DE102005051707B4 - Ballenschützer für den Vorderhuf eines Pferdes - Google Patents
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Abstract
Ballenschützer für den Vorderhuf
eines Pferdes mit einer den Ballenbereich abdeckenden, anatomisch
angepassten Schale, die in den Huf teilweise umfassende Seitenteile übergeht,
welche durch eine über die
Vorderseite des mit einem Hufeisen beschlagenen Hufs geführte, lösbare Befestigungsvorrichtung
verbindbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass von den Seitenteilen
(3, 4) Haltemittel (18) nach unten ragen, die am Hufeisen (31) festlegbar
sind.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft einen Ballenschützer für den Vorderhuf eines Pferdes gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
- Pferde neigen bei bestimmten Gangarten, insbesondere aber beim Springen, zu dem so genannten Greifen, bei dem die Hinterhufe auf die Ballen der Vorderhufe schlagen, was zu Verletzungen des Pferdes bzw. zum Abreißen des Hufeisens vom Vorderhuf führen kann. Um dies zu vermeiden sind Schutzeinrichtungen bekannt, die dem Tier an den gefährdeten Stellen angelegt werden. Derartige Hufballenschoner oder -schützer sind beispielsweise in der
DE 197 16 609 C2 ,DE 33 11 383 A1 undDE 38 11 480 A1 offenbart. - Die
DE 297 16 571 U1 beschreibt einen gattungsgemäßen Ballenschützer. Dieser weist eine den Ballenbereich abdeckende, anatomisch angepasste Kunststoffschale aus zäh-elastisch eingestelltem Polyurethan auf, die innenseitig gefüttert sein kann, z. B. mit einem stoßdämpfenden, elastischen Material. Die Kunststoffschale geht einstückig in Seitenteile über, die im angelegten Zustand den jeweiligen Trachtenbereich des Hufs umgreifen. Am vorderen Ende eines der Seitenteile ist ein Klettband angebracht, welches zur Befestigung des Ballenschützers über die Vorderseite des Hufes geführt und auf der anderen Seite durch einen am vorderen Ende des anderen Seitenteils befestigten Bügel geführt und dann auf sich selbst zurückgeschlagen wird. Durch festes Anziehen des Klettbandes soll ein sicherer Sitz des Ballenschützers am Huf erreicht werden. Aufgrund der anatomisch an den Ballenbereich eines Hufs angepassten Kunststoffschale ist dieser gegen Verletzungen gut geschützt. Weiterhin sorgt das über die Vorderseite des Hufs ge zogene Klettband für einen zwar zufrieden stellenden aber nicht ausreichenden Halt des Ballenschützers am Huf. - Hier setzt die vorliegende Erfindung ein, deren Aufgabe darin besteht, den Halt eines gattungsgemäßen Ballenschützers am Vorderhuf eines Pferdes noch weiter zu verbessern.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Ballenschützer gelöst, der die Merkmale des Anspruchs 1 aufweist.
- Die von den beiden Seitenteilen des Ballenschützers nach unten ragenden Haltemittel sorgen nach ihrem Festlegen, insbesondere Verhaken, mit dem Hufeisen dafür, dass der Ballenschützer nicht am Huf nach oben rutschen kann, was in der Praxis häufig zu einem lockeren Sitz des Ballenschützers auf dem Vorderhuf führt. Abgesehen davon, dass dieser lockere Sitz zu einer Irritation des Pferdes führen kann, sind bei einem verrutschten Ballenschützer auch wieder Verletzungen des Ballenbereichs möglich.
- In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind die Haltemittel auswechselbar an den Seitenteilen befestigt. Dadurch ist es möglich, verschlissene Haltemittel durch neue zu ersetzen, oder aber Haltemittel mit anderen Abmessungen in Anpassung an die jeweiligen anatomischen Verhältnisse eines Hufs und/oder an die Abmessungen eines Hufeisens zu montieren.
- In Anpassung an die anatomischen Verhältnisse kann es auch zweckgemäß sein, wenn die Haltemittel höhenverstellbar an den Seitenteilen befestigbar sind.
- In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung besteht die Schale aus einem elastischen Material und die Seitenteile bestehen aus einem Hartkunststoff. Die aus einem elastischen Material bestehende Schale hat ge genüber den aus dem Stand der Technik bekannten Hartschalen den Vorteil, dass sie sich besser an die anatomischen Verhältnisse des Ballenbereichs anpasst und gleichzeitig den Vorteil, dass eine Ausfütterung zur Erhöhung des Tragekomforts entfallen kann. Da die Seitenteile nicht am Ballenbereich anliegen, sondern am harten Hornbereich, können sie ungefüttert in Hartkunststoff ausgeführt sein.
- Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen eines erfindungsgemäßen Ballenschützers ergeben sich aus den übrigen Unteransprüchen.
- Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. In der dazugehörigen Zeichnung zeigt:
-
1 einen perspektivischen Blick von schräg vorn und oben auf einen erfindungsgemäßen Ballenschützer, -
2 eine Vorderansicht des Ballenschützers, -
3 eine Seitenansicht in Richtung des Pfeils A gemäß2 , -
4 eine Seitenansicht in Richtung des Pfeils B gemäß2 , -
5 eine Ansicht des Ballenschützers von unten, -
6 eine Draufsicht des Ballenschützers, und -
7 eine schematische Darstellung eines Vorderhufs mit angelegtem Ballenschützer. - Der in der Zeichnung dargestellte Ballenschützer
1 weist eine Schale2 aus einem elastischen Material und zwei Seitenteile3 und4 aus einem Hartkunststoff auf. - Die Schale
2 ist dem Ballenbereich5 des Hufs6 (7 ) anatomisch angepasst, d. h. sie folgt der Wölbung des Ballenbereichs5 dreidimensional. Insbesondere übergreift der obere Rand7 der Schale2 die Hufkrone8 (7 ) und ihr unterer Rand9 ist in der Mitte etwas verdickt und ragt von unten in den aus der Zeichnung nicht ersichtlichen Strahlbereich des Hufs6 hinein. Diese Ausbildung der Ränder7 und9 der Schale2 verbessern zum einen den Sitz der Schale2 am Ballenbereich5 und zum anderen schützen sie gleichzeitig die Hufkrone8 bzw. den Strahlbereich des Hufs6 . - Die Schale
2 geht in ihrem unteren Bereich beidseitig in in den Trachtenbereich des Hufs6 vorgezogene Stege10 über, die mit ihren Stirnseiten11 an zugeordnete Stirnseiten12 der Seitenteile3 bzw.4 stoßen und einstückig mit der Schale2 ausgebildet sind. Die Verbindung der aus Hartkunststoff bestehenden Seitenteile3 ,4 mit den Stegen10 aus einem elastischen Material erfolgt durch Montagespritzguss, wobei die Teile2 bzw.10 ,3 und4 eine chemische und mechanische Verbindung miteinander eingehen. - Die Seitenteile
3 ,4 nehmen in kurzen, sich den Stegen10 anschließenden Abschnitten14 zunächst die Steigung der sich allmählich nach vorn verbreiternden Stege10 auf, um dann in einem Absatz15 nach oben zu springen, an den sich eine in Längsrichtung erstreckende Befestigungszunge16 anschließt. Bei angelegtem Ballenschützer1 liegen die Befestigungszungen16 in einem Bereich unterhalb der Hufkrone8 an dem Huf6 an, wobei zwischen ihren freien Enden ein Abstand verbleibt, wie am besten aus7 hervorgeht. - Im Bereich des Absatzes
15 besitzen die Seitenteile3 ,4 sich lotrecht erstreckende, voneinander beabstandete Führungsleisten17 . Hier werden Haltemittel18 befestigt, zu denen ein Halteblech18.1 , ein flexibles Band13 und ein Haltewinkel30 gehören. Die Führungsleisten17 nehmen zwischen sich das Halteblech18.1 auf. Am unteren Ende des Halteblechs18.1 ist das flexible Band13 befestigt, dessen anderes Ende fest mit dem Haltewinkel30 verbunden ist Dieser weist einen ersten Schenkel30.1 auf, über den er mit dem Band13 verbunden ist. Von diesem Schenkel30.1 ragt ein zweiter, kürzerer Schenkel30.2 etwa senkrecht nach oben, der dann in einem weiteren, noch kürzeren Schenkel30.3 etwa parallel zum ersten Schenkel30.1 einwärts gebogen ist. - Zur Befestigung der beiden Haltebleche
18.1 und der mit ihnen verbundenen Haltewinkel30 an den Seitenteilen3 ,4 ist zwischen den Führungsleisten17 eine Schraube19 vorgesehen, die in ein auf der Innenseite der Seitenteile3 ,4 angeordnetes und dort eingelassenes Gewindegegenmittel19.1 (2 ) ein- und ausschraubbar ist. Die Haltebleche18.1 weisen jeweils ein Langloch20 auf, durch das die Schraube19 hindurchgesteckt und anschließend am Seitenteil3 ,4 verschraubt wird. Die Höheneinstellung der Haltebleche18.1 kann auf einfache Weise dadurch realisiert werden, indem sie in den Langlöchern20 auf dem Schaft der Schrauben19 entsprechend nach oben oder unten verschoben und die Schrauben19 bei passender Höhe anschließend fest gezogen werden. Bei angelegtem Ballenschützer1 umgreifen die Haltemittel18 ein Hufeisen31 allseitig, so dass der Ballenschützer1 nicht nach oben verrutschen kann. - Von der Schale
2 ragt von deren oberen Bereich beidseitig jeweils ein weiterer Steg21 ,22 in den Trachtenbereich des Hufs6 nach vorn, deren Enden im Abstand von den hinteren Enden der jeweiligen Befestigungszunge16 enden. Diese Stege21 ,22 dienen der Befestigung und dem Spannen eines in einer geschlossenen Schleife vorliegenden Kabelzuges23 . Dazu sind die Stege21 ,22 in ihrem vorderen Bereich durch im Montagespritzgussverfahren eingespritzte Blöcke24 bzw.25 aus Hartkunststoff verstärkt. Der Block24 besitzt zwei einstückig mit ihm ausgebildete, voneinander beabstandete Einhängenocken26 mit jeweils einer am Umfang umlaufenden Rille sowie einen kurz hinter jedem Einhängenocken26 angeordneten Stift27 . An dem Block25 auf der gegenüberliegenden Seite ist eine Schnalle28 schwenkbar befestigt, die auf ihrer Innenseite in ihrer Längserstreckung voneinander beabstandete, aus der Zeichnung nicht ersichtliche Rastrillen aufweist. Zur Befestigung des Kabelzuges23 wird dessen eines Ende in die Umfangsrille eines der Einhängenocken26 eingehängt, wobei der dazu gehörige Stift27 ein Abheben des Kabelzuges23 von dem jeweiligen Einhängenocken26 erschweren soll. Ein Umhängen des Kabelzuges23 von dem vorderen auf den hinteren Einhängenocken26 erfolgt dann, wenn durch Spannen der Schnalle28 nicht genügend Spannkraft aufgebracht werden kann, obwohl der Kabelzug23 schon in die an weitesten vom Schwenkgelenk der Schnalle28 entfernt angeordnete Rastrille eingehängt ist. Die beiden Stränge des Kabelzugs23 werden, von dem Einhängenocken26 kommend, über die beiden Befestigungszungen16 geführt, wobei die Befestigungszungen16 Führungsrillen29 aufweisen, um ein Verrutschen der Stränge des Kabelzuges23 zu vermeiden. - Auf der den Einhängenocken
26 gegenüberliegenden Seite wird das andere Ende des Kabelzuges23 in eine der Rastrillen der Schnalle28 eingehängt. Der Kabelzug23 kann dann durch entsprechendes Herunterdrücken der Schnalle28 gespannt werden, wodurch die Befestigungszungen16 bei entsprechender Auswahl der Rastnut bzw. des Einhängenockens26 fest an der Vorderseite des Hufs6 anliegen. Durch das Spannen des Kabelzuges23 wird der obere Rand7 der Schale2 , der auf der Hufkrone8 aufliegt, nach unten gezogen, d. h. ebenfalls gespannt, so dass der Ballenschützers1 sicher und fest auf dem Huf6 sitzt.
Claims (10)
- Ballenschützer für den Vorderhuf eines Pferdes mit einer den Ballenbereich abdeckenden, anatomisch angepassten Schale, die in den Huf teilweise umfassende Seitenteile übergeht, welche durch eine über die Vorderseite des mit einem Hufeisen beschlagenen Hufs geführte, lösbare Befestigungsvorrichtung verbindbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass von den Seitenteilen (
3 ,4 ) Haltemittel (18 ) nach unten ragen, die am Hufeisen (31 ) festlegbar sind. - Ballenschützer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltemittel am Hufeisen (
31 ) verhakbar sind - Ballenschützer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltemittel (
18 ) auswechselbar sind. - Ballenschützer nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltemittel (
18 ) höhenverstellbar mit den Seitenteilen (3 ,4 ) verbunden sind. - Ballenschützer nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltemittel (
18 ) ein am Seitenteil (3 ,4 ) befestigbares Halteblech (18.1 ) aufweisen, an dessen unterem Ende ein flexibles Band (13 ) befestigt ist, dessen anderes Ende fest mit einem Haltewinkel (30 ) verbunden ist, der an einem Hufeisen (31 ) festlegbar, insbesondere verhakbar, ist. - Ballenschützer nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schale (
2 ) aus einem elastischen Material und die Seitenteile (3 ,4 ) aus einem Hartkunststoff bestehen. - Ballenschützer nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schale (
2 ) in ihrem unteren Bereich beidseitig in in den Trachtenbereich des Hufs (6 ) vorgezogene Stege (10 ) übergeht, die mit ihren Stirnseiten (11 ) an die zugeordneten Stirnseiten (12 ) der Seitenteile (3 bzw.4 ) stoßen und einstückig mit der Schale (2 ) ausgebildet sind. - Ballenschützer nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenteile (
3 ,4 ) in einem Absatz (15 ) nach oben springen, an den sich jeweils eine in Längsrichtung erstreckende Befestigungszunge (16 ) anschließt. - Ballenschützer nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass von der Schale (
2 ) in deren oberen Bereich beidseitig jeweils ein einstückig mit dieser ausgebildeter Steg (21 ,22 ) in den Trachtenbereich des Hufs (6 ) nach vorn ragt. - Ballenschützer nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass im vorderen Bereich der Stege (
21 ,22 ) Blöcke (24 ,25 ) aus Hartkunststoff angeordnet sind, in die Befestigungsmittel (26 ,27 ) bzw. Spannmittel (28 ) für einen über und durch die Befestigungszungen (16 ) geführten Kabelzug (23 ) implementiert sind.
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