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Die
Erfindung betrifft einen künstlichen
Angelköder
vorzugsweise zum Spinn- oder Pilkangeln.
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Beim
Angeln gibt es die Technik des Spinnangelns, bei dem ein mit einem
Haken bestückter
Angelköder,
auch Wobbler genannt, durch das Wasser gezogen wird. Dieses bewegte
Objekt wirkt Reize auf jagende Fische aus, den Angelköder zu verschlucken.
Beim Spinnfischen erzeugt der Angelköder gezielt Druckwellen, und
zieht so die Aufmerksamkeit des Zielfisches auf sich. Durch eine
Teilung des Angelköders
in mehrere Bereiche, welche gegeneinander gelagert sind, erscheint
der Angelköder
für den Zielfisch
wie ein trudelnder, kranker Fisch und wird so zusätzlich zum
Anbiss gereizt.
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Um
beste Angelergebnisse zu erzielen, wird der Angelköder in einer
bestimmten Tiefe unter der Wasseroberfläche gezogen. Hierfür ist am
vorderen Bereich des Angelköders
eine Öse
vorgesehen, an der die Angelschnur befestigt ist. Beim Ziehen des Angelköders durch
das Wasser, verursacht die Form des Angelköders, gegebenenfalls in Verbindung
mit vorn angebrachten Tauchschaufeln, einen Abtrieb.
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Ziel
der vorliegenden Erfindung ist es, die Schwimm- bzw. Taucheigenschaften
des Angelköders
zu verbessern und für
eine höhere
Angelausbeute zu sorgen.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
kennzeichnenden Teile der Ansprüche
1 und 6 gelöst.
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Erfindungsgemäß weist
der Angelköder
mindestens zwei Befestigungsmittel zur Befestigung einer Angelschnur
auf, wobei die Zahl auch höher
sein kann, wie vier, fünf,
sechs oder noch mehr.
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Der
Angelköder
ist im Wesentlichen spiegelsymmetrisch zu seiner Mittelebene und
weist vorzugsweise eine längliche
Form auf, so dass er in einer Seitenansicht vorzugsweise im Groben
einem Oval entspricht und vorzugsweise der Form eines Fischkörpers angepasst
ist. Auch ist eine eher längliche
Grundform vorstellbar. Die Befestigungsmittel liegen vorzugsweise
in dieser Mittelebene. Hierdurch wird erreicht, dass der Angelköder relativ
gerade schwimmt wenn er mittels der Angelschnur durch das Wasser
gezogen wird und insbesondere so besser ein Opferfisch nachempfunden
wird. Anders ausgedrückt,
liegen die Befestigungsmittel im Bereich einer Schnittlinie von
der Oberflächenkontur
des Angelköders
mit der Mittelebene.
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Die
Befestigungsmittel sind an unterschiedlichen Stellen im Bereich
eines vorderen Längsendes des
Angelköders
befindlich. Das Längsende
lässt sich
so bestimmen, dass es in dem vorderen Fünftel vorzugsweise im vorderen
Zehntel des Angelköders liegt.
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Bei
marktüblichen
Angelködern
sind häufig Tauchschaufeln
vorgesehen, die vorn am Angelköder befestigt
sind und die Abtauchbewegung unterstützen. Bei der vorliegender
Ausführungsform
sind derartige Flossen nicht vorgesehen, da die Form des Angelköders, verbunden
mit der Wahl der Befestigungspunkte, ausreichenden Abtrieb oder
auch Auftrieb verursacht. Da keine Tauchschaufeln vorgesehen sind,
ergibt sich ein Kostenvorteil und eine Beschädigung der Schaufeln durch
den Zielfisch kann ausgeschlossen werden.
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Die
Befestigungsmittel können
als Ösen, vorzugsweise
Metallösen,
ausgeführt
sein. Auch wäre
alternativ ein mit Öffnungen
durchsetzter Bereich, wie etwa Bohrungen oder Durchbrüche im Angelköder oder
wie etwa ein eingebrachtes Lochblech vorstellbar. Wenn eine Angelschnur
in eine dieser Befestigungsmittel, also Ösen bzw. Öffnungen oder Haken eingefädelt und
der Angelköder
damit durch das Wasser gezogen wird, ergeben sich durch die Umströmung Wirbel,
welche dazu führen,
dass sich unterhalb des Angelköders
ein niedrigerer Druck ergibt, welcher so einen Abtrieb erzeugt.
Somit bewirken die Strömungsverhältnisse
um den Angelköder beim
Ziehen durch das Wasser mittels der Angelschnur, eine abwärts gerichtete
Kraft auf den Angelköder.
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Abhängig von
dem persönlichen
Verständnis des
Fischers, verbunden mit der Auswahl des gewünschten Zielfisches, ist es
wünschenswert,
unterschiedliche Tauchtiefen zu erhalten. Dies wird erfindungsgemäß dadurch
erreicht, dass die Angelschnur an unterschiedlichen Befestigungsmitteln
angebracht wird. Hierdurch verändert
sich die Lage des Angelköders
in der Strömung,
die Druckverhältnisse ändern sich,
so dass eine andere Tiefe erreicht wird. Bei der vorliegenden Ausführungsform
sind vorzugsweise drei Ösen
vorgesehen, welche übereinander
angeordnet sind. Bei einer Befestigung der Angelschnur in die unterste Öse wird
eine Tauchtiefe erreicht, die relativ dicht unter der Wasseroberfläche ist.
Bei einer Befestigung an der mittleren oder oberen Öse wird
jeweils eine höhere
Tiefe erreicht. Hierbei ist zu beachten, dass die Tiefe nicht nur
von der Wahl der Öse, also
des Befestigungsmittels, sondern ebenso von der Geschwindigkeit
des Ziehens beeinflusst wird.
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Der
Angelköder
weist im Bereich des vorderen Längsendes
eine V-förmige
Ausnehmung auf, die durch zwei gegenläufige Schrägen gebildet wird und zumindest
eines der Befestigungsmittel ist an einer der dieser Schrägen befestigt.
In vorliegende Ausführungsform
haben die Schrägen
eine Form, die etwa einem geöffneten
Fischmaul entspricht. Die untere Schräge hat eine Neigung von ca.
45° zur
Längsachse
des Köders.
Auch andere Winkel sind denkbar, wie Bereiche zwischen 35° und 55° oder zwischen 25° und 75°. Durch diese
Neigung wird das Schwimmverhalten verbessert. Insbesondere wirkt die
Spitze, welche sich an dem Schnittpunkt der Außenkontur des Angelköders mit
der unteren Schräge ergibt,
als ein Keil, welcher die Schwimmeigenschaften und insbesondere
den Abtrieb verbessert.
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Vorzugsweise
ist der Angelköder
unterteilt in zumindest einen ersten Teil und einen zweiten Teil, wobei
das erste Teil über
eine Drehachse drehbar gegenüber
dem zweiten Teil gelagert ist, wobei zwischen der Drehachse und
einer Längsachse
ein Winkel besteht, der ungleich 90° ist. Die Längsachse ist über die
Länge des
Angelköders über den
vordersten zu dem hintersten Punkt definiert. Alternativ kann die Längsachse
auch durch einen Schnitt in Längsrichtung
definiert sein, welcher durch den Schwerpunkt des Angelköders läuft und
den Angelköder
in zwei gleichgroße
obere und untere Hälften
teilt. In der Seitenansicht ist die Drehachse also geneigt.
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Ein
Vorteil der genannten Neigung der Drehachse ist, dass das Tauchverhalten
des Angelköders verbessert
wird. Durch den Spalt, welcher sich durch die Lagerung ergibt, wird
Wasser entlang geleitet und fließt somit entlang der Drehachse.
Die Drehachse ist in Seitenansicht des Angelköders so geneigt, dass sie im
unteren Bereich des Angelköders
mittig die Außenkontur
des Angelköders
schneidet und im oberen Bereich der Schnitt weiter hinten liegt.
Die Drehachse kann auch in Längsrichtung
des Angelköders
in der Mittelebene verschoben sein. Durch diese Konstruktion wird
erreicht, dass beim Ziehen des Angelköders ein verstärktes Abtauchen
erzielt wird.
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Vorzugsweise
ist die Drehachse gegenüber der
Längsachse
des Angelköders
um maximal 85° geneigt.
Vorzugsweise ist der Winkel jedoch kleiner und beträgt maximal
ca. 75° auf.
In einer weiteren Ausführungsform
ist der Winkel um die 65°.
Alternativ kann er auch um die 45° liegen
oder kleiner sein. Der Winkel sollte so gewählt sein, dass er größer als
20° ist,
da sonst die Klappeigenschaften negativ beeinflusst werden.
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Zur
Befestigung des ersten zum zweiten Teil eignen sich Ösen, welche
ineinander greifen und jeweils an den Teilen befestigt sind. Zur
Definition des Drehpunkts eignen sich insbesondere zwei Paare von
ineinander greifenden Ösen.
Alternativ sind auch andere Lage rungsarten denkbar, wie bspw. ein
Gewebeband, welches an beiden Teilen befestigt ist, oder Lagerbuchsen,
welche an einem und Lagerbolzen, welche am anderen Teil befestigt
sind. Auch ist es denkbar, den Angelköder in mehr als nur zwei, also
bspw. drei oder mehr gegeneinander bewegliche Teile zu unterteilen.
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Vorzugsweise
sind am hinteren Bereich des Angelköders und/oder an dem unteren
Bereich jeweils zumindest ein Haken angebracht, welcher bspw. als
Drilling ausgeführt
sind. Ein Drilling hat eine längliche
Grundform und ein Befestigungsende, mit dem er an dem Angelköder befestigt
ist. Die Verbindung zum Angelköder
kann über
einen zwischengelagerten Ring ausgeführt werden, welcher mit einer Öse des Angelköders und
einer Halteöffnung
des Befestigungsendes des Hakens im Eingriff steht. Am anderen Ende
des Drillings sind U-förmig bogenförmige Haken
vorgesehen, welche am Ende zu spitz zulaufen und mit Widerhaken
versehen sind. Die Drillinge sind relativ frei beweglich an dem
Angelköder befestigt.
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Ein
weiterer Vorteil der Ausführungsform
des Angelköders
mit der geneigten Drehachse ergibt sich in dem Fall, dass je ein
Haken am hinteren Ende und am unteren Bereich des Angelköders befestigt
sind, dadurch dass, die oben beschriebenen Neigung der Drehachse
dafür sorgt,
dass der hintere Haken, wenn das zweite Teil beispielsweise um 90° gegenüber dem
ersten Teil verdreht wird, nicht nur weiter nach vorne, also in
Richtung der Vorderseite des Angelköders bewegt wird, sondern zusätzlich nach
oben abgelenkt wird. Hierdurch ist der Abstand zwischen den beiden
Haken in jedem Fall größer, als
dies bei einer nicht geneigten Drehachse wäre. Es kann dadurch erreicht
werden, dass die beiden Haken nicht oder zumindest nur geringfügig in Berührung zueinander treten
können,
was eine Gefahr des Verhakens der Haken gegeneinander vermeidet
oder zumindest reduziert.
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Die
Längsachse
und die Drehachse liegen in einer Mittelebene des Angelköders, welche
ihn im Wesentlichen spiegelsymmetrisch in zwei symmetrische Teile
teilt.
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Der
Angelköder
ist vorzugsweise in Form und/oder Farbgebung einem Beutefisch nachempfunden
und dementsprechend ist der vordere Bereich einem Fischmaul nachempfunden
und die Befestigungsmittel für
die Angelschnur befinden sich also im Maulbereich. Als Material
eignet sich Kunststoff, welcher bedruckt sein kann.
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In
den Kunststoff sind die Befestigungsmittel dauerhaft eingearbeitet
und so fest verankert, dass sie problemlos das Gewicht eines gefangenen
Fisches halten können.
Hierbei eignet sich die Technik des Spritzgusses mit den Befestigungselementen
als Insert-teile. Ebenso können
die Ösen
für die
Verbindung der geteilten Form oder die Ösen zur Befestigung der Haken
in entsprechender Weise an den Angelköder angeformt sein.
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Die
nachstehende Zeichnung zeigt die bevorzugte Ausführungsform, ohne den in den
Ansprüchen
ausgedrückten
Erfindungsgedanken einzuschränken.
Es zeigt:
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1:
einen zweiteiligen Angelköder.
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Der
in 1 in Seitenansicht dargestellte Köder ist
der Form eines Fisches nachempfunden und hat an der rechten Seite
sein Maul 11, in dessen Bereich drei Befestigungsmittel 4, 5, 6 vorgesehen sind.
Die Befestigungsmittel 4, 5, 6 sind als Ösen ausgeführt, welche
vorzugsweise aus Metall gefertigt sind. Der Körper des Köders ist zweigeteilt, wobei das
Maul 11 sich im ersten Teil 2 befindet, welches über Ösen drehbar
gelagert mit dem zweiten Teil 3 verbunden ist. Hierbei
sind Ösen 9 in
dem ersten Teil 2 eingebracht und mit entsprechenden Ösen 10 des zweiten
Teils verbunden. Der Köder
hat eine eher längliche
Form und die Höhe
entspricht im Groben der Hälfte
der Länge.
Von dem Mittelpunkt nach hinten ausgehend, ist die Trennung der
Teile abgeordnet, so dass das durch die Teilung entstandene erstes
Teil 2 flächenmäßig etwa
doppelt so groß ist,
wie das zweite Teil 3. In Längsrichtung des Köders ist eine
Längsachse
L definiert. Diese Achse geht dabei mittig durch den Köder und
teilt ihn so in zwei Hälften, die
etwa gleiche Größe aufweisen.
Hierbei kann die Achse so gelegt sein, dass sie zum einen den am weitesten
hinten gelegenen Teil des Schwanzes 12 vom Köder durchstößt und dem
vorderen Bereich das Maul 11 mittig durchstößt. Die
Befestigungsmittel 4, 5 und 6 sind im
vorderen Bereich angeordnet. Der vordere Bereich kann ein Fünftel oder
ein zehntel der Gesamtlänge
des Angelköders
umfassen. Hierbei ist das Befestigungsmittel 5 etwa in
der Lage entsprechend auf der Längsachse.
Die Befestigungsmittel 4 und 6 sind jeweils oberhalb
bzw. unterhalb des Befestigungsmittels 5 angeordnet. So ergibt
sich eine Reihe von drei Befestigungsmitteln, so dass sich für den Fischer
drei Möglichkeiten
ergeben, wie die Angelschnur befestigt werden kann und um somit
unterschiedliche Schwimmtiefen des Köderfisches zu erhalten.
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Im
vorderen Bereich ist der Angelköder
der Form eines geöffneten
Fischmauls nachgebildet. Hierbei sind zwei Schrägen 16 und 17 vorgesehen, welche
in einem V-förmigen
Winkel zueinander stehen. Die untere Schräge 17 hat einen Winkel
von ca. 45° zur
Längsachse,
kann aber auch größer oder kleiner
sein. Die obere Schräge
liegt vorzugsweise im Winkel von 90° zu der ersten Schräge 17.
An der ersten Schräge 17 sind
die Befestigungsmittel 5 und 6 befestigt. Das
Befestigungsmittel 7 befindet sich an dem Übergang
von der zweiten Schräge 16 zu
der Außenkontur
(in Seitenansicht) des Angelköders.
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Bei
der hier dargestellten Ausführungsform sind
zwei Drillingshaken 7 und 8 dargestellt. Hierbei ist
der Drillingshaken 7 am Ende 12 des Angelköders über eine
ringförmiges
Kettenglied 14 an eine Öse 13,
die am Schwanz des Köderfisches
befestigt ist, angebracht. Ein zweiter Haken 8 ist von
unten ebenfalls über
ein ringförmiges
Kettenglied 14 an einer Öse befestigt. Da die Raubfische üblicherweise
von unten oder von hinten angreifen, sind die Haken 8 und 7 geeignet,
möglichst
tief ins Maul des Raubfisches zu gleiten, wo die rückwärts gerichteten
Widerhaken sich im Maul des Raubfisches verkrallen. Dargestellt
ist, dass der Haken 8 an dem ersten Teil 2 befestigt
ist, während
der Haken 7 am zweiten Teil 3 befestigt ist. Alternativ
können
auch mehrere Haken oder lediglich ein Haken verwendet werden, welcher an
einer der dargestellten oder an einer beliebigen anderen Position
des Angelköders
befindlich sein kann.