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Die
Erfindung betrifft einen Leckschutz für Haustiere nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Tiere
folgen ihrem Instinkt, bei Wunden an ihrem Körper diese durch Lecken mit
der Zunge zu reinigen. Ebenso wollen sich Tiere instinktiv mit ihren Extremitäten (Pfoten)
am Kopf kratzen, wenn eine Verletzung oder ein Juckreiz im Kopfbereich
auftritt. Dieses Belecken von Wunden oder Kratzen kann durch einen
Leckschutz wirksam verhindert werden, der insbesondere nach tierärztlichen
Operationen eingesetzt wird.
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Ein
aus dem Stand der Technik bekannter Leckschutz ist in der 2 dargestellt.
Er besteht im Wesentlichen aus einem starren, rohrförmigen Gegenstand 4,
der häufig
aus Kunststoff gefertigt ist und dem Tier um den Hals gelegt wird.
Der rohrförmige Gegenstand 4 erstreckt
sich dabei von einer Ebene 3 im Übergangsbereich zwischen Kopf 2 und
Hals des Tieres bis zu einer Ebene 5 im Übergangsbereich zwischen
dem Hals und dem Körper
des Tieres. Dadurch wird die Lage des Kopfes 2 fixiert
und es wird verhindert, daß das
Tier den Hals in Richtung des Körpers
bewegen kann. Dieser bekannte Leckschutz schützt somit vor einem Belecken
von Wunden am Körper,
nicht jedoch vor einem Kratzen an einer Verletzung im Kopfbereich.
Die natürliche
Bewegungsfreiheit des Tieres wird durch diesen bekannten Leckschutz
erheblich eingeschränkt.
Tierübliche
Tätigkeiten
wie Senken oder Drehen des Kopfes zur Aufnahme von Gerüchen aus
der Umgebung (z.B. vom Boden) können
daher nur sehr bedingt durchgeführt werden.
Das Tier kann seine Umwelt nicht mehr in tierüblicher Art und Weise wahrnehmen.
Ein Eindrehen des Kopfes zum Schlafen ist ebenfalls nur sehr eingeschränkt möglich. Häufig versucht
das Tier ständig,
sich von dem Leckschutz zu befreien.
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Ein
weiterer aus dem Stand der Technik bekannter Leckschutz ist in der 3 skizziert.
Dieser besteht aus einem Hartplastiktrichter 8. Das Ende des
Hartplastiktrichters 8 mit geringerem Durchmesser wird
mit einem Halsband 7 am Hals des Tieres befestigt. Der
Hartplastiktrichter 8 erweitert sich zur Kopfspitze des
Tieres, so daß der
Kopf des Tieres in dem Hartplastiktrichter liegt. Nachteilig an
diesem bekannten Leckschutz ist, daß die natürliche Orientierungsfähigkeit
des Tieres stark eingeschränkt
wird. Die meisten Tiere orientieren sich bei Bewegung in ihrem Umfeld
durch die Tasthaare an der Schnauze und an der optischen Erfassung
ihres Umfelds, beispielsweise eines Gehweges. Die Erfassung von sichtbaren
Vorgängen
erfolgt durch ein Schwenken des Kopfes, wobei der Blickwinkel in
Bezug auf den Kopf nach vorne gerichtet ist. Diese Arten der Orientierung
werden jedoch bei dem bekannten Leckschutz verhindert, da dieser
seitlich wesentlich über den
Kopf des Tieres hinausragt. Durch diese künstliche Verbreiterung ist
das Tier zwar in der Lage, seine natürliche Orientierung zu verwenden, stößt jedoch mit
dem Hartplastiktrichter leicht gegen seitliche Hindernisse, kann
diese beschädigen
oder sich mit dem Hartplastiktrichter in Gegenständen der Umgebung verhaken,
so daß es
sich mitunter nicht alleine befreien kann. Ebenfalls eingeschränkt ist
die Bewegungsfreiheit des Tieres, was zu den zuvor erwähnten Nachteilen
führt.
Insbesondere ist auch die Nahrungsaufnahme nur mit Einschränkungen
möglich, da
der vordere Überhang
des Hartplastiktrichters verhindert, daß das Tier mit der Schnauze
in einen Fressnapf gelangen kann.
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Ein
weiterer Leckschutz ist aus dem Gebrauchsmuster
DE 202 03 353 U1 bekannt.
Dieser Leckschutz besteht aus einem scheibenförmigen Rundkörper mit
einer Öffnung,
durch die der Hals des Tieres hindurchgeführt wird. Der Grundkörper besteht
aus einem flexiblen Material und legt sich bei einem Versuch des
Beleckens zwischen den Kopf und den Körper des Tieres. Durch diesen
bekannten Leckschutz wird die Bewegungsfreiheit und die Orientierungsfähigkeit
des Tieres wesentlich weniger eingeschränkt als durch die vorstehend
beschriebenen Leckschutze. Nachteilig an diesem Leckschutz ist,
daß der
Durchmesser der Öffnung
dem Durchmesser des Halses relativ genau angepasst sein muss, damit
der Leckschutz passgenau am Hals anliegt und nicht durch das Tier
abgestreift werden kann. Dies führt
dazu, daß im
Wesentlichen für
jeden Halsdurchmesser ein individueller Leckschutz gefertigt werden
muss.
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Davon
ausgehend ist es die Aufgabe der Erfindung, einen verbesserten Leckschutz
zur Verfügung
zu stellen, der einen hohen Tragekomfort aufweist und universell
einsetzbar ist.
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Diese
Aufgabe wird gelöst
durch den Leckschutz für
Haustiere mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen
sind in den Unteransprüchen
angegeben.
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Der
Leckschutz für
Haustiere hat einen scheibenförmigen,
flexiblen Grundkörper,
der eine Öffnung
aufweist, wobei der Grundkörper
im Bereich der Öffnung
mit einer elastischen, weichen Manschette verbunden ist, die einen
Abschnitt des Halses des Haustieres umschließt. Der Begriff „Leckschutz" wird dabei im üblichen
Sinne sowohl für
eine Schutzvorrichtung zum Schutz vor einem Belecken von Verletzungen
als auch für
eine Schutzvorrichtung, die in erster Linie vor einem Kratzen an
Verletzungen schützen
soll, verwendet. Der scheibenförmige,
flexible Grundkörper
hat in einem nicht-verformten Zustand im Wesentlichen die Form einer
Scheibe, ist jedoch ausreichend flexibel, daß er zwischen dem Körper und
dem Kopf eines Tieres beispielsweise beim Eindrehen des Kopfes leicht
verformbar ist und sich in einem gewissen Grad der Körperform
des Tieres anpassen kann. Die elastische, weiche Manschette dient
zur Fixierung des Grundkörpers
am Hals des Tieres. Durch die Elastizität kann sich die Manschette unterschiedlichen
Halsdurchmessern und Kopfformen anpassen. Da die Manschette weich
ist, bietet sie einen besonders hohen Tragekomfort. Der von der
Manschette umschlossene Abschnitt des Halses des Haustieres wird
weniger durch den Leckschutz beansprucht als bei nach dem Stand
der Technik bekannten Varianten, so daß die Tiere ein geringeres Bedürfnis zeigen,
den Leckschutz abzustreifen.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind die Grundkörper und
die Öffnung
darin kreisförmig.
Bevorzugt ist der Außendurchmesser des
Grundkörpers
so bemessen, daß das
Haustier bei einem Eindrehen des Kopfes nicht mit der Schnauze über den äußeren Rand
des Grundkörpers gelangen
kann. Der Leckschutz bietet dadurch in allen Richtungen einen wirksamen
Schutz vor einem Belecken, ohne die Bewegungs- und Orientierungsfreiheit
des Tieres unnötig
einzuschränken.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist der Durchmesser
der Öffnung
so bemessen, daß er
etwas größer als
der Durchmesser des Halses des Haustieres ist. Es ist dadurch gewährleistet,
daß der
Grundkörper
sich bei angelegtem Leckschutz in einem Abstand vom Hals des Haustieres
befindet, der Hals somit im Wesentlichen nur in Kontakt mit der
weichen Manschette ist. Dadurch wird der Tragekomfort optimiert.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist der
Grundkörper
eine Dicke von 1,5 cm bis 5 cm auf. Bevorzugt ist der Grundkörper ungefähr 3 cm
dick. Versuche haben ergeben, daß diese verhältnismäßig große Materialstärke zu günstigen
Flexibilitätseigenschaften
des Grundkörpers führt; der
Grundkörper
bleibt leicht verformbar und nimmt gleichzeitig zuverlässig seine
scheibenförmige Gestalt
an.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung besteht der
Grundkörper
aus Schaumstoff. Dadurch ist der Grundkörper in sich relativ weich.
Er kann somit gleichzeitig die Funktion eines Kopfkissens ausüben.
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Bevorzugt
besitzt der Schaumstoff eine hohe Festigkeit. Derartiger Schaumstoff
mit einer erhöhten Festigkeit
ist beispielsweise aus dem Bereich von Möbelpolstern bekannt. Die relativ
hohe Festigkeit führt
dazu, daß die
Scheibenform des Grundkörpers stabil
bleibt und der Leckschutz in alle Richtungen gleichmäßig vom
Hals des Tieres absteht.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist der Grundkörper mit
einem Stoffbezug versehen. Der Stoffbezug schützt die Oberfläche des Grundkörpers vor
Verschmutzung und verleiht dem Leckschutz ein ansprechendes und
griffgünstiges Äußeres.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist der Stoffbezug
wasserabweisend und/oder abwaschbar. Dadurch ist der Leckschutz
besonders leicht zu reinigen.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist der
Stoffbezug ein Polyestergewebe auf. Vorteilhaft kann beispielsweise
Persenning-Material verwendet werden. Dieses Material ist besonders
leicht zu reinigen und verhindert das Eindringen von Wasser in den
Grundkörper.
Gleichzeitig schützt
der besonders robuste Stoffbezug den Grundkörper vor Zerstörungsversuchen
des Tieres sowie vor einem Verhaken des porösen Grundkörpermaterials mit Gegenständen aus
der Umgebung.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist der von der
Manschette umschlossene Abschnitt des Halses mindestens 2 cm lang.
Dadurch wird der Tragekomfort weiter erhöht. Zusätzlich führt ein verhältnismäßig breiter
umschlossener Halsabschnitt zu einer besseren Fixierung des Leckschutzes,
bei der ein Verschwenken des Leckschutzes gegenüber der senkrecht zur Längsachse
des Halses stehenden Ebene vermieden wird.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die Manschette
schlauchförmig.
Die Schlauchform begünstigt
ein Anliegen der Manschette in einem verhältnismäßig breiten Halsabschnitt.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist ein Ende der
Manschette an dem Grundkörper
befestigt. Dadurch kann der Leckschutz besonders einfach angelegt
werden. Bevorzugt befindet sich der Grundkörper dabei in einer nah am
Kopf gelegenen Ebene des Halses und die schlauchförmige Manschette
erstreckt sich in Richtung des Körpers.
Der Leckschutz befindet sich dadurch besonders nah am Kopf des Tieres
und kann ein Belecken von Wunden besonders wirksam verhindern.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung verjüngt sich
der Durchmesser der Manschette ausgehend von dem am Grundkörper befestigten
Ende in Richtung des freien Endes. Das lose Ende lässt sich
jedoch aufweiten, so daß ein Aufsetzen
des Leckschutzes möglich
ist. Gleichzeitig ergibt sich eine besonders gute Anpassung der
Manschette an unterschiedliche Halsdurchmesser.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die Manschette
aus Stoff gefertigt. Durch Auswahl eines geeigneten Stoffes werden
günstige
elastische Eigenschaften sowie ein hoher Tragekomfort erreicht.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die Manschette
aus mehreren Stofflagen gefertigt. Dadurch kann die Festigkeit und Elastizität der Manschette
verbessert werden.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist der Stoff
der Manschette ein Gestrick. Ein gestrickter Stoff ist in sich sehr
elastisch und bietet daher einen hohen Tragekomfort. Der gestrickte
Stoff passt sich ähnlich
wie der Kragen eines Rollkragenpullovers gut dem Hals an.
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Bevorzugt
besteht der Stoff der Manschette aus Kunstfasern. Dadurch wird erreicht,
daß das
Material relativ haltbar und gut zu reinigen ist.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist im Bereich
der Öffnung
des Grundkörpers
mindestens eine Schlaufe angeordnet, durch die ein Halsband hindurchgeführt werden kann.
Bevorzugt werden beispielsweise drei Schlaufen verwendet. Nötigenfalls
kann der Grundkörper mit
Hilfe eines Halsbands noch sicherer am Hals des Tieres befestigt
werden.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand eines in einer Figur dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es
zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Leckschutzes, angelegt
am Hals eines Haustieres;
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2 einen
Leckschutz nach dem Stand der Technik;
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3 einen
weiteren Leckschutz nach dem Stand der Technik.
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Die 1 zeigt
den Kopf 2 eines Haustieres. Die Längsachse des Halses ist mit 1 bezeichnet.
Der erfindungsgemäße Leckschutz
weist eine elastischen Grundkörper 9 auf,
der in einer Ebene 6 senkrecht zur Längsachse 1 des Halses
und in einem Übergangsbereich
zwischen Hals und Kopf 2 des Tieres angeordnet ist. Am
Hals des Tieres ist der flexible Grundkörper 9 mit einer elastischen
Manschette 10 befestigt. Die Manschette 10 ist
schlauchförmig, wobei
ein Ende der Manschette an der um den Hals des Tieres herum verlaufenden Öffnung an
dem flexiblen Grundkörper 9 befestigt
ist. Die elastische Manschette 10 erstreckt sich von der
Ebene 6 nahe des Kopfes des Tieres entlang des Halses in
Richtung zu dem nicht dargestellten Körper des Tieres. Dabei liegt
die weiche, elastische Manschette 10 in einem einige Zentimeter
langen Abschnitt am Hals des Tieres an.
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Die
Manschette 10 besteht aus einem textilen Kunstfasergestrick
und ist fest mit dem Grundkörper
des Leckschutzes verbunden. Die Manschette verjüngt sich in Richtung des losen
Endes, lässt
sich jedoch aufweiten, so daß das
Aufsetzen des Leckschutzes ohne weitere Nachbearbeitung durchgeführt werden
kann. Der Leckschutz kann somit bei Tieren mit verschiedenen Halsdurchmessern
und Kopfformen verwendet werden.
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Der
Grundkörper 9 besteht
aus einem festen Schaumstoff von ca. 3 cm Dicke. Der Außendurchmesser
des kreisförmigen
Grundkörpers 9 beträgt ca. 40
cm. Die Öffnung
in dem Grundkörper 9 ist ebenfalls
kreisförmig
und weist einen Durchmesser von ca. 14 cm auf. Der Grundkörper 9 ist
mit Persenning-Material aus Polyester bespannt.
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Durch
die Scheibenform des Grundkörpers 9 und
dessen Anordnung im Wesentlichen senkrecht zur Längsachse 1 des Halses
wird das Tier und sein Leckbedürfnis im
Wesentlichen über
die Querachse eingeschränkt.
Dabei bleibt die Beweglichkeit des Kopfes und des Halses weitgehend
erhalten.
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Durch
den Einsatz des erfindungsgemäßen Leckschutzes
ist die Orientierungsfähigkeit
des Tieres mittels der Tastsinne und der optischen Wahrnehmungsorgane
am Kopf gewährleistet.
Auch ist die volle Bewegungsfreiheit des Tierhalses gegeben. Bei Kontakt
des Leckschutzes mit einem Gegenstand der Umgebung durch Bewegung
des Tieres gibt der Leckschutz in seiner Form nach und das Tier
kann den Gegenstand ohne weiteres passieren. Gleichzeitig wird eine
Beschädigung
von Gegenständen
vermieden.
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Wenn
das Tier sich jedoch eindreht, um zum Beispiel eine Wunde am eigenen
Körper
zu belecken, liegt der Grundkörper 9 des
Leckschutzes zwischen Kopf 2 und Körper des Tieres und verhindert so,
daß das
Tier mit seiner Schnauze und somit mit seiner Zunge an die Wunde
gelangt.
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Gleichzeitig
verhindert der angelegte Leckschutz, daß das Tier mit seinen Extremitäten an Verletzungen
des Kopfes gelangt. Der Grundkörper
legt sich zwischen Tatze (Pfote) des Tieres und Kopf und zwingt
das Bein (die Pfote), die Kratzbewegung am Kopf vorbei durchzuführen.