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Die
Erfindung betrifft ein Sockelelement, insbesondere für Küchenmöbel, mit
einer im Sockelelement unterbringbaren Steighilfe.
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Bei
Kücheneinrichtungen
findet man oft Oberschränke,
die an der Wand der Küche
befestigt sind. Um möglichst
viel Stauraum zu erhalten, reichen diese Oberschränke oftmals
bis knapp unter die Decke der Küche.
Um allen Personen den Zugang zu den obersten Bereichen dieser Schränke zu ermöglichen,
werden Steighilfen verwendet, die selbst stehend und zusammenklappbar
sind. Um die Benutzung derartiger Steighilfen möglichst bequem zu gestalten,
sollte die Steighilfe möglichst
nahe am Ort des Gebrauchs untergebracht seien, und zwar so, dass
die Unterbringung eine normale Tätigkeit
einer Person in der Küche
nicht beeinträchtigt.
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In
der
EP 1 253 279 A1 wird
ein Schrankelement mit einer Steighilfe vorgeschlagen, bei der die Steighilfe
eine kleine, zusammenklappbare Leiter ist, die im zusammengeklappten
Zustand in den Unterschrank einer Kücheneinrichtung eingeschoben
werden kann. Nachteilig hieran ist, dass vor Gebrauch erst die Schranktür geöffnet, die
Steighilfe aus dem Schrank genommen, positioniert und auseinander geklappt
werden muss. Nach dem Gebrauch müssen die
Vorgänge
in der umgekehrten Reihenfolge durchgeführt werden. Insgesamt ist die
Benutzung also zeitaufwändig
und umständlich.
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Aufgabe
der Erfindung ist es deshalb, die genannten Nachteile zu vermeiden
und eine schnell einsetzbare und leicht zu bedienende Steighilfe
vorzuschlagen.
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Die
Lösung
der gestellten Aufgabe wird erreicht, indem die Steighilfe als ein
aus dem Sockelelement ein- und ausfahrbares Podest ausgebildet ist. Durch
das Ausfahren des Podestes steht sofort eine Steighilfe zur Verfügung, ohne
dass diese positioniert oder ausgeklappt werden müsste. Vorteilhaft
ist außerdem,
dass das Podest im Vergleich zu einer Leiter eine größere Standfläche haben
kann, weil die gesamte freie Fläche
im Sockel Bereich genutzt werden kann. Somit wird die Sicherheit
im Küchenbereich verbessert.
Ein weiterer erheblicher Vorteil im Vergleich zur
EP 1 253 279 A1 besteht
darin, dass die Steighilfe nicht im Schrank selbst sondern raumsparend
im sonst nicht genutzten Raum des Sockels untergebracht ist.
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Ein
sicheres Ein- und Ausfahren des Podestes wird durch im Sockelelement
befestigte Führungen
gewährleistet.
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Die
Führungen
sind als Schienen ausgebildet, die mindestens eine, im wesentlichen
horizontale, Gleitfläche
und mindestens eine, im wesentlichen vertikale, Führungsfläche für die Steighilfe
aufweisen. Hierdurch wird verhindert, dass sich das Podest beim
Ein- und Ausfahren verkanntet.
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Eine
Dämpfung
von Stößen, wie
etwa beim Betreten des Podestes auftreten können, wird dadurch erreicht,
dass die Gleit- und/oder Führungsfläche jeweils
in Richtung der auf sie wirkenden Kraft elastisch rückstellend
ausgebildet sind.
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Ebenso
wie die Schienen weist das Podest mindestens eine, im wesentlichen
horizontale, Podest-Gleitfläche
und mindestens eine, im wesentlichen vertikale, Podest-Führungsfläche auf.
Diese greifen jeweils in die korrespondierenden Gleit- und/oder
Führungsflächen der
Schienen ein.
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Indem
auch die Podest-Gleit- und/oder Podest-Führungsflächen jeweils in Richtung der
auf sie wirkenden Kraft elastisch rückstellend ausgebildet sind,
wird die Dämpfung
von Stößen verbessert.
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Besonders
einfach und kostengünstig
wird die Herstellung des Sockelelementes dadurch, dass die Schienen
als Elemente eines Tablarauszuges ausgebildet sind, durch welchen
Podest und das restliche Sockelelement, gegeneinander verschiebbar, verbunden
sind. Es kann zu diesem Zweck ein im Handel erhältlicher, vormontierter Tablarauszug
verwendet werden.
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Eine
besonders einfache, schnelle und kostengünstige Montage des Sockelelementes
ergibt sich daraus, dass die Schienen an den Sockelfüßen des
Sockelelementes befestigt sind, vorzugsweise durch einen Clipverschluss.
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Dadurch,
dass die Position des in den Führungen
ausgefahrenen Podestes durch Anschläge begrenzt ist, kann die Steighilfe
nicht aus dem Sockel hinausgleiten.
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Die
Position des in den Führungen
eingefahrenen Podestes wird zweckmäßigerweise fixiert, damit in
eingefahrenen Zustand ein bündiger
Abschluss an die Sockelblende gewährleistet wird. Dies kann am
besten durch einen Magnetverschluss erreicht werden. Hierbei kann
eine Metallplatte an der Rückseite
des Podestes und ein Magnet an der Hinterseite des Sockelelementes
oder umgekehrt angebracht sein.
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Eine
besonders ergonomische Bedienung ist dadurch möglich, dass die Entriegelung
des eingefahrenen Podestes über
einen am Sockelelement befestigten Trittschalter vorgesehen ist.
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Die
zur Lösung
des Magnetverschlusses notwendige initiale Kraft wird vom Trittschalter
mittels eines Zugseils übertragen.
Hierdurch ist eine aufwändige
Mechanik nicht nötig.
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Da
das Podest eine Vorrichtung zum selbsttätigen Ausfahren aufweist, behält der Anwender
beide Hände
frei und muss sich trotz des tiefliegenden Podestes nicht bücken.
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Indem
die Ausfahrvorrichtung als Spannvorrichtung, vorzugsweise als Gummiseil,
ausgebildet ist, wird die für
das selbsttätige
Ausfahren des Podestes benötigte
Energie auf einfache Weise dadurch erzeugt und gespeichert, dass
das Gummiseil durch das Einfahren des Podestes rückstellend vorgespannt wird.
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Um
das Podest im ausgezogenen Zustand gegen Verrutschen zu sichern,
weist es an seiner Unterseite eine Fläche mit hohen Reibungskoeffizienten,
vorzugsweise eine Gummierung, auf. Im unbelasteten Zustand befindet
sich ein Spalt zwischen Fußboden
und Podest mit der Gummierung. Betritt jedoch eine Person die Standfläche, dann
wird das Podest durch das Gewicht nach unten gedrückt und mit
der Gummierung auf den Boden gepresst, wodurch eine sichere Fixierung
der Position erfolgt.
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Das
Podest weist an seiner Frontseite eine optische Verblendung auf.
Da diese zweckmäßigerweise
in Farbe und Musterung der übrigen
Sockelblende angepasst ist, ist die Steighilfe im eingefahrenen
Zustand nicht sichtbar und wirkt nicht störend. Hierdurch bleibt auf überraschenderweise
der ästhetische
Gesamteindruck der Kücheneinrichtung
gewahrt.
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Die
Erfindung wird in einer bevorzugten Ausführungsform unter Bezugnahme
auf eine Zeichnung beispielhaft beschrieben, wobei weitere vorteilhafte Einzelheiten
den Figuren der Zeichnung zu entnehmen sind.
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Funktionsmäßig gleiche
Teile sind dabei mit denselben Bezugszeichen versehen.
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Die
Figuren der Zeichnung zeigen im Einzelnen:
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1 eine
Frontalansicht einer Ausführungsform
des Sockelsystems in teilweise transparenter Darstellung;
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2 eine
Frontalansicht eines Ausschnittes des in 1 dargestellten
Sockelsystems; und
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3 eine
Seitenansicht der in 1 dargestellten Ausführungsform
in teilweise transparenter Darstellung.
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1 zeigt
eine Frontalansicht einer Ausführungsform
des gesamten Sockelsystems 1 in teilweise transparenter
Darstellung. Dieses besteht im wesentlichen aus einem ein- und aus
fahrbaren Podest 2, welches die Funktion einer Steighilfe
hat. Im ausgefahrenen Zustand kann eine Person auf das Podest 2 steigen
und dadurch die hoch liegenden Oberschränke der Küche erreichen. Das Podest 2 ist
dabei in seinem Ruhezustand in dem üblicherweise nicht genutzten
Raum unterhalb des Schrankbereichs, also zwischen der Unterseite
des Schranks 4 und dem Fußboden untergebracht. Es ist
hierdurch in die Sockelblende integriert und stört nicht den ästhetischen
Gesamteindruck der Küche.
Soll das Podest 2 genutzt werden, so wird es in seiner
Führung 3 herausgezogen.
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2 zeigt
eine Frontalansicht eines Ausschnittes des in 1 dargestellten
Sockelsystems. In dem stark vergrößerten Ausschnitt ist ein Sockelfuß 7 dargestellt.
Um das Podest 2 sicher verschieben zu können, ist eine Schiene 8 vorhanden,
die eine untere horizontale Gleitfläche 5 und eine seitliche
vertikaler Führungsfläche 6 aufweist.
Das Podest weist ebenfalls eine Schiene mit einer Gleitfläche 10 und
einer Führungsfläche 11 auf.
Hierdurch können beide
Schienen sicher gegeneinander bewegt werden. Eine Dämpfung von
Stößen ergibt
sich daraus, dass die Schiene 8 im Bereich ihrer Führungsfläche 6 rückstellend
elastisch ausgebildet ist. Dieses gilt auch für die Führungsfläche 11 des Podestes.
Die Schiene 8 ist an dem Sockelfuß 7 mithilfe eines
Clipverschlusses 9 lösbar
befestigt. Hierdurch ergibt sich eine besonders einfache und schnelle
Montage bzw. Demontage.
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3 zeigt
eine Seitenansicht der in 1 dargestellten
Ausführungsform
in teilweise transparenter Darstellung. Es ist der untere Bereich
des Schrankes 4 mit seiner Rückwand 12 gezeigt.
Die Steighilfe 2 ist weist an ihrer Frontseite eine Blende 14 auf.
Das Podest 2 ist im eingefahrenen Zustand dargestellt.
Zur Benutzung wird das Podest 2 durch Betätigung eines
Trittschalters (nicht gezeigt) in Richtung der Vorderseite 15 ausgefahren.
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- 1
- Sockelelement
- 2
- Steighilfe
- 3
- Führung
- 4
- Schrank
- 5
- Gleitfläche
- 6
- Führungsfläche
- 7
- Sockelfuß
- 8
- Schiene
- 9
- Clipverschluss
- 10
- Podest-Gleitfläche
- 11
- Podest-Führungsfläche
- 12
- Rückwand
- 14
- Frontblende
- 15
- Vorderseite
des Schrankes