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Die
Erfindung betrifft ein Pflasterstein-Fertigsegment mit einem Beton-Tragbett
und in dem Beton-Tragbett angeordneten Pflastersteinen. Weiterhin
betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Herstellung von Pflasterstein-Fertigsegmenten.
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Pflaster-Fertigsegmente
sind aus einer unterschiedlichen Anzahl einzelner Pflastersteinen
bestehende vorgefertigte Pflasterplatten oder Pflastermatten. Insbesondere
sind diese Fertigsegmente für Do-it-yourself-Handwerker
hilfreich, damit diese problemlos und schnell große Flächen und
auch Ornamente, wie beispielsweise Kreise, pflastern können.
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Aus
der
DE 694 30 467
T2 ist beispielsweise ein Verfahren zur Herstellung von
Pflaster-Fertigsegmenten aus Betonpflastersteinen bekannt. Bei diesem
bekannten Verfahren wird bei der Herstellung der Betonpflastersteine
ein Drahtgeflecht in die Betonpflastersteine so eingearbeitet, dass
mehrere Pflastersteine zu einer Pflastermatte verbunden sind. Diese
vorgefertigten Pflastermatten lassen sich dann schnell und einfach
verlegen. Da das die einzelnen Pflastersteine zusammenhaltende Drahtgeflecht
bei der Herstellung der Betonpflastersteine in die Betonpflastersteine
eingearbeitet wird, ist dieses bekannte Verfahren jedoch nicht für Natursteinpflasterungen geeignet.
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Weiterhin
ist aus der
DE
10 200 006 349 B1 ein Verfahren zur Herstellung von Natursteinpflaster-Fertigsegmenten
bekannt. Bei diesem bekannten Verfahren werden die Pflastersteine
zur Ausbildung der Fertigsegmente in ein Beton-Tragbett gesetzt, das
so ausgestaltet, dass es zum Transport der fertigen Pflastersegmente hin
zum Verlegeort dient, aber bei der späteren Verarbeitung, wie beispielsweise beim
Einrütteln,
zumindest teilweise wieder aufbricht und so eine flexible Pflasterung
erstellt, wie diese bei der herkömmlichen
Stein-für-Stein
Verlegung erzielt wird.
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Dieses
Verfahren hat sich in der Praxis durchaus bewährt, jedoch ist es nicht zur
Ausbildung von Pflastersegmenten geeignet, die aufgrund ihrer Verwendung
starr ausgebildet sein müssen,
wie dies beispielsweise bei gepflasterten Rinnen der Fall ist.
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Davon
ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Pflasterstein-Fertigsegment zu
schaffen, das eine einfache und schnelle Herstellung von starren
Pflastersegmenten ermöglicht.
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Die
Lösung
dieser Aufgabenstellung ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, dass
die Pflastersteine in wenigstens zwei parallel zueinander angeordneten
Reihen in das Beton-Tragbett gesetzt sind, und dass Fugen zwischen
den einzelnen Pflastersteinen zur Ausbildung eines starren Segments mit
einem Fugenmörtel
verfüllt
sind.
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Durch
die erfindungsgemäße Ausbildung
der Pflasterstein-Segmente als starr verfugtes Reihenpflaster ist
es erstmalig möglich,
auch als Rinnen ausgebildetes Reihenpflaster quasi als Meterware
zu verlegen, wobei das Beton-Tragbett zusammen mit der starren Verfugung
einfach zu handhabendes stabiles Streifensegment bildet. Gegenüber dem
bisherigen Stein-für-Stein
setzen der Pflastersteine ergibt sich ein deutlicher Zeit- und somit
auch Kostenvorteil.
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Gemäß einer
praktischen Ausführungsform der
Erfindung wird vorgeschlagen, dass der Fugenmörtel ein wasserundurchlässiger mineralischer
Mörtel
ist. Die Wasserundurchlässigkeit
der Fugenmasse ist vorteilhaft, um im verlegten Zustand den Unterbau zu
schützen.
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Der
Zusammenhalt der Pflastersteine in einem jeden Reihensegmente kann
zusätzlich
zum Einbringen der Fugenmasse dadurch verstärkt werden, dass die ein zelnen
Pflastersteine einer jeden Reihe auf Fuge versetzt zu den Pflastersteinen
der unmittelbar angrenzenden Reihen im Beton-Tragbett angeordnet
sind.
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Neben
der Ausbildung einfacher Reihenpflasterungen ist es erfindungsgemäß bei mindestens
drei parallel zueinander angeordneten Pflastersteinreihen auch möglich, diese
Seihen mit Stich auszubilden, das heißt eine Rinne auszubilden,
bei der mindestens eine zwischen zwei Pflastersteinreihen angeordnete
Pflastersteinreihe bezüglich
ihrer Oberfläche
niedriger ausgebildet ist als die Oberflächen benachbarter Pflastersteinreihen.
Derartige Rinnen dienen beispielsweise als Wasserablaufrinnen.
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Alternativ
wird mit der Erfindung vorgeschlagen, dass die Pflastersteine der
an die Rinne angrenzenden Pflastersteinreihen zur Ausbildung der
Rinne zur Rinne hin geneigt im Beton-Tragbett angeordnet sind.
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Weiterhin
betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Herstellung von Pflasterstein-Fertigsegmenten,
mit einem zwei parallel zueinander angeordnete Seitenwände aufweisenden
Formrahmen, wobei die die beiden Seitenwände über mindestens eine Traverse
miteinander verbindbar sind. Diese einfach aufgebaute Vorrichtung
ermöglicht
die schnelle und unkomplizierte Herstellung der Reihenpflasterstein-Fertigsegmente als
Meterware.
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Um
mit einem Formrahmen Pflastersteinreihen verschiedener Reihenzahl
herstellen zu können und
darüber
hinaus das Entnehmen fertiger Segmente aus dem Formrahmen zu erleichtern,
wird mit der Erfindung vorgeschlagen, dass der Abstand der parallelen
Seitenwände
zueinander über
die mindestens eine Traverse variierbar ist.
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Schließlich wird
mit der Erfindung vorgeschlagen, dass die Seitenwände auf
einer Bodenplatte festlegbar sind. Die Ausbildung der Vorrichtung
mit einer starren Bodenplatte ist vorteilhaft, wenn kein geeigneter
Untergrund zum direkten Aufsetzen des Formrahmens zur Verfügung steht.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich anhand der zugehörigen Zeichnung,
in der zwei Ausführungsbeispiele
eines erfindungsgemäßen Pflas terstein-Fertigsegments
nur beispielhaft schematisch dargestellt sind. In der Zeichnung
zeigt:
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1 eine
schematische Draufsicht auf eine Vorrichtung zur Herstellung der
erfindungsgemäßen Pflasterstein-Fertigsegmente;
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2 eine
Draufsicht auf eine erste Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Pflasterstein-Fertigsegments
und
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3 einen
Querschnitt durch eine mit Stich ausgebildete zweite Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Pflasterstein-Fertigsegments.
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Die
in Abbildung 1 dargestellte Vorrichtung zur
Herstellung von Pflasterstein-Fertigsegmenten
besteht im wesentlichen aus zwei parallel zueinander angeordneten
Seitenwänden 1,
die zur Bildung eines Formrahmens 2 über zwei ebenfalls parallel
zueinander angeordnete Traversen 3 miteinander verbunden
sind.
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Der
Zwischenraum zwischen den beiden parallelen Seitenwänden 1 bildet
einen Formbereich 4 zur Ausbildung von aus einzelnen Pflastersteinen 5 bestehenden
Pflastersegmenten 6, wie diese in 2 und 3 dargestellt
sind, die jeweils aus in parallelen Reihen 7 angeordneten
Pflastersteinen 5 bestehen.
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Um
mit einem Formrahmen 2 Pflastersegmente 6 mit
einer unterschiedlichen Anzahl von Pflasterreihen 7 herstellen
zu könne
und darüber
hinaus das Abnehmen des Formrahmens 2 von einem fertigen
Segment 6 zu erleichtern, wiesen die Traversen 3 einen
Verstellmechanismus 8 auf, über den der Abstand der beiden
parallelen Seitenwände 1 zueinander
variiert werden kann.
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Alternativ
zu der dargestellten Ausführungsform
ist es auch möglich,
dass die den Formrahmen 2 bildenden Seitenwände 1 auf
einer den gesamten Formbereich 4 einnehmenden Bodenplatte
festlegbar sind.
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Da
bei dieser Ausgestaltungsform auf die Bodenplatte verzichtet wurde,
wird der Formrahmen 2 zur Herstellung der Pflasterstein-Fertigsegmente vorteilhafterweise auf
einen ebenen und wenig saugfähigen
Untergrund, wie beispielsweise eine Holz- oder Metallplatte oder
einen Steinboden, aufgesetzt.
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In
den Abbildungen 2 und 3 sind zwei
Ausführungsbeispiele
zur Ausbildung der Pflastersegmente 6 dargestellt. Wie
aus den Abbildungen ersichtlich, zeichnen sich die Segmente 6 dadurch aus,
dass die Pflastersteine 5 parallele zueinander angeordnete
Pflasterreihen 7 bilden. Um einen stabilen Verbund zu erstellen,
sind die einzelnen Pflastersteine 5 einer jeden Reihe 7 so
versetzt zu den Pflastersteinen 5 der unmittelbar angrenzenden
Reihen 7 im angeordnet, dass nie die zwischen den einzelnen Pflastersteinen 5 ausgebildeten
Fugen 9 unmittelbar aufeinander treffen, wie dies 2 zu
entnehmen ist.
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Der
Aufbau eines Pflastersegments 6 ist der Schnittdarstellung
gemäß 3 zu
entnehmen. Den tragenden Unterbau eines jeden Pflastersegments 6 bildet
ein Beton-Tragbett 10, in das die Pflastersteine 5 einzeln
gesetzt werden. Die Fugen 9 zwischen den einzelnen Pflastersteinen 5 sind
mit einer wasserundurchlässigen
Fugenmörtel 11 verfüllt, der
für eine
starre Verbindung der Pflastersteine 5 untereinander sorgt.
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Die
in 3 dargestellte zweite Ausführungsform eines Pflasterstein-Fertigsegments unterscheidet
sich von der zuvor anhand der Abbildungen 2 beschriebenen
Ausführungsform
dadurch, dass bei diesem dreireihigen Pflastersegment 6 die mittlere
Reihe 7 als vertiefte Rinne 12 ausgebildet ist. In
diesem Fall spricht man von einem Reihenpflastersegment mit Stich.
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Bei
der dargestellten Ausführungsform
weisen die Pflastersteine 5 der die Rinne 12 bildenden Reihe 7 eine
geringere Höhe
auf als die Pflastersteine 5 der angrenzenden Pflasterreihen 7.
Alternativ und/oder zusätzlich
besteht die Möglichkeit,
dass die Pflastersteine 5 der an die Rinne 12 angrenzenden Pflastersteinreihen 7 zur
Rinne 12 hin geneigt im Beton-Tragbett 10 angeordnet
sind, um die Rinne 12 auszubilden.
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Das
Herstellen eines Pflastersegments 6 mit einer Vorrichtung
gemäß Abbildungen 1 geschieht
wie folgt:
Zunächst
wird der Formrahmen 2 über
den Verstellmechanismus 8 auf die gewünschte Breite des herzustellenden
Segments 6 eingestellt.
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Anschließend wird
zum Herstellen eines Pflastersegments 6 in den von den
Seitenwänden 1 vorgegebenen
Formbereich 4 das Beton-Tragbett 10 aus einem
vorzugsweise wasserdurchlässigen
Beton eingefüllt.
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Das
Beton-Tragbett 10 wird hinsichtlich der Dicke und/oder
der Betonzusammensetzung so ausgebildet ist, dass es einstückig transportierbar
ist. Bei der Dicke des Beton-Tragbetts 10 wird vorzugsweise eine
Stärke
von 4 bis 5 cm verwendet. Die Zusammensetzung des verwendeten Betons
lässt sich
am besten über
die Körnung
des verwendeten Splits und/oder die zugegebene Sandmenge einstellen.
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In
das Beton-Tragbett werden nachfolgend vor dem Aushärten des
Betons die einzelnen Pflastersteine 5 in dem gewünschten
Pflasterverbund gesetzt, bis der umrahmte Formbereich 4 ausgepflastert
ist. Die Fugen 9 zwischen den einzelnen Pflastersteinen 9 werden
nachfolgend mit dem Fugenmörtel 11 verfüllt, bei
dem es sich vorteilhafterweise um einen mineralischen Mörtel handelt.
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Nach
dem Aushärten
des Beton-Tragbetts 10 und des Fugenmörtels 11 wird der
Formrahmen 2 über
Verstellmechanismus 8 geöffnet und von dem fertigen
Pflastersegment 6 abgenommen.
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Das
Beton-Tragbett 10 und der Fugenmörtel 11 bilden zusammen
ein starres Pflastersegment 6, das quasi als Meterware
in das Sand- oder Mörtelbett des
Verlegeortes verlegt werden kann.
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Mit
den voranstehend beschriebenen Pflasterstein-Fertigsegmenten sowie
der zugehörigen Vorrichtung
ist es möglich,
Reihenpflasterungen mit und ohne Stich einfach und schnell herzustellen.
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- 1
- Seitenwand
- 2
- Formrahmen
- 3
- Traverse
- 4
- Formbereich
- 5
- Pflasterstein
- 6
- Segment/Pflastersegment
- 7
- Reihe/Pflastersteinreihe
- 8
- Verstellmechanismus
- 9
- Fuge
- 10
- Beton-Tragbett
- 11
- Fugenmörtel
- 12
- Rinne