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Technisches Gebiet
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Pferdedecke mit Polsterelement.
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Stand der Technik
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Decken für Huftiere, insbesondere für Pferde, sind aus dem Stand der Technik hinlänglich bekannt. So gibt es unterschiedliche Decken, die im Pferde-/ Reitsportbereich Verwendung finden, wie zum Beispiel Stalldecken, Turnierdecken, Koppeldecken, Regendecken, Abschwitzdecken, Transportdecken, Fliegendecken, Winterdecken, Longierdecken oder Weidedecken. Problematisch bei derartigen Decken ist, dass diese Druck- und/oder Scheuerstellen am Pferdekörper bzw. Fell, insbesondere an der Mähne, dem Widerrist sowie dem Schulter- und Brustbereich verursachen können.
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Die Ursachen für Druck- und/oder Scheuerstellen bei Pferden sind dabei recht vielseitig. Häufig weisen die handelsüblichen Pferdedecken keine optimale Passform auf. Dies hängt im Wesentlichen damit zusammen, dass sich Pferde in Bezug auf Körperbau sowie Körperform und Körpergröße deutlich voneinander unterscheiden, wohingegen Pferdedecken nur in Standardgrößen erhältlich sind. Verstärkt werden die Druck- und/oder Scheuerstellen meist noch dadurch, dass der Deckenrand der Pferdedecken relativ hart ausgebildet ist. Ferner entstehen Druck- und/oder Scheuerstellen durch die Bewegung der Pferde. So nehmen Pferde beispielsweise beim Fressen den Hals nach unten, wodurch es insbesondere im Brust- und/oder Schulterbereich zu durch den Deckenrand der Pferdedecke verursachte Druck- und/oder Scheuerstellen kommt.
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Zur Lösung dieser Probleme wurde vorgeschlagen, den Randbereich von Pferdedecken mit einem Fell- oder Vliesbesatz auszustatten. Der
US 2005/0126134 A1 ist beispielsweise eine Pferdedecke zu entnehmen, an welcher im Bereich des Widerristes des Pferdes ein Vlies oder Fell, insbesondere Lammfell, befestigt ist. Die
EP 3 165 083 A1 offenbart eine Abdeckung für Tiere, insbesondere für Pferde, umfassend eine Decke, welche einen umlaufenden Deckenrand und im Schulterbereich und Bereich des Widerristes des Pferdes einen weichen, wulstartigen Aufsatz aus Schaummaterial, insbesondere Naturkautschuk oder synthetischen Kautschuk, aufweist. Der wulstartige Aufsatz ist dabei fest oder lösbar an der Decke befestigt. Die Befestigung des wulstartigen Aufsatzes am Deckenrand kann mittels einer Klebeverbindung oder einer Naht oder mittels lösbarer Verbindungsmittel wie z.B. Klettverschlüsse, Knöpfe oder Reißverschlüsse erfolgen. Im Falle eines lösbaren Verbindungsmittels ist dabei ein Teil des Verbindungsmittels am Deckenrand und das andere Teil des Verbindungsmittels am wulstartigen Aufsatz befestigt.
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Nachteilig bei Pferdedecken mit einem fest oder lösbar an der Decke befestigten Aufsatz ist, dass der Aufsatz an einer definierten Stelle an dem Deckenrand, häufig im Bereich des Widerristes, angeordnet ist. Diese Stelle fällt aber nicht zwangsläufig mit den tatsächlichen, bei einem bestimmten Pferd auftretenden Druck- und/oder Scheuerstellen zusammen.
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Daneben schlägt der Stand der Technik vor, die Druck- und/oder Scheuerstellen bei Pferden dadurch zu reduzieren, dass den Pferden eine Art Schutzmantel angezogen wird. Ein derartiger Schutzmantel ist beispielsweise der
EP 0 441 781 B1 zu entnehmen. Der Schutzmantel besteht aus einem dehnbaren Stoff und überdeckt den Widerrist sowie Schulter- und Brustbereich des Pferdes. Allerdings sind die verwendeten Materialien sehr dünn und können die durch Pferdedecken verursachten Druck- und/oder Scheuerstellen nur unwesentlich reduzieren. Zudem weist der Schutzmantel selbst einen Rand auf, der Druck- und/oder Scheuerstellen am Pferdekörper verursachen kann. Schließlich ist diese Art von Schutzmantel auch mit dem Nachteil einer extrem mühsamen Handhabung verbunden.
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Darstellung der Erfindung
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Ausgehend vom dargelegten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Pferdedecke bereitzustellen, welche zu geringeren Druck- und/oder Scheuerstellen am Widerrist sowie am Schulter- und Brustbereich des Pferdes führt bzw. diese ganz verhindert. Diese Aufgabe wird durch die Pferdedecke mit Polsterelement gemäß Schutzanspruch 1 gelöst.
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Die vorliegende Erfindung stellt eine Pferdedecke mit Polsterelement zur Verfügung, wobei die Pferdedecke einen umlaufenden Deckenrand aufweist und das Polsterelement um den Deckenrand umgeschlagen an der Pferdedecke befestigt ist. Das Polsterelement besteht aus einem flexiblen, flächig ausgebildeten Polsterkörper, welcher eine Unterseite und eine der Unterseite gegenüberliegende Oberseite aufweist. An der Unterseite des Polsterkörpers sind zumindest zwei magnetische Befestigungselemente angebracht. Der Polsterkörper weist eine sich in einer Längsrichtung des Polsterkörpers erstreckende Faltkante auf, welche den Polsterkörper in einen ersten Polsterkörperabschnitt und einen zweiten Polsterkörperabschnitt teilt und entlang derer der Polsterkörper um den Deckenrand umschlagbar ist. Jeweils zumindest ein magnetisches Befestigungselement ist an dem ersten Polsterkörperabschnitt bzw. an dem zweiten Polsterkörperabschnitt angeordnet, wobei die zumindest zwei magnetischen Befestigungselemente im umgeschlagenen Zustand des Polsterelements einen Magnetverschluss bilden und das Polsterelement durch den Magnetverschluss an der Pferdedecke befestigt ist.
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Die in dem vorliegenden Text verwendeten Begriffe „Polsterkörper“ und „Polsterkörperabschnitt“ beziehen sich in sämtlichen von der vorliegenden Erfindung umfassten Ausführungsformen auf zwei unterschiedliche Varianten. Gemeint ist einerseits ein einstückiger Polsterkörper, der durch entsprechende Maßnahmen, wie beispielsweise Abnähen oder wiederholtes Knicken, mit einer Faltkante versehen wird. Andererseits kann es sich um einen zweistückigen Polsterkörper handeln, dessen beide Stücke zusammengenäht oder auf eine andere Art aneinander befestigt werden, wobei die dabei gebildete Naht oder Kontaktfläche die Faltkante darstellt.
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Außerdem soll klar gestellt werden, dass der Begriff „Faltkante“ nicht auf geradlinig verlaufende Faltkanten beschränkt ist. Vielmehr verläuft die Faltkante des erfindungsgemäßen Polsterelements in der Regel nicht im mathematischen Sinne linear, sondern ist in sich gekrümmt, was schon durch die verwendeten flexiblen Materialien bedingt wird. Die Faltkante kann auch in ihrem gesamten Verlauf über die Ausdehnung des Polsterelements hinweg mit einer Krümmung versehen sein. Insbesondere kann diese Krümmung im wesentlichen die Krümmung eines Pferdehalses nachbilden, wodurch erreicht wird, dass das Polsterelement ohne wesentliche Faltenbildung um eine um den Pferdehals umgelegte Decke umgeschlagen werden kann. Grundsätzlich ist natürlich auch eine im wesentlichen gerade Ausbildung der Faltkante möglich. In diesem Fall kann die Flexibilität des Polsterkörpers beim Anbringen an die Pferdedecke genutzt werden, um die zum Umlegen um den Pferdehals erforderliche Krümmung zu erzeugen.
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Die erfindungsgemäße Pferdedecke mit Polsterelement dient zur Vermeidung von Druck- und/oder Scheuerstellen am Pferdekörper und ist mit dem Vorteil verbunden, dass das Polsterelement als separates Teil ausgebildet ist und daher nicht nur an einer beliebigen Position des Deckenrandes einer bestimmten Pferdedecke, sondern auch an verschiedenen, bereits vorhandenen Pferdedecken angebracht werden kann. Somit können Pferdedecken zusätzlich mit einem Polsterelement ausgestattet werden, wodurch die Decken sowohl optisch als auch funktionell aufgewertet werden.
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Der Polsterkörper weist eine Faltkante auf, welche den Polsterkörper in einen ersten Polsterkörperabschnitt und einen zweiten Polsterkörperabschnitt teilt. Der Polsterkörper ist entlang seiner Faltkante um den Deckenrand umschlagbar ausgebildet. An dem Polsterkörper sind zumindest zwei magnetische Befestigungselemente vorgesehen, wobei jeweils zumindest ein magnetisches Befestigungselement an dem ersten Polsterkörperabschnitt bzw. an dem zweiten Polsterkörperabschnitt angeordnet ist. Die zumindest zwei magnetischen Befestigungselemente bilden im umgeschlagenen Zustand des Polsterelements einen Magnetverschluss, durch den das Polsterelement an der Pferdedecke befestigt ist.
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Aufgrund der Faltkante lässt sich das Polsterelement einfach, leicht und ohne besonderen Kraftaufwand um den Deckenrand der Pferdedecke umschlagen. Vorteilhaft ist auch die Anordnung der magnetischen Befestigungselemente, da diese jeweils paarweise im umgeschlagenen Zustand einen Magnetverschluss bilden, d.h. die beiden, einen Magnetverschluss bildenden Magnete weisen eine ausreichend hohe Magnetkraft auf, um durch die im umgeschlagenen Zustand zwischen dem Polsterelement angeordnete Pferdedecke hindurch das Polsterelement an der Pferdedecke zu fixieren. Da das Polsterelement als ein von der Pferdedecke separates Element ausgebildet ist, kann es an einer beliebigen Stelle am Deckenrand der Pferdedecke befestigt werden. Zur Befestigung des Polsterelements muss kein Befestigungsmittel an der Pferdedecke bzw. dem Deckenrand der Pferdedecke angebracht werden. Aufgrund der beliebigen Anordnung des Polsterelements lassen sich Druck- und/oder Scheuerstellen individuell für jedes Pferd beheben, da das Polsterelement an der entsprechenden Stelle entlang des dem Pferdekopf benachbarten Deckenrandes angebracht werden kann.
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Wie allgemein bekannt ist, unterscheiden sich Pferde in Bezug auf Körpergröße, Körperbau und Körperform, beispielsweise durch unterschiedliche Halsansätze, Position und Ausprägung des Widerristes, Rückenlänge und Ausprägung der Muskulatur, insbesondere an Hals und Brust. Die unterschiedliche Anatomie der Pferde hat zur Folge, dass die Position der durch den Deckenrand verursachten Druck- und/oder Scheuerstellen bei jedem Pferd unterschiedlich ist. Durch die flexible Positionierbarkeit des Polsterelements ist es möglich, das Polsterelement genau an derjenigen Stelle anzubringen, an welcher die jeweilige Druck- und/oder Scheuerstelle bei einem bestimmten Pferd auftritt.
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Das Polsterelement kann selbstverständlich auch prophylaktisch am Deckenrand befestigt werden, um auf diese Weise von vorne herein das Entstehen von Druck- und/oder Scheuerstellen zu vermeiden und den Tragekomfort der Pferdedecke zu erhöhen. Hierzu werden Polsterelemente am Deckenrand vorzugsweise im Bereich des Widerristes und/oder am Schulter- und /oder Brustbereich des Pferdes angebracht.
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Ein weiterer Vorteil des Polsterelements besteht darin, dass das Polsterelement aufgrund des zumindest einen Magnetverschlusses an nahezu jeder Pferdedecke befestigbar ist, unabhängig von Material, Form, Art und Modell der Pferdedecke. Demzufolge kann das Polsterelement auch an gebrauchten bzw. bereits vorhandenen Pferdedecken befestigt werden, welche mit Hilfe des Polsterelements optimiert und aufgewertet werden können.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform sind an dem Polsterelement zumindest vier, bevorzugt sechs, insbesondere acht, in Richtung der Faltkante beabstandet voneinander angeordnete Magnetverschlüsse angeordnet. In einer weiteren alternativen Ausführungsform können an dem Polsterelement zehn, bevorzugt zwölf, 14 oder mehr Magnetverschlüsse vorgesehen sein. Von dem jeweils einen Magnetverschluss bildenden Paar magnetischer Befestigungselemente ist ein magnetisches Befestigungselement an dem ersten Polsterkörperabschnitt und das zweite magnetische Befestigungselement an dem zweiten Polsterkörperabschnitt angeordnet. Die Anzahl der Magnetverschlüsse ist dabei insbesondere von der Größe des Polsterelements abhängig, wobei mit zunehmender Größe des Polsterelements eine zunehmende Zahl an Magnetverschlüssen vorgesehen ist. Daneben stellt eine zunehmende Zahl an Magnetverschlüssen bei einem Polsterelement bestimmter Größe eine zunehmend bessere Fixierung des Polsterelements an der Pferdedecke sicher. Mit Hilfe der Magnetverschlüsse wird ganz Allgemein erreicht, dass die Polsterelemente an der Decke trotz der ständigen Bewegung des Pferdes sicher und rutschfest fixiert werden können.
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Besonders bevorzugt erfolgt die Befestigung der magnetischen Befestigungselemente an dem Polsterkörper mittels einer Klebeverbindung oder mit an dem Polsterkörper angeordneten, fest verschlossenen oder wiederverschließbaren Aufnahmetaschen. Es sind aber auch Magnete bekannt, die mit einer Öse ausgestattet sind und daher direkt an das Polsterelement angenäht werden können. Die vorliegende Erfindung umfasst auf jeden Fall jede Art von Befestigung der magnetischen Befestigungselemente an dem Polsterelement.
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Eine Klebeverbindung stellt eine einfache, kostengünstige Verbindungsart dar. Bei Verwendung einer Aufnahmetasche sind die magnetischen Befestigungselemente vorteilhafterweise vor Schmutz und ggf. Feuchtigkeit geschützt. Die Aufnahmetaschen können je nach Ausführungsform auch wiederverschließbar ausgebildet sein, wodurch die magnetischen Befestigungselemente aus den Aufnahmetaschen herausnehmbar bzw. austauschbar sind. So können die magnetischen Befestigungselemente jederzeit ersetzt bzw. gegen magnetische Befestigungselemente anderer Stärke oder Form ausgetauscht werden. Das Herausnehmen der magnetischen Befestigungselemente aus den Aufnahmetaschen ist auch sinnvoll, wenn das Polsterelement gereinigt werden muss.
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Bevorzugt sind die magnetischen Befestigungselemente aus ring-, scheiben-, quader- oder rechteckförmigen Magneten und/oder aus Magneten unterschiedlicher Stärke gebildet. Die geometrische Ausprägung der magnetischen Befestigungselemente kann an die Art der Befestigung an der Pferdedecke angepasst werden. Die Stärke der verwendeten Magneten kann passend zur Größe des Polsterelements und zur Dicke der Pferdedecke variiert werden.
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Die magnetischen Befestigungselemente können auch unterschiedliche Abmessungen aufweisen. Beispielsweise kann das zumindest eine magnetische Befestigungselement des ersten Polsterkörperabschnitts länglich ausgebildet sein. Bevorzugt erstreckt sich die Längsseite des zumindest einen magnetischen Befestigungselements des ersten Polsterkörperabschnitts im wesentlichen vertikal zur Faltkante, wodurch das zumindest eine magnetische Befestigungselement des zweiten Polsterkörperabschnitts nach dem Umschlagen des Polsterelements stufenlos verstellbar an dem magnetischen Befestigungselement des ersten Polsterkörperabschnitts befestigt werden kann. Natürlich ist auch die umgekehrte Anordnung der zwei magnetischen Befestigungselemente denkbar. Auch kann das zumindest eine magnetische Befestigungselement derart ausgestaltet sein, dass sich die Längsseite des zumindest einen magnetischen Befestigungselement im wesentlichen parallel zur Faltkante des Polsterkörpers erstreckt. Bei Polsterelementen mit kleineren Abmessungen ist es möglich, zumindest einen der sich gegenüberliegenden und im wesentlichen parallel zur Faltkante erstreckenden Randbereiche mit einem durchgängigen magnetischen Befestigungselement auszustatten.
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Im Gebrauch liegt die Pferdedecke auf dem Pferdetorso auf und der dem Pferdekopf benachbarte Deckenrand umgibt den Hals- bzw. Schulter- und Brustbereich des Pferdes. In diesem Bereich des Deckenrandes ist zumindest ein Polsterelement vorgesehen, welches den Deckenrand zumindest teilweise abdeckt. Insbesondere ist das zumindest eine Polsterelement zum Schutz vor Druck- und/oder Scheuerstellen am Widerrist oder am Brustbereich oder am Schulterbereich des Pferdes angeordnet.
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In weiteren vorteilhaften Ausführungsformen ist ein Polsterelement vorgesehen, dass den dem Pferdekopf benachbarten Deckenrand vollständig abdeckt. Ein solches, einstückig ausgebildetes Polsterelement erstreckt sich dabei umlaufend um den Pferdehals. Aufgrund der sich entlang der Längsachse erstreckenden Faltkante kann das einstückig ausgebildete Polsterelement unkompliziert und einfach um den Deckenrand umgeschlagen werden. Auch die mehreren, an dem einstückig ausgebildeten Polsterelement angeordneten Magnetverschlüsse dienen der einfachen und unkomplizierten Anbringung des Polsterelements an der Pferdedecke.
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Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform sind mehrere Polsterelemente vorgesehen, welche verschiedene Abschnitte des dem Pferdekopf benachbarten Deckenrands abdecken. Die Polsterelemente können unterschiedliche Abmessungen aufweisen.
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Schließlich ist vorteilhaft, dass die Polsterelemente auch in einer Richtung senkrecht zur Faltkante unterschiedliche Größen aufweisen. Zum einen können die durch das Polsterelement abzudeckenden Druck- und/oder Scheuerstellen unterschiedliche Größen aufweisen, zum anderen gibt es bei Pferdedecken aufgrund der verschiedenen Pferdearten/ -rassen unterschiedliche Deckengrößen, an welche die Größe des Polsterelements angepasst werden kann. Die Größe des Polsterelements kann sowohl in Richtung der Faltkante als auch in Richtung senkrecht zur Faltkante variieren.
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Die Polsterelemente können auch eine unterschiedliche Dicke aufweisen, welche insbesondere durch das Material beeinflusst wird, aus dem das Polsterelement gefertigt ist. In Frage kommen in diesem Zusammenhang insbesondere Fell, bevorzugt Lammfell, Stoff, insbesondere Stoff mit Silberfäden, Infrarot-Stoff oder Keramikstoff oder Schaummaterial wie z.B. Memory-Schaum, oder Vlies, insbesondere Volumenvlies. Es wäre jedoch auch denkbar, Materialien zu verwenden, welche Wärme auf- bzw. abgeben können, um so einerseits Druck- und/oder Scheuerstellen zu vermeiden, andererseits die Muskulatur im Bereich des Widerristes, des Schulter- und Brustbereichs des Pferdes zu entspannen. Das Polsterelement kann auch individualisiert werden, beispielsweise mittels Initialen und/oder durch Zierelemente, wie z.B. Edelsteine, Pailletten oder Glitzersteine und/oder durch die Verwendung unterschiedlicher Farben und/oder Materialien. Daneben ist es auch möglich das Polsterelement als Kombination einer mehrere Einschubtaschen aufweisenden Hülle und entsprechender Einschubelemente auszubilden. Ein Polsterelement muss zumindest zwei Einschubtaschen aufweisen, nämlich jeweils eine Einschubtasche im Bereich des ersten bzw. des zweiten Polsterkörperabschnitts. Die zum Einbringen in die Taschen vorgesehenen Einschubelement können mit verschiedensten Materialien gefüllt sein wie beispielsweise Schaumstoff, Watte, Federn, usw. Besonders bevorzugt sind Einschubelemente die mit Kräutern, insbesondere mit die Durchblutung stimulierenden Kräutern gefüllt sind. In diesem Fall handelt es sich bei den Einschubelementen also um stimulierende Kräuterkissen.
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Die Reihenfolge des Auflegens der Pferdedecke und des Anbringens des Polsterelements im Gebrauchsfall ist völlig beliebig. Es kann sowohl die Pferdedecke am Boden ausgebreitet und dort mit dem Polsterelement versehen werden. Ebenso kann zunächst die Pferdedecke auf den Pferdetorso aufgelegt und danach das Polsterelement an dem dem Pferdekopf benachbarten Deckenrand angebracht werden. Schließlich ist es grundsätzlich auch möglich zunächst das Polsterelement um den Hals des Pferdes zu legen und erst danach die Pferdedecke zwischen die beiden Polsterkörperabschnitte zu schieben.
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Wird zunächst die Pferdedecke auf den Pferdetorso aufgelegt und danach das Polsterelement am Deckenrand angebracht, so wird in der Regel zunächst das Polsterelement im nicht umgeschlagenen Zustand mit seinem ersten Polsterkörperabschnitt zwischen Pferdekörper und Pferdedecke eingeschoben. Anschließend wird das Polsterelement um den Deckenrand umgeschlagen, so dass das Polsterelement mit seinem zweiten Polsterkörperabschnitt auf der Oberseite der Pferdedecke aufliegt. Durch das Zusammenwirken von je zwei Befestigungselementen wird das Polsterelement an der Pferdedecke fixiert.
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auch auf ein Polsterelement für eine einen umlaufenden Deckenrand aufweisende Pferdedecke. Das Polsterelement ist um den Deckenrand umschlagbar und auf diese Weise an der Pferdedecke befestigbar. Das Polsterelement weist einen flexiblen, flächig ausgebildeten Polsterkörper auf, welcher eine Unterseite und eine der Unterseite gegenüberliegende Oberseite aufweist. An der Unterseite des Polsterkörpers sind zumindest zwei magnetische Befestigungselemente angebracht. Der Polsterkörper weist eine sich in einer Längsrichtung des Polsterkörpers erstreckende Faltkante auf, welche den Polsterkörper in einen ersten Polsterkörperabschnitt und einen zweiten Polsterkörperabschnitt teilt und entlang derer der Polsterkörper um den Deckenrand umschlagbar ist. An dem ersten Polsterkörperabschnitt und an dem zweiten Polsterkörperabschnitt ist jeweils zumindest ein magnetisches Befestigungselement angeordnet, wobei die zumindest zwei magnetischen Befestigungselemente im umgeschlagenen Zustand des Polsterelements einen Magnetverschluss bilden. Das Polsterelement ist durch den Magnetverschluss an der Pferdedecke befestig bar.
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Sämtliche oben erläuterten bevorzugten Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Pferdedecke mit Polsterelement stellen auch bevorzugte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Polsterelements dar. Gleiches gilt auch für die oben genannten, mit der jeweiligen Ausführungsform verbundenen, Vorteile.
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Figurenliste
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Die Erfindung soll nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen im Zusammenhang mit den Zeichnungen näher erläutert werden. Es zeigen
- 1 eine perspektivische Ansicht eines Pferdes mit einer Pferdedecke und Druck- und/oder Scheuerstellen;
- 2 eine perspektivische Ansicht eines Pferdes mit einer Pferdedecke mit einem umlaufenden Polsterelement;
- 3 eine schematische Ansicht der Unterseite eines Polsterelements gemäß der vorliegenden Erfindung.
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Wege zur Ausführung der Erfindung
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In 1 ist mit den Bezugszeichen 1 eine Pferdedecke gezeigt. Die Pferdedecke 1 weist dabei einen umlaufenden Deckenrand 2 auf. Im Gebrauch liegt die Pferdedecke 1 auf dem Pferdetorso auf und der dem Pferdekopf zugewandte Deckenrand 2 umgibt den Hals- bzw. Schulter- und Brustbereich des Pferdes. Je nach Art der Pferdedecke 1 können die um den Halsbereich geschlagenen Hälften der Pferdedecke 1 aneinander befestigt werden. Die Pferdedecke 1 wird im Brust- und/oder Bauchbereich des Pferdes wie üblich mittels Klettverschlüssen und/oder Kreuzgurten und/oder Schnallen in ihren Randbereichen fixiert. In der 1 sind auch zwei, bei Verwendung von herkömmlichen Pferdedecken auftretende Scheuerstellen 8 dargestellt.
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Zur Vermeidung der Scheuerstellen 8 am Pferdekörper und/oder Fell des Pferdes durch den Deckenrand 2 der Pferdedecke 1 ist ein Polsterelement 3 vorgesehen, welches um den Deckenrand 2 umgeschlagen an der Pferdedecke 1 befestigt ist. Das Polsterelement 3 besteht aus einem flexiblen, flächig ausgebildeten Polsterkörper 4 aus Lammfell. Der Polsterkörper 4 weist eine Unterseite 5, eine der Unterseite 5 gegenüberliegende Oberseite 6 und eine sich in Längsrichtung des Polsterkörpers 4 erstreckende Faltkante 9 auf. Die Oberseite 6 des Polsterkörpers 3 weist eine reibungsarme, äußerst weiche Oberfläche auf, um jede Art von Scheuerstellen 8 zu vermeiden.
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An der Unterseite 5 des Polsterkörpers 4 sind zwölf magnetische Befestigungselemente 7 angebracht, welche spiegelsymmetrisch bezogen auf die Faltkante 9 angeordnet sind und im umgeschlagenen Zustand des Polsterelements 3 paarweise sechs Magnetverschlüsse bilden, wobei das Polsterelement 3 durch die Magnetverschlüsse an der Pferdedecke 1 befestigt ist. Die Magnetverschlüsse sind im Randbereich des Polsterkörpers 4 und in Richtung der Faltkante 9 in regelmäßigen Abständen zueinander angeordnet. Die Anzahl der Magnetverschlüsse ist an die Größe des Polsterelements 3 angepasst und so gewählt, dass das Polsterelement 3 sicher an der Pferdedecke 1 fixiert ist. Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind die magnetischen Befestigungselemente 7 aus scheibenförmigen Magneten gleicher magnetischer Stärke gebildet.
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Der Polsterkörper 4 wird entlang der Faltkante 9 um den Deckenrand 2 umgeschlagen. Die Faltkante 9 teilt den Polsterkörper 4 in zwei im wesentlichen gleich große Flächenabschnitte, nämlich einen ersten Polsterkörperabschnitt 16 und einen zweiten Polsterkörperabschnitt 17.
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Im Gebrauchsfall wird zunächst die Pferdedecke 1 auf den Pferdetorso aufgelegt und danach das Polsterelement 3 an dem dem Pferdekopf benachbarten Deckenrand 2 angebracht. Dabei wird das Polsterelement 3 im nicht umgeschlagenen Zustand mit seinem ersten Polsterkörperabschnitt 16 zwischen Pferdekörper und Pferdedecke 1 eingeschoben. Anschließend wird das Polsterelement 3 um den Deckenrand 2 umgeschlagen, so dass das Polsterelement 3 mit seinem zweiten Polsterkörperabschnitt 17 auf der Oberseite der Pferdedecke 1 aufliegt. Nach dem Umschlagen um den Deckenrand 2 zeigen die freien Enden des ersten und zweiten Polsterkörperabschnitts 16, 17 in dieselbe Richtung. Durch das Zusammenwirken von je zwei Befestigungselementen 7 wird das Polsterelement 3 an der Pferdedecke 1 fixiert.
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Die Befestigung der magnetischen Befestigungselemente 7 an dem Polsterkörper 4 erfolgt mit Hilfe von an dem Polsterkörper 4 angeordneten, fest verschlossenen Aufnahmetaschen 10. Jeweils ein magnetisches Befestigungselement 7 ist in einer Aufnahmetasche 10 aufgenommen. Die im Ausführungsbeispiel gemäß 4 gezeigten Aufnahmetaschen 10 sind mittels einer Naht fest verschlossen.
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Durch das vollständig um den Hals des Pferdes umlaufende Polsterelement 3 wird der dem Pferdekopf zugewandte Deckenrand 2 vollständig abgedeckt. Dadurch können Druck- und/oder Scheuerstellen, insbesondere im Bereich des Widerristes sowie im Schulter- oder Brustbereich gezielt verhindert werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Pferdedecke
- 2
- Deckenrand
- 3
- Polsterelement
- 4
- Polsterkörper
- 5
- Unterseite des Polsterkörpers
- 6
- Oberseite des Polsterkörpers
- 7
- Befestigungselement
- 8
- Scheuerstelle
- 9
- Faltkante
- 10
- Aufnahmetasche
- 16
- erster Polsterkörperabschnitt
- 17
- zweiter Polsterkörperabschnitt
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 2005/0126134 A1 [0004]
- EP 3165083 A1 [0004]
- EP 0441781 B1 [0006]