzsysteme
ist die Abführung der aus dem Umfangsmantel herausdringenden Wasserdämpfe,
da der Wert des Faktors des Diffusionswiderstands des Schaumpolystyrols
verhältnismäßig hoch ist.
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In
der Patentschrift
CZ UV 13800 ist
eine Lösung beschrieben, deren Ziel es ist, den Faktor
des Diffusionswiderstands der Polystyrol-Fassadenplatten eines kontakten
Wärmeschutzsystems herabzusetzen.
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Das
Wesen dieser Lösung ist die Herstellung von Löchern
in der Richtung, die im Wesentlichen senkrecht zu den Seitenwänden
der Fassadenplatte ist. Da an der Fassadenplatte an der von der
zu bewärmenden Wand abgewandten Seite eine Schicht Bindemittel
aufgetragen wird, auf welcher noch eine abschließende Schicht
Außenputz aufgebracht ist, und die Entlüftungslöcher
durch diese beiden Schichten luftdicht abgeschlossen werden, ist
es fraglich, in welchem Maße der Faktor des Diffusionswiderstands der
Fassadenplatte herabgesetzt wird. Außerdem entsteht durch
das Perforieren der Fassadenplatten die Voraussetzung für
das Herabsetzen ihres Wärmedurchlasswiderstands, d. h.
für die Verschlechterung ihrer Isoliereigenschaften.
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Die
problemlose Abführung von Wasserdämpfen aus dem
Umfangsmantel, die aus dem Innerem der zu bewärmenden Gebäudewand
dringen, wird durch die entlüfteten Wärmeschutzsysteme
ermöglicht. Bei den entlüfteten Wärmeschutzsystemen werden
an die Gebäude-Außenwand vertikale Leisten befestigt.
Zwischen diese Leisten wird ein Isolierwerkstoff eingelegt, der
entweder angeklebt oder mechanisch mit Haltern befestigt werden
kann. An die vertikalen Leisten werden horizontale Latten befestigt,
auf welche die Außenbekleidung angebracht wird. Bei diesen
Wärmeschutzsystemen wird eine selbstständige Wärmeisolierschicht
gebildet, welche von der Oberflächenschicht durch einen
Luftzwischenraum abgetrennt ist. Der Luftzwischenraum ermöglicht
eine effektive Fassaden-Entlüftung mit gleichzeitiger Erhaltung
des Wärmeisolierungswerts.
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Diese
Wärmeschutzart wird in viel geringerem Maße angewendet
als die kontakte Wärmeschutzart, da der Preis hierfür
bis zweimal so hoch ist als bei kontakten Wärmeschutzsystemen.
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Die
angeführten Nachteile beseitigt in einem beträchtlichen
Maße die Fassaden-Wärmeschutzplatte, die aus einem
Wärmeisoliermaterial entsprechend dieser technischen Lösung
hergestellt ist. Ihr Wesen besteht darin, dass in einem plattenförmigen Körper
Entlüftungsnuten gebildet sind, welche in die gegenüberliegenden
Seitenwände des Körpers münden, und an
der Innenwand des Körpers gegenüber den Entlüftungsnuten
transversale Löcher ausgeführt sind. Zwischen
mindestens einem transversalen Loch und einer Entlüftungsnut
wird eine Membrane gebildet. Eine solche Lösung der Fassaden-Wärmeschutzplatte
ermöglicht die Abführung der aus dem Inneren des
zu bewärmenden Gebäudes aus dem Umfangsmantel
dringenden Wasserdämpfe durch die Entlüftungsnuten,
wobei die Membrane das Eindringen von feuchter Luft durch eine Entlüftungsnut über
das transversale Loch zurück auf die zu bewärmende
Gebäudewand verhindert.
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Weiter
besteht das Wesen der Erfindung darin, dass die Membranendicke zwischen
einer Entlüftungsnut und einem transversalem Loch weniger
als 10 mm beträgt, was den Übergang der Feuchtigkeit vom
transversalen Loch in die Entlüftungsnut ermöglicht.
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Weiter
besteht das Wesen der Erfindung darin, dass wenigstens in einer
Membrane ein Verbindungsloch gebildet ist, dessen Querschnitt eine
kleinere Fläche als die Fläche des Querschnitts
eines transversalen Lochs hat, was notfalls einen größeren Feuchtigkeitsübergang
aus dem transversalen Loch in die Entlüftungsnut ermöglicht.
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Weiter
besteht das Wesen der Erfindung darin, dass der Körper
durch eine Innenplatte und eine Außenplatte gebildet ist,
die miteinander durch Berührungswände verbunden
sind. Dies ermöglicht zum Herstellen des Körpers
einer Wärmeschutzplatte, Werkstoffe mit unterschiedlichem
Faktor des Wärmedurchlasswiderstands anzuwenden.
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Das
Wesen der Erfindung besteht auch darin, dass die Entlüftungsnuten
an der Berührungswand der Innenplatte und/oder an der Berührungswand
der Außenplatte und die transversalen Löcher in
der Innenplatte auf eine solche Weise ausgebildet sind, dass wenigstens
durch ein transversales Loch eine Entlüftungsnut mit einer
Innenwand der Innenplatte verbunden ist. Eine solche Lösung
ermöglicht die alternative Bildung einer Entlüftungsnut
in verschieden Teilen des Plattenkörpers.
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Weiter
besteht das Wesen der Erfindung darin, dass die Innenplatte aus
einem Wärmeisoliermaterial ausgeführt ist, dessen
Faktor des Diffusionswiderstands höchstens 60 beträgt,
und die Außenplatte aus einem Wärmeisoliermaterial
hergestellt ist, dessen Faktor des Diffusionswiderstands mindestens 100
beträgt. Eine solche Lösung der Fassaden-Wärmeschutzplatte
verbessert die Bedingungen für den Übergang der
vom Inneren des zu bewärmenden Gebäudes dringenden
Wasserdämpfe über die Innenplatte in die Entlüftungsnuten
und verhindert gleichzeitig das Eindringen von Wasserdämpfen
aus der äußeren Atmosphäre über
die Außenplatte der Fassaden-Wärmeschutzplatte
in die zu bewärmende Gebäudewand.
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Um
zur Erzeugung einer Fassaden-Wärmeschutzplatte die zur
Zeit am meisten verwendeten Wärmeisolierwerkstoffe einsetzen
zu können, besteht das Wesen der Erfindung weiter darin,
dass die Innenplatte aus Mineralwolle oder aus expandiertem Polystyrol
und die Außenplatte aus extrudiertem Polystyrol hergestellt
werden.
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Mit
dem Ziel, die Massenerzeugung von Fassaden-Wärmeschutzplatten
zu ermöglichen, besteht das Wesen der Erfindung weiter
darin, dass die Innenplatte und die Außenplatte mit einem
Klebemittel miteinander verbunden sind.
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Das
Wesen der Erfindung besteht letztendlich darin, dass die Innenplatte
und die Außenplatte dieselben Umfangsabmessungen aufweisen
und dass sie miteinander mit einem Umfangsversatz verbunden sind.
Dadurch wird das Entstehen von Wärmebrücken zwischen
einzelnen Fassaden-Wärmeschutzplatten, die an der zu erwärmenden
Gebäudewand angelegt wurden, verhindert.
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Der
Vorteil der Fassaden-Wärmeschutzplatte entsprechend dieser
Erfindung besteht darin, dass sie bei niedrigen Realisierungskosten
ein kontaktes Wärmeschutzsystem ermöglicht. Die
geforderten Wärmeisolierungsparameter des Wärmeschutzes bei
gleichzeitiger Entlüftung des Umfangsmantels werden erreicht,
und das Entstehen von Wärmebrücken zwischen den
einzelnen Fassaden-Wärmeschutzplatten, die an der zu erwärmenden
Gebäudewand angebracht sind, wird verhindert.
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Die
Erfindung wird anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine
durch einen Monolith-Körper gebildete Fassaden-Wärmeschutzplatte
in Vorderansicht,
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2 eine
durch einen Monolith-Körper gebildete Fassaden-Wärmeschutzplatte
in Draufsicht,
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3 einen
Teilausschnitt des Anschlusses eines transversalen Lochs an eine
Entlüftungsnut in einem solchen Körper in der
Variante ohne Membrane, welche das transversale Loch von der Entlüftungsnut
trennt,
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4 einen
Teilausschnitt des Anschlusses eines transversalen Lochs an eine
Entlüftungsnut in einem solchen Körper in der
Variante mit dieser Membrane, welche das transversale Loch von der Entlüftungsnut
trennt,
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5 einen
Teilausschnitt des Anschlusses eines transversalen Lochs an eine
Entlüftungsnut in einem solchen Körper in der
Variante mit einem in der Membrane gebildeten Verbindungsloch,
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6 eine
Fassaden-Wärmeschutzplatte, die durch einen aus einer Innen-
und einer Außenplatte mit Entlüftungsnuten an
der Berührungsfläche der Außenplatte
zusammengesetzten Körper gebildet ist, in Vorderansicht,
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7 eine
Fassaden-Wärmeschutzplatte, die durch einen aus einer Innen-
und einer Außenplatte mit Entlüftungsnuten an
der Berührungsfläche der Außenplatte
zusammengesetzten Körper gebildet ist, in Draufsicht,
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8 einen
Teilausschnitt des Anschlusses eines transversalen Lochs an eine
Entlüftungsnut in einem solchen Körper in der
Variante ohne die das transversale Loch von der Entlüftungsnut
trennende Membrane,
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9 einen
Teilausschnitt des Anschlusses eines transversalen Lochs an eine
Entlüftungsnut in einem solchen Körper in der
Variante mit der das transversale Loch von der Entlüftungsnut
trennenden Membrane und
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10 einen
Teilausschnitt des Anschlusses eines transversalen Lochs an eine
Entlüftungsnut in einem solchen Körper in der
Variante mit einem in der Membrane gebildeten Verbindungsloch.
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Die
in 1 und in 2 dargestellte
Fassaden-Wärmeschutzplatte ist durch einen plattenförmigen
Monolith-Körper 1 gebildet, in welchem Entlüftungsnuten 2 angebracht
sind, die in die gegenüberliegenden Seitenwände 3 des
Körpers 1 münden. An der Innenseite 4 des
Körpers 1 sind gegenüber den Entlüftungsnuten 2 transversale
Löcher 5 gebildet. Zwischen den Entlüftungsnuten 2 und
den transversalen Löchern 5 können Membranen 51 gebildet
werden, wie es in einem Teilausschnitt in 4 dargestellt
ist. Als eine Alternative kann die Ausmündung eines transversalen
Lochs 5 in eine Entlüftungsnut 2 eine
direkte sein, d. h. es gibt zwischen ihnen keine Membrane 51,
wie in 3 dargestellt, oder eine Membrane 51 mit
ausgebildetem Verbindungsloch 5, wie in 5 dargestellt.
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Die
in 6 und 7 dargestellte Fassaden-Wärmeschutzplatte
ist durch eine Innenplatte 11 gebildet, an welche eine
Außenplatte 12 befestigt ist. Die Innenplatte 11 und
die Außenplatte 12 haben die gleichen Außenabmessungen
1000 × 500 mm und sind mit dem Umfangsversatz 6 zusammengeklebt. Die
Innenplatte 11 ist aus expandiertem Schaumpolystyrol mit
einer Dicke von 50 mm hergestellt, dessen Faktor der Wärmeleitfähigkeit
0,044 W·m–1·K–1 und dessen Faktor des Diffusionswiderstands 30 beträgt.
Die Außenplatte 12 ist aus extrudiertem Schaumpolystyrol
mit einer Dicke von 20 mm hergestellt, dessen Faktor der Wärmeleitfähigkeit
0,034 W·m–1·K–1 und dessen Faktor des Diffusionswiderstands 100 beträgt.
An der Berührungsfläche 121 der Außenplatte 12,
die an der Innenplatte 11 anliegt, sind Entlüftungsnuten 2 ausgebildet.
In der Innenplatte 11 sind transversale Löcher 5 ausgebildet,
welche in die Entlüftungsnuten 2 münden.
Zwischen den Entlüftungsnuten 2 und den transversalen
Löchern 5 können Membranen 51 ausgebildet
werden, wie es in einem Teilausschnitt in 9 dargestellt
ist. Als eine Alternative kann die Ausmündung eines transversalen
Lochs 5 in die Entlüftungsnut 2 eine
direkte sein, d. h. es gibt zwischen ihnen keine Membrane 51,
wie in 8 dargestellt, oder es kann in der Membrane 51 ein
Verbindungsloch 52 gebildet werden, wie es in 10 dargestellt
ist.
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Die
Fassaden-Wärmeschutzplatten werden an die zu bewärmende
Gebäudewand mit ihrer Innenwand 4 des Körpers 1 mit
Hilfe des Klebemörtels so befestigt, dass die Entlüftungsnuten 2 vertikal
orientiert werden. Nach dem Befestigen der Fassaden-Wärmeschutzplatten
auf der gesamten Fläche des Umfangsmantels des zu bewärmenden
Gebäudes wird an die Außenwände 7 des
Körpers 1 der Armierungsmörtel aufgetragen,
in welchen ein Bewehrungsnetz aus Glastextil eingesetzt wird. Auf
die so vorbereitete Oberfläche wird der Putz aufgetragen. Die
aus der Umfangswand des zu bewärmenden Gebäudes
heraustretenden Wasserdämpfe gelangen durch die transversalen
Löcher 5 in die Entlüftungsnuten 2,
aus denen sie infolge eines Kamineffekts nach außen (außerhalb
des Wärmeschutz-Gebäudemantels) abgeleitet werden.
Sollte zwischen dem transversalen Loch 5 und der Entlüftungsnut 2 eine Membrane 51 ausgebildet
sein, ermöglicht ihre geringe Dicke jederzeit einen hinreichenden
Feuchtigkeitsübergang. Wenn es notwendig ist, die Bedingungen
für den Feuchtigkeitsübergang zwischen dem transversalen
Loch 5 und der Entlüftungsnut 2 zu verbessern,
wird in der Membrane 51 ein Verbindungsloch 52 gebildet.
Bei einer Fassaden-Wärmeschutzplatte mit einem Körper 1,
der aus einer Innenplatte 11 und einer Außenplatte 12 zusammengesetzt
und in 6 und 7 dargestellt ist, gelangen
die aus der Umfangswand heraustretenden Wasserdämpfe in
die Entlüftungsnuten 2 und gehen infolge eines niedrigen
Faktors des Diffusionswiderstands des expandierten Schaumpolystyrols
auch durch die Innenplatte 11 über. Der niedrige
Wert des Koeffizienten der Wärmeleitfähigkeit
und der hohe Wert des Faktors des Diffusionswiderstands des extrudierten Schaumpolystyrols,
aus welchen die Außenplatte 12 der Fassaden-Wärmeschutzplatte
hergestellt ist, ermöglichen die geforderten Parameter
des Gebäude-Wärmeschutzes bei gleichzeitiger Entlüftung
des Umfangsmantels des zu bewärmenden Gebäudes
zu erreichen. Der Umfangsversatz 6 verhindert gleichzeitig
das Entstehen von Wärmebrücken zwischen einzelnen
an der zu bewärmenden Gebäudewand gelagerten Fassaden-Wärmeschutzplatten.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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