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Die vorliegende Erfindung betrifft
eine Vorrichtung zum Schutz von Pferdehufen vor Verschleiß und Stoßbeanspruchung,
unter Beibehaltung und Verbesserung des Halts bei jeder Art von
Boden.
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Freizeit- und Geländereiten sowie Sportreiten
umfasst so vielfältige
Disziplinen wie Reitwandern, Vielseitigkeit, Distanzreiten und Fahrsport.
Die verschiedenen Beschlagsarten, die derzeit zum Schutz der Hufe
vor Verschleiß oder
Stoßbeanspruchung
zum Einsatz kommen, weisen wesentliche Nachteile auf und gehen zu
Lasten von Kriterien wie dem Wohlbefinden des Pferdes und der Sicherheit des
Pferd-Reiter-Paares auf verschiedenen Bodenarten, die beim Geländereiten
vorkommen können.
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Bei über 90% der aktuellen Beschläge kommt
das herkömmliche
Verfahren zum Einsatz, das im direkten Anbringen eines Stahlhufeisens
unter der Sohle besteht. Es weist zahlreiche Nachteile auf: Bei
hartem Boden werden die Stoßwellen
auf die Gelenke der Pferde übertragen.
Außerdem
bewirkt es während
der Beschlagsdauer, dass der Fuß auf die
Trachten kippt, wodurch die gute Huf- und Beinstellung beeinträchtigt wird.
Dies lässt
sich dadurch erklären,
dass beim Aufsetzen des Fußes
auf dem Boden der hintere Teil des Fußes (die Trachten) infolge
des Drucks des Strahls, der auf dem Boden aufliegt, auseinandergedrückt wird.
In diesem hinteren Bereich werden keine Nägel angebracht, damit er frei beweglich
ist. Das Eisen, das am vorderen mittleren Bereich angenagelt, d.
h. am Horn befestigt wird, lässt
dessen Nachwachsen zu, jedoch muss das Eisen alle 45 bis 60 Tage
abgenommen und das Horn zugeschnitten werden. Dies hat zur Folge,
dass der hintere mittlere Bereich, in dem keine Nägel angebracht
werden, sich auf dem Eisen aufgrund seines Bewegungsspiels abnutzt,
und sein Wachstum somit nicht mit demjenigen des vorderen Teils
mithalten kann.
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Herkömmliche Eisen weisen manchmal
einen hochragenden Teil auf, der einen Anschlag bildet und als Kappe
bezeichnet wird.
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Unabhängig von ihrem Nutzen haben
die Kappen eine sehr traumatisierende Wirkung für das Innere des Fußes und
können
zu Verletzungen oder Schädigungen
führen.
Bei Eisen ohne Seitenkappen muss eine größere Zahl von Nägeln verwendet
werden, da das Eisen in diesem Fall nur durch die Nägel seitlich
gehalten wird. Aufgrund des durch die Nägel, die nahe an der empfindlichen
Lederhaut verlaufen, ausgeübten
Drucks wird der Pferdehuf zusammengedrückt, und die Löcher werden
ausgeweitet. Dadurch besteht die Gefahr der Lockerung des Beschlags.
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Es gibt auch Huf-"Eisen" aus Kunststoff oder synthetischem Material.
Zwar dämpfen
sie hervorragend die Stoßwellen
auf hartem Boden, haben jedoch den Nachteil, dass sie auf weichem
und feuchtem Boden sehr rutschig sind. Dies ist auf den abgerundeten
Verschleiß der
Hufeisenkanten zurückzuführen, wodurch
ein stumpfer Winkel entsteht, der das Abrutschen begünstigt.
Außerdem
tragen bei dieser Art von Beschlag aufgrund des Fehlens von Seiten-
oder Zehenkappen die Nägel
den gesamten Druck, und zwar umso mehr, als der Kunststoff unter dem
Horn stark rutscht. Die Trachtenstütze dieser "Eisen" ist für den Strahl des Pferdes oft
traumatisierend, da sie nur dafür
ausgelegt ist, die Trachten zusammenzuhalten.
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Es sind auch Hufeisen aus Aluminium
bekannt. Sie sorgen für
eine gute Stoßdämpfung,
sind hingegen nicht sehr verschleißfest. Sie umfassen keine Trachtenstütze.
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Weitere Nachteile gehen mit allen
bekannten Beschlagsverfahren einher.
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Im Fall des Reitens bei winterlichen
Bedingungen sorgen die meisten Beschläge bekannter Art nicht für die Verhinderung
der Bildung von hochkompakten Schneeeinballungen im Hohlraum der
Hufsohle. Infolgedessen kann das Pferd nicht geritten und auch nicht
auf die Koppel gebracht werden, damit es sich austoben kann, da
die Gefahr von Verstauchungen besteht.
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Außerdem ist bei herkömmlichen
Eisen die "weiße Linie", die die innere
Grenze darstellt, über die
hinaus keine Nägel
eingeschlagen werden dürfen,
beim Anbringen der Eisen unter dem Huf nicht sichtbar.
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Man kann nur blind Nägel in die
Löcher
einschlagen, ohne Spielraum, wobei die Gefahr besteht, die empfindliche
Lederhaut zu berühren,
vor allem, wenn das Eisen zu klein ist und die Lochbohrungen zu
weit nach innen versetzt wurden.
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In der Vergangenheit wurde versucht,
für diese
verschiedenen Nachteile Abhilfe zu schaffen, indem stoßdämpfende
Sohlen und Silikon mit einem klassischen Beschlag kombiniert wurden.
Dieses Verfahren weist einen bedeutenden Mangel auf: Die Hufsohle
und der Hufstrahl können
nicht mehr atmen, was zum übermäßigen Aufweichen
und damit zur Gefahr der Strahlfäule
führt.
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Aus dem Dokument GB 285 549 A ist
eine Verbundsohle zum Schutz der Pferdehufe bekannt, die eine Metallsohle,
ein elastisches Polster und ein Verstärkungselement umfasst. Das
Verstärkungselement
besteht aus einem um sich selbst gewickelten Metallseil, das Windungen
bildet, die sich teilweise überlappen.
Das auf diese Weise erhaltene Halteband wird im Inneren des elastischen
Polsters eingesetzt.
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Die Verwendung von Metalleinsätzen zur Verstärkung der
Sohle eines Hufeisens ist auch aus den Dokumenten
DE 636 681 , WO 98 24312 und
EP 0 852 560 bekannt.
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Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass
es zwar verschiedene Schutzvorrichtungen für das Hufhorn gibt, die jedoch
oft zu Lasten des Wohlbefindens des Pferdes, der natürlichen
Funktionsweise des Hufs und seines einwandfreien Verhaltens beim
Bremsen und beim Haften auf hartem Boden (Straßen, glatte Steine) oder auf
weichem und rutschigem Boden (lehmartige und nasse Weiden) gehen.
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Die vorliegende Erfindung dient dem
Ziel, eine Schutzvorrichtung für
Pferdehufe zu liefern, die auf allen Bodenarten, die beim Reiten
im Gelände vorkommen
können,
das Wohlbefinden des Tieres und die Sicherheit des Pferd-Reiter-Paares
gewährleistet.
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Dieses Ziel wird erreicht, indem
in einer Vorrichtung zum Schutz der Pferdehufe eine flexible Sohle
mit einem in der Masse eingebetteten Metallhalteband kombiniert
wird, dadurch gekennzeichnet, dass das Band in einer praktisch senkrechten
Ebene zur Sohlenebene angeordnet wird.
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Eine erfindungsgemäße Schutzvorrichtung bietet
eine Reihe von Vorteilen.
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Die Verschleißfestigkeit wird durch die
Kombination aus einer flexiblen Sohle mit einem integrierten Metallband
deutlich verbessert. Dieses Band kann beispielsweise, muss aber
nicht, aus Stahl bestehen, mit einem veränderlichen Härtegrat
je nach geplantem Verwendungszweck.
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Beim Bremsen darf der Pferdehuf weder
blockiert werden noch abrutschen, aufgrund der Verstauchungs- oder
Ausrutschgefahr. Die Verbindung der stoßdämpfenden Sohle mit dem Metallband
bietet einen perfekten Kompromiss, um diese Bedingung auf hartem
Boden zu erfüllen.
Auf weichem und glattem Boden übernimmt
das Metallband diese Aufgabe. Beim unbeschlagenen Huf sorgt das
Außenhorn
und der spitze Winkel, der mit der Hufsohle gebildet wird, für das Bremsen;
der Huf greift in diese Art von Boden, um einzusinken und Halt zu
finden. Die vorliegende Erfindung beruht auf demselben Prinzip,
so dass das Pferd nicht verunsichert wird.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung umfasst auch
eine gemäß der Anatomie
des Fußes
gestaltete Strahlstütze,
die für
die Durchblutung des Hufs durch die Kompression des Hufpolsters
sorgt.
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Für
die Widerstandsfähigkeit
des Ganzen gegen seitlichen Druck sorgen flexible, nicht traumatisierende
Seitenkappen, die sich der jeweiligen Hufform anpassen lassen.
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Außerdem umfasst die Vorrichtung
nach der vorliegenden Erfindung eine Aussparung in der Sohle, die
eingerichtet wird, um beim Reiten im Schnee die Schneeeinballung
zwischen der Hufsohle und dem Eisen zu verhindern.
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Anhand eines nicht erschöpfenden
Ausführungsbeispiels
wird die Erfindung im folgenden näher erläutert. Es zeigen:
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1 verdeutlicht
die Erscheinung des Hornwachstums und des Verschleißes der
Trachten auf dem Eisen,
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2 ist
eine Unteransicht des unbeschlagenen Hufes,
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3 ist
eine Schnittdarstellung des Pferdehufs, der die Stützwirkung
des Strahls, die Durchblutung des Hufs durch das Hufpolster und
das Spreizen der Trachten verdeutlicht,
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4 zeigt
den Nagelbereich eines Eisens, den Öffnungsbereich und die Bewegungsweise
der Trachten,
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5 verdeutlicht
die abgerundete Abnutzung eines Plastikbeschlags und den dabei entstehenden
stumpfen Winkel mit der Hufwand,
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6 zeigt
die Verwendung von Kappen an herkömmlichen Eisen.
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In 7 ist
das Verfahren dargestellt, das in der Einlage einer stoßdämpfenden
Platte zwischen dem Eisen und dem Huf besteht, wobei der Hohlraum der
Hufsohle mit Silikon gefüllt
wird,
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8 zeigt
den spitzen Winkel zwischen der Hufsohle und der Hufwand beim unbeschlagenen Huf,
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9 ist
eine Schnittdarstellung einer Seite der Sohle mit dem Metallband,
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10 zeigt
verschiedene Schnittdarstellungen der stoßdämpfenden Sohle,
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11 zeigt
in der Schnittdarstellung die Position des Metallhaltebands innerhalb
der Sohle, und
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12 gibt
eine flexible gezahnte Kappe wieder, und zwar von der Seite, von
oben und von unten gesehen.
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Unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen,
insbesondere die 10 und 11, umfasst die erfindungsgemäße Schutzvorrichtung
jeweils eine flexible stoßdämpfende
Sohle (1), ein ursprünglich
gerades Metallband (2), das in der Masse der stoßdämpfenden
Sohle (1) eingebettet ist.
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Dieses Metallband (2) wirkt
mit sechs Halterungen (8) zusammen, die mit der Sohle (1)
in Berührung
sind und zur Außenseite
der Krümmung
hin gerichtet sind, wobei sie in sechs Aussparungen (36) eingefügt werden,
die entsprechend in der besagten Sohle eingerichtet wurden.
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Diese Halterungen (8) weisen
jeweils eine Öffnung
(14) auf, die der entsprechenden Öffnung (5) in der
Sohle (1) gegenüberstehen
und die Befestigung des Ganzen durch traditionelles Aufnageln unter
dem Huf, in der Reihenfolge Huf, Einheit aus Sohle (1) – Metallband
(2) ermöglichen.
Die einander entsprechenden Öffnungen
(5) in der Sohle (1) und Öffnungen (14) in den
Halterungen (8) sind breit genug, um durch die Einheit
aus Sohle (1) – Metallband
(2) die Sicht auf die weiße Linie an der Hufunterseite
freizugeben, für
das präzise
Einschlagen der Nägel.
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Die Strahlstütze (7) ist durch
zwei V-förmige Federn
(9) mit den beiden Schenkeln an den Enden der stoßdämpfenden
Sohle (1) verbunden. Diese Stütze (7) liegt nicht
auf dem Boden auf, so dass der Druck des Hufstrahls (19)
auf die Stütze
(7) beim Hinuntergehen das Spreizen der beiden Schenkel
des Endes der Sohle (1) zur Folge hat, mittels der beiden Federn
(9), und damit für
das Spreizen (24) der Huftrachten durch die Enden der Sohle
(1) sorgt, wodurch der Verschleiß der Huftrachten (26)
vermieden wird, der eine falsche Stellung des Fußes im Laufe der maximal zweimonatigen
Beschlagsdauer zur Folge haben könnte
(25–26).
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Die Seitenkappen werden als flexible
Federn (4) ausgeführt,
die über
ihre Länge
und an der Unterseite (10) gezahnt sind. Es können pro
Fuß bis
zu acht Kappen verwendet werden, doch in der Praxis sind vier bei
weitem ausreichend. Die Kappenfedern werden zwischen den Huf und
die Sohle (1) in Aufnahmen (6) eingesetzt, die
an der Oberseite der besagten Sohle eingerichtet wurden.
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Die Federn (4) werden von
außen
nach innen geschoben, so dass sie in der einen Richtung mit ihrem
Ende (40) am Huf anliegen, und in der anderen Richtung
durch die Ausrichtung ihrer Zähne
(6 und 10) blockiert werden, wodurch die Einheit
aus Sohle – Stahlband
dem auf den Huf ausgeübten
seitlichen Druck standhält.
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Das Anbringen der erfindungsgemäße Vorrichtung
ist einfach und erfordert nicht mehr den Einsatz der Schmiede.
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Jeder Huf hat eine andere Größe und Form, weshalb
es wichtig ist, leicht präzise
Anpassungen vornehmen zu können.
Die vorliegende Erfindung umfasst fünf verschiedene Größen, jeweils
für die Vorderhufe
(rundere Form) und die Hinterhufe (länglichere Form). Bei fünf verschiedenen
Größen gibt
es somit zehn verschiedene Formen. Nach dem Ausschneiden des Hufes
wird eine Größe (für Hinter-
und Vorderhuf) ausgewählt,
die dem Pferd passt. Dann wird die Sohle (1) unter den
Huf gelegt, wobei die anzupassenden Konturen mit einem Filzschreiber
markiert werden. Anschließend
wird der Außenteil
dieser Sohle (1) mit der Raspel angepasst. Schließlich wird das
Ganze auf herkömmliche
Weise am Huf befestigt, indem durch die Aussparungen (14)
und (5) Nägel
eingeschlagen werden, und dann werden die Feder-Kappen (4)
eingesetzt, ohne die Hufeisen festzuziehen. Nach dem Einsetzen der
Feder-Kappen (4) muss das Ganze nur noch festgezogen werden,
indem die Nägel
gekürzt
und ihre Spitzen umgebogen werden.
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Zusammengefasst reproduziert die
Schutzvorrichtung nach der vorliegenden Erfindung die Rolle des äußeren harten
Horns des Hufes – der
Hufwand – (18),
indem sie durch das Metallband (2) ersetzt wird, wobei
eine gute Rutschfestigkeit und Halt beim Bremsen bei allen Bodenarten
gewährleistet wird.
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Dies wird durch gutes Greifen der
Einheit aus Sohle – Metallband
im Boden sichergestellt, ähnlich wie
bei den Kanten von Skis, dank des zwischen der Hufwand (18)
und der Sohle (17) gebildeten spitzen Winkels (34),
der dem natürlichen
Pferdehuf ähnelt.
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Sie bietet eine gute Unterstützung des Strahls
(7) und sorgt gleichzeitig für das Spreizen der Trachten
bei jedem Auftreten, was zum Wohlbefinden des Pferds beiträgt und durch
die Vermeidung des Verschleißes
der Trachten (23) während
der zweimonatigen Beschlagsperiode eine gute Fußstellung sicherstellt. Er
gewährleistet
auch den guten Halt des Ganzen gegenüber seitlichem Druck, durch die
Entlastung der Nägel
und durch die Vermeidung des Einzwängens des Hufes infolge des
Seitendrucks. Dieses Prinzip der flexiblen Kappen in Form von Federn
(4) lässt
sich an jede Hufform anpassen und sorgt für einen flexiblen und nicht
traumatisierenden Halt, gewissermaßen wie es bei einem Schuh
in passender Größe der Fall
wäre.
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Die Sohle (1) weist außerdem eine
mittlere Aussparung auf, die aus einem Freiwinkel von über 90° gebildet
wird, welcher dazu dient, die Bildung von Schneeeinballungen unter
dem Huf zu verhindern.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist insbesondere
für den
Hufschutz von Pferden, die für
Wanderritte, zum Fahren, für
Distanzritte und für
Vielseitigkeit eingesetzt werden, ausgelegt, wobei sie gleichzeitig
für die
Verschleißfestigkeit
sorgt, für
den guten Halt beim Bremsen und das Haften bei allen Bodenarten,
für das
Wohlbefinden des Pferdefußes, durch
die Unterstützung
des Strahls und durch die Reproduktion des Bewegungsspiels der Trachten, um
das Kippen des Fußes
auf die Trachten zu vermeiden. Sie gewährleistet den komfortablen
Halt des Ganzen auf dem Huf gegenüber Seitendruck, mittels flexiblen
Federn (4), die zwischen dem Huf und der Sohle angeordnet
werden und die Aufgabe von herkömmlichen
Seitenkappen übernehmen,
ohne deren Nachteile aufzuweisen.