DE202005013427U1 - Beschlag - Google Patents
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Abstract
Beschlag
(34) für
einen Flügel
(14) einer Tür
(10) oder eines Fensters, mit einer Fehlbedienungssicherung (36)
wobei die Fehlbedienungssicherung (36) eine an einer Treibstange
(46) des Beschlags (34) angreifende Sperrklinke (42) und ein am
Festrahmen (12) angreifendes Betätigungsglied
(44) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Beschlag (34) ein
Parallelschiebekippbeschlag ist und dass die Fehlbedienungssicherung (36)
am unteren Abschnitt der Treibstange (46) oder Holm (34) des Flügelrahmens
(16) angeordnet ist.
Description
- Die Erfindung betrifft einen Beschlag für einen Flügel einer Tür oder eines Fensters, mit einer Fehlbedienungssicherung, wobei die Fehlbedienungssicherung eine an einer Treibstange des Beschlages angreifende Sperrklinke und ein am Festrahmen angreifendes Betätigungsglied aufweist.
- Fehlbedienungssicherungen sind in einer Vielzahl bekannt und dienen dazu, die Verschiebung einer Treibstange an einem Flügel dann zu blockieren, wenn der Flügel eine bestimmte Stellung eingenommen hat. So soll zum Beispiel bei einem gekippten Flügel die Verstellung der Treibstange für eine Überführung des Flügels in die Schwenklage verhindert werden, um ein Herausfallen des Flügels aus der Verankerung mit Sicherheit zu vermeiden. Ein gekippter Flügel kann also lediglich zurück in seine Schließstellung bewegt werden, und ein aufgeschwenkter Flügel kann ebenfalls lediglich in seine Schließstellung zurückverschwenkt werden. Diese Fehlbedienungssicherung greift direkt an der Treibstange an, insbesondere greift sie in eine Ausnehmung der Treibstange ein. Dabei befindet sich die Fehlbedienungssicherung in der Regel in unmittelbarer Nähe des Treibstangenantriebs, der üblicherweise ein Drehgriff ist.
- Es sind auch Parallelschiebekipptüren und -fenster bekannt, die zum Öffnen zunächst gekippt und dann aus der Kippstellung in eine Parallelstellung zum Festrahmen verschwenkt werden, so dass sie parallel zu diesem verschoben werden können. Es hat sich gezeigt, dass aufgrund der ungewöhnlichen Bewegungsabläufe bei diesen Türen und Fenstern sich oft Bedienungsfehler ergeben, die dazu führen, dass der Beschlag beschädigt wird. Da zur Betätigung des Beschlages Drehgriffe mit relativ langen Hebeln verwendet werden, können sehr hohe Momente erzeugt werden, so dass bei einer Fehlbedienung eine Beschädigung des Beschlages sehr wahrscheinlich ist.
- Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Beschlag bereitzustellen, mit dem Bedienungsfehler an einer Parallelschiebekipptür bzw. einem Parallelschiebekippfenster verhindert werden.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Beschlag der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass er ein Parallelschiebekippbeschlag ist und dass die Fehlbedienungssicherung am unteren Abschnitt der Treibstange angeordnet ist. Dabei ist der untere Abschnitt der Treibstange bevorzugt ein waagerechter Abschnitt der Treibstange.
- Der erfindungsgemäße Beschlag sieht vor, dass er als Parallelschiebekippbeschlag mit einer Fehlbedienungssicherung bestückt wird und dass diese Fehlbedienungssicherung nicht irgendwo am Beschlag und insbesondere nicht im Bereich des Drehgriffs angeordnet ist, sondern dass sich die Fehlbedienungssicherung am unteren waagerechten Abschnitt der Treibstange befindet. Bei Parallelschiebekipptüren muss auf jeden Fall sichergestellt werden, dass diese beim Schließen aus der parallel verfahrenen Stellung in einer bestimmten Reihenfolge bedient werden, indem nämlich der Flügel parallel zurückgefahren wird, bis der untere, waagerechte Holm des Flügels zurückverschwenkt und am Festrahmen verriegelt wird. Erst dann soll der Flügel aus seiner Kippstellung in seine Schließstellung verschwenkt werden können. Die aufgekippte, jedoch nicht verschobene Stellung des Flügels wird durch die Fehlbedienungssicherung erfasst, die die Treibstange erst dann verriegelt, wenn der Flügel in die Parallellage verbracht ist, das heißt teilweise oder vollständig vom Festrahmen entfernt wurde, so dass er verschoben werden kann. Der wesentliche Vorteil dieses erfindungsgemäßen Beschlages besteht darin, dass keine Fehlbedienung mehr möglich ist, so dass der Beschlag nicht mehr beschädigt werden kann.
- Bei einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Fehlbedienungssicherung in einem Eckabschnitt der Treibstange angeordnet ist. Die Eckbereiche der Treibstange sind in der Regel gleich ausgebildet, unabhängig von der Größe des Flügels des Fensters oder der Tür. Daher befindet sich die Fehlbedienungssicherung bei allen Flügeln an einem definierten Ort, der unabhängig von den Abmessungen des Flügels ist. Bevorzugt wird derjenige Eckbereich gewählt, der dem Drehgriff am nächsten liegt. Dort besitzt die Treibstange noch ein vernachlässigbares Spiel und hohe Druckstabilität, so dass sie wirksam blockiert werden kann.
- Bei einer Weiterbildung ist vorgesehen, dass die Fehlbedienungssicherung in einem Mittelstück der Treibstange angeordnet ist. Mittelstücke besitzen den Vorteil, dass sie für alle Holme gleich ausgebildet sind, und dass lediglich ihre Länge an die Abmessungen des Flügels angepasst werden muss. Mittelteile, welche von vornherein geeignet sind mit Fehlbedienungssicherungen bestückt zu werden, können also auch am unteren waagerechten Holm eingesetzt werden und stellen eine preiswerte Alternative dar.
- Mit Vorzug ist die Fehlbedienungssicherung als nachrüstbares Bauteil ausgebildet. Auf diese Weise können bestehende Beschläge nachgerüstet werden, insbesondere kann in einem Reparaturfall, wenn eine gewaltsame Fehlbedienung stattgefunden hat und der Beschlag beschädigt worden ist, dieser Beschlag erneuert oder repariert und mit der Fehlbedienungssicherung ausgestattet werden, so dass eine weitere Fehlbedienung und Beschädigung ausgeschlossen wird.
- Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel weist die Fehlbedienungssicherung ein Gehäuse auf, wobei das Gehäuse an einer Stirnseite mit einer Einhängenase und die gegenüberliegende Stirnseite mit einer Schraubplatte versehen ist. Eine derartige Fehlbedienungssicherung kann mit wenig Aufwand an der Stulpschiene befestigt werden, indem sie von außen eingehängt und mit einer einzigen Schraube fixiert wird. Dies kann ohne Demontage der Stulpschiene bzw. des gesamten Beschlages erfolgen und ein nachträglicher Einbau wird dadurch ebenfalls erleichtert.
- Bei einer bevorzugten Ausführungsform weist der Beschlag eine Zwangssteuerung für den Flügel auf. Dies bedeutet, dass sowohl die Kippbewegung des Flügels als auch die Entriegelung des Flügels in die parallel ausgestellte Lage mittels des Drehgriffs erfolgt. Die Fehlbedienungssicherung verhindert, dass der Drehgriff in eine falsche Richtung gedreht wird und dadurch der Flügel in eine unerwünschte Lage kommt und dadurch der Beschlag beschädigt wird.
- Vorteilhaft ist der Beschlag so ausgestaltet, dass er für Flügel aus Holz, Kunststoff und/oder Metall, insbesondere aus Aluminium geeignet ist. An diesem Beschlag können unabhängig vom Material des Rahmens des Flügels Fehlbedienungssicherungen angebracht werden.
- Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen sowie der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnung ein besonders bevorzugtes Ausführungsbeispiel im Einzelnen dargestellt ist. Dabei können die in der Zeichnung dargestellten, sowie in den Ansprüchen und in der Beschreibung erwähnten Merkmale jeweils einzeln für sich oder in beliebiger Kombination erfindungswesentlich sein.
- In der Zeichnung zeigen:
-
1 eine Vorderansicht sowie eine Seitenansicht einer Parallelschiebekipptür mit geschlossenem Flügel; -
2 die Tür gemäß1 mit gekipptem Flügel; -
3 die Tür gemäß1 mit parallel verschobenem Flügel; -
4 ein Ausschnitt des Beschlags der linken unteren Ecke des Flügels mit in Kippstellung sich befindendem Drehgriff; -
5 eine vergrößerte Wiedergabe des Ausschnitts V gemäß4 , die Fehlbedienungssicherung in Offenstellung zeigend; -
6 die Ansicht des Beschlages gemäß4 mit in Schiebestellung sich befindendem Handgriff; und -
7 eine vergrößerte Wiedergabe des Ausschnitts VII gemäß6 , die Fehlbedienungssicherung in Sperrstellung zeigend. - Die
1 zeigt eine insgesamt mit10 bezeichnete Parallelschiebekipptür, die einen Festrahmen12 sowie einen Flügel14 aufweist, der einen Flügelrahmen16 mit zwei vertikalen Holmen18 und20 und zwei horizontalen Holmen22 und24 besitzt. Die horizontalen Holme22 und24 sind über Lenker26 und28 mit dem Festrahmen12 verbunden. - Die Bedienung der Tür
10 erfolgt über einen Drehgriff64 , dessen Handgriff30 in der1 vertikal nach oben steht und seine Schließstellung einnimmt. Selbstverständlich kann der Handgriff30 auch andere Stellungen für die Schließstellung einnehmen, z.B. vertikal nach unten abragen. - Soll die Tür
10 geöffnet, das heißt der Flügel14 gekippt werden, so dass der Flügel14 seine Kippstellung, die in der2 dargestellt ist, einnimmt, dann wird der Handgriff30 um 90° in Richtung des Uhrzeigersinns (Pfeil66 ,4 ) in die waagerechte Stellung verschwenkt. Über eine Zwangssteuerung wird hierzu der obere horizontale Holm22 des Flügels14 mittels der Lenker26 ausgestellt, so dass der Flügel14 die in der2 rechts dargestellte Lage einnimmt. Dabei befindet sich der untere horizontale Holm24 nach wie vor am Festrahmen12 . In dieser Position kann der Flügel14 nicht verschoben aber wieder zurück in die Schließlage gekippt werden, indem der Handgriff30 entgegen des Pfeils66 bewegt wird. - Wird der Handgriff
30 weiter in Richtung des Uhrzeigersinns zum Beispiel um 30° verschwenkt (Pfeil68 ,6 ), dann wird der untere horizontale Holm24 vom Festrahmen12 entriegelt und der untere Teil des Flügels14 über die Lenker28 ausgestellt, was in der3 dargestellt ist. Der Flügel14 kann dann in Richtung des Doppelpfeils32 parallel zum Festrahmen12 verschoben werden. Der Handgriff30 schwenkt nach dem Entriegeln zurück in die in den4 und6 dargestellte Lage. Eine Treibstange46 kann in Richtung des Doppelpfeils50 bewegt werden. - Um zu verhindern, dass der Flügel
14 in der in der3 gezeigten Position mit seinem oberen horizontalen Holm22 in Richtung auf den Festrahmen12 verschwenkt wird, besitzt die Tür10 einen Beschlag34 , der mit einer Fehlbedienungssicherung36 versehen ist. Diese Fehlbedienungssicherung36 ist an einer am Flügelrahmen16 montierten Stulpschiene38 befestigt, was aus den4 und6 erkennbar ist. Dabei besitzt die Fehlbedienungssicherung36 gemäß den5 und7 , die vergrößerte Wiedergaben der Ausschnitte V und VII darstellen, ein Gehäuse40 aus welchem eine Sperrklinke42 und ein Betätigungsglied44 herausragen, wobei das Betätigungsglied44 so weit abragt, dass es bei geschlossener Tür10 und bei lediglich gekipptem Flügel14 (siehe2 ) am unteren Holm des Festrahmens12 oder an einem an diesem Holm befestigtem Bauteil anschlägt. Dadurch wird die Sperrklinke42 , wie in5 gezeigt, in das Gehäuse40 eingezogen, so dass eine Treibstange46 parallel zur Stulpschiene38 bewegt werden kann. - Wird der Flügel
14 wie in der3 dargestellt, parallel abgestellt, das heißt wird der untere horizontale Holm24 des Flügels14 vom Festrahmen12 entfernt, dann nimmt das Betätigungsglied44 seine ausgestellte Lage ein und die Sperrklinke42 fährt aus, was in der7 gezeigt ist. Dabei greift die Sperrklinke42 in eine Ausnehmung48 der Treibstange46 ein, wodurch eine Verschiebung der Treibstange46 in Richtung des Pfeils70 verhindert wird. Eine Verschiebung der Treibstange46 in Richtung des Pfeils52 ist äquivalent zu einer Verschwenkung des Handgriffs30 entgegen der Richtung des Pfeils66 , was wiederum äquivalent zu einer Rückkippbewegung des Flügels14 wäre. Dies bedeutet aber, dass der Handgriff30 lediglich in Richtung des Uhrzeigersinns (Pfeil68 ,6 ) verschwenkt werden kann, wodurch der untere waagerechte Holm des Flügels14 vom Festrahmen12 entriegelt wird. Der Flügel14 kann also nur in Richtung des Doppelpfeils32 parallel zum Festrahmen12 verschoben werden und ein Verschwenken des oberen horizontalen Holms22 in Richtung auf den Festrahmen12 wird verhindert, da sich der Handgriff30 nicht entgegen der Richtung des Uhrzeigersinns verschwenken lässt. Erst wenn der untere horizontale Holm24 wieder am Festrahmen12 verriegelt ist, was in der2 dargestellt ist, kann der obere horizontale Holm22 des Flügels14 zurück gekippt werden, da die Fehlbedienungssicherung36 die die Treibstange46 entsperrende Lage einnimmt, indem die Sperrklinke42 ins Gehäuse40 eingezogen ist. - Aus den
5 und7 ist weiterhin erkennbar, dass das Gehäuse40 eine Einhängenase52 aufweist, die beim Einsetzen des Gehäuses40 in eine Ausnehmung54 in der Stulpschiene38 einen Abschnitt56 der Stulpschiene38 hintergreift, so dass die eine Stirnseite58 des Gehäuses40 an der Stulpschiene38 durch Einhängen festgelegt ist. Die andere, gegenüberliegende Stirnseite60 weist eine Schraubplatte62 auf, über welche das Gehäuse40 mittels einer einzigen Schraube an der Stulpschiene38 festgeschraubt werden kann. Die Fehlbedienungssicherung36 kann also nachträglich am Beschlag34 montiert werden und stellt somit auch ein Nachrüstbauteil dar. - Mit dem erfindungsgemäßen Beschlag
34 wird also verhindert, dass dieser bei einer Parallelschiebekipptür10 fehlerhaft bedient und dadurch beschädigt wird.
Claims (9)
- Beschlag (
34 ) für einen Flügel (14 ) einer Tür (10 ) oder eines Fensters, mit einer Fehlbedienungssicherung (36 ) wobei die Fehlbedienungssicherung (36 ) eine an einer Treibstange (46 ) des Beschlags (34 ) angreifende Sperrklinke (42 ) und ein am Festrahmen (12 ) angreifendes Betätigungsglied (44 ) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Beschlag (34 ) ein Parallelschiebekippbeschlag ist und dass die Fehlbedienungssicherung (36 ) am unteren Abschnitt der Treibstange (46 ) oder Holm (34 ) des Flügelrahmens (16 ) angeordnet ist. - Beschlag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der untere Abschnitt der Treibstange (
46 ) ein waagerechter Abschnitt der Treibstange (46 ) ist. - Beschlag nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Fehlbedienungssicherung (
36 ) in einem Eckabschnitt der Treibstange (46 ) angeordnet ist. - Beschlag nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Fehlbedienungssicherung (
36 ) in einem Mittelstück der Treibstange (46 ) angeordnet ist. - Beschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Fehlbedienungssicherung (
36 ) als nachrüstbares Bauteil ausgebildet ist. - Beschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Fehlbedienungssicherung (
36 ) ein Gehäuse (40 ) aufweist und dass das Gehäuse (40 ) an einer Stirnseite (58 ) mit einer Einhängenase (52 ) und die gegenüberliegende Stirnseite (60 ) mit einer Schraubplatte (62 ) versehen ist. - Beschlag nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Fehlbedienungssicherung (
36 ) in die Stulpschiene (38 ) einhängbar und mit einer einzigen Schraube befestigbar ist. - Beschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass er eine Zwangssteuerung für den Flügel (
14 ) aufweist. - Beschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass er für Flügel (
14 ) insbesondere aus Holz, Kunststoff und/oder Metall geeignet ist.
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