-
Hintergrund
der Erfindung
-
Künstliche
Angelköder
werden beim Angeln verwendet, um Beutefische oder sonstige Beute
zu imitieren. Es werden verschiedene Arten von künstlichen Angelködern unterschieden,
die hinsichtlich ihrer konstruktiven Gestaltung für jeweils
unterschiedliche Anwendungszwecke angepasst sind. Grundsätzliche
Unterschiede bestehen üblicherweise
zwischen künstlichen
Angelködern
für das
Meeresangeln und das Süßwasserangeln,
wegen der unterschiedlichen Bedingungen, beispielsweise hinsichtlich
der Gewässertiefe.
Bei der Verwendung künstlicher
Angelköder besteht
das Ziel allgemein darin, einen Beutefisch zu imitieren, insbesondere
dessen Bewegungen im Wasser. Aufgrund der voneinander abweichenden Bedingungen
in den Gewässern
und der verschiedenen Arten der zu fangenden Fische, kann dieses
Ziel jedoch nur mit sehr unterschiedlich gestalteten Angelködern erreicht
werden.
-
Künstliche
Angelköder
vom Typ Metallkopf finden nicht nur Anwendung beim Meeresangeln, weisen
zu diesem Zweck jedoch einen kompakten Körper aus Metall auf. Metallköpfe finden
insbesondere Verwendung zur Schaffung eines Kombinationsköders, wobei
der Metallkopf im Wesentlichen zur erforderlichen Beschwerung, zur
Befestigung an der Angelschnur sowie zur Fixierung eines Köders anders
gearteter Konsistenz dient. Der Metallkopf ist damit Teil des gesamten
Kombinationsköders,
die Hauptausgestaltung hinsichtlich der Imitation von Beute liegt
aber in der Regel beim anzubringenden Zusatzangelköder. Selten
wird der Metallkopf als Alleinköder
eingesetzt. Der Metallkopf stellt damit das Sekundärelement
des gesamten Kombinationsköders
dar, der Zusatzangelköder
das Primärelement. Der
Metallkopf verfügt
deshalb über
wenigstens zwei Befestigungselemente, wobei eines der Befestigungselemente
zur Verbindung mit der Angelschnur und wenigstens ein weiteres Befestigungselement zum
Anbringen eines Hakens, wobei das zweite Befestigungselement selber
ein fest eingefügter
Haken, eine Öse
oder auch eine Drahtvorrichtung sein kann. An diesem Befestigungselement
wird dann der Primärköder befestigt.
Primärköder können sein
Körper aus
natürlichen
oder künstlichen
Stoffen, die Beute oder Beutefische imitieren, sowie echte Beutefische oder
Teile davon. Ein solcher Metallkopf soll nach dem Auswerfen aufgrund
seines Eigengewichtes zügig
absinken und muss deshalb aus Materialien mit einem hohen spezi fischen
Gewicht bestehen, um in die üblichen
Wassertiefen und den dort befindlichen Fischen zu gelangen. Metallköpfe sind
daher üblicherweise
aus Metallen wie Blei, Zink, Messing oder Edelstahl gefertigt, mindestens
aber ein Kunststoff mit Metallkombination. Der Kombinationsköder aus Metallkopf
und Primärköder bestehend
wird nach dem Absinken mittels der Angelrute und durch Einholen
und Nachlassen der Angelschnur in der Form bewegt, die die natürliche Bewegung
imitiert. Auch der Metallkopf als Sekundärelement kann zur besseren Imitation
oder zur Erhöhung
von Reizwirkungen über eine
reflektierende oder fluoreszierende Oberfläche verfügen, kann weitere Haltevorrichtungen
für selbst leuchtende
Utensilien aufweisen, kann Rasselgeräusche erzeugen und durch Variation
der Formgebung modifizierte Strömungseigenschaften
erhalten. Bekannte Kombinationsköder
verleiten Raubfische mittels eines oder mehrerer Reize zum Anbiss,
die optischer und/oder akustischer Natur sind oder aufgrund von
Variationen des Angelköders
entstehen. Allerdings ist ein wesentliches Merkmal von Kombinationsködern der
Bewegungsreiz/Geruchsreiz, insbesondere deshalb, weil in größeren Wassertiefen
sowie in unreinen Gewässern,
kaum noch Licht vorhanden ist, wodurch das Erzeugen von optischen
Bissreizen kaum möglich
ist, und die Fische hauptsächlich
auf Schwingungen/Wellen sowie auf Botenstoffe reagieren.
-
Die Erfindung
-
Aufgabe
der Erfindung ist es, einen verbesserten Angelköder vom Typ Metallkopf zur
Verfügung zu
stellen, bei dem eine universelle Verwendung von Primärködern erreicht
werden soll, eine Verbesserung der Anbringmöglichkeiten der Primärköder sowie
eine gleichlaufende Erhöhung
der Fangchancen und Erweiterung des Einsatzbereiches.
-
Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen
Kunstköder
vom Typ Metallkopf nach dem unabhängigen Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand von abhängigen Unteransprüchen.
-
Die
Erfindung umfasst den Gedanken, eine künstlichen Angelköder vom
Typ Metallkopf mit einem kompakten Körper aus metallischem Material oder
einem Kunststoff mit hohem Metallanteil, einer oder mehrerer optionaler
Befestigungseinrichtungen für
eine Angelschnur, einer oder mehrerer Haken-Befestigungseinrichtungen
und einer oder mehrerer Zusatzbefestigungseinrichtung für den Primärköder vorzusehen,
wobei die Schnur-Befestigungseinrichtung für die Angelschnur auf dem sich
verjüngendem
Körperteil
(dem Rücken)
des Metallkörpers angeordnet ist.
Bei dem metallischen Material handelt es sich um ein Metall oder
eine Mischung von Metallen, auch metallische Legierungen können verwendet
werden. Bei einer Kunststoff-Metall Variante kann es sich um eine
mit Metall versetzte Mischung von Kunststoff handeln, sowie ein
Kunststoffkörper
mit Metallkern.
-
Ein
wesentlicher Vorteil, welcher mit der Erfindung gegenüber dem
Stand der Technik erreicht wird, besteht darin, dass aufgrund der
Anordnung der Haltevorrichtungen die Anbringung von Primärködern wesentlich
erleichtert wird, unterschiedlich ausgestaltete Primärköder haltbar
angebracht werden können
und die angebrachten anzubringenden Angelhaken bei Verschleiß einfacher
ausgetauscht werden können,
sowie eine der jeweiligen Situation angepasste Wahl der Angelhaken
möglich
macht. Darüber
hinaus kann die Größe der zu
benutzenden Angelhaken frei gewählt
werden und aufgrund der möglichen
Benutzung von Mehrfachhaken (Drillingen, Dreifachhaken), die zudem
frei beweglich angebracht sind, werden die Fangchancen erheblich
gesteigert. Bei bekannten Metallköpfen werden die Anbringung
sowie der Fang von Fischen meist durch einen Einzelhaken ausgeführt, der überdies
meist fest im Metallkopf verankert ist und deshalb nicht separat ausgetauscht
werden kann. Bei Abnutzung bleibt daher meist nur Austausch des
gesamten Metallkopfes. Die Anbringung von Mehrfachhaken (Drilling)
muss bei herkömmlichen
Metallköpfen
umständlich
durch zusätzliche
Einrichtungen erfolgen, etwa durch Drahtschlingen, die aber auch
dann lediglich die Fangchancen steigern, nicht jedoch dem Primärköder zusätzlichen
Halt verleihen. Durch den nicht vorhandenen Haltecharakter der Zusatzhaken
können bei
herkömmlichen
Metallköpfen
die zu verwendenden Primärköder nicht
frei gewählt
werden, es ist notwendig, stark angepasste Primärköder zu verwenden Insbesondere
die universelle Einsetzbarkeit von Primärködern, die in der Regel nicht über das
notwendige Eigengewicht, andererseits aber über ausgeprägte Reize für Raubfische verfügen, macht
die außergewöhnliche
Wirkung des erfindungsgemäßen Angelköders aus.
Die Vorteile entfalten sich im Bereich der Sportfischerei als auch
im Bereich der Berufsfischerei.
-
Ausführungsbeispiel
der Erfindung
-
Die
Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf die Figuren der Zeichnungsfiguren näher erläutert. Hierbei zeigen:
-
1 einen
künstlichen
Angelköder
vom Typ Metallkopf in Seitenansicht,
-
2 eine
Schnittdarstellung des künstlichen
Angelköders
aus 1 entlang einer Linie A-A' in 1; und
-
3 Anwendungsbeispiel
eines künstlichen
Angelköders
vom Typ Metallkopf mit Primärköder.
-
1 zeigt
einen künstlichen
Angelköder 1 vom
Typ Metallkopf. Der Angelköder 1 weist
einen Körper 10 auf,
der zur Aufnahme eines Primärköders derart
gestaltet ist, dass in Zusammensetzung eine Fischähnlichkeit
entsteht. Er besteht aus einem Metall, einer Metalllegierung oder
einer Kombination hiervon. In Ausnahmefällen ist die Metall-Kunststoff Kombination
zweckentsprechend ausführbar.
Optional kann der Angelköder 1 eine
den optischen Reiz verstärkende
Oberfläche
in Form einer reflektierenden Oberfläche und/oder einer Oberflächenstrukturierung
in Form einer Schuppung oder mit einer oder mehrerer sensorisch
angepaßter
Farb- sowie Motivgebung (bspw. Leuchtfolie) versehen sein, was in 1 nicht
dargestellt ist. Ebenso nicht dargestellt sind etwaige Zusatzeinrichtungen
wie eine Schaufelerweiterung zur Veränderung der Dynamik, eine Rassel,
um zusätzliche
akustische Anreize zu schaffen oder eigenaktive Lichtquellen, wie
Leuchtdioden.
-
Ausgestaltet
ist der Angelköder 1 mit
einer im Wesentlichen glatten Wölbung
an der Oberseite, wo ein konvex gekrümmter Rücken 5 des Körpers 10 gebildet
wird. Ein wesentlicher Parameter ist die Verlängerung 6 für die Positionierung
eines Haken-Befestigungselementes, welches im Ausführungsbeispiel eine
lang gestreckte, sich verjüngende,
nach hinten stehende Metallverlängerung
ist. Im Ausführungsbeispiel
(1) bildet diese Verlängerung 6 eine Einheit mit
dem Metallkopf, kann aber auch eine eingefügte Verlängerung abweichenden Materials
sein, etwa Metalldraht.
-
An
dem Metallkopf sind zwei Haken-Befestigungseinrichtungen 4a, 4b für Angelhaken,
eine auf der Unterseite 7, die zweite an der hinteren Verlängerung 6 des
Körpers
und zwei (oder mehr) Schnur-Befestigungseinrichtungen für die Angelschnur
auf der Oberseite des Körpers 5 angeordnet.
Ein Pfeil P kennzeichnet die Zugrichtung P bei der Nutzung des Angelköders 1,
die wesentlich mittels der Anordnung der Schnur-Befestigungseinrichtung 3b auf
dem Rücken 5 festgelegt
ist. Hierdurch ergibt sich auch der Neigungswinkel des Gesamtköders (Angelköder 1 plus
Primärköder, 3)
im Wasser. Beabstandet von der Schnur-Befestigungseinrichtung 3b ist
eine weitere Schnur-Befestigungseinrichtung 3a für die Angelschnur 8 vorgesehen.
-
Der
Metallkopf hat im Ausführungsbeispiel eine
Aufnahmevorrichtung 2 für
einen Primärköder. Eine
vorteilhafte Ausgestaltung wird in der 1 dargestellt.
In der 1 wird ein speziell gebogener Draht gezeigt, der
fest in den Metallkopf eingefügt
ist und einen sicheren Halt für
den Primärköder bieten soll.
Optional kann eine abweichende Haltevorrichtung ein- oder angefügt werden,
etwa ein loser oder fest angebrachter Haken, ein geeigneter Dorn
oder ein anders geformter Draht mit Widerhaken, Borsten oder ähnlichen
Ausprägungen,
die die funktionale Aufgabe haben, den anzubringenden Primärköder aufzunehmen.
-
Die 2 zeigt
eine Schnittdarstellung des künstlichen
Metallkopfes entlang einer Linie A-A' in 1. Es ergibt
sich, das Querschnittsflächen
des Körpers 10 entlang
einer Längsrichtung
des Körpers im
Wesentlichen verdickend sind. Aus der 2 ergibt sich
weiter, dass eine Massehäufung
im unteren Abschnitt 20 vorliegt, um eine Stellung des
Gesamtköders
im Wasser derart zu realisieren, dass der Gesamtköder auch
bei Bewegung durch das Wasser größtenteils
seine aufrechte Lage behält.
Je nach Ausführung
kann die Querschnittsfläche
auch elliptisch oder einer vom Ausführungsbeispiel abweichenden
Geometrie geformt sein. Unvorteilhaft ist jedoch eine Massehäufung im
oberen Bereich 21, weil der Gesamtköder dadurch vermehrt zum Kippen neigt,
was bei der praktischen Anwendung zu einer unerwünschten Anordnung (Verhedderung)
zwischen Angelschnur, Primärköder (3,
Ziffer 9) und Metallkopf führen kann. Beim vorliegenden
Ausführungsbeispiel
wird das weitgehend vermieden.
-
Die 3 zeigt
ein Anwendungsbeispiel für einen
künstlichen
Angelköder 1 vom
Typ Metallkopf. Veranschaulicht wird die Doppelfunktion, die durch die
Haken-Befestigungseinrichtungen 4a/4b gegeben
ist. Einerseits sind die Haken zum Fang von Fischen notwendig, andererseits
kann durch die freie Beweglichkeit der Haken der Primärköder 9,
der nicht Gegenstand dieser Erfindung ist, vorteilhaft fixiert werden.
Die durch die Haken- Befestigungseinrichtungen 4a/4b positionierten
Haken können
einen Doppelzweck erfüllen.
Sie bilden, über
ihren Hauptzweck (dem möglichst
sicheren Halt der zu fangenden Fische) hinaus, eine zusätzliche
Befestigungsmöglichkeit
für den
Primärköder 9,
insofern die an den Haken-Befestigungseinrichtungen 4a/4b anzubringenden
Haken beweglich sind und dadurch zusätzlich im Primärköder 9 verankert
werden können. Der
Primärköder ist
aufgrund seiner Lockwirkung wesentlich größeren Belastungen ausgesetzt
und weiterhin aufgrund seiner materiellen Beschaffenheit hohen Abnutzungseffekten
ausgesetzt. Die im Ausführungsbeispiel
gezeigte Anordnung der Haken erhöht nicht
nur die Erfolgsquote, sondern bietet dem Primärköder neben der Hauptaufnahmevorrichtung
zusätzlichen
Halt. Die Lebensdauer des Primärköders und
die Wirkung des Gesamtköders
erhöhen
sich damit entscheidend.
-
Die
im vorderen Bereich des Rückens 5 angeordneten
Schnur-Befestigungseinrichtungen 3a/3b erweitern
den Einsatzbereich des Angelköders 1.
Je nach Anwendungsbereich können
optional weitere Schnur-Befestigungseinrichtungen im vorderen Rückenbereich 5 des
Angelköders 1 vorgesehen sein.
Durch die verschiedenen Möglichkeiten
der Schnurbefestigung erhält
der Angelköder 1 einen größeren Einsatzbereich
und kann etwa auch von sich bewegenden Wasserfahrzeugen aus eingesetzt werden
kann, welches im Umgangssprachlichen als Schleppfischerei oder Trolling
bezeichnet wird. Bei dieser Art der Anwendung wird der Köder nicht
durch Einholen und Nachlassen der Angelschnur in der Form bewegt,
die die natürliche
Bewegung imitiert, sondern der Angelköder wird vom fahrenden Boot gezogen.
Auch dieser Einsatzfall, der eine abweichende Dynamik des Angelköders erfordert,
kann durch eine alternative Positionierung der Schnur-Befestigungseinrichtung
auf dem Rücken 5 des
Angelköders 1 realisiert
werden. Bei konventionellen Metallköpfen ist üblicherweise nur eine Schnur-Befestigungseinrichtung
vorgesehen, die überdies
eine Einheit mit dem Haken bildet, das heißt ein Haken, der mit einer
Schnur-Befestigungseinrichtung versehen ist, wird komplett in den
Metallkopf eingefügt.
-
Die
in der vorstehenden Beschreibung, den Ansprüchen und der Zeichnung offenbarten
Merkmale der Erfindung, können
sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Verwirklichung
der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen von Bedeutung
sein.