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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Kunstköder zum Bewegungsfischen, der
einen Körper
mit einem vorderen und einem hinteren Längsende und mindestens einen
Angelhaken hat.
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Kunstköder der
eingangs genannten Art werden beim Angeln auf Raubfische durch das
Wasser gezogen. Der mindestens eine Angelhaken ist dabei an dem – bezogen
auf die Bewegungsrichtung des Kunstköders durch das Wasser – hinteren
Längsende
befestigt. Dadurch wird erreicht, dass der Raubfisch, der sein Beutetier
typischerweise von hinten angreift, mit größter Wahrscheinlichkeit den
Angelhaken schluckt und gefangen wird.
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Allerdings
tritt das Problem auf, dass sich der Raubfisch, nachdem sich der
Angelhaken in seinem Maul verfangen hat, oft wieder befreien kann,
indem er sich vom Angelhaken los reißt.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Kunstköder der
eingangs genannten Art anzugeben, bei dem sich der Raubfisch weniger
leicht vom Angelhaken befreien kann.
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Diese
Aufgabe wird bei einem Kunstköder der
eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass der Angelhaken über ein
Verbindungselement mit einem Abschnitt im Bereich des vorderen Längsendes
des Kunstköderkörpers verbunden
ist, und dass Mittel vorgesehen sind, um den Angelhaken im Bereich
des hinteren Längsendes
des Kunstköderkörpers in
einer lösbaren
Verbindung festzulegen, wobei die lösbare Verbindung so beschaffen
ist, dass der Angelhaken sicher im Bereich des hinteren Längsendes
des Kunstkörpers
gehalten wird, wenn der Kunstköder durch
das Wasser gezogen wird, aber gelöst wird, wenn eine quer zur
Längsrichtung
des Kunstköderkörpers gerichtete
Zugkraft auf den Angelhaken ausgeübt wird, die ein vorbestimmtes
Maß übersteigt.
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Die
Erfindung beruht auf einem genaueren Verständnis darüber, wie es dem Raubfisch gelingt, sich
vom Angelhaken los zu reißen.
Grundsätzlich
ist es ja so, dass ein Angelhaken, der sich im Maul eines Raubfisches
verfangen hat, durch den Zug an der Angelleine, der durch das Bemühen des
Fisches, sich los zu reißen,
nur stärker
wird, tiefer in das Maul des Fisches eindringt und dass die Verbindung
dadurch fester wird. Allerdings gelingt es dem Raubfisch bisweilen
durch heftiges Kopfschütteln
den Angelhaken zu lösen.
Bei dieser Schüttelbewegung
des Kopfes dient der Kunstköderkörper bei
einem herkömmlichen
Kunstköder,
bei dem die Angelleine am vorderen und der Angelhaken am hinteren
Längsende
des Kunstköderkörpers befestigt
ist, als Hebel, mit dessen Hilfe sich eine Kraftkomponente quer
zur Zugrichtung der Angelleine erzeugen lässt. Durch diese Kraftkomponente
quer zur Angelleine wird das Auslösen des Angelhakens aus dem
Maul des Raubfisches begünstigt.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Kunstköder kann
eine derartige Hebelwirkung des Kunstköderkörpers nicht auftreten. Der
Angelhaken ist nur über die
genannte lösbare
Verbindung im Bereich des hinteren Längsendes des Kunstköderkörpers festgelegt, so
dass der Angelhaken wie bei einem herkömmlichen Kunstköder hinter
dem Kunstköderkörper her gezogen
wird, wenn der Kunstköder
durch das Wasser gezogen wird. Wenn jedoch ein Raubfisch angebissen
hat und sich durch das oben beschriebene Kopfschütteln vom Angelhaken zu befreien
versucht, kann er sich die Hebelwirkung des Kunstköderkörpers nicht
zunutze machen. Denn sobald der Kunstköderkörper als Hebel eingesetzt wird,
treten Zugkräfte
quer zur Längsrichtung
des Kunstköderkörpers auf,
durch die die lösbare
Verbindung des Angelhakens mit dem hinteren Längsendes des Kunstköderkörpers gelöst wird,
so dass der Angelhaken nur noch über
das Verbindungselement mit einem Abschnitt im Bereich des vorderen
Längsendes
des Kunstköderkörpers verbunden
ist. Nachdem die lösbare
Verbindung gelöst
wurde kann daher gar keine Hebelkraft mit Hilfe des Kunstköderkörpers mehr
aufgebracht werden, und die Chancen des Raubfisches, sich vom Angelhaken
zu befreien, werden deutlich gesenkt.
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Vorzugsweise
ist am vorderen Längsende des
Köderfischkörpers ein
Befestigungsring vorgesehen, an dem das Verbindungselement befestigt
ist. Am selben Befestigungsring kann darüber hinaus die Angelschnur,
typischerweise über
einen Wirbel, befestigt werden.
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Das
Verbindungselement umfasst vorzugsweise einen Metalldraht oder ein
Metallseil. Solche Verbindungselemente sind einerseits ausreichend reiß- und bissfest,
andererseits flexibel genug, dass mit ihnen ihrerseits keine nennenswerte
Hebelwirkung erzeugt werden kann. Der Kunstköderkörper ist vorzugsweise aus Metall.
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In
einer besonders vorteilhaften Weiterbildung ist die lösbare Verbindung
eine Rastverbindung. Diese Rastverbindung umfasst vorzugsweise eine
Ausnehmung, insbesondere eine Kerbe im Kunstköderkörper, in die ein Abschnitt
des Verbindungselementes oder ein Abschnitt des Angelhakens einrasten
kann.
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Der
Abschnitt des Verbindungselementes, welcher zum Einrasten in die
Ausnehmung im Kunstköderkörper bestimmt
ist, umfasst vorzugsweise ein Arretierungsteil aus einem elastischen
Material, insbesondere eine Gummimanschette. Dadurch wird auf sehr
einfache Weise eine Rastverbindung mit den gewünschten Eigenschaften geschaffen.
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Weitere
Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus
der folgenden Beschreibung, in der die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles
unter Bezugnahme auf die beigefügten
Zeichnungen im Detail beschrieben wird, von denen
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1 eine
perspektivische Unteransicht eines erfindungsgemäßen Kunstköderkörpers zeigt, bei der die Rastverbindung
im verbundenen Zustand (durchgezogenes Verbindungselement) und im
gelösten
Zustand (gestricheltes Verbindungselement) eingezeichnet ist, und
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2 eine
Seitenansicht des Kunstköders von 1,
bei der verdeckte Teile gestrichelt gezeichnet sind.
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In 1 ist
eine perspektivische Unteransicht und in 2 eine Seitenansicht
eines Kunstköders 10 gezeigt,
der aus einem Kunstköderkörper 12 und
einem Angelhaken 14 besteht. In 1 ist der Angelhaken 14 zweifach
dargestellt, einmal in der eingerasteten und einmal in der ausgerasteten
Stellung. Der Körper 12 besteht
aus glänzendem
Metall und ist auf der Unterseite leicht eingedellt, was dazu führt, dass
er beim Zug durch das Wasser in torkelnde Bewegung versetzt wird
und so kleine kränkelnde Fische
imitiert, die für
Raubfische eine attraktive Beute darstellen. Derartige Kunstköder werden
auch als „Blinker" bezeichnet, die
sich besonders für
das Hechtangeln eignen.
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Der
Körper 12 hat
ein vorderes Längsende 16,
an dem ein Befestigungsring 18 angeordnet ist, und ein
hinteres Längsende 20.
An dem Befestigungsring 18 kann eine Angelschnur (nicht
gezeigt) über
ein Vorfach und/oder einen Wirbel befestigt werden (nicht gezeigt).
Am Befestigungsring 18 ist ferner ein Befestigungselement 22,
das im gezeigten Ausführungsbeispiel
durch einen Metalldraht gebildet ist, mit seinem einen Ende befestigt.
Am anderen Ende des Verbindungselementes 22 ist der Angelhaken 14 befestigt.
Man beachte, dass in 1 das Verbindungselement 22 und
der Angelhaken 14 zweifach dargestellt sind, nämlich einmal
im eingerasteten Zustand der unten beschriebenen Rastverbindung (durchgezogen
dargestelltes Verbindungselement 22) und einmal im ausgerasteten
Zustand derselben (gestrichelt dargestelltes Verbindungselement 22).
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An
einem hinteren Abschnitt des Verbindungselementes 22 befindet
sich eine Arretierungsmanschette 24 aus einem elastischen
Material, z.B. Gummi. Diese Arretierungsmanschette 24 kann
in eine Kerbe 26 im Bereich des hinteren Längsendes 20 des
Körpers 12 gedrückt werden,
wodurch eine lösbare
Rastverbindung hergestellt wird (siehe insbesondere 2,
bei der die verdeckten Abschnitte des Verbindungselementes 22 und
der Arretierungsmanschette 24 gestrichelt gezeichnet sind).
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Im
Folgenden wird die Funktion des Kunstköders 10 von 1 und 2 beschrieben.
Bevor der Kunstköder 10 zum
Angeln ausgeworfen wird, wird die Arretierungsmanschette 24 in
die Kerbe 26 gedrückt.
Dabei wird die Arretierungsmanschette 24 derart zusammengedrückt, dass
sie in der Kerbe 26 ein rastet. Die so geschaffene Rastverbindung
ist fest genug, dass der Angelhaken 14 sicher im Bereich des
hinteren Längsendes 20 des
Körpers 12 gehalten
wird, wenn der Kunstköder 10 durch
das Wasser gezogen wird.
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Wenn
ein Raubfisch, insbesondere ein Hecht, den Kunstköder 10 geschluckt
hat, wird er sich durch Kopfschütteln
versuchen, vom Angelhaken 14 zu befreien. Bei einem herkömmlichen
Kunstköder,
an dem der Angelhaken 14 fest am hinteren Längsende 20 des
Körpers 12 befestigt
wäre, würde der
steife Körper 12 dabei
als Hebel wirken, durch den Kräfte
quer zur Zugrichtung der Angelleine erzeugt würden, die das Auslösen des
Hakens begünstigen.
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Dies
kann beim erfindungsgemäßen Kunstköder von
den 1 und 2 nicht passieren. Sobald nämlich auf
den Angelhaken 14 eine Kraftkomponente in Richtung des
Pfeiles 28 von 2, die quer zur Längsrichtung
des Körpers 12 gerichtet
ist, ausgeübt
wird, die ein vorbestimmtes Maß übersteigt,
rastet die Arretierungsmanschette 24 aus der Kerbe 26 aus,
sodass der Angelhaken 14 nur noch über das Verbindungselement 22 mit
dem Befestigungsring 18 am vorderen Längsende 16 des Körpers 12 verbunden
ist. Nachdem die Rastverbindung auf diese Weise gelöst wurde
ergibt sich die gleiche Situation, wie wenn der Fisch nur an einer
gewöhnlichen
Angelleine gefangen wäre,
bei der die oben beschriebene Hebelwirkung nicht auftritt. Dadurch
ist es für
den Raubfisch deutlich schwieriger, sich vom Angelhaken 14 zu
befreien.
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- 10
- Kunstköder
- 12
- Kunstköderkörper
- 14
- Angelhaken
- 16
- vorderes
Längsende
des Kunstköderkörpers 12
- 18
- Befestigungsring
- 20
- hinteres
Längsende
des Kunstköderkörpers 12
- 22
- Verbindungselement
- 24
- Arretierungsmanschette
- 26
- Kerbe
- 28
- Kraftrichtungspfeil