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Die
technische Lösung
betrifft den Aufbau einer Anleimeinrichtung für den Tischlerbereich, hauptsächlich zum
Kantenanleimen an Möbeln,
Möbelfächern u.ä.
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Zum
Kantenanleimen im Tischler- und Schreinereibereich werden zurzeit
gewöhnlich
stationäre,
sog. große
Anleimmaschinen verwendet. Es handelt sich um Maschinen mit erheblichem
Gewicht und großen
Abmessungen. Mit diesen Maschinen kann man Bänder von Materialien, hauptsächlich Furniere,
Kaschierbänder
oder Plastikbänder,
sog. ABS Bänder
auf verschiedene Gegenstände
aufkleben. Diese Maschinen sind als Pressen zu bezeichnen. Bei einigen
Typen ist kein Kleberbehälter,
nur eine Pressvorrichtung vorhanden. Die Bedienungsperson muss zuerst
Kleber auf die anzuleimende Stelle auftragen und danach wird das
Band mit Hilfe der Kantenanleimmaschine an dieser Stelle angepresst.
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Andere
Typen der bekannten Anleimmaschinen sind ebenfalls groß und stationär, sie enthalten aber
eine Auftragseinheit, die maschinelle Kleberauftragung auf das aufzuklebende
Band vor dem Anpressen ermöglicht.
Die Auftragseinheiten dieser Maschinen beinhalten eine Schmelzkammer
und eine unter ihr angebrachte Lagerbuchse. Die Schmelzkammer hat
einen Austragshohlraum, in dem sich die drehbare Auftragswalze für Kleberauftrag
befindet. Die unter der Auftragswalze angebrachte Lagerbuchse enthält hauptsächlich das
Lager und die Welle der Auftragswalze, die über ein Getriebe an einen Motor für den Antrieb
der Auftragswalze angeschlossen ist. Die Schmelzkammer ist mit dem
Kleberbehälter
ausgestattet, der über
oder unter der Auftragswalze angeordnet ist. Der Kleber wird aufs
Band mit Hilfe einer Abstreifleiste aufgetragen, die vertikal entlang
der Auftragswalze in der Spalte zwischen der Auftragswalze und der
Austraghohlraumwand angeordnet ist. Falls der Kleberbehälter unter
der Auftragswalze angeordnet ist, kommt es im Betrieb der Maschine
zum Austrag des Klebers nach oben, in die Spalte zwischen der Abstreifleiste
und der Auftragswalze. Nachteil der bei den oben angeführten Typen
von Anleimmaschinen ist in erster Linie großes Gewicht und Abmessungen,
die Ungenauigkeit und Unbeweglichkeit dieser Maschinen während des
Betriebes zu Folge hat, was ihre Verwendbarkeit beeinträchtigt.
Die Bedienungsperson muss sich während
des Anleimens mit dem Gegenstand um die Maschine herum bewegen,
so dass es im Falle des Anleimens an größeren und schwereren Gegenständen physisch
beträchtlich
aufwendig ist, bis zu unmöglich
im Falle hohen Gewichtes oder großen Abmessungen des zu bearbeitenden
Gegenstandes, zum Beispiel von Tischplattenkanten. Ein weiterer
Nachteil dieser Einrichtungen ist begrenzte Transportmöglichkeit
infolge des hohen Gewichtes und der großen Abmessungen, die ihre Verwendung
bei Montagen und bei Reparaturen vor Ort erschweren bis zu unmöglich machen.
Auch die Lagermöglichkeit
und eine Distribution dieser Maschinen ist erschwert. Miniaturisierung der
angeführten
Einrichtungen in eine tragbare Form durch Verkleinerung der Bauteile
ist nicht möglich. Die
Arbeitstemperatur des Klebers ist 170 Grad Celsius und mehr und
der Auftragsmechanismus erfordert bei gegebener Konstruktion eine
gründliche
Abdichtung, die zufälliges
Durchdringen des Klebers in die unter der Auftragswalze befindlichen
Lager verhindert. Ein weiterer Nachteil der bestehenden Einrichtungen
ist, dass im Falle, wenn sich der Kleberbehälter unter der Auftragswalze
befindet, der Kleberaustrag wenig wirkungsvoll ist und die Walze
größer sein
muss als die Breite des anwendbaren Bandes, was ebenfalls die Unmöglichkeit
der Ausführung
in kleinen Abmessungen zur Folge hat.
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Zurzeit
existieren zwar auch tragbare Anleimeinrichtungen, aber diese sind
als Heißluftföhn, eventuell
kombiniert mit einem Bügeleisen,
ausgebildet. Diese beinhalten keine Auftragseinheit. Sie ermöglichen
deshalb nur die Anwendung von sog. selbstklebenden Kaschierbändern, auf
denen der Kleber schon im voraus aufgetragen ist. Die Kaschierbänder sind
von relativ niedrigerer Qualität.
Die angeführten
Einrichtungen sind deshalb nur für
Bastler und Tischlerfertigung in kleinem Umfang und nur für ein sehr
begrenztes Sortiment verwendbar.
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Die
oben angeführten
Nachteile werden durch die im folgenden beschriebene technische
Lösung
beseitigt. Es ist eine eine Auftragseinheit beinhaltende Anleimeinrichtung
vorgesehen, die die Ausführung
als tragbare Einrichtung ermöglicht.
Die entworfene Einrichtung beinhaltet eine Auftragseinheit mit der
Schmelzkammer und der Lagerbuchse, die über wenigstens eine Übersetzung
an die Antriebseinheit angeschlossen ist, wobei die Schmelzkammer
einen Austragshohlraum aufweist, in dem die drehbare Auftragswalze
sich befindet, wobei die Schmelzkammer mit einem unteren Kleberbehälter versehen
ist und die Lagerbuchse die Lager und die Welle der Auftragswalze
beinhaltet. Die Grundlage der technischen Lösung liegt darin, dass die
Lagerbuchse über
der Schmelzkammer positioniert ist. Unter dem Begriff eines unteren
Behälters
versteht man einen Behälter,
der sich im unteren Teil des Austragshohlraums befindet oder in
den unteren Teil des Austragshohlraums mündet.
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Mit
Vorteil ist die Einrichtung so gelöst, dass die Schmelzkammer
an der Wand des Austragshohlraums wenigstens mit einer Wendel zum
Austragen des Klebers versehen ist.
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Die
Wendel ist mit Vorteil nur im unteren Teil des Austragshohlraumes
ausgebildet. Damit versteht es sich, dass dieser mit Vorteil im
Austragshohlraum unten beginnt und in die obere Hälfte des
Austragshohlraumes nicht hineinragt.
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Es
ist wirkungsvoller und günstiger,
wenn die Wendel als Vorsprung an der Wand des Austragshohlraumes
ausgeführt
ist, als wenn diese als eine Aussparung in der Wand des Austragshohlraumes ausgebildet
ist.
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Mit
Vorteil ist die Schmelzkammer mit einem Ableitungskanal für überschüssigen Kleber
versehen.
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Dieser
Ableitungskanal ist mit Vorteil so ausgeführt, dass dieser nach unten
leitet, wobei sein Eintritt als Überlauf
gestaltet ist, der im Oberteil der Schmelzkammer angeordnet ist.
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Der
Austritt des Ableitungskanals mündet
mit Vorteil in den Behälter.
Die Anleimeinrichtung nach der entworfenen Lösung ist mit Vorteil so ausgeführt, dass
alle ihre Elemente so verwendet werden, dass diese zusammen einen
tragbaren Körper
bilden. Die entworfene Lösung
ermöglicht
nämlich
auch die Anwendung von relativ kleinen Elementen. Diese können aus
dem Marktangebot ausgesucht werden und wenn diese gut gewählt und
mit den oben angeführten
Konstruktionsanforderungen kombiniert sind, kann man die entworfene
Lösung
als ein Handwerkzeug mit relativ kleinem Gesamtgewicht und Abmessungen
ausbilden. Dieser tragbare Körper
ist dann mit Vorteil wenigstens mit einem Handgriff versehen.
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Mit
Vorteil ist eine tragbare Anleimeinrichtung gestaltet, die mit zwei
Handgriffen versehen ist, die solche Abmessungen und einen Abstand
voneinander haben, dass das Ergreifen mit beiden Händen des
Handwerkers ermöglichet
wird.
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Der
erhebliche Vorteil dieser Einrichtung ist, dass diese in tragbarer
Form gestaltet werden kann, was eine weite Einsatzmöglichkeit
bei Montagen und Reparaturen darstellt. Die Einrichtung ermöglicht die Anwendung
aller Materialtypen der anzuleimenden Bänder, d.h. entweder für Kaschierbänder, als
auch für
Plastik oder Furniere. Die Einrichtung ist am günstigsten für Bänder bis zu einer Dicke von
ca. 2 mm und einer Bandbreite bis 45 mm. Bedienung und Handhabung
der Einrichtung ist relativ einfach, so dass auch die Anwendung
durch Handwerker aus anderen Bereichen, in Haushalten und für Bastler nicht
ausgeschlossen ist.
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Die
technische Lösung
wird mit Hilfe von Zeichnungen erklärt, wobei
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1 eine
Ansicht der Anleimeinrichtung ist.
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2 ist
eine Ansicht von der Gegenseite.
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3 zeigt
die Auftragseinheit.
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4 zeigt
ein Detail der Gestaltung des Ableitungskanals und der Wendel in
der Schmelzkammer in schräger
Richtung von oben auf die Schmelzkammer, längs der Linie A-A in 3
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5 ist
eine Ansicht von oben auf Trennebene A-A, wie sie auch 4 zeigt.
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Bei
dem Ausführungsbeispiel
nach den 1 bis 5 ist die
tragbare Anleimeinrichtung mit einer Auftragseinheit 1 versehen,
deren Hauptbestandteil eine Schmelzkammer 2 und eine über ihr gelagerte
Miniaturlagerbuchse 3 ist. Die Lagerbuchse 3 beinhaltet
Lager 4 und eine Mitnehmerwelle 5 einer Auftragswalze 6.
Die Auftragseinheit 1 ist über ein Getriebe 7 mit
Getriebekette an eine Antriebseinheit 8 angeschlossen,
die ein Kleinmotor mit Netzanschluss von 230 V sein kann. Die Schmelzkammer 2 hat
einen Austragshohlraum 9. In diesem befindet sich die drehbare
Auftragswalze 6 zum Auftragen des Klebers auf das anzuklebende
Band. Der Unterteil der Schmelzkammer 2 ist mit einem Kleberbehälter 10 in
Form einer abnehmbaren Behälters
versehen. In den Abbildungen ist der Behälter 10 ohne Deckel dargestellt.
Der Austragshohlraum 9 ist an seine Wand mit einer Wendel 11 versehen,
die wirkungsvolles Auftragen des Klebers ermöglicht. Die Wendel 11 ist
vorteilhaft als Vorsprung ausgebildet, der sich nur im Unterteil
des Austragshohlraumes 9 befindet. Er beginnt in Bodennähe und endet
noch im Rahmen der unteren Hälfte
des Austragshohlraumes 9.
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Die
Schmelzkammer 2 ist in diesem konkreten Fall als ein zweiteiliger
Körper
ausgebildet, aber sie kann auch als ein einteiliger oder mehrteiliger Körper angefertigt werden.
Sie weist einen Ableitungskanal 12 für überschüssigen Kleber auf. Der Ableitungskanal 12 weist
einen Eintritt 13 aus dem Austragshohlraum 9 in
Form eines Überlaufs
auf und führt
nach unten, wo er über
einen Austritt 14 mit Vorteil zurück in den Behälter 10 mündet. Der Überlauf befindet
sich im Oberteil der Schmelzkammer 2, wo er als Begrenzung
für die
Füllhöhe des Klebers
dient. Er ist ausgebildet mit Hilfe einer Aussparung oder eventuell
durch ein Loch in der Wand des Austragshohlraumes 9 oben
auf der Seite, wo diese Wand eine Trennwand zwischen dem Austragshohlraum 9 und
dem Ableitungskanal 12 bildet.
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Alle
Elemente der Anleimeinrichtung sind in kleiner Größe und mit
niedrigem Gewicht gewählt und
so zusammengestellt, dass die ganze Einrichtung einen einzigen,
tragbaren Körper
bildet. Dieser Körper
ist mit zwei zylindrischen Handgriffen 15 versehen, die
eine passende Größe und einen
Abstand zum Ergreifen, und zur Handhabung dieser ganzen Einrichtung
haben. Diese Einrichtung kann auch nur mit einem Handgriff 15 versehen
sein, z. B. mit einem bogenförmigen
Griff von ausreichender Größe und Breite
zum Ergreifen mit beiden Händen
und zur Handhabung der Einrichtung. Die Ausführung mit zwei zylindrischen
Handgriffen 15, wie in diesem Beispiel dargestellt, ist
aber wesentlich günstiger,
weil hierdurch ein Maximum an Handhabungsmöglichkeiten und ein guter Zugang
zu den einzelnen Elementen zwecks Wartung und Austausch ermöglicht wird, und
es ist auch gleichzeitig ein Minimum an Gewicht und Abmessungen
erzielt.
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Falls
die Bedienungsperson mit jeder Hand einen Handgriff 15 hält, kann
sie die ganze Einrichtung auf einmal drehen, neigen, tragen und
anderweitig handhaben. Wenn die Bedienungsperson die Einrichtung
entlang der anzuleimenden Kante des Gegenstandes bewegt, wird an
dieser Kante schrittweise das Band angepresst, auf das die Einrichtung automatisch
Kleber vom Behälter 10 aufträgt. Der Kleber
wird in der Schmelzkammer 2 ungefähr bei 170°C geschmolzen und bei dieser
Arbeitstemperatur fließt
er vom Behälter 10 durch
den Austragshohlraum 9, in der Spalte zwischen seiner Wand
und der drehenden Auftragswalze 6 nach oben, wobei der Kleberaustrag
mit der Wendel 11 erhöht
wird. Die Auftragswalze 6 trägt Kleber auf das Band auf
und mit Hilfe der Anprasswalze 16 kommt es zum Anpressen
des Bandes am Bestimmungsort. Die Breite des verwendbaren Bandes
ist auf die Höhe
limitiert, auf der sich der Einlass 13 des Ableitungskanals 12 befindet.
Mit Hilfe des Ableitungskanals 12 wird überschüssiger Kleber durch Schwerkraftwirkung
zurückgeführt und
es kommt zu keinem unerwünschten Überlauf
und Auslauf. Falls es zu zufälliger
Kleberentweichung nach außen
kommt, wird keine Verklebung oder Zerstörung der Lager 4:
in der Lagerbuchse 3 damit verursacht.