-
Die
vorliegend beschriebene Erfindung betrifft ein Sicherheitselement
eines lenkbaren Drachens und dessen Verwendung zum Drachensegeln.
-
Unter
dem Begriff "Drachensegeln" wird hier und im
folgenden jegliche Sportart verstanden, bei der unter Zuhilfenahme
eines steuerbaren Drachens eine Fortbewegung auf Wasser oder zu
Land erfolgt. So wird beispielsweise bei dem sogenannten "Kiteboarden" oder "Kitesurfen" unter Verwendung
eines Boards ein Gleiten auf der Wasseroberfläche ermöglicht.
-
Ein
immer wichtiger werdender Aspekt bei der Sportart „Drachensegeln" sind Fragen der
Sicherheit. In letzter Zelt wird immer mehr über die Gefahren des Kitesurfens
diskutiert. Ein wesentlicher Sicherheitsaspekt ist, dass im Gefahrenmoment
die Sicherheitssysteme in zuverlässiger
und einfach zu bedienender Weise funktionieren müssen.
-
Ein
wesentliches Sicherheitssystem für
das Kitesurfen besteht in einer lösbaren Verbindung zwischen
dem Sportler und dem lenkbaren Drachen. Auf dem Markt sind viele
verschiedene lösbare
Verbindungen erhältlich.
Insbesondere zwei Systeme sind auf dem Markt bekannt.
-
Zum
einen gibt es einen sogenannten „naish asaved deloop" bei dem es sich
bei einem Panikhaken in Form eines sogenannten modifizierten „chicken
loop" handelt. Dabei
wird ein Stahlbolzen über einen
Gummischlauch gekontert. Das System wird ausgelöst, indem man an einem oberen
Schaft des loops nach oben zieht. Ein wesentlicher Nachteil bei diesem
System besteht darin, dass im Gefahrenmoment der Haken nur dann
zu lösen
ist, wenn die aufgewendete Zugkraft größer ist, als der Zug der durch den
Drachen entsteht. Darüber
hinaus können
sich die Sicherheitsleinen mit dieser Sicherheitsvorrichtung verdrehen.
-
Ein
weiteres System ist die Verwendung eines sogenannten Wichard-Haken,
einem im Segelsport oft verwendeten Bekel, der auch unter großer Zugspannung
leicht zu öffnen
ist. Die größten Haken dieser
Funktionsweise sind für
mehrere Tonnen Zuglast konzipiert. Bei Auslösen dieses Panikhakens wird
die Sicherheitsleine und die sogenannte Depowerline, die Verbindungsschnur
zum steuerbaren Drachen, vom Sportler getrennt.
-
Solche
Wichardhaken sind beispielsweise von der Webseite www.kitesurfing-kiel.de
oder aus der
US 4 632
443 A bekannt.
-
Ein
besonderes Problem bei dieser Konstruktion ist, dass diese Konstruktion
zwingend einen weiteren Haken aufweist, der mit der sogenannten Trapezhakenplatte
fest mit dem Sportler verbunden ist. In diesen Haken greift eine
als loop bezeichnete Schlaufe ein, die mit den Steuerleinen des
Drachens nicht lösbar
verbunden sind. Während
des Kitesurfens wird diese Schlaufe (loop) in den Haken eingehängt um so
eine möglichst
effiziente Gleitfortbewegung auf dem Wasser zu gewährleisten.
Hierbei wird die Geometrie des Drachens nicht verändert. Entsteht
in einem solchen Fall eine Gefahrensituation, wird durch Auslösen des
Wichard-Hakens keine Trennung zwischen dieser Schlaufe und dem Sportler
hergestellt. Eine Trennung kann erst dann erfolgen, wenn diese Schlaufe
in Richtung des Sportler entgegen der vom Drachen ausgehenden Zugspannung
ausgehängt
und die Schlaufe aus dem Bügel
sicher entfernt werden kann.
-
Angesichts
der Tatsache, dass sich die Steuerleinen eines Drachens in einem
Motorboot verfangen können,
ist ersichtlich, dass dieses Sicherheitssystem, insbesondere für Anfänger, erhebliche
Gefahren in ganz bestimmten Situationen mit sich bringt.
-
Aus
der
EP 1 302 398 A2 ist
ein Sicherheitselement bekannt, bei dem die Vorrichtung zur Befestigung
mindestens einer Verbindungsschnur zum steuerbaren Drachen mit dem
Zahnriemen verbunden ist, und die Vorrichtung zum Einhängen eines Panikhakens
ebenfalls an dem Zahnriemen befestigt ist. Die Vorrichtung zur Aufnahme
einer Schlaufe ist nicht an diesem Zahnriemen befestigt. Damit werden beim
Lösen des
Panikhakens nicht alle mit dem Drachen verbundenen Schnüre vom Körper des
Sportlers gelöst.
Dies stellt ein nicht unerhebliches Sicherheitsrisiko dar.
-
Aus
der
DE 202 00 793
U1 ist ein Lenksystem mit Sicherheitsleine und Depowerfunktion
für Kites
bekannt. Die über
das Trapez mit dem Drachen verbundenen Leinen werden über einen
sogenannten „Panikhaken" mit dem Körper des
Sportlers verbunden und können
unter Last gelöst
werden. Die Sicherheitsleine bleibt allerdings mit dem Körper verbunden.
-
Aufgabe
der Erfindung ist die Bereitstellung eines Sicherheitselementes
eines lenkbaren Drachens, das eine lösbare Verbindung in der Weise
sicherstellt, dass alle Leinen, mit denen der Sportler unter normalen
Bedingungen verbunden ist, durch einen einfachen Mechanismus nur
durch Auslösen
eines Sicherheitselementes getrennt werden.
-
Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch
ein Sicherheitselement, das
- • eine Vorrichtung 2 zur
Befestigung mindestens einer Verbindungsschnur 3 zum steuerbaren
Drachen;
- • eine
Vorrichtung 4 zur Aufnahme einer Schlaufe 5; und
- • eine
Vorrichtung 6 zum Einhängen
eines Panikhakens 7
aufweist.
-
Entgegen
dem Stand der Technik wird durch Auslösen des Panikhakens das Sicherheitselement vom
Sportler gelöst
und mit diesem Sicherheitselement die daran befestigten Vorrichtungen,
das heißt die
Vorrichtung zum Befestigen einer Verbindungsschnur 3, die
sogenannte Depowerline, die Vorrichtung 4 zur Aufnahme
einer Schlaufe 5, das heißt, den sogenannten loop und
die Vorrichtung 6 zum Einhängen in den Panikhaken 7.
-
Durch Öffnen des
Panikhakens werden gleichzeitig die Verbindungsschnur 3 zum
steuerbaren Drachen und die Schlaufe 5 mit den daran befestigten
Steuerleinen des Drachens vom Sportler getrennt. Das heißt, alle
Leinen, die eine Zugspannung auf den Sportler ausüben und
unter unkontrollierten Bedingungen, zum Beispiel Gefahrensituationen,
ein Mitschleppen des Sportlers bewirken, werden durch das erfindungsgemäße Sicherheitselement
in wirkungsvoller Weise getrennt und damit ein Mitschleppen des
Sportlers verhindert.
-
Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist die Schlaufe 5 direkt oder indirekt mit
mindestens zwei Steuerleinen 8 des lenkbaren Drachens 1 verbunden.
-
Auf
diese Weise ist es besonders effizient möglich, den Drachen zu lenken,
ohne dass diese Leinen ein zusätzliches
Gefahrenpotential für
diese Sportart darstellen. In einer weiteren ebenfalls bevorzugten
Ausführungsform
ist die Schlaufe 5 indirekt über eine Stange 9 mit
den beiden Steuerleinen 8 des lenkbaren Drachens 1 verbunden.
-
Diese
Stange 9 wird auch als „bar" bezeichnet. Sie ermöglicht ein sehr feinfühliges Lenken
des Drachens und eine entspannte Haltung des Sportlers beim Gleiten über Wasser.
-
Wie
zuvor dargestellt ist das erfindungsgemäße Sicherheitselement das wesentliche
Verbindungsglied zwischen Sportler und Drachen. Das Kitesurfen als
solches ist nur möglich,
wenn dieses Sicherheitselement in den Panikhaken 7 eingehängt wird,
so dass der Drachen infolge seiner Zugspannung überhaupt den Sportler tragen
kann.
-
Entsteht
eine Gefahrensituation, in der eine Trennung von Sportler und Drachen
unvermeidlich ist, so bewirkt ein einfaches Auslösen dieses Panikhakens 7 eine
gleichzeitige Trennung der Verbindungsschnur 3 und der
Schlaufe 5 vom Sportler. Auch für den Ein satz einer Stange 9 eignet
sich das Sicherheitselement der Erfindung daher in besonderer Weise.
-
Bei
der Vorrichtung 2, das heißt der Vorrichtung zur Befestigung
mindestens einer Verbindungsschnur 3 zum steuerbaren Drachen,
handelt es sich entsprechend einer bevorzugten Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung um einen im wesentlichen ovalen Bügel 10.
-
Bei
der Vorrichtung 4, das heißt der Vorrichtung zur Aufnahme
einer Schlaufe 5, die auch als „loop" bezeichnet wird, handelt es sich insbesondere um
einen Haken 11.
-
Dieser
Haken ermöglicht
ein einfaches Einhängen
des loops und damit eine einfache Möglichkeit für den routinemäßigen Betrieb
dieser Sportart. Für
das Auslösen
des Sicherheitselements entsprechend der vorliegenden Erfindung
ist es unerheblich, ob diese Schlaufe einfach oder gar nicht aus
der Vorrichtung 4 entfernt werden kann.
-
Eine
weitere, ebenfalls bevorzugte Ausführungsform besteht darin, dass
die Öffnung
des Hakens 11 in Richtung des Sportlers zeigt.
-
In
einer weiteren ebenfalls bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist
die Vorrichtung 6 ein im wesentlichen runder Ring 12,
dessen minimale Öffnungsweite
größer ist
als die Öffnungsweite
des Panikhakens 7.
-
Diese
Ausführungsform
stellt sicher, dass auch unter den ungünstigsten Bedingungen des Kitesurfens,
das heißt
bei Ausführungen
von Drehungen, ein Trennen von Drachen und Sportler auch unter den
ungünstigsten
Winkeln möglich
ist.
-
Die
Vorrichtung 2 kann insbesondere über eine Justiervorrichtung 13 mit
mindestens einer Verbindungsschnur 3 des Drachens verbunden
sein.
-
Durch
diese Justiervorrichtung, auch als „adjuster" bekannt, kann die Geometrie des Drachens voreingestellt
werden, das heißt
getrimmt werden.
-
Gemäß einer
weiteren, ebenfalls bevorzugten Ausführungsform weist diese Justiervorrichtung 13 einen
elastischen Kanal 14 auf, durch den eine Sicherheitsleine 17 zum
Drachen geführt
wird.
-
Auch
hier ermöglicht
diese Vorrichtung ein jederzeit sicheres Funktionieren der Trennung
zwischen Sportler und Drachen, auch wenn mehrere Drehungen des Sportlers
durchgeführt
werden, ohne dass ein Verheddern oder Verknoten der einzelnen Leinen
zu erwarten ist.
-
Das
erfindungsgemäß zuvor
beschriebene Sicherheitselement eignet sich insbesondere für das Drachensegeln,
das heißt
zu dem sogenannten Kitesurfen.
-
In
einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform wird dieses Sicherheitselement
in einer speziellen Anordnung verwendet, nämlich in einer solchen, bei
der zwischen dem Sportler und dem erfindungsgemäßen Sicherheitselement noch
ein drehbares Lager 15 angeordnet ist. Auf diese Weise wird
sichergestellt, dass auch noch unter erheblichen Zugspannungen Rückdrehungen über die
Stange („Bar”) nach
durchgeführten
Drehungen ausgeführt werden
können.
-
Unter
dem Begriff „Panikhaken" wird hier und im
folgendem ein Haken verstanden, der sich unter Zugspannungen nicht öffnet sondern
nur durch Betätigen
eines besonders ausgestalteten Sicherheitsmechanismus. Solche Panikhaken
sind bekannt und werden beispielsweise von der Firma Wichard hergestellt.
-
Die
folgenden Abbildungen zeigen verschiedene Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung, ohne diese darauf zu beschränken. 1 zeigt
eine einfache Ausführungsform
mit den wesentlichen Merkmalen des erfindungsgemäßen Sicherheitselements. Die
einzelnen Bezugszeichen und ihre Bedeutung sind in der folgenden
Bezugzeichenliste dargestellt.
-
2 zeigt
eine weitere Ausführungsform eines
entsprechenden, erfindungsgemäßen Sicherheitselements,
bei dem die Vorrichtung 2 ein im wesentlichen ovaler Bügel 10 ist
und die Vorrichtung 4 als Haken 11 ausgestaltet
ist, der in Richtung des Sportlers zeigt. Die Vorrichtung 6 ist
in dieser Abbildung ein im wesentlichen runder Ring 12,
in den der Panikhaken eingreift.
-
3 zeigt
das erfindungsgemäße Sicherheitselement
der 2 in Verbindung mit dem geschlossenen Panikhaken,
der Justiervorrichtung 13 und dem elastischen Kanal 14,
durch den die Verbindungsschnur geführt wird. 4 ist
eine vergrößerte Darstellung
der 3, diesmal mit dargestelltem Drachen 1.
-
Deutlich
zu erkennen sind die beiden Steuerleinen 8, die mit der
Stange 9 fest verbunden sind, wobei die Stange 9 fest
mit der Schlaufe 5 verbunden ist und in die die in dieser
Abbildung nicht sichtbare Vorrichtung 4 eingehängt werden
kann.
-
5 zeigt
das erfindungsgemäße Sicherheitselement
bei ausgelöstem
Panikhaken. Als einzige Verbindung zwischen Sportler und Drachen
verbleibt die Sicherheitsleine 17, die allerdings keine
hohen Zugspannungen aushält
und über
eine separate Sicherheitsvorrichtung 18 kontrolliert ausgelöst werden
kann oder infolge von zu hoher Zugspannungen einfach reißt.
-
Des
weiteren ist das Prinzip der einfachen Sicherheitsleine 17 so
ausgelegt, dass der Drachen keine hohe Zugspannung mehr aufbauen
kann, wenn er nur noch über
diese eine Schnur mit dem Sportler verbunden ist. Denn dadurch,
dass der Drachen nur noch an einer Schnur hängt, wird er sich frei nach
dem Wind ausrichten, und zwar so dass er dem Wind die geringste
Angriffsfläche
bietet. Damit wird keine Zugwirkung mehr zustande kommen ähnlich wie
auch bei normalen Segeln. Verfängt
sich jedoch gerade die eine Sicherheitsleine 17 in einem
Boot oder ähnlichem,
so wird sie aufgrund ihrer Beschaffenheit reißen und den Sportler daher
nicht weiter gefährden.
-
- 1
- lenkbarer
Drachen
- 2
- Vorrichtung
zur Befestigung einer Verbindungsschnur
- 3
- Verbindungsschnur
- 4
- Vorrichtung
zur Aufnahme einer Schlaufe
- 5
- Schlaufe
- 6
- Vorrichtung
zum Einhängen
eines Panikhakens
- 7
- Panikhaken
- 8
- Steuerleine
- 9
- Stange
- 10
- ovaler
Bügel
- 11
- Haken
- 12
- runder
Ring
- 13
- Justiervorrichtung
- 14
- elastischer
Kanal
- 15
- drehbares
Lager
- 16
- Trapezhakenplatte
- 17
- Sicherheitsleine
- 18
- separate
Sicherheitsvorrichtung