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Die
Erfindung betrifft eine Kranspitze mit einem Gelenk, das einen ersten
und einen zweiten Gelenksteil aufweist, die zueinander drehbar sind,
wobei am ersten Gelenksteil ein Ausleger angeordnet ist, an welchem
eine Lastaufnahmevorrichtung angeordnet bzw. anordenbar ist.
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Abwinkelbare
Kranspitzen sind im Stand der Technik bereits bekannt, zum Beispiel
für Baukräne. So offenbart die
DE 101 16 245 einen Teleskopausleger
für einen Fahrzeugkran, der einen Mechanismus zu seiner
Schrägstellung sowie mindestens eine abwinkelbare Auslegerverlängerung
aufweist, wobei sich die Abwinkelungsvorrichtung gänzlich
innerhalb der Innenkontur der nächstgrößeren
Auslegerverlängerung liegt, sodass die abwinkelbare Auslegerverlängerung
vollständig in die nächstgrößere
Auslegerverlängerung einfahren kann.
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In
der
EP 0 970 914 A2 wird
ein fahrbarer Kran mit einem Teleskopausleger offenbart, der eine ähnliche
Abwinklungsvorrichtung für mindestens eine Auslegerverlängerung
aufweist, wobei die Abwinklungsvorrichtung hier allerdings außerhalb
der jeweiligen Auslegerverlängerung hegt.
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Weitere
Möglichkeiten zur Abwinklung von Teleskopauslegern bei
Kränen oder fahrbaren Kränen finden sich in der
DE 1 965 118 und in der
DE 29 50 884 . Des Weiteren
offenbart die
EP 1
477 451 A2 eine Abwinklungsvorrichtung für eine
Auslegerverlängerung eines Mobilkrans, durch die der Winkel
einer Klappspitze eingestellt und über eine mechanisch
feststellbare Teleskopiereinrichtung verriegelt wird.
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Gemeinsames
Merkmal all dieser Schriften ist, dass die abwinkelbaren Elemente
stets integraler Bestandteil der offenbarten Kräne sind.
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Zudem
handelt es sich in den oben genannten Schriften um Baukräne
oder mobile Spezialfahrzeuge.
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Häufig
müssen sperrige und schwere Lasten auf ein Nutzfahrzeug
geladen bzw. bei der Beladung eines Nutzfahrzeuges große
Störkanten überwunden werden. Mit herkömmlichen
Ladekränen ist dies oft schwierig zu bewerkstelligen.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung anzugeben, die
diese Probleme bei einem Ladekran behebt.
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Dies
wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, dass als
Vorrichtung eine Kranspitze verwendet wird, wobei am zweiten Gelenksteil
eine Schnittstelle angeordnet ist, über welche die Kranspitze
an einem Ausleger eines Ladekrans befestigbar ist.
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Die
Erfindung hat also realisiert, dass die an sich bereits im Zusammenhang
mit Baukränen bzw. Spezialfahrzeugen bekannte Kranspitze
dazu geeignet ist, die diskutierten Probleme von Ladekränen
zu beheben. Durch die Anordnung einer Schnittstelle am zweiten Gelenksteil,
steht die an sich bekannte Kranspitze nunmehr für den Einsatz
bei Ladekränen zur Verfügung.
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Weitere
vorteilhafte Ausführungen der Erfindung sind in den abhängigen
Ansprüchen definiert.
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Das
Gelenk der Kranspitze verfügt vorzugsweise über
eine horizontale Drehachse, sodass der Ausleger der am ersten Gelenksteil
angeordnet ist, und die Schnittstelle, die am zweiten Gelenksteil
angeordnet ist, zueinander um diese horizontale Drehachse drehbar
sind. Zweckmäßigerweise wird diese Drehachse durch
einen Bolzen ausgebildet, die vorzugsweise auch die Verbindung der
Schnittstelle, über welche die Kranspitze an einem Ausleger
eines Ladekrans befestigbar ist, darstellt.
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Obwohl
bei der besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
vorgesehen ist, die Kranspitze lösbar an einen Ausleger
eines Ladekrans zu befestigen, kann natürlich auch vorgesehen
sein, die Kranspitze dauerhaft (zum Beispiel durch Anschweißen
oder Vernieten) am Ausleger zu befestigen.
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Die
Schnittstelle der erfindungsgemäßen Kranspitze
bzw. der zugehörige Ausleger des Ladekrans, mit dem diese
verbunden wird, können Befestigungsmittel aufweisen, mit
denen diese gegenseitig befestigtbar sind.
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Des
Weiteren kann man die Schnittstelle als Einschubteil ausbilden,
die dann in geeigneter Weise in den Ausleger eines Ladekrans eingeschoben
werden kann. Beispielsweise kann hier dann die Befestigung der Schnittstelle
mit dem Ausleger über ein System von einem oder mehreren
Sperrbolzen mechanisch befestigt werden.
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Durch
das Gelenk der erfindungsgemäßen Kranspitze können
der Ausleger, der am ersten Gelenksteil angeordnet ist und die Schnittstelle,
die am zweiten Gelenksteil angeordnet ist, gegeneinander verdreht
werden. Hierbei kann vorgesehen sein, dass diese Winkelverstellung
in Stufen erfolgt. Beispielsweise kann der erste Gelenksteil mindestens zwei
Bohrlöcher aufweisen, wodurch es möglich ist, den
Einschubteil der um eine Drehachse rotiert werden kann, in zwei
verschiedenen Positionen mittels eines Verstellbolzens zu fixieren.
Vorzugsweise sind mehrere solcher Bohrlöcher in gleichen
Abständen angebracht, sodass eine Winkelverstellung in
gleichen Stufen erfolgen kann. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Kranspitze ist vorgesehen,
dass die beiden Gelenksteile in einem Winkel von weniger als 180° relativ
zueinander feststellbar sind, wobei 180° einer entgegengerichteten
in einer Linie liegenden Ausrichtung der beiden Gelenksteile entsprechen.
Dies erlaubt eine weitere Vergrößerung des Arbeitsbereiches beim
Befördern von sperrigem Ladegut. Dabei kann vorgesehen
sein, dass die beiden Gelenksteile in einem Winkelbereich von minimal
120° bis maximal 260° feststellbar sind. Die Bohrlöcher
können beispielsweise entlang eines gedachten Bogens angeordnet
sein.
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Vorzugsweise
kann vorgesehen sein, dass am Ausleger, der am ersten Gelenksteil
der erfindungsgemäßen Kranspitze angeordnet ist,
direkt eine Lastaufnahmevorrichtung (z. B. Haken) angeordnet ist.
Dieser Ausleger kann aber auch nur als Stummel ausgebildet sein,
wo dann weitere Bauteile anordenbar sind.
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Darüber
hinaus kann dieser Ausleger aber auch Teil eines teleskopierbaren
Auslegersystems mit wenigstens einer Auslegerverlängerung
sein, wodurch sich eine weitere vorteilhafte Vergrößerung des
Arbeitsbereiches ergibt. Die Möglichkeiten zur Fixierung
dieser Auslegeverlängerungen können dabei vielfältiger
Art sein.
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Ein
weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Kranspitze
liegt darin, dass am Gelenk eine Transportsicherung für
die Kranspitze vorgesehen sein kann. Dadurch kann die Kranspitze
auch nach Beendigung des Ladevorgangs am Ladekran beim Transport
verbleiben. Diese Transportsicherung kann dadurch ausgebildet sein,
dass der erste Gelenksteil über ein weiteres Bohrloch verfügt,
sodass die beiden Gelenksteile in einer speziellen Winkelposition, die
für den Transport vorgesehen ist, mittels eines Bolzens
feststellbar sind.
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Die
erfindungsgemäße Kranspitze wird vorzugsweise
an einen Ladekran für ein Nutzfahrzeug mit einem gelenkig
an einem Ständer angeordneten Hauptarm und einem gelenkig
am Hauptarm angeordneten Knickarm angeordnet. Durch die vielfältigen Möglichkeiten
der Bewegungen von Haupt- oder Knickarm sowie des Ausschubsystems
des Ladekrans ist es möglich, in einer vorzugsweisen Ausformung
der erfindungsgemäßen Kranspitze die verschiedenen
Winkelpositionen der Arbeitsstellung sowie die Transportstellung
in einfacher Weise einzustellen. Dabei kann es auch vorgesehen sein,
dass diese Bewegungen des Haupt- oder Knickarmes oder des Ausschubsystems
fernsteuerbar sind.
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Weitere
Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden anhand der nachfolgenden
Figurenbeschreibung unter Bezugnahme auf die in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiele näher erläutert.
Dabei zeigen
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1 eine
besondere Ausformung der erfindungsgemäßen Kranspitze,
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2 die
Nachteile bei der Ladegutbeförderung mit einem herkömmlichen
Ladekran,
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3 die
Vorteile bei der Ladegutbeförderung mit einem Ladekran
mit der erfindungsgemäßen Kranspitze,
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4 den
Winkelbereich, in dem die erfindungsgemäße Kranspitze
in der Arbeitsstellung feststellbar ist,
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5 ein
Nutzfahrzeug samt Ladekran und angeordneter Kranspitze in der Transportstellung,
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6 eine
Detailansicht der erfindungsgemäßen Kranspitze
in der Transportstellung,
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7 ein
Nutzfahrzeug samt Ladekran und Kranspitze in der Arbeitsstellung,
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8 bis 13 einen
Vorgang zum Entfernen der erfindungsgemäßen Kranspitze
vom Ladekran,
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14 bis 16 Einstellen
und Fixieren von verschiedenen Winkelpositionen der beiden Gelenksteile
der erfindungsgemäßen Kranspitze,
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17 und 18 eine
Seitenansicht bzw. Draufsicht der Schnittstelle der erfindungsgemäßen Kranspitze,
wobei Schnittstelle und Ladekran noch nicht fest miteinander verbunden
sind, und
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19 und 20 eine
Seitenansicht bzw. Draufsicht der mittels eines Verriegelungsbolzens
mit dem Ladekran fest verbundenen Schnittstelle der erfindungsgemäßen
Kranspitze.
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1 zeigt
eine besonders vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung.
Die beiden Gelenksteile 1, 2 bestehen aus einem
Bolzen und zwei beidseitig eines Auslegers 3 angeordnete
Bleche. Durch den Bolzen verläuft die Drehachse, bezüglich
der die beiden Gelenksteile 1, 2 gegeneinander
drehbar sind. Die Schnittstelle 4, mit welcher die Kranspitze 12 an einem
Ausleger 14 eines Ladekrans 15 befestigbar ist,
wird hier durch einen Einschubteil realisiert. Am Gelenksteil 2 ist
weiters ein Ausleger 3 mit einer Auslegerverlängerung 6,
die über einen Verriegelungsbolzen 7 arretierbar
ist, angeordnet. Der Gelenksteil 2 weist mehrere Bohrlöcher,
die in gleichen Abständen angeordnet sind, auf, die es
ermöglichen, die beiden Gelenksteile in gleichmäßig
abgestuften Winkelpositionen mit einem Verstellbolzen 5 zu
fixieren.
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In 2 sind
ein Nutzfahrzeug 8, das über ein Standsicherheitssystem 9 sowie
einen herkömmlichen Ladekran 15 verfügt,
dargestellt. Man kann hierbei die Nachteile, die sich beim Beladen
mit einem sperrigen Ladegut 11 ergeben, erkennen. Demgegenüber
zeigt 3, wie sich derartige Probleme mit dem Einsatz
einer erfindungsgemäßen Kranspitze 12 vermeiden
lassen. Durch die größere Horizontalerstreckung
bei gleichbleibender Vertikalerstreckung durch den Einsatz der Kranspitze 12,
ist das Ladegut 11 deutlich besser beförderbar.
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Der
Ladekran 15 weist dabei in bekannter Weise einen Kran bestehend
aus Ständer, Hauptarm 16, Knickarm 10,
Ausschubsystem mit innerstem Ausleger 14 auf. In den Ausleger 14 ist
eine erfindungsgemäße Kranspitze 12 mit
ihrer Schnittstelle 4 eingeschoben.
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In 4 weist
der erste Gelenksteil 1 zur Winkelverstellung mehrere in
gleichmäßiger Abfolge angeordnete Bohrlöcher
auf. Hier sind dieser Bohrlöcher so angeordnet, dass sich
der Ausleger 3 gegenüber der Schnittstelle in
einem Bereich von 120° bis 260° in Stufen von
je 20° verdrehen und mit einem Verstellbolzen 5 fixieren
lässt.
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In 5 befindet
sich die Kranspitze 12, welche am Ladekran 15 eines
Nutzfahrzeugs 8 angeordnet ist, in einer eigens für
den Transport vorgesehenen Transportstellung. Eine Detailansicht
der Kranspitze 12 in der Transportstellung wird in 6 gezeigt.
Hierbei weist der Gelenksteil 2 ein weiteres Bohrloch auf, über
welches sich die beiden Gelenksteile für den Transport
mittels eines Bolzens 13 arretieren lassen.
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Demgegenüber
zeigt 7 den Ladekran 15 samt Kranspitze 12 in
der Arbeitsstellung.
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In 8 bis 13 werden
Arbeitsschritte gezeigt, mittels derer in einer besonderen Ausführungsform
der Erfindung sich die Kranspitze 12 vom Ladekran 15 entfernen
lässt. Durch Bewegen des Haupt- und Knickarms 16, 10 sowie
des Ausschubsystems des Ladekrans 15 wird die Kranspitze 12 flach
am Boden abgelegt. Sodann können die Fixierbolzen, mit
denen in einer besonderen Ausführungsform der Erfindung
der Einschubteil mit dem Ausleger 14 des Ladekrans 15 verbunden
ist, gelöst werden. Durch Einziehen von Haupt- und Knickarm 16, 10 vom
Ladekran 15 wird dann die Kranspitze 12 endgültig
vom Ladekran 15 getrennt.
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In 14 bis 16 ist
dargestellt, wie die am Einschubteil pendelnde Kranspitze 12 durch
Bewegen des Haupt- und Knickarms 16, 10 sowie
des Ausschubsystems des Ladekrans 15 in die gewünschte
Winkelposition gebracht werden kann und dort mit dem Verstellbolzen 5 fixiert
werden kann.
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Die 17 bis 20 zeigen
wie die in einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Kranspitze durch einen Einschubteil 4 realisierte
Schnittstelle mit einem Ausleger 14 des Lagekrans in fester
Weise verbunden werden kann. Vorzugsweise geschieht diese feste
Verriegelung von Einschubteil 4 und Ausleger 14 mittels
eines Bolzensystems umfassend mindestens ein Bohrloch 17 sowie
mindestens einen Verriegelungsbolzen 18. 17 und 18 zeigen
dabei den noch nicht fest mit dem Ausleger 14 des Ladekrans 15 verbundenen Einschubteil 4.
In 19 und 20 sind
dann Einschubteil 4 und Ausleger 14 durch den
Bolzen 18 fest miteinander verbunden.
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In
den 8 bis 16 wurde der besseren Übersichtlichkeit
halber auf die Bezugszeichen verzichtet.
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Es
versteht sich von selbst, dass die erfindungsgemäße
Kranspitze nicht auf die in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele
beschränkt ist, noch durch diese eingeschränkt
werden soll.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 10116245 [0002]
- - EP 0970914 A2 [0003]
- - DE 1965118 [0004]
- - DE 2950884 [0004]
- - EP 1477451 A2 [0004]