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Die
Erfindung betrifft eine Antriebseinheit für ein Kraftfahrzeug-Aggregat,
insbesondere ein Kraftfahrzeugtür-Aggregat, vorzugsweise
für eine Zuzieh-/Öffnungseinrichtung in oder an
einem Kraftfahrzeugtürschloss, mit wenigstens einem Motor
und einem gummielastischen Lager zur Festlegung des Motors an einer
Basis.
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Bei
dem Motor handelt es sich im Allgemeinen um einen Elektromotor.
Als von dem Motor bzw. Elektromotor beaufschlagbare Kraftfahrzeug-Aggregate
kommen beispielsweise Spiegel, Lenksäulen, Fenster, Kraftfahrzeugtür-Aggregate
usw. in Frage. Besonders bevorzugt wird der Motor bzw. Elektromotor
zur Betätigung bzw. Beaufschlagung einer Zuzieh-/Öffnungseinrichtung
in oder an einem Kraftfahrzeugtürschloss eingesetzt.
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In
diesem Zusammenhang ist die fragliche Antriebseinheit üblicherweise
als externe Antriebseinheit ausgebildet, arbeitet also regelmäßig über
einen Bowdenzug oder ein anderes Verbindungsmittel auf die demgegenüber örtlich
getrennt angeordnete Zuzieh-/Öffnungseinrichtung. Eine
solche Zuzieh-/Öffnungseinrichtung dient im Allgemeinen
dazu, die Kraftfahrzeugtür von beispielsweise einer Vorschließstellung
in eine Hauptschließstellung motorisch zu überführen.
Dadurch reicht es aus, wenn ein Bediener die fragliche Kraftfahrzeugtür
lediglich in die Vorschließstellung bzw. Vorraststellung
verbringt. Die Einnahme der Hauptschließstellung bzw. Hauptraststellung
erfolgt im Anschluss hieran automatisch und mit Hilfe des Motors
der externen Antriebseinheit.
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Daneben
sind grundsätzlich auch motorisch beaufschlagte Öffnungseinrichtungen
für das Kraftfahrzeugtürschloss bekannt. Diese
sorgen dafür, dass die Kraftfahrzeugtür motorisch
ausgestellt wird. Solche Zuzieh-/Öffnungseinrichtungen
kommen überwiegend bei hochpreisigen Automobilen zum Einsatz
und dienen primär der Komfortverbesserung. Auch Sicherheitsaspekte
spielen zunehmend eine Rolle. Denn bei einem Kraftfahrzeug mit beispielsweise
Zuziehhilfe ist immer gewährleistet, dass sich die zugehörige
Kraftfahrzeugtür im Fahrbetrieb in ihrer Hauptschließstellung
bzw. Hauptraststellung befindet, in welcher die Kraftfahrzeuginsassen
mit maximaler Sicherheit geschützt sind. Ein Beispiel für eine
solche Zuzieh-/Öffnungseinrichtung wird in der
DE 199 38 378 C2 vorgestellt.
Gegenstand der
DE 100
48 051 A1 ist eine Zuziehhilfe.
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Die
gattungsbildende
DE
101 31 590 A1 beinhaltet eine einfache Montage des Motors
mittels Befestigungshaken bei gleichzeitiger Entkopplung durch Gummi-Dämpfungselemente.
Zu diesem Zweck wird der Elektromotor in einem im Wesentlichen topfförmigen
Aufnahmegehäuse mit einer Aufnahmeöffnung platziert.
Das Aufnahmegehäuse ist mit einem federelastischen Halteelement
ausgerüstet, das ein thermoplastisches Elastomer beinhaltet. Der
bekannte Motor wird allerdings zum Antrieb eines Gebläses
und nicht einer Zuzieh-/Öffnungseinrichtung eingesetzt.
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Dennoch
besteht unverändert die Gefahr, dass durch den körperlichen
Kontakt des Motors mit der Karosserie über zugehörige
Befestigungselemente Geräusche des Motors, beispielsweise
per Körperschall in die Kraftfahrzeugtür, ein
Kraftfahrzeugtürmodul und damit in den Innenraum gelangen und
als besonders störend empfunden werden. Hier will die Erfindung
insgesamt Abhilfe schaffen.
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Der
Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, eine derartige
Antriebseinheit für ein Kraftfahrzeug-Aggregat so weiter
zu entwickeln, dass eine einwandfreie und montagetechnisch einfach aufgebaute
Lagerung des Motors zur Verfügung gestellt wird und zugleich
die Akustik eine deutliche Verbesserung erfährt.
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Zur
Lösung dieser technischen Problemstellung ist eine gattungsgemäße
Antriebseinheit für ein Kraftfahrzeug-Aggregat im Rahmen
der Erfindung dadurch gekennzeichnet, dass das Lager in Axialrichtung
und/oder Radialrichtung und gegebenenfalls je nach Verformungsgrad
unterschiedliche Federkonstanten aufweist.
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Im
Allgemeinen verfügt das Lager im Axialschnitt und/oder
Radialschnitt zumindest teilweise über einen ziehharmonikaartigen
Aufbau. Dabei wird eine erste Federkonstante zur elastischen strukturellen
Verformung durch einen Ziehharmonikaabschnitt des Lagers und eine
zweite größere Federkonstante durch eine gummielastische
intramolekulare Verformung des Lagermaterials zur Verfügung
gestellt.
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Das
heißt, das erfindungsgemäße Lager, mit dessen
Hilfe der Motor an die Basis angeschlossen ist, verfügt über
eine erste (relativ kleine) Federkonstante und eine zweite (demgegenüber
größere) Federkonstante. Dabei wird die erste
Federkonstante durch den ziehharmonikaartigen Aufbau des Lagers bzw.
einen an dieser Stelle realisierten Ziehharmonikaabschnitt zur Verfügung
gestellt. Auf das Lager einwirkende Kräfte führen
bei diesem Ziehharmonikaabschnitt dazu, dass sich dieser elastisch
und strukturell verformt, also seine äußere Gestalt – ähnlich
einer Feder – ändert. Im einfachsten Fall wird
der Ziehharmonikaabschnitt bei auftretenden Kräften entweder
gestaucht oder gedehnt. Dadurch treten in dem Material zur Herstellung
des Lagers, dem Lagermaterial, zunächst keine oder nur
geringfügige intramolekulare Verformungen auf. Vielmehr
wird der Ziehharmonikaabschnitt wie eine Schraubenfeder gedehnt
oder gestaucht.
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Hierzu
korrespondiert eine relativ geringe Federkonstante, die insbesondere
in der Lage ist, hohe Frequenzen wirkungsvoll akustisch zu dämpfen.
Solche hohen Frequenzen werden üblicherweise als Folge
von Drehbewegungen des Motors respektive Elektromotors beobachtet.
Denn bei derartigen Motoren handelt es sich um schnell laufende
Elektromotoren, deren Drehbewegung in der Regel vielfach untersetzt
wird, um die nötigen Kräfte zur Beaufschlagung
des gewünschten Aggregates, vorzugsweise der Zuzieh-/Öffnungseinrichtung
ausgangsseitig zur Verfügung stellen zu können.
Die mit solchen schnellen Drehbewegungen einhergehenden Geräusche
und insbesondere Vibrationen werden nun vorteilhaft erfindungsgemäß überwiegend
von dem Ziehharmonikaabschnitt bzw. durch die erste (geringe) Federkonstante
des Lagers akustisch gedämpft. Das heißt, eine
etwaige Körperschallübertragung vom Motor auf
die Basis die z. B. durch Schlaglöcher, bei starker Beschleunigung
oder beim Zuschlagen der Türen entstehen kann, findet praktisch
nicht statt.
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Die
zweite größere Federkonstante des Lagers kommt überwiegend
dann zum Einsatz, wenn der Motor beispielsweise bei einem Unfall
abgebremst werden soll und das Lager ”auf Block” fährt. Hiermit
ist gemeint, dass der Ziehharmonikaabschnitt vollständig
gestaucht wird und am Motor angreifende (zusätzliche) Kräfte
durch die bekannte gummielastische intramolekulare Verformung des
Lagermaterials mit im Vergleich zum Ziehharmonikaabschnitt größerer
Federkonstante aufgenommen werden. Auf diese Weise erklären
sich die unterschiedlichen Federkonstanten, die je nach Verformungsgrad
zur Verfügung stehen.
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Die
gummielastische intramolekulare Verformung des Lagermaterials lässt
sich auf die bekannte Federeigenschaft von gummielastischen Materialien zurückführen,
die über eine weitmaschige Vernetzung der Molekülgruppen
im Innern verfügen. Tatsächlich setzen sich Elastomere,
also elastisch verformbare Kunststoffe, überwiegend aus
geknäulten Polymerketten zusammen. Die Polymerketten reagieren
auf eine Zugbelastung mit einer Streckung bzw. Entflechtung, wobei
die Ketten nach Abfall der Zugbelastung wieder in ihren knäulartigen
Zustand zurück relaxieren. Umgekehrtes gilt bei einer Druckbelastung.
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Als
Materialien für das erfindungsgemäß eingesetzte
gummielastische Lager empfiehlt die Erfindung den Rückgriff
auf in der Technik üblicherweise einge setzte Elastomere
wie Ethylen-Propylenkautschuk (EPDM), Silikon-Kautschuk (VMQ), Styrol-Butadien-Kautschuk
(SBR), Acrylat-Kautschuk (ACM), Naturkautschuk (NR) oder auch Acrylnitril-Butadien-Kautschuk
(NBR). Daneben können sogenannte Elastomerlegierungen bzw.
Polyblends, also Gemenge von fertigen Polymeren aus mehreren Molekülsorten
zum Einsatz kommen. Durch unterschiedliche Mischungsverhältnisse
und Zuschlagmittel lassen sich auf diese Weise maßgeschneiderte
Werkstoffe und Materialien realisieren, wie beispielsweise Polyolefin-Elastomere
aus Polypropylen (PP), Polypropylen mit Talkum oder auch aus Naturgummi
(NR). Je nach den eingesetzten Mengenverhältnissen können maßgeschneiderte
zweite Federkonstanten eingestellt werden.
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In
jedem Fall deckt das erfindungsgemäße Lager gleichsam
zwei Funktionen ab. Zunächst einmal verhindert es, dass
Vibrationen oder allgemein Körperschall vom Motor auf die
Basis übertragen wird. Hierfür sorgt im Wesentlichen
der Ziehharmonikaabschnitt mit der ersten Federkonstanten. Darüber hinaus
fungiert das Lager als gleichsam Endanschlag, und zwar für
den Fall, dass der Motor aufgrund von Beschleunigungskräften,
beispielsweise beim Zuschlagen der Tür oder bei einem Unfall,
definiert abgebremst werden muss. Das besorgt die zweite Federkonstante
durch die damit einhergehende intramolekulare Verformung des Lagermaterials.
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Weil
das Lager in der Regel aus einem Elastomer hergestellt wird, kann
es grundsätzlich an den Motor bzw. ein Motorgehäuse
und/oder die den Motor tragende Basis angespritzt werden. Im Allgemeinen greift
die Erfindung jedoch auf ein Lager zurück, welches sich
am Motor und/oder der Basis lösbar festlegen lässt.
Zu diesem Zweck ist das Lager in der Regel hohlzylindrisch ausgestaltet.
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Infolge
des hohlzylindrischen Charakters des Lagers kann dieses zugleich
als Durchführung für ein oder mehrere Kabel, einen
Bowdenzug etc. fungieren, und zwar beispielsweise von der Basis
bzw. vom Motor nach außerhalb.
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Bei
der Basis handelt es sich nicht einschränkend um ein Türinnenblech,
ein Motorgehäuse, eine Montageplatte, einen Aggregatträger,
einen Türmodulträger etc.. Im Übrigen
hat es sich bewährt, wenn der Motor in einer Einformung
der Basis aufgenommen wird. Dadurch besteht die Möglichkeit,
die Einformung zu verschließen und somit den Motor vollständig
zu kapseln. Für diesen Fall fungiert in der Regel ein Verschluss
der Einformung als Basis. Das heißt, in diesem Fall nimmt
der Verschluss das Lager auf.
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Im
Allgemeinen ist ein Teil des Lagers aufgrund des in der Regel realisierten
Ziehharmonikaabschnittes und wegen seines hohlzylindrischen Charakters
in der Art eines Faltenbalges ausgestaltet. Das heißt,
es kann auf unschwer herzustellende Faltenbalge, gegebenenfalls
unter Berücksichtigung zusätzlicher Modifikationen,
zurückgegriffen werden. Um die schalldämmende
Wirkung noch zu erhöhen, hat es sich als günstig
erwiesen, wenn die Basis mit einer zusätzlichen schallschluckenden
Auskleidung ausgerüstet ist. Meistens wird man die dem
Motor zugewandte Innenfläche der Basis schallschluckend auskleiden
bzw. mit einer entsprechenden schallschluckenden Innenauskleidung
ausrüsten. Als denkbare Materialien haben sich hier Schaumstoff oder
vergleichbare poröse Werkstoffe als günstig erwiesen,
weil diese zuverlässig etwaigen noch vorhandenen Luftschall
dämpfen. Demgegenüber sorgt das erfindungsgemäße
Lager hauptsächlich für eine Körperschalldämpfung
und Unterbrechung der Körperschallübertragung,
so dass insgesamt besondere akustische Vorteile erreicht werden,
weil sowohl Körper- als auch Luftschall eine wirksame Dämpfung
erfahren.
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Im
Ergebnis wird eine Antriebseinheit für ein Kraftfahrzeug-Aggregat,
vorzugsweise für eine Zuzieh-/Öffnungseinrichtung
in oder an einem Kraftfahr zeugtürschloss zur Verfügung
gestellt. Die Antriebseinheit wird in der Regel im Innern einer
Kraftfahrzeugtür platziert, und zwar meistens räumlich
getrennt von der Zuzieh-/Öffnungseinrichtung bzw. einem
dort im Allgemeinen eingesetzten Hebeltrieb. Für die Verbindung
zwischen der externen Antriebseinheit und dem Kraftfahrzeugtürschloss
mit der integrierten Zuzieh-/Öffnungseinrichtung bzw. dem
angesprochenen Hebeltrieb sorgt im Allgemeinen ein Bowdenzug oder
ein anderes flexibles Verbindungsmittel. Dieses überträgt
die Motorbewegungen auf den besagten Hebeltrieb im Innern oder an
dem Kraftfahrzeugtürschloss.
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Eine
Beaufschlagung des Motors, um beispielsweise die Zuziehfunktion
zu realisieren, führt nun dazu, dass der Motor eine ungewünschte
Geräuschquelle darstellt, die überwiegend durch
etwaige Vibrationen Körperschall auf die Kraftfahrzeugtür und
folglich die Karosserie im Ganzen überträgt. Dieser
Körperschall wird erfindungsgemäß durch
das spezielle gummielastische Lager zur Festlegung des Motors an
der Basis gedämpft. Hierfür zeichnet an erster
Stelle die erste Federkonstante des Lagers verantwortlich. Die zweite
und demgegenüber größere Federkonstante
kommt meistens dann ins Spiel, wenn das Lager als Endanschlag für
den Motor, beispielsweise im Crashfall, bei starker Beschleunigung, beim
Bremsen, in Kurven oder auf unebener Strecke fungiert. Das ist aus
Sicherheitsgründen besonders wünschenswert.
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Da
der Motor mit Hilfe des Lagers eine gleichsam flexible und membranartige
Aufhängung erfährt und praktisch nur mit den Lagern
räumlich fixiert ist, werden keine Vibrationen auf die
Basis übertragen. Die Antriebseinheit ist folglich in sich
kräftefrei, zumal der im Beispielfall an den Motor angeschlossene
Bowdenzug mit einem eigenen Widerlager ausgerüstet ist.
Folglich kann der Motor frei schwingen bzw. vibrieren, wobei seine
Vibrationen – wie beschrieben – wirkungsvoll mit
Hilfe des beschriebenen gummielastischen Lagers aufgenommen werden.
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Gleichzeitig
mag das Lager als Membran fungieren, welche den im Allgemeinen im
sogenannten Trockenraum befindlichen Motor von einem Nassraum trennt.
Im Nassraum kann sich ein Türmodul befinden und ist auch
das Kraftfahrzeugtürschloss angeordnet. Dieser Nassraum
ist im Allgemeinen der nach außen gerichtete Hohlraum innerhalb
der Kraftfahrzeugtür und wird durch ein Türinnenblech
oder einen Modulträger in Verbindung mit einer Folie vom
sogenannten Trockenraum innerhalb der Kraftfahrzeugtür
getrennt. Dieser Trockenraum nimmt im Allgemeinen Sicherheitsaggregate
wie einen Seitenairbag oder auch elektrische Komponenten wie Lautsprecher
auf.
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Das
erfindungsgemäße Lager für den Motor sorgt
nun nicht nur für eine optimierte Geräuschdämpfung
des Motors, sondern stellt aufgrund seines membranartigen Charakters
zugleich eine dichtende Verbindung zwischen dem Trockenraum und
dem Nassraum her. Denn durch eine an dieser Stelle obligatorische Öffnung
wird lediglich der vom Motor beaufschlagte Bowdenzug geführt,
welcher im Kraftfahrzeugtürschloss im Nassraum endet. Selbstverständlich
sind auch andere Montagemöglichkeiten denkbar und werden
von der Erfindung umfasst.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung näher erläutert; es zeigen:
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1 eine
erfindungsgemäße Antriebseinheit für
ein Kraftfahrzeug-Aggregat in seiner Ausgestaltung.
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In
der Figur ist eine Antriebseinheit für ein Kraftfahrzeug-Aggregat,
vorliegend für eine Zuzieh-/Öffnungseinrichtung 1 dargestellt.
Die Zuzieh-/Öffnungseinrichtung 1 ist im Innern
eines lediglich angedeuteten Kraftfahrzeugtürschlosses 2 vorgesehen.
Wie üblich mag die Zuzieh-/Öffnungseinrichtung 1 mit
Hilfe einer Zuziehklinke oder eines anderen Hebels auf eine Drehfalle
in dem Kraftfahrzeugtürschloss 2 so arbeiten,
dass die Drehfalle von ihrer Vorschließ stellung bzw. Vorraststellung
in eine Hauptschließstellung respektive Hauptraststellung überführt
wird. Das ist bekannt und nicht Gegenstand der vorliegenden Erfindung.
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Tatsächlich
setzt sich die zu beschreibende Antriebseinheit im Wesentlichen
aus einem Motor 3 und ferner einem elastischen bzw. gummielastischen Lager 4 zur
Festlegung des Motors 3 an einer Basis 5 zusammen.
Bei der Basis 5 handelt es sich im Ausführungsbeispiel
nach der 1 um ein sogenanntes Türinnenblech 5,
welches in der Darstellung einen Nassraum 6 von einem Trockenraum 7 im
Innern einer nicht näher dargstellten Kraftfahrzeugtür
trennt. Der Nassraum 6 bezeichnet den Bereich im Innern der
Kraftfahrzeugtür, in welchen grundsätzlich Feuchtigkeit über
einen beispielsweise hier angeordneten Fensterheber eindringen kann
und die Kraftfahrzeugtür über Bohrungen auch wieder
verlässt. Im Allgemeinen und im Rahmen des Beispiels ist
das Kraftfahrzeugtürschloss 2 in dem besagten
Nassraum 6 untergebracht.
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Hiervon
zu unterscheiden ist der Trockenraum 7, welcher den Bereich
im Innern der Kraftfahrzeugtür bezeichnet, der üblicherweise
mit Hilfe einer Folie oder auch auf andere Art und Weise vom Nassraum 6 getrennt
ist und – wie der Name schon sagt – keine Feuchtigkeit
im Innern aufweist. In dem Trockenraum 7 sind dementsprechend
feuchtigkeitsempfindliche Aggregate wie Lautsprecher, Seitenairbag
etc. angeordnet. Des Weiteren findet sich der Motor 3 im
Trockenraum 7, und zwar im Bereich einer Durchtrittsöffnung 8 zum
Nassraum 6.
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Im
Rahmen des Beispiels nach 1 ist ein gummielastisches
Lager 4 für die Festlegung des Motors 3 an
der Basis 5 realisiert. Dieses gummielastische Lager 4 nimmt
den Motor 3 in einer topfförmigen Aufnahme 9 auf.
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Das
Lager 4 weist in Axialrichtung A und/oder Radialrichtung
R und je nach Verformungsgrad unterschiedliche Federkonstanten D1 und D2 auf. Zu
diesem Zweck ist das Lager 4 im Axialschnitt und/oder Radialschnitt
zumindest teilweise ziehharmonikaartig ausgebildet und verfügt über
einen Ziehharmonikaabschnitt 4a. Der Ziehharmonikaabschnitt 4a ist
mit einer ersten Federkonstante D1 ausgerüstet,
welcher zur elastischen sowie strukturellen Verformung des besagten
Ziehharmonikaabschnittes 4a korrespondiert bzw. hieraus
resultiert. Darüber hinaus verfügt das Lager 4 noch über
eine zweite größere Federkonstante D2,
welche zur gummielastischen intramolekularen Verformung des Lagermaterials, das
heißt des Werkstoffes aus dem das Lager 4 besteht,
korrespondiert.
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Die
gegenüber der ersten Federkonstanten D1 größere
zweite Federkonstante D2 (D2 > D1) kommt
dann ins Spiel, wenn der Ziehharmonikaabschnitt 4a vollständig
gestaucht ist und zusätzlich am Lager 4 angreifende
Kräfte nicht mehr zu einer elastischen strukturellen Verformung,
das heißt einer Dehnung oder Stauchung korrespondieren,
sondern vielmehr intramolekular von dem gummielastischen Lagermaterial
als solchen aufgenommen werden. Das ist in der Beschreibungseinleitung
bereits im Detail erläutert worden.
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Der
Motor 3 verfügt über eine insgesamt kräftefreie
Anbringung und Festlegung an der Basis 5. Denn ein vom
Motor 3 ausgehender Bowdenzug 10 im Beispielfall
oder ein vergleichbares elastisches Verbindungsmittel verfügt über
ein eigenes Widerlager. Dadurch kann der Motor 3 frei im
Raum schwingen bzw. ist das eine Lager 4 bzw. sind die
mehreren Lager 4 in der Lage, etwaige Vibrationen des Motors 3 wirkungsvoll
zu dämpfen. Tatsächlich findet im Speziellen keine
Körperschallübertragung vom Motor 3 auf
die Basis 5 statt.
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Da
sich der Motor 3 insgesamt im Trockenraum 7 befindet,
weil insofern das am Abtrieb des Motors 3 vorgesehene Lager 4 zugleich
als Dichtungsmanschette fungiert, sind Funktionsstörungen des
als schnell laufender Gleichstrommotor ausgebildeten Motors 3 praktisch
ausgeschlossen. Hinzu kommt, dass das Lager 4 insgesamt
hohlzylindrisch ausgestaltet wird und in der Regel aus einem gummielastischen
Kunststoff bzw. einem Polymer hergestellt wird, wie er in der Beschreibungseinleitung
bereits spezifiziert worden ist. Infolge dieses hohlzylindrischen
Charakters kann das Lager 4 zugleich als Durchführung
und folglich Dichtungsmanschette für ein Kabel bzw. den
Bowdenzug 10 in den Beispielfällen fungieren.
Dadurch wird die mechanische Verbindung des Motors 3 vom
Trockenraum 7 über den Bowdenzug 10 durch
das zugehörige Lager 4 hindurch bis hin zur Zuzieh-/Öffnungseinrichtung 1 im Innern
des Kraftfahrzeugtürschlosses 2 gewährleistet.
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Wie
bereits dargelegt, kann die Basis 5 als Türinnenblech
ausgestaltet sein, und zwar entsprechend dem Beispiel nach 1.
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Insgesamt
kann das Lager 4 lösbar mit dem Motor 3 gekoppelt
werden. Daneben ist es selbstverständlich oder alternativ
möglich, das Lager 4 an den Motor 3 und/oder
die Basis 5 anzuspritzen. Denn üblicherweise verfügt
der Motor 3 über ein Kunststoffgehäuse
bzw. ist die Basis 5 ganz oder teilweise aus Kunststoff
oder Metall gefertigt. Jedenfalls lassen sich in der Regel Elastomere,
die als Werkstoff für das Lager 4 zur Verfügung
stehen, mit derartigen Werkstoffen (Kunststoff, Stahl) unschwer
durch einen Spritzvorgang verbinden. Besonders bevorzugt ist es jedoch,
wenn das Lager 4 lösbar mit der Basis 5 gekoppelt
ist.
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In
jedem Fall ist ein Teil des Lagers 4 jeweils in der Art
eines Faltenbalges ausgestaltet und verfügt über
die bereits angesprochenen Falten, die sich bei einer Stauchung
des Lagers 4 ineinander schieben. Das Umgekehrte gilt dann,
wenn das Lager 4 gedehnt wird. Das Lager 4 dient
primär dazu, etwaigen und vom Motor 3 resultierenden
Körperschall zu dämpfen. Zusätzlich entstehender
Luftschall kann nun noch mit Hilfe einer schallschluckenden Innenauskleidung
eine Dämpfung erfahren. Diese schallschluckende Innenauskleidung
mag als Schaumstoffschicht oder andere poröse Beschichtung
auf der Basis 5 angebracht werden, und zwar auf der dem Motor 3 zugewandten
Innenfläche.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 19938378
C2 [0004]
- - DE 10048051 A1 [0004]
- - DE 10131590 A1 [0005]