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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Ablagefach für ein Fahrzeug, insbesondere als Teil eines Side-Ledges für ein Flugzeug, mit mehreren Haltepositionen, bei denen ein beweglicher Deckel mehrere Funktionsteile wahlweise abdeckt.
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Stand der Technik
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In Flugzeugen, insbesondere im Business-Jet Bereich, werden hohe Ansprüche an die sichere und ansehnliche Ablage von Gegenständen innerhalb des Fahrzeugs und an die Unterstützung von Bedienfunktionen gelegt.
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Aus der
WO2014/184627 A1 ist dazu bekannt, einen Tisch abhängig von Sensorsignalen, die die Belegung eines benachbarten Sitzes anzeigen, auszufahren, um zusätzliche Ablagepositionen zu ermöglichen. Jedoch sind keine besonderen Vorkehrungen getroffen worden, eventuell auf dem Tisch abgelegte Gegenstände gegen ein Verrutschen im Falle von Turbulenzen zu sichern.
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Aus der
US2013/048784 A1 ist bekannt, eine Ablage neben dem Sitz eines Flugzeugs vorzusehen, in die Gegenstände wie Flaschen, Becher abgelegt werden können. Die Gegenstände sind gegen ein Verrutschen durch eine mit Hilfe einer Feder gespannte Seitenbegrenzung gesichert. Weiterhin enthält die Ablage eine Hintergrundbeleuchtung und elektrische Anschlüsse für mobile Endgeräte in den Seitenwänden.
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Beschreibung der Erfindung
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Eine Aufgabe der Erfindung ist es daher, unter Einsatz konstruktiv möglichst einfacher Mittel für eine Vielzahl von Gegenständen die Verstauung in einem Ablagefach zu verbessern und zudem Bedienelemente für die Dauer der Nichtbenutzung gegen Verschmutzung und Beschädigung zu sichern.
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Die Aufgabe wird durch den Gegenstand des unabhängigen Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen, der Beschreibung und den begleitenden Figuren angegeben.
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Ein erfindungsgemäßes Ablagefach für ein Fahrzeug umfasst eine Bodeneinheit mit einem ersten und einem zweiten Funktionsteil und Seitenwände. Das Ablagefach ist mit einem festen und einen beweglichen Deckel abgedeckt, wobei der bewegliche Deckel in einer Kulissenführung beweglich angeordnet ist. Innerhalb der Kulissenführung kann der bewegliche Deckel drei Haltepositionen einnehmen:
- • in der ersten Halteposition sind beide Funktionsteile
- • in der zweiten Halteposition ist nur das erste Funktionsteil, und
- • in der dritten Halteposition ist keines der Funktionsteile
abgedeckt.
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Die Kulissenführung weist mindestens zwei Kulissenanteile für jeweils eine Auflage des beweglichen Deckels auf. Die Kulissenanteile weisen jeweils einen geraden Abschnitt und mindestens eine, in der Bewegung vom ersten zum zweiten Funktionsteil abfallende Schräge auf, so dass der bewegliche Deckel in der dritten Halteposition im Wesentlichen unter dem festen Deckel angeordnet ist.
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Damit ist im vollständig geöffneten Zustand der Ablage der bewegliche Deckel so verstaut, dass er weder verschmutzt noch die Benutzung des Ablagefachs behindert. Im vollständig geschlossenen Zustand kann der bewegliche Deckel in gleicher Höhe zum festen Deckel angeordnet sein, so dass sich eine ebene Fläche ergibt.
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Mit dem erfindungsgemäßen Ablagefach können auch Kleinteile aufgenommen werden, die über ein Schließen des beweglichen Deckels gegen ein Hinausfallen gesichert sind (erste Haltposition). In der ersten Halteposition, die beispielsweise bei Start und Landung sowie bei Nichtbenutzung des Flugzeugs eingenommen wird, tritt also keine Beschädigung oder Verschmutzung auf.
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Schrittweise können die Funktionsteile freigegeben werden, sodass in der zweiten Halteposition beispielsweise eine Ablage als zweiten Funktionsteil weiter abgedeckt bleibt und nur das erste Funktionsteil als Bedienelement, beispielsweise als Touchscreen sowohl zur Anzeige als auch zur Bedienung von Multimediafunktionen, zugänglich wird. In der dritten Halteposition ist dann auch die Ablage freigegeben und die dort verstauten Gegenstände sind erreichbar.
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Die Kulissenführung und die im Wesentlichen waagerechte Führung des beweglichen Deckels im Sinne einer Schiebebewegung führen im Gegensatz zu Klappdeckeln zu weniger störungsanfälligen und platzraubenden Bewegungsabläufen, insbesondere da in der dritten Halteposition der bewegliche Deckel unter dem festen Deckel verschwindet.
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Vorteilhafterweise ist für eine besonders ergonomische Bedienung für den ersten, nahe der ersten Halteposition angeordneten Kulissenanteil die Schräge von der ersten Halteposition aus gesehen nach dem geraden Abschnitt angeordnet, währenddessen für den zweiten Kulissenanteil die Reihenfolge umgekehrt ist. Damit setzt zuerst eine Klippbewegung des beweglichen Deckels an dem Ende ein, an dem er unter dem festen Deckel zuerst verstaut werden soll. Weiterhin ist es für ein sanfte Kippbewegung vorteilhaft, wenn zumindest der zweite, entfernt von der ersten Halteposition angeordnete Kulissenanteil mehrere Schrägen aufweist und die Schräge des ersten, nahe der ersten Halteposition angeordneten Kulissenanteil ein zum geraden Abschnitt stumpferen Winkel als die Schräge oder die Schrägen des zweiten Kulissenanteils aufweist.
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Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung umfasst die Ablage einen Schlitten, der über ein Scharnier mit dem beweglichen Deckel verbunden ist. Damit kann die Bewegung von Antrieb (Schlitten) und beweglichen Deckel entkoppelt und die Absenkung des beweglichen Deckels unterstützt werden. Der Schlitten kann in einer im Wesentlichen horizontalen Linearführung geführt wird. Es hat sich gezeigt, dass Aluminium für die Linearführung ausreichend fest und – für das Flugzeug vorteilhaft – besonders leicht ist.
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Vorteilhafterweise ist am Schlitten oder Scharnier ein Nocken befestigt, der mit zwei Herzkurven, hier ist ein aus POM (Polyoxymethylen) Kunststoff ausreichend, zusammenwirkt, um die zweite und dritte Halteposition zu definieren. Herzkurven sind für eine intuitive Bedienung besonders vorteilhaft, da der Nutzer die Haltposition durch einen erhöhten Druck wahrnimmt, wenn der Nocken die Anschlagposition erreicht und bei Loslassen der Nocken automatisch die Stoppposition innerhalb der Herzkurve einnimmt. Nur mit einem erneuten Schieben wird der Nocken und damit der Schlitten und bewegliche Deckel die nächste Halteposition erreichen.
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Zur Feststellung des beweglichen Deckels in der ersten Halteposition eignet sich ein Magnet, beispielsweise ein Permanentmagnet, der zur Vermeidung von Geräuschen und zum leichteren Ablösen, z.B. des Schlittens vom Magnet, mit einem Filz abgedeckt ist. Der Magnet ist fest im Ablagefach montiert und wirkt auf den Schlitten oder das Scharnier, sobald diese sich in der ersten Halteposition befinden.
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Es ist weiterhin vorteilhaft, eine Zahnstange mit Rotationsdämpfer im Ablagefach vorzusehen. Bei Bewegung des Schlittens entlang der Zahnstange wird über den Rotationsdämpfer Reibung erzeugt, wobei die Dämpfungswirkung kontinuierlich ist. Damit können haptisch sehr angenehme Bewegungsabläufe realisiert werden und auch die Geräusche beim Einlaufen in die Haltepositionen minimiert werden. Besonders vorteilhaft wirkt die Dämpfung nur beim (federunterstützten) Verschieben des beweglichen Deckels zurück in die erste Halteposition, sodass das Aufziehen des Deckels nicht erschwert wird.
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Damit der bewegliche Deckel aus der zweiten oder dritten Halteposition wieder in die erste Haltposition zurückbewegt werden kann, ist vorteilhafterweise mindestens eine, besser sind zwei Rollfedern vorgesehen. Die Rollfedern sind vorteilhafterweise jeweils doppelt ausgelegt. In der ersten Haltposition sind die Rollfedern aufgerollt (nicht gespannt) bei Einnahme der zweiten oder dritten Halteposition ist der bewegliche Deckel weiter entfernt und die Rollfedern sind durch Ausrollen vorgespannt und ziehen den beweglichen Deckel – ggf. gesteuert durch die Herzkuren – wieder in die Ausgangslage zurück.
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Die Rollfedern weisen vorteilhafterweise in einem beim Einrollen letzten Abschnitt einen versteiften Abschnitt auf, d.h. die Rollfeder kann in diesem Abschnitt gerade ausgerichtet sein oder einen Knick aufweisen, wodurch das Einrollen der Rollfeder und damit die Bewegung des beweglichen Deckels auf den letzten Zentimetern vor der ersten Halteposition verlangsamt wird.
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Um die Ablagefläche optimal zu nutzen ist es vorteilhaft, wenn eine gemeinsame Länge von ersten und zweiten Funktionsteil in etwa einer Länge des festen Deckels entspricht. Damit verschwindet der bewegliche Deckel im geöffneten Zustand vollständig unter dem festen Deckel.
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Kurze Figurenbeschreibung
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Ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nunmehr anhand mehrerer Figuren erläutert.
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Dabei zeigen:
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1 eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Ablagefaches,
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2 und 3 ein erfindungsgemäßes Ablagefach in Schrägansicht und Draufsicht,
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4 ein Ablagefach entlang einer Schnittlinie quer zur Längserstreckung des Ablagefaches,
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5 eine Herzkurve,
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6 einen Übergang von Schlitten zu einem beweglichen Deckel in einer Ansicht von oben,
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7 eine perspektivische Ansicht auf das Ablagefach von unten,
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8 eine perspektivische Ansicht einer Kulissenführung,
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9, 10a–10d eine Bewegung des beweglichen Deckels entlang der Kulissenführung.
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Anhand einer perspektivischen Darstellung zeigt 1 den Aufbau eines erfindungsgemäßen Ablagefachs, bei dem ein beweglicher Deckel 4 unter einen nicht dargestellten festen Deckel 3, der sich am linken Rand des Ablagefachs befinden würde, geschoben werden kann. Der bewegliche Deckel 4 ist in 1 in einem geschlossenen, später als erste Halteposition gezeichneten Zustand dargestellt, so dass ein erstes und zweites Funktionsteil 11, 12 abgedeckt sind. Das erste Funktionsteil 11 ist eine Anzeige- und Bedieneinheit, z.B. ein Touchscreen. Das zweite Funktionsteil 12 ist eine Ablage.
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Auf dem beweglichen Deckel 4 ist ein Griff angedeutet, an dem der Nutzer ansetzen und den beweglichen Deckel 4 bewegen kann. Das erfindungsgemäße Ablagefach ist bevorzugt im sogenannten Side-Ledge eines Flugzeuges verbaut. Dies bedeutet, dass das Ablagefach typischerweise an einem Sitz bzw. anderen Möbelstück oder an einer Außenwand des Flugzeuges angebracht wird. In einem zweiten Funktionsteil, das sich in 1 unter dem beweglichen Deckel 4, und damit nicht sichtbar befindet, ist eine Ablage für diverse kleinere Gegenstände wie mobile Endgeräte, Becher, Flaschen, Schlüssel etc. untergebracht.
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In 2 und 3 sind weitere Einzelheiten des Ablagefaches dargestellt. So besteht der bewegliche Deckel 4 aus einer unteren Platte auf die eine Dekorplatte mit einem Material, das dem des festen Deckels 3 entspricht, montierbar ist. Der bewegliche Deckel 4 ist über ein Scharnier 6 mit einem Schlitten 8 verbunden, wobei der Schlitten 8 begrenzt durch zwei Seitenwände 2 dann horizontal über einer Bodeneinheit 1 gleiten kann. Der bewegliche Deckel 4 befindet sich in der ersten Halteposition. Für die zweite und dritte Halteposition sind zwei Herzkurven 9' und 9'' vorgesehen. Wird der bewegliche Deckel 4 in die Nähe der Herzkurven 9' oder 9'' verschoben, dann tritt ein am Schlitten 8 befestigter (in 2 nicht sichtbarer) Nocken 10 mit der jeweiligen Herzkurve 9' oder 9'' in Wechselwirkung und hält den beweglichen Deckel 4 in Position.
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3 als Draufsicht zeigt zwei Linearführungen 7 für den Schlitten 8 und die Lage der Herzkurven 9' und 9'' auf der Bodeneinheit 1 etwas deutlicher. Innerhalb der Linearführungen 7 ist der Schlitten 8 horizontal verschiebbar, d.h. der Schlitten 8 vollführt die später gezeigte Absenkbewegung des beweglichen Deckels 4 nicht mit.
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Aus der Querschnittsdarstellung nach 4 ist der Grundaufbau des Ablagefachs mit zwei Seitenwänden 2, der Bodeneinheit 1 und dem festen Deckel 3, sowie dem beweglichen Deckel 4 gut ersichtlich. Der bewegliche Deckel 4 ist hier bereits unterhalb des festen Deckels 3 angeordnet, was der dritten Halteposition entspricht. Der bewegliche Deckel 4 ist über das Scharnier 6 mit dem Schlitten 8 verbunden, wobei der Schlitten 8 selbst in den zwei parallel geführten Linearführungen 7 entlang der Längsachse des Ablagefaches beweglich ist.
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Bei der Bewegung des beweglichen Deckels 4 von der ersten Halteposition (Ablagefach geschlossen) in die zweite oder dritte Halteposition (Ablagefach halb oder ganz geöffnet) werden zwei Rollfedern 24, die voneinander quer zur Längserstreckung des Ablagefaches beabstandet an der Bodenplatte 1 angebracht sind, ausgerollt. D.h. sie werden derartig vorgespannt, dass sie für eine entgegengesetzte Bewegung, der Schließbewegung, dem beweglichen Deckel 4 auch ohne weitere manuelle Kräfte bewegen kann. Vorteilhafterweise sind die Rollfedern 24 derartig aufgebaut, dass sie jeweils doppelt ausgelegt sind, also jeweils aus zwei übereinanderliegenden Federspiralen bestehen, wobei an einem Ende der Spirale, und zwar der die zuletzt eingerollt wird, eine Versteifung angebracht ist. Diese in 7 gezeigte Versteifung kann ein gerader oder geknickter Abschnitt der Rollfedern 24 sein, der bei seinem Aufrollen eine etwas geringere Zugkraft entwickelt als die übrigen Teile der Rollfedern 24. Durch diese Maßnahme ist es möglich, für die letzten beispielsweise 2 cm der Bewegung des beweglichen Deckels 4 von der zweiten Halteposition kommend in die erste Halteposition (Schließposition) eine etwas geringere Kraft zu entwickeln und die Bewegung zu verlangsamen.
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Anhand von 5 soll gezeigt werden, wie die zweite oder dritte Halteposition eingenommen und wieder verlassen werden kann. Dabei wird der Nocken 10, ein kleiner Metallstift, der an dem Schlitten 8 befestigt ist, entlang einer Seitenwand der Herzkurve 9‘, 9“ geführt, bis er an einer Anschlagsposition 91 ankommt. Um den Anschlag nicht übermäßig hart ausfallen zu lassen, kann der Nocken 10 im Schlitten 8 federn gelagert sein.
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Der Anschlag an der Anschlagsposition 91 ist von einem Nutzer des Ablagefaches haptisch als ein Widerstand wahrnehmbar. Lässt der Nutzer daraufhin den beweglichen Deckel kurz los, so werden die Rollfedern, die dem Nocken 10 entgegengesetzt der bisherigen Bewegungsrichtung in eine Stoppposition 92 ziehen. In dieser Stoppposition 92 wird der Nocken 10 so lange verharren, bis der Nutzer sich entschließt, die Bewegung fortzusetzen, also den Nocken 10 nach 5 oberhalb bei einer horizontalen Verbauung der Herzkurve, siehe 3, jedoch seitlich, an der Anschlagsposition 91 vorbeizuführen.
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6 zeigt eine Darstellung des Ablagefaches im Bereich des Übergangs von beweglichem Deckel 4 zu Scharnier 6 und Schlitten 8. Seitlich ist die Bewegung des beweglichen Deckels 4 von den Seitenwänden 2 begrenzt.
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Nach 7 sind die zwei Rollfedern 24 beabstandet auf einer Achse angebracht, wobei das eine Federende im Inneren der Spirale mit der Achse verbunden ist und das andere Ende mit dem in 7 verdeckten Schlitten verbunden ist. An dem mit dem Schlitten verbundenen Ende der Rollfeder 24 befindet sich ein Abschnitt mit der Versteifung 25, die zuvor erläutert wurde. Diese Versteifung 25 ist ein geradliniger Abschnitt der Rollfeder 24, der etwas schwerer aufzurollen ist als der Rest der Rollfeder 24.
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Des Weiteren ist aus 7 die Dämpfung der Bewegung ersichtlich. Dazu enthält das Ablagefach eine Zahnstange 22 mit einer Vielzahl von Zähnen, die entlang der Längserstreckung des Ablagefaches unter dem hier nicht gezeigten festen Deckel angeordnet sind. Die Zahnstange 22 und ein zugehöriger Rotationsdämpfer 23 sind aus Kunststoff, vorzugsweise POM. Die Drehbewegung des Rotationsdämpfers 23 ist gebremst, so dass eine Dämpfung der Bewegung des Schlittens eintritt.
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Weiterhin ist in 7 eine Fixierung des beweglichen Deckels in der ersten Halteposition gezeigt. Dazu enthält das Ablagefach einen Magneten 20, der über einen Winkel 81 mit der Bodenplatte 1 befestigt ist. Auf einer dem Schlitten 8 zugewandten Seite des Magneten 20 ist ein Filz 21 angeordnet, der verhindern soll, dass bei einer Annäherung des Schlittens 8 an den Magneten Klick-Geräusche auftreten. Weiterhin hilft der Filz 21 die Kraft der Anziehung etwas zu reduzieren und das Ablösen des beweglichen Deckels aus der ersten Halteposition zu erleichtern. Die magnetische Anziehung wird dadurch erzielt, dass Schlitten, Kulissenführung und Seitenwände aus einem Metall, hier bevorzugt Aluminium, gefertigt sind. Aluminium ist leicht zu bearbeiten und mit ausreichender Festigkeit ausgestattet, hat aber auch die für den Flugzeugbau besonders vorzügliche Eigenschaft, leichter als beispielsweise Stahl zu sein.
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Anhand der übrigen Figuren soll die Bewegung des beweglichen Deckels 4 verdeutlicht werden.
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Nach 8 ist die Linearführung 7, die zuvor erläutert wurde, als eine Schiene an der Bodeneinheit befestigt und dient der Führung des Schlittens 8. Die Linearführungen 7 (die zweite Linearführung 7 ist nicht sichtbar) sind waagerecht, d.h. im gleichen Abstand von der Bodeneinheit des Ablagefaches über die gesamte Erstreckung angebracht. Wird der Schlitten 8 aus der ersten Halteposition herausbewegt, so werden die Rollfeder 24 gespannt.
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Der bewegliche Deckel 4 ist hingegen in einer Kulissenführung 5 geführt, die aus zwei Teilen besteht. Die Kulissenführung 5 ist in die Seitenwand 2 als eine Nut eingebracht.
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9 verdeutlich die Zweiteilung der Kulissenführung 5 in einen ersten und zweiten Kulissenanteil 55, 56, die jeweils der Führung einer ersten und zweiten Auflage 13, 14 für den beweglichen Deckel 4 dienen. In dem ersten Kulissenanteil 55 wird die erste Auflage 13 des beweglichen Deckels 4 geführt. Die erste Auflage 13 ist ein Stift oder eine Rolle, die innerhalb der Nut des ersten Kulissenanteils 55 geführt wird und mit dem beweglichen Deckel 4 verbunden ist. Der bewegliche Deckel 4 besitzt auch eine zweite, gleichartig aufgebaute Auflage 14, die in dem zweiten Kulissenanteil 56 geführt wird.
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Beide Kulissenanteile 55, 56 haben bezüglich einer Oberkante der Seitenwand 2 den gleichen Abstand an Beginn und Ende. Die zwei Kulissenanteile 55, 56 sind jedoch zwischendurch unterschiedlich ausgeformt. Der erste Kulissenanteil 55 beginnt mit einer Geraden 51, an die sich eine erste Schräge 52 anschließt, worauf eine zweite Gerade folgt, die mit einer zweiten Schräge 53 abschließt. Die zweite Schräge 53 ist offen zum Einfädeln der ersten Auflage 13. Der zweite Kulissenanteil 56 beginnt mit einer ersten Schräge 58, auf die eine zweite Schräge 59 folgt, bevor der zweite Kulissenanteil 56 mit einer Gerade 57 ausläuft. Die Schrägen 52, 53 des ersten Kulissenanteils 55 sind dabei in Bezug auf die Geraden stumpfer als die Schrägen 58, 59 des zweiten Kulissenanteils 56. Dadurch wird eine sanfte Kippbewegung des beweglichen Deckels 4 vor der Platzierung des beweglichen Deckels 4 unter dem festen Deckel 3 erreicht.
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9 zeigt weiterhin die Linearführung 7 für den Schlitten 8 und die Rollenfeder 24 zum Zurückziehen des Schlittens 8.
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10a zeigt den beweglichen Deckel 4 oberhalb der ersten und zweiten Funktionseinheit 11, 12 und bündig abschließend neben dem festen Deckel 3 in der ersten Halteposition a. Der feste Deckel 3 ist an der dem beweglichen Deckel zugewandten Seiten gestuft ausgeführt, d.h. an seiner Unterseite ist eine Stufe eingebracht, so dass der bewegliche Deckel 4 leicht passieren kann. Die Auflagen 13, 14 befinden sich jeweils am Beginn des jeweiligen Kulissenanteils 55, 56. Auch die Schlitten 8 befindet sich am Beginn der Linearführung 7. Die Rollenfedern sind in dieser Position nicht gespannt.
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Nach 10b ist der bewegliche Deckel 4 auf dem Weg in die zweite Haltposition, hat diese jedoch noch nicht erreicht. Durch die früher einsetzenden Schrägen 58, 59 des zweiten Kulissenanteils 56 kippt der bewegliche Deckel 4 an der dem festen Deckel 3 benachbarten Seite nach unten und fährt sanft unter den festen Deckel 3.
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Passiert der bewegliche Deckel dann nach 10c die erste Schräge 52 des ersten Kulissenanteils 55 mit der ersten Auflage 13, dann beginnt sich auch der linke Rand des beweglichen Deckels 4 zu senken und die zweite Halteposition b ist erreicht.
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Die Bewegung des beweglichen Deckels 4 von 10c zu 10d ist dann eine horizontale, da auf dieser Wegstrecke die Kulissenanteile 55, 56 jeweils Geraden enthalten, bis der bewegliche Deckel 4 unterhalb des festen Deckels 3 angeordnet ist. Durch das Scharnier 6 (siehe 10a) kann dabei der Schlitten 6 über die gesamte Bewegungsausdehnung horizontal in der Linearführung 7 geführt bleiben, d.h. er muss keine vertikale Bewegung ausführen. Damit ergibt sich eine anmutige und haptisch angenehme Bewegung der Abdeckung des Ablagefaches, eine ebene Oberfläche von beweglichem Deckel 4 zu festem Deckel 3 bei geschlossenem Ablagefach (Halteposition a) und ein vollständiges Verschwinden des beweglichen Deckels 4 unter dem festen Deckel 3, wenn die dritte Halteposition c eingenommen wird.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Bodeneinheit
- 2
- Seitenwände
- 3
- Fester Deckel
- 4
- Beweglicher Deckel
- 5
- Kulissenführung
- 6
- Scharnier
- 7
- Linearführung
- 8
- Schlitten
- 9', 9''
- Herzkurven
- 10
- Nocken
- a, b, c
- Haltepositionen
- 11
- Erstes Funktionsteil, Anzeigeeinheit
- 12
- Zweites Funktionsteil, Ablage
- 13
- Erste Auflage
- 14
- Zweite Auflage
- 20
- Magnet
- 21
- Filz
- 22
- Zahnstange
- 23
- Rotationsdämpfer
- 24
- Rollfedern
- 25
- Versteifter Abschnitt
- 51, 57
- Gerader Abschnitt der Kulissenführung
- 52, 53, 58, 59
- Schrägen der Kulissenführung
- 55
- Erster Kullissenanteil
- 56
- Zweiter Kullissenanteil
- 81
- Winkel
- 91
- Anschlagposition
- 92
- Stoppposition
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 2014/184627 A1 [0003]
- US 2013/048784 A1 [0004]