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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Trittstufensystem für
einen Innenraum eines Fahrzeugs mit einer Trittstufe und einer Innenraumausstattungskomponente.
Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung einen Lastkraftwagen
mit einem Fahrerhaus, in das ein derartiges Trittstufensystem integriert
ist.
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Aus
der Druckschrift
DE
89 05 715 U1 ist ein Einbau für ein Fahrerhaus
eines LKW bekannt. Der Einbau umfasst zwei Kästen, die übereinander
angeordnet sind. Die Unterseite der Kästen verläuft
von der Rückwand schräg nach oben ansteigend,
während die Oberseiten der Kästen von der Rückwand waagrecht
nach vorne verlaufen. Diese Oberseiten können auch mit
einem Trittbelag, der das Abrutschen verhindern soll, in Form von
aufgeklebten, geriffelten Gummimatten versehen sein.
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Weiterhin
beschreibt die Druckschrift
DE
32 45 394 A1 eine Ablage für Kraftfahrzeuge, insbesondere
im Tunnelbereich von Lastkraftwagen zwischen Fahrer- und Beifahrersitz.
Ein Deckel der Ablage ist an seiner Oberseite, und zwar im Bereich
der mit ihren Oberkanten die Abdeckebene bestimmenden Längsseite
sowie der Stirnseite oberseitig als Trittplatte ausgebildet. Die
entsprechende Unterseite bildet eine Arbeitsfläche.
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Darüber
hinaus offenbart die Druckschrift
EP 0 322 606 A1 ein Fahrzeug mit innerer
Aufstiegshilfe. Die Aufstiegshilfe besteht aus einem U-förmigen
Auftrittsbügel, welcher eine im Wesentlichen horizontale langgestreckte
als Sprosse oder Trittfläche ausgebildete Basis besitzt
sowie zwei sich rechtwinkling anschließende, im Wesentlichen
parallel zueinander verlaufende Schenkel. Die Schenkel sind in fahrzeugfesten
Drehschiebegelenken aufgenommen und wahlweise in fahrzeugfesten
schrägen Kulissenführungen oder horizontalen Kulissenführungen
führbar. Dadurch lässt sich eine schräge
exponierte Gebrauchslage eines Aufstiegsbügels einrichten.
In seiner Nichtgebrauchslage ist der Aufstiegsbügel bei horizontaler
Kulissenführung vollständig in einem anderen Funktionsteil
des Fahrzeugs, wie Bettunterbau oder dergleichen, versenkt.
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Die
Druckschrift
DE 83
21 983 U1 zeigt außerdem eine Ablagebox im Armaturenbrett
eines Lastkraftwagens zwischen Fahrer und Beifahrer, die mit einem
Deckel ausgestattet ist. Die Planoberfläche des Deckels
kann auch im herausgezogenen Zustand als vielseitig verwendbare
Arbeits- oder Funktionsfläche verwendet werden, z. B. als
Ess- oder Schreibtisch oder als Standfläche für
eine Person, die in eine hintere hochgelegene Ruheliege steigen will.
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Grundsätzlich
besteht der Bedarf, den gesamten Innenraum beispielsweise eines
Fahrerhaus eines Lastkraftwagens für Arbeits- oder Wohnzwecke zu
nutzen. Daher sind einige Elemente auch sehr hoch im Fahrerhaus
positioniert. Deswegen ist es vielfach nötig, Trittstufen
in dem Fahrerhaus vorzusehen, so dass eine verbesserte Erreichbarkeit
dieser höher positionierten Elemente gegeben ist. Insbesondere
sollte beispielsweise eine obere Liege im Fahrerhaus leichter erreicht
werden können.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht somit darin, eine gute
Erreichbarkeit höher gelegener Komponenten in einem Fahrzeug
gewährleisten zu können und dabei den zur Verfügung
stehenden Raum bestmöglich auszunutzen.
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Erfindungsgemäß wird
diese Aufgabe gelöst durch ein Trittstufensystem für
einen Innenraum eines Fahrzeugs mit einer Trittstufe und einer Innenraumausstattungskomponente,
wobei die Innenraumausstattungskomponente eine Öffnung
aufweist, und die Trittstufe und/oder die Innenraumausstattungskomponente
eine Lagereinrichtung aufweisen, mit der die Trittstufe in die Öffnung
der Innenraumausstattungskomponente hinein oder heraus bewegbar
ist.
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In
vorteilhafter Weise ist es damit möglich, ohne großen
Aufwand rasch eine Trittstufe bereitzustellen, mit der höher
gelegene Komponenten im Innenraum des Fahrzeugs leichter erreicht
werden können.
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Vorzugsweise
ist die Trittstufe mit mindestens einer weiteren Trittstufe fest
verbunden. Damit ergibt sich eine mindestens zweistufige Treppe,
so dass der Nutzer auch höher gelegene Gegenstände ohne
weiteres erreichen kann.
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Die
Innenraumausstattungskomponente kann ein Schrank, ein Regal oder
ein Bettunterbau sein. Damit lässt sich ein ohnehin vorhandener
Stauraum für die Treppenstufe nutzen.
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Entsprechend
einer weiteren Ausführungsform kann die Lagereinrichtung
mindestens eine Linearführung aufweisen. Insbesondere lassen
sich so Schienen einsetzen, auf denen sich die Trittstufe ausfahren
lässt. Ebenso können Führungskomponenten ähnlich
wie bei Schubläden verwendet werden.
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Die
Lagereinrichtung kann außerdem ein Einrastelement oder
ein Feststellelement aufweisen, um die Trittstufe in einer Gebrauchsstellung
gegen Bewegung zu sichern. Auf diese Weise lässt sich die Sicherheit
beim Gebrauch der Trittstufe erhöhen.
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Darüber
hinaus kann die Trittstufe einen Handgriff zum herausziehen aus
der Innenraumausstattungskomponente aufweisen. Hierdurch lässt sich
die Handhabbarkeit der beweglichen Trittstufe verbessern.
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Ferner
ist es vorteilhaft, wenn die Trittstufe quaderförmig ausgebildet
ist und in ihrem Innenraum als Stauraum nutzbar ist. Dadurch erhält
die Trittstufe eine zusätzliche Funktionalität.
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Insbesondere
ist es günstig, wenn die Trittstufe eine abnehmbare oder
aufschwenkbare Trittplatte aufweist. Damit lässt sich die
Trittplatte praktisch als Deckel für einen Stauraum nutzen.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform kann das Trittstufensystem eine
Leiter umfassen, deren unterste Sprosse in einem vorgegebenen Stufenabstand über
der Trittfläche der Trittstufe angeordnet ist. Hiermit
ergibt sich ein vorteilhaftes Steighilfesystem einschließlich
Trittstufe bzw. Treppe und Leiter.
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In
vorteilhafter Weise wird ein Lastkraftwagen mit einem Fahrerhaus
versehen, das ein oben beschriebenes Trittstufensystem aufweist.
Generell können aber auch andere Fahrzeuge, die beispielsweise
einen Wohnraum aufweisen, wie Wohnwägen, Wohnmobile aber
auch Züge und dergleichen mit den erfindungsgemäßen
Trittstufensystemen ausgestattet werden.
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Die
vorliegende Erfindung wird nun anhand der beigefügten Zeichnungen
näher erläutert, die einen Blick in ein Fahrerhaus
mit dem erfindungsgemäßen Trittstufensytem darstellt.
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Das
nachfolgend näher geschilderte Ausführungsbeispiel
stellt eine bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung dar.
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Das
in der Figur wiedergegebene Fahrerhaus besitzt eine untere Liege 1 mit
einem Bettunterbau 2. Außerdem ist in dem Fahrerhaus
eine obere Liege 3 vorgesehen, die im rechten Winkel zu
der unteren Liege 1 über deren einem Ende angeordnet
ist. Die obere Liege ist so hoch angeordnet, dass sie nur mit einer
Einstiegshilfe zu erreichen ist. Im vorliegenden Fall ist daher
an der oberen Liege 3 eine Leiter 4 befestigt,
die von der Vorderkante der oberen Liege 3 vertikal nach
unten ragt. Sie besitzt hier drei Sprossen. Die unterste Sprosse
ist jedoch nur mit Mühe zu erreichen und liegt in einem
deutlichen Abstand zum Boden des Fahrerhauses.
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Um
nun den Aufstieg zu der oberen Liege bzw. zu der Leiter zu vereinfachen,
ist in den Bettunterbau 2 der unteren Liege 1 eine
zweistufige Treppe 5 eingebaut. Die Treppe 5 ist ähnlich
einer Schublade aus dem Unterbau 2 der unteren Liege 1 herausziehbar.
Generell kann die Treppe 5 aber auch aus jedem beliebigen
anderen Einbauteil bzw. Möbelstück herausgezogen
werden bzw. herausziehbar sein.
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In
dem vorliegenden Beispiel ist die zweistufige Treppe 5 linear
aus dem Bettunterbau senkrecht zur Längsrichtung der unterliegen
Liege 1 gemäß dem Pfeil 6 herausziehbar.
Gegebenenfalls ist es günstiger, aus einem Möbelstück
die Treppe 5 herauszuschwenken. Dann ist an dem Möbelstück
eine entsprechende Schwenkachse vorzusehen. Das Schwenken kann um
eine auf das Fahrerhaus bezogene vertikale Achse oder um eine horizontale
Achse erfolgen.
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In
der Figur befindet sich die Treppe 5 in einer ausgezogenen
bzw. Gebrauchs- oder Nutzposition. Die Treppe 5 sollte
in dieser Position gegen eine Bewegung entlang der Auszugsrichtung 6 gesichert werden.
Dies lässt sich durch einen Rastmechanismus oder aber auch
durch einen entsprechenden Feststellmechanismus realisieren.
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Die
Treppe 5 besteht hier aus zwei Trittstufen 50 und 51.
Beide sind aneinander befestigt. Die höhere Trittstufe 51 weist
in dem vorliegenden Beispiel einen Handgriff 52 auf. An
diesem Handgriff 52 ist die Treppe ohne weiteres greifbar
und aus dem Bettunterbau 2 herausziehbar.
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Beide
Tritt- bzw. Treppenstufen 50 und 51 der Treppe 5 weisen
im vorliegenden Beispiel jeweils eine Trittplatte 53, 54 auf.
Beide Trittplatten 53 und 54 lassen sich von der
jeweiligen Trittstufe 50, 51 abnehmen bzw. entsprechend
den Pfeilen 55 und 56 aufklappen. Dadurch lässt
sich der Raum im Inneren der Trittstufen als Stauraum nutzen. Dabei
bildet jede Trittstufe entweder jeweils separat einen quaderförmigen
Stauraum, oder aber die beiden Trittstufen 50 und 51 besitzen
in ihrem Inneren einen durchgehenden Raum, der als Stauraum genutzt
werden kann.
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In
dem in der Figur dargestellten Beispiel kann außerdem aus
dem Bettunterbau 2 der unteren Liege 1 eine zusätzliche
Schublade 7 herausgezogen werden. Gegebenenfalls kann sie
mit der Treppe 5 verbunden sein, so dass sie zusammen mit
der Treppe 5 aus dem Bettunterbau herausgezogen werden
kann. So lassen sich beispielsweise an die Treppe 5 auch
andere Staufächer und dergleichen anbringen.
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Das
in der Figur dargestellte Beispiel betrifft lediglich eine Treppe
mit 2 Trittstufen. Grundsätzlich ist es aber auch möglich,
dass die Treppe nur eine oder mehr als zwei Stufen aufweist.
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Das
oben angeführte Beispiel zeigt, dass höher positionierte
Elemente in dem Fahrerhaus durch die herausziehbare Trittstufe besser
erreicht werden können. Z. B. lässt sich, wie
erläutert, die obere Liege durch die Treppe bzw. die Treppenstufen
leichter erreichen, wenn die vorhandene Leiter verhältnismäßig kurz
ist. Als weiteren besonderen Vorteil lässt sich außerdem
die Multifunktionalität der herausziehbaren Treppe nennen,
denn die Trittplatten der Treppe bzw. Treppenstufen lassen sich
gegebenenfalls nach oben klappen, so dass die Treppe als Staufach
genutzt werden kann. Auf diese Weise lässt sich der Innenraum
des Fahrerhauses noch intensiver nutzen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 8905715
U1 [0002]
- - DE 3245394 A1 [0003]
- - EP 0322606 A1 [0004]
- - DE 8321983 U1 [0005]