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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Zügel für den Reitsport mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 .
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Zügel sind Bestandteil des Zaums oder auch Zaumzeugs. Sie werden beim Reiten von dem Reiter gehalten und dienen einer Führung des Pferdes. Die Zügel sind dabei typischerweise mit einem im Pferdemaul platzierten Gebiss verbunden oder sind beim gebisslosen Reiten an dort eingesetzten Elementen des Zaumzeugs, z.B. einer Hackamore oder einem Bosal, festgelegt.
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Bei den meisten gängigen Reitformen werden geschlossene Zügel eingesetzt, d.h. die Zügel sind zwischen den jeweiligen Verbindungsenden, mit denen sie am Gebiss oder an den entsprechenden Elementen beim gebisslosen Reiten festgelegt sind, als durchgängiger Riemen ausgebildet. Dabei sind gebräuchliche Zügel nicht zwingend einteilig, sondern vielfach mit zwei Längsabschnitten gebildet, die bei klassischen Zügeln in der Regel über eine Schnallenverbindung fest miteinander verbunden werden.
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Es sind Fälle bekannt, bei denen durch über den Pferdekopf nach vorn herabhängende Zügel ein Pferd in Panik geraten ist und es zu Gefährdungen oder gar Verletzungen von Mensch und/oder Pferd gekommen ist. Pferde sind von Natur aus schreckhafte Fluchttiere, die in für sie bedrohlich erscheinenden Situationen in schnellem Lauf zu entkommen versuchen. Wird z.B. ein Pferd am Zügel geführt und reißt sich dabei los, kommt es häufig vor, dass dann der Zügel vor dem Kopf und vor der Brust des Tieres nach unten hängt, so dass das Pferd auf den Zügel treten kann. Tritt das Pferd auf den Zügel, so löst dies dann einen Zug auf den Kopf des Pferdes aus, was das Pferd wiederum erschrickt und weiter in Panik versetzt, so dass es zum Durchgehen des Pferdes kommen kann. Hierbei kann sich das Pferd selbst verletzten, können aber auch umstehende Personen gefährdet werden.
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Auch wenn ein Reiter in einer Situation, in der z.B. das Pferd abrupt stoppt, nach vorn über den Pferdekopf stürzt, kann dabei der Zügel in eine wie vorstehend beschriebene Position gelangen mit den wie zuvor beschriebenen Gefahren, wenn das Pferd beim Laufen auf oder gegen den Zügel tritt. Hier kommt dann noch hinzu, dass der Reiter, wenn er bei einem solchen Sturz den Zügel nicht rechtzeitig loslässt oder sich in diesem verfängt, Gefahr läuft, von dem davonstiebenden Pferd mitgeschleift und dabei verletzt zu werden.
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Bei einem Sturz eines Reiters kann, wenn der Reiter, z.B. bei einem abrupt stoppenden Pferd, nach vorn über den Hals des Pferdes stürzt, es auch dazu kommen, dass durch den Sturz der am Kopf des Pferdes anliegende Teil des Zaumzeuges löst und, z.B. beim Gebissreiten mit der Trense, bzw. dem Gebiss, vom Pferdekopf abgezogen wird. Wenn dann der Zügel noch über dem Hals des Pferdes hängt, so hängen dann die Kopfriemen des Zaumzeuges mit den Metallteilen vor der Brust des Pferdes nach unten, und das Pferd stößt beim Laufen gegen diese Zaumteile. Auch hierdurch kann das Pferd dann weiter in Panik geraten und durchgehen mit den vorstehend beschriebenen Gefahren für Tier und Mensch.
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Um diesem Problem zu begegnen, sind bereits Sicherheitszügel vorgeschlagen worden, bei denen die Längsabschnitte nicht fest mit einer Schnalle, sondern in Form einer lösbaren Kupplung verbunden sind. Die
DE 20 2011 105 589 U1 adressiert dieses Problem und schlägt einen zweiteiligen Sicherheitszügel vor, bei dem die beiden dort als Zügelenden bezeichneten Längsabschnitte in einem mittleren Bereich des Zügels mit einer Verbindung ausgestattet sind, welche sich bei verstärktem Zug voneinander löst. Laut diesem Stand der Technik kann diese Verbindung z.B. über eine Klettverbindung, magnetisch oder über Druckknöpfe realisiert sein. Dadurch, dass sich die Verbindung im Falle eines Sturzes des Reiters löst, sich auch dann löst, wenn das Pferd z.B. auf oder gegen den Zügel tritt, wird ein Schrecken und Durchgehen des Pferdes verhindert und wird die Gefahr von Verletzungen des Tiers und/oder des Reiters oder umstehender Menschen vermieden.
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Eine ähnliche Konstruktion eines Sicherheitszügels mit einer Magnetkupplung ist auch aus der
DE 20 2023 001 322 U1 bekannt.
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Wenngleich die bekannten Sicherheitszügel hilfreich sind, um in den vorstehend genannten Fällen durch ein Öffnen des Riemens ein Durchgehen des Pferdes oder auch ein Mitschleifen des gestürzten Reiters zu verhindern, besteht hier aber ein anderes Problem:
- Beim Reiten und dies insbesondere im Turniersport, wie z.B. beim Springreiten oder auch beim Dressurreiten, ist es in verschiedenen Situationen erforderlich, dass der Reiter einen stärkeren Zug auf den Zügel aufbringt. Wenn nun eine lösbare Verbindung zwischen den beiden Zügelenden bzw. Längsabschnitten besteht, die mit einer zum Verhindern der o.g. Folgen ausreichend geringen Haltekraft gebildet ist, beim Übersteigen dieser Haltekraft sicher gelöst wird, wenn also z.B. eine magnetische Kopplung an der Verbindungsstelle der Längsabschnitte mit einer bestimmten Abreißkraft gelöst wird, so besteht die Gefahr, dass bei einem stärkeren Anziehen des Zügels in einer Reitsituation sich die Längsabschnitte des Zügels voneinander lösen, was dann wiederum zu einer gefährlichen Situation für den Reiter führt, der bei einem solchen Ereignis die Kontrolle über das Pferde zu verlieren droht.
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Vor dem Hintergrund dieser Erwägungen ist es Aufgabe der Erfindung, einen Zügel anzugeben, der einerseits die bekannte Sicherheitsfunktion mit einer Ablösefunktion der Verbindung der beiden Längsabschnitte (Zügelenden) aufzeigt, der anderseits aber, dies für den Reiter wählbar, eine hinreichend feste Verbindung der Längsabschnitte einstellen lässt, um in einer Reitsituation, die einen stärkeren Zug am Zügel ggf. erfordert, ein Lösen der beiden Längsabschnitte auszuschließen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch einen Zügel mit den Merkmalen des Schutzanspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen eines solchen Zügels sind in den abhängigen Schutzansprüchen 2 bis 8 angegeben.
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Ein erfindungsgemäßer Zügel für den Reitsport umfasst demgemäß zunächst einen zwei Verbindungsenden aufweisenden Riemen. Dieser Riemen hat an den Verbindungsenden jeweils ein Befestigungsmittel zum Verbinden mit einem Gebiss oder einer gebisslosen Zäumung. Ein solches Befestigungsmittel kann z.B. in der an sich bekannten Weise in einer Schnallenverbindung bestehen, in der der Riemen in einer Schlaufe gelegt und mit einer Schnalle die Schlaufe befestigt werden kann. Weiterhin ist der Riemen zweigeteilt gebildet und setzt sich aus zwei Längsabschnitten zusammen, die mittels einer Verbindungskupplung an ihren von den Verbindungsenden jeweils gegenüberliegenden freien Enden verbunden sind bzw. verbunden werden können. Die Verbindungskupplung umfasst erfindungsgemäß eine magnetische Kupplung, die durch jeweils im Bereich der freien Enden der beiden Längsabschnitte integrierte Magnetelemente gebildet ist. Diese magnetische Kupplung hat eine Haltekraft, die so bemessen ist, dass sie im Falle eines wie vorstehend geschilderten Vorkommnisses, bei dem ein Öffnen des Zügelriemens erwünscht ist, auslöst. Insoweit entspricht der erfindungsgemäße Zügel den bereits bekannten und als Sicherheitszügel bezeichneten Zügeln nach dem eingangs erörterten Stand der Technik. Das Besondere an dem erfindungsgemäßen Zügel ist nun, dass die Verbindungskupplung eine weitere Kupplungsstruktur aufweist mit einem an einem ersten der Längsabschnitte im Bereich von dessen freien Ende ausgebildeten ersten Kupplungselement und einem an dem zweiten der Längsabschnitte im Bereich von dessen freien Ende ausgebildeten zweiten Kupplungselement. Dabei sind die beiden Längsabschnitte mittels der zweiten Kupplungsstruktur mit einer die Haltekraft der magnetischen Kupplung übersteigenden Haltekraft miteinander koppelbar. Diese Ausgestaltung ermöglicht nun, dass der Nutzer des Zügels, typischerweise der Reiter, die Wahl treffen kann, ob er nur die magnetische Kupplung zum Verbinden der beiden Längsabschnitte nutzt, den Zügel somit in einer Art Sicherheitsvariante einsetzt, in der die Längsenden sich bei einem wie eingangs geschilderten Vorkommnis leicht voneinander ablösen, oder ob er durch eine, insbesondere zusätzliche, Verbindung der Längsenden über die zweite Kupplungsstruktur eine erhöhte Haltekraft der beiden Längsenden einstellt und somit ein versehentliches Lösen der Längsenden voneinander während des Reitens verhindert.
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Z.B. kann ein Reiter im Turniersport, z.B. bei einem Springreitturnier, in den Parcours ein- und aus diesem ausreiten und dabei die zweite Kupplungsstruktur lösen, also den erfindungsgemäßen Zügel allein mit der magnetischen Kupplung, mithin in der Sicherheitsvariante, nutzen, kann beim Abreiten des Parcours dann die zweite Kupplungsstruktur einsetzen, diese vor dem Anritt in den Parcours entsprechend öffnen.
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Die Magnetelemente der magnetischen Kupplung können insbesondere zwei in der Kupplungsposition mit gegenpoligen Flächen aneinander liegende Permanentmagnete sein. Es können die Magnetelemente aber auch aus einem Paar eines Permanentmagneten und eines Elements aus einem magnetisierbaren, insbesondere ferromagnetischen, Material zusammengestellt sein.
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Die Haltekraft der weiteren Kupplungsstruktur kann die Haltekraft der magnetischen Kupplung insbesondere um einen Faktor von wenigstens 5, insbesondere wenigstens 8, mit Vorteil wenigstens 10 übersteigen. So wird besonders gut gewährleistet, dass die zweite Kupplungsstruktur auch bei einer höheren Zugbelastung des Zügels nicht ungewollt auslöst. Dabei kann die Magnetkupplung die beiden Längsabschnitte insbesondere mit einer Haltekraft von etwa 10 bis 20 N lösbar miteinander verbinden. Die weitere Kupplungsstruktur kann die beiden Längsabschnitte mit einer Haltekraft von wenigstens 90 N miteinander verbinden, wobei diese Haltekraft in einer Löserichtung bestimmt ist, in der die weitere Kupplungsstruktur den geringsten Widerstand, also die geringste Lösekraft aufweist. In der Praxis erfolgt eine Beanspruchung in einer anderen Richtung, in der die Haltekraft der weiteren Kupplungsstrukturen deutlich höher liegt, z.B. etwa 500 N oder auch mehr betragen kann.
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Der Riemen des erfindungsgemäßen Zügels kann insbesondere ein Flachriemen sein. Dann können die Magnetelemente als Flachelemente ausgebildet und jeweils in einem der Längsabschnitte im Bereich des freien Endes des jeweiligen Längsabschnittes flächig in der Ebene des Flachriemens angeordnet sein, insbesondere verdeckt in dem Flachriemen integriert, z.B. eingenäht, sein. eine solche flache Anordnung der Magnetelemente führt zu einer guten Haltekraft quer zu der Riemenebene des Flachriemens, erlaubt ein vergleichsweise leichteres Ablösen der Magnetelemente voneinander in einer scherenden Richtung entlang der Riemenebene des Flachriemens.
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Bei einem als Flachriemen ausgebildeten Riemen des Zügels kann insbesondere das erste Kupplungselement der zweiten Kupplungsstruktur in einem an dem ersten Längsabschnitt über einen das Magnetelement aufweisenden Abschnitt des freien Endes überstehenden Endabschnitt ausgebildet sein und kann das zweite Kupplungselement in einem an dem zweiten Längsabschnitt gesehen von dessen freien Ende her hinter dem Magnetelement liegenden Abschnitt ausgebildet sein. So ist gleichermaßen eine an einem Ende des ersten Längsabschnitts überstehende Lasche gebildet, die über die geschlossene magnetische Kupplung gelegt werden kann, um dann die zweite Kupplungsstruktur zu verbinden und damit einen festeren Halt der beiden verbundenen Längsenden des Zügels zu erhalten.
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Bei dem erfindungsgemäßen Zügel kann die zweite Kupplungsstruktur insbesondere eine Druckknopfverbindung sein, bei der die erste und die zweite Kupplungsstruktur jeweils als ein korrespondierendes Druckknopfelemente ausgebildet ist. Eine solche Ausgestaltung der zweiten Kupplungsstruktur hat den Vorteil, dass sie besonders leicht zu schließen und zu öffnen ist, dass dies insbesondere auch ein auf dem Pferd sitzender Reiter, dies bei entsprechender Positionierung der Druckkopfelemente sogar mit einer Hand, schnell und einfach tun kann.
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Von Vorteil ist weiterhin, wenn die beiden Längsabschnitte des erfindungsgemä-ßen Zügels, wie dies bei einer vorteilhaften Weiterbildung vorgesehen sein kann, eine im Wesentlichen gleiche Länge aufweisen. So ist zum einen im Falle eines Auslösens der magnetischen Kupplung in der Sicherheitsvariante, also bei nicht verbundener zweiter Kupplungsstruktur, die Länge der jeweils herabhängenden Längsenden gleich und hängt nicht eines der Längsenden des Zügels länger herab und bildet eine besondere Gefahr für ein Stolpern des Pferdes oder ein Verfangen mit den Hufen. Zum anderen hat der Reiter beim Gebrauch des Zügels die Kupplungsstrukturen zwischen seinen Händen, mit denen er den Zügel führt, sehr schnell griffbereit und kann so insbesondere die zweite Kupplungsstruktur einfach und schnell bedienen, um diese zu schließen, bzw. zu öffnen.
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Insbesondere kann auch die zweite Kupplungsstruktur eine so bemessene Haltekraft aufweisen, dass auch sie bei einer übersteigenden Kraft ablöst, also anders als dies bei einer festen Schnallenverbindung der Fall ist. So kann z.B. bei einem Sturz des Reiters, wenn dieser die Zügel nicht zugleich loslässt, das Gewicht des Reiters für ein Lösen auch der zweiten Kupplungsstruktur sorgen, so dass auch hier verhindert wird, dass der Reiter etwa in einem geschlossenen Zügel verfängt und mitgeschleift wird, sich dabei verletzt. Gleichwohl ist dabei zu betonen, dass die Haltekraft der zweiten Kupplungsstruktur die Haltekraft der magnetischen Kupplung klar übersteigt.
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Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung einer möglichen Ausführungsform, für die auf die anliegenden Figuren Bezug genommen wird. In diesen Figuren zeigen:
- 1 eine Ansicht eines erfindungsgemäßen Zügels mit voneinander getrennten Längsabschnitten;
- 2 eine Detailansicht der beiden freien Enden der Längsabschnitte mit daran gebildeten Kupplungselementen der ersten und zweiten Kupplungsstrukturen;
- 3 eine weitere Ansicht der beiden freien Enden der Längsabschnitte mit den Kupplungsabschnitten in einer anderen Ausrichtung;
- 4 eine Detailansicht der miteinander verbundenen freien Enden der Längsabschnitte mit gekuppelter erster, magnetischer Kupplungsstruktur und offener zweiter Kupplungsstruktur;
- 5 eine Detailansicht der miteinander verbundenen freien Enden der Längsabschnitte mit gekuppelter erster, magnetischer Kupplungsstruktur und gekuppelter zweiter Kupplungsstruktur; und
- 6 eine Ansicht des erfindungsgemäßen Zügels mit zu einem zusammenhängenden Riemen verbundenen Längsabschnitten.
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In den Figuren ist in verschiedenen Ansichten eine mögliche Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Zügels dargestellt. Anhand dieser, rein exemplarischen, Ausführungsform werden nun nachstehend Besonderheiten des erfindungsgemä-ßen Zügels noch einmal veranschaulicht und erläutert.
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In 1 ist ein erfindungsgemäßer Zügel 1 in einer möglichen Ausgestaltungsform gezeigt. Der Zügel 1 ist riemenförmig, genauer in Form eines Flachriemens, gebildet und setzt sich zusammen aus zwei Längsabschnitten 2, 3, die in der 1 in einer nicht verbundenen, getrennten Stellung gezeigt sind. Die Längsabschnitte 2, 3 weisen jeweils an einem ersten ihrer Enden ein Verbindungsende 4, 5 auf, mit dem sie in einer an sich bekannten Weise an einem Zaumteil, wie insbesondere einem Gebiss, festgelegt werden können, z.B. mittels einer über eine Schnalle festgelegten Schlaufe. Den Verbindungsenden 4, 5 gegenüberliegend weisen die Längsabschnitte 2, 3 des erfindungsgemäßen Zügels 1 jeweils ein freies Ende 6, 7 auf. Diese freien Enden 6, 7 werden in einer nachfolgend noch näher zu erläuternden Weise für den Gebrauch des Zügels 1 miteinander verbunden und gekoppelt.
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In 2 ist eine Ausschnittansicht gezeigt, die die beiden freien Enden 6, 7 der Längsabschnitte 2, 3 des Zügels 1 näher darstellt. An diesen freien Enden 6, 7, das lässt die 2 erkennen, sind jeweils Kupplungsstrukturen ausgebildet, die zu einer ersten und einer zweiten Kupplung gehören. Die erste Kupplung wird gebildet durch zwei in dem Flachriemen an den jeweiligen freien Enden 6, 7 der Längsabschnitte 2, 3 eingelegten, dort verdeckt angeordneten Magnetelemente 8, bei denen es sich insbesondere um jeweils einen Permanentmagneten handeln kann. Die Magnetelemente 8 sind so gewählt und positioniert, dass sie bei aufeinandergelegten freien Enden 6, 7 der Längsabschnitte 2, 3 eine aufeinander zu gerichtete Anziehungskraft ausüben und so mit einer bestimmten ersten Haltekraft aneinanderhaften. Die zweite Kupplung ist durch zwei Druckknopfelemente 9, 10 gebildet, von denen jeweils eines an je einem der freien Enden 6, 7 angeordnet ist und die ineinanderpassend miteinander zu einer Druckknopfverbindung gekoppelt werden können. Die Druckknopfelemente 9, 10 sind dabei unterschiedlich positioniert. An dem freien Ende 7, des zweiten Längsabschnitts 3 ist das Druckknopfelement 10 von dem Magnetelement 8 aus gesehen in Richtung des Verbindungsendes 5 versetzt angeordnet, an dem freien Ende 6 des zweiten Längsabschnitts liegt das Druckknopfelement ausgehend von dem Magnetelement 8 von dem Verbindungsende 4 abgewandt an einem laschenartigen Abschnitt 11 des freien Endes 6.
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In der 3 sind die beiden freien Enden 6, 7 der Längsabschnitte 2, 3 in einer anderen Ausrichtung zueinander dargestellt, um zu verdeutlichen, wie diese aufeinandergelegt werden können, um diese zu koppeln.
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Eine Kopplung der beiden freien Enden 6, 7 ist dann jeweils in den 4 und 5 gezeigt. Dabei ist in der in 4 gezeigten Darstellung und Position nur die erste Kupplungsstruktur geschlossen, indem die beiden Magnetelemente 8 so aufeinander positioniert sind, dass diese einander anziehen und mit einer ersten Haltekraft aneinanderhaften. Die durch die beiden Druckknopfelemente 9, 10 gebildete zweite Kupplungsstruktur ist hingegen nicht geschlossen, die Druckknopfverbindung ist geöffnet, was auch durch ein Abstehen des laschenartigen Abschnittes 11 zu erkennen ist. In dieser Position ist die Sicherheitsfunktion des Zügels 1 aktiviert, indem die Verbindung der beiden Magnetelemente 8 bei einem die erste Haltekraft übersteigenden Zugkraft gelöst wird. Die erste Haltekraft ist dabei so bestimmt, dass sie bei einem Sturz des Reiters, wenn der Reiter dabei den Zügel weiter festhält, oder aber bei einem Überschlagen des Zügels 1 über den Kopf und vor die Brust des Pferdes, wenn das Pferd auf den Zügel tritt, in jedem Fall gelöst wird.
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In der 5 ist dann gezeigt, dass zusätzlich zu den aufeinander haftenden Magnetelementen 8 die Kopplung der beiden Längsabschnitte 2, 3 auch durch ein Schließen der Druckknopfverbindung durch Zusammenbringen der Druckknopfelemente 9, 10 erfolgt ist. Diese Druckknopfverbindung hat eine die erste Haltekraft der Magnetkupplung deutlich übersteigenden zweite Haltkraft, so dass die Magnetverbindung gleichermaßen überbrückt und noch einmal gesichert ist. So kann verhindert werden, dass beim Aufbringen einer erhöhten Zugkraft auf den Zügel 1, wie des in bestimmten Reitsituationen erforderlich sein kann, die Magnetkupplung auslöst und die beiden Längsabschnitte 2, 3 voneinander gelöst werden.
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Der Reiter kann nun sehr einfach, dies typischerweise sogar mit einer Hand, die Druckknopfverbindung durch Zusammenführen oder Trennen der Druckknopfelemente 9, 10 festlegen oder lösen und so entscheiden und wählbar einstellen, ob die Sicherheitsfunktion der geringeren ersten Haltekraft der Magnetkupplung aktiviert oder aber durch die höhere zweite Haltkraft der Druckknopfverbindung überbrückt werden soll.
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In der 6 ist schließlich der Zügel 1 in einer Situation dargestellt, in der die beiden Längsabschnitte 2, 3 durch Verbinden ihrer freien Enden 6, 7 miteinander verbunden sind zum Bilden des geschlossenen Riemens.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Zügel
- 2
- Längsabschnitt
- 3
- Längsabschnitt
- 4
- Verbindungsende
- 5
- Verbindungsende
- 6
- freies Ende
- 7
- freies Ende
- 8
- Magnetelement
- 9
- Druckknopfelement
- 10
- Druckknopfelement
- 11
- laschenartiger Abschnitt
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202011105589 U1 [0007]
- DE 202023001322 U1 [0008]