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Die
Erfindung betrifft einen Torantrieb sowie ein damit versehenes Tor.
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Torantriebe
haben in letzter Zeit große
Verbreitung zur Automatisierung von Toren gefunden. Mit Torantrieben
kann man zum Beispiel bequem vom Fahrzeug aus ein Tor wie Garagentor
oder Industrietor betätigen.
Neben auch als Direktantriebe bezeichneten Wellentorantrieben sind
für Torflügel, die
sich im Verlauf ihrer Öffnungs-
und Schließbewegung
zumindest teilweise vertikal bewegen, am meisten Mitnehmerschlitten-Torantriebe
verbreitet, bei denen ein in oder an einer Führungsschiene linear geführter Mitnehmerschlitten über eine
Schubstange an den Torflügel
angeschlossen wird. Solche Garagentorantriebe sind zum Beispiel
unter den Markennamen SupraMatic und ProMatic auf dem Markt erhältlich und
in dem Prospekt „Garagentorantriebe" der Fa. Hörmann KG
Druckversion vom Dezember 2004, verteilt über das Internet und auf der
Messe Bau 2005 in München,
näher gezeigt
und erläutert.
Es wird für
weitere Einzelheiten ausdrücklich
auf diesen Stand der Technik verwiesen. Die bekannten Torantriebe
weisen demnach einen Antriebskopf mit einem elektrischen Motorantriebsaggregat
mit Steuerung und Fernsteuerung und ein Zugmittelgetriebe mit einer
C-profilförmigen
Führungsschiene
und einem darin geführten
Mitnehmerschlitten auf. In der Führungsschiene
ist ein Zahngurt als Zugmittel eingesetzt, der um zwei Umlenkscheiben,
von denen eine mit Zähnen
für den
Zahngurtantrieb versehen ist, zu einer Endlosschleife zusammengesetzt
ist. Dabei sind die Enden des Zahngurtes mittels eines Koppelschlosses
zusammengefügt.
An das Koppelschloss ist der Mitnehmerschlitten lösbar angekuppelt,
der wiederum über
eine Schubstange und einen Torbeschlag an das Torblatt angeschlossen
werden kann. Weiter ist eine Spanneinrichtung für den Zahngurt vorgesehen,
die für
eine mögliche
Wartungsfreiheit automatisch wirkend aufgebaut ist. Die Führungsschiene
mit Antriebskopf wird in horizontaler Öffnungs- und Schließrichtung
weisend an der Decke des durch das anzutreibende Tor zu verschließenden Raumes
befestigt.
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Bei
einigen Torantrieben, insbesondere älterer Bauart, oder für schwerere
Tore sind anstelle des Zahngurtes auch wie Fahrradketten aufgebaute
Ketten in den Zugmittelgetrieben verwendet worden. Auch diese Ketten
wurden, wie bei einem Fahrradgetriebe um ein Antriebsritzel und
ein Umlenkritzel herum geführt,
wobei an einem der beiden Trume der Mitnehmerschlitten angeschlossen
wurde.
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Diese
bekannten Zugmittel-Torantriebe haben sich bewährt und haben so eine breite
Verbreitung gefunden. Jedoch ist deren Aufbau und Montage relativ
kompliziert. Insbesondere muss man die Führungsschiene exakt zum Torverlauf
ausgerichtet an der Decke befestigen, wozu eine mühsame Montagearbeit über Kopf
mit mehreren Befestigungen notwendig ist. Der Mitnehmerschlitten
ist gleitend in der Führungsschiene
geführt
und erzeugt somit Reibwiderstand und ist Verschleiß unterworfen.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, einen Torantrieb zu schaffen, der für gleiche
Zwecke wie die bekannten Mitnehmerschlitten-Torantriebe einsetzbar ist,
jedoch einfacher als diese aufgebaut ist und einfacher montierbar
ist.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen
Schubketten-Torantrieb gelöst.
Insbesondere weist der erfindungsgemäße Torantrieb als Schubkette
eine rückensteife
Kette auf.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Der
erfindungsgemäße Torantrieb
weist also anstelle eines bloßen
Zugmittels eine Schubkette auf, die sowohl Schubkräfte als
auch Zugkräfte übertragen
kann. Derzeit sind solche Schubketten als sogenannte rückensteife
Ketten ausgebildet.
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Solche
Schubketten gibt es von verschiedenen Kettenherstellern, beispielsweise
von der Fa. IWIS oder der Fa. MORAT, dort unter dem Markennamen
FRAMO, zum Beispiel für
Industrieöfenanwendungen
oder für
Hubtische auf dem Markt. Rückensteife
Ketten sind beispielsweise in der
DE 299 10 380 U1 , der
DE 202 09 957 U1 , der
DE 201 02 310 U1 oder
de
EP 1 059 467 A1 näher beschrieben,
auf die für
weitere Einzelheiten, auch für
vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung, ausdrücklich Bezug
genommen wird.
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Eine
Schubkette ist eine Spezialkette, die sich im Gegensatz zur bekannten
Zugkette in Schubrichtung versteift. Dabei bleibt sie über Kettenräder umlenkbar.
Höhere
Schubkräfte
sind durch parallelen Betrieb mehrerer Ketten möglich.
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Aus
dem für
bekannte Torantriebe bekannten Kraftübertragungselement der endlosen
Kette, mit mindestens zwei Kettenrädern (Antrieb- und Umlenkung)
und einem Spannelement wird bei dem erfindungsgemäßen Torantrieb
vorzugsweise eine "endliche" Kette mit zwei freien
Enden. An beliebiger Stelle kann ein mit Kettenritzel versehenes
Antriebsaggregat angeordnet werden. Das Antriebsaggregat kann vom
Grundaufbau her genauso beschaffen sein, wie bisher bei Tarantrieben
im eingangs erwähnten
Stand der Technik üblich.
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Vorzugsweise
wird als Motorantriebsaggregat ein wie bei Wellentorantrieben aufgebauter
Getriebemotor mit Notentriegelungskupplung verwendet, so dass eine
Notentriegelung durch Entkuppeln von Antriebsritzel und Getriebemotor
möglich
ist.
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Ermöglicht wird
die Schubfähigkeit
bei einer als rückensteifen
Kette aufgebauten Schubkette durch speziell geformte Kettenglieder,
die formschlüssig
ineinandergreifen und sich spielarm abstützen. Sie bestehen aus speziell
geformten, hochpräzisen
mechanischen Gliedern, deren Eigenschaft es ist, hohe Lasten sowohl
durch Zug als auch durch Druck bewegen zu können. Die Glieder greifen dank ihres
besonderen Profils fortlaufend ineinander über. Die Glieder lassen sich
in einer Richtung aufwickeln, in der anderen bilden sie eine starre
Einheit, die eine Last sowohl durch Zug- als auch durch Schubkraft spielarm
und mit hoher Positioniergenauigkeit befördern kann. Die Kettenglieder
können
auf engstem Raum gespeichert werden. Für die Überbrückung des gesamten Torweges
wird seitens des Torantriebs nur sehr wenig Platz benötigt. In
der Regel erstreckt sich die in Schubrichtung versteifte Kette linear,
so dass die aneinander anschlagenden Kettenglieder in einer Ebene
liegen. Es ist aber bei speziellen Gegebenheiten vor Ort auch denkbar,
eine Kette zu verwenden, die sich zum Verschieben mit einer leichten Krümmung versteift,
insbesondere wenn gekrümmte Torverläufe zu verzeichnen
sind und der Torflügel
um eine Krümmung
zu verschieben ist.
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Der
erfindungsgemäße Schubketten-Torantrieb
bietet auch eine Möglichkeit,
Garagentore anzutreiben, bei denen die Anbringung herkömmlicher
Torantriebe aufgrund von Platzmangel für die Führungsschiene scheiterte.
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Vorzugsweise
bildet die Schubkette das einzige Glied des Getriebes zwischen Torflügel und
Antriebskopf. Die Schubkette kann aber auch, zum Beispiels in Profilführungen
gegen Knicken gesichert werden. Es ist auch möglich, mehrere Ketten parallel zu
koppeln, wenn Schubkraft und Schublänge dies erfordern.
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Der
Antrieb erfolgt vorzugsweise über
ein Spezial-Gehäuse
mit integrierten Kettenrädern,
an welches ein Getriebemotor angeflanscht wird.
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Der
erfindungsgemäße Torantrieb
zeichnet sich durch besonders geringen Platzbedarf aus. Dadurch
kann auch bei niedrigen Räumen,
wie zum Beispiel niedrigen Garagen – z.B. Fertiggaragen – die Durchfahrtshöhe erhöht werden.
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Um
die Durchfahrtshöhe
weiter zu erhöhen, kann
in bevorzugter Ausgestaltung das Kettengehäuse oder ein sonstiger Kettenspeicher
auch seitlich der Durchfahrt angeordnet sein. In einer vorteilhaften Ausgestaltung
ist das Kettengehäuse
nicht vertikal, sondern horizontal angeordnet. Mit anderen Worten wird
die Schubkette nicht in einer vertikalen Ebene, sondern in einer
horizontalen Ebene aufgewickelt.
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Um
zu vermeiden, dass sich die Kette infolge der Knicklast während der
Schubbewegung durchdrückt,
wird die Kette – bei
vertikaler Aufwicklung – vorzugsweise
mit ihrer steifen Rückenseite
nach oben angeordnet, so dass sie allein bereits durch ihr Eigengewicht
entgegen einem Knicken beaufschlagt wird. Auch kann man, wie dies
grundsätzlich
bereits beim Antrieb von Schubketten auf anderen technischen Gebieten
bekannt ist, ein spezielles Kopfglied verwenden, durch welches der
Kraftangriffspunkt gegenüber
einem Gelenkbolzen an dem mit dem Torflügel zu verbindenden Torbeschlag
verschoben wird. Dadurch ergibt sich ein Biegemoment in die Richtung,
in welche sich die Glieder nicht bewegen können. Vorzugsweise wird der
Angriffpunkt des Antriebsritzels relativ zu jedem Punkt der Bewegungskurve
eines Anlenkpunktes des freien Kettenendes an dem Torflügel etwas
weiter in diejenige Richtung, in die der steife Rücken zeigt,
versetzt positioniert, so dass die rückensteife Kette stets vom
Torflügel
zum Antriebsritzel hin gesehen relativ zur Schubbewegungsrichtung
mit spitzen Winkel verläuft,
um so das Biegemoment in Versteifungsrichtung zu übertragen.
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Wird
die Kette in einer Ebene mit einer etwa horizontalen Richtung aufgewickelt,
um Durchfahrtshöhe
zu gewinnen, so erstreckt sich die steife Rückenseite zu einer der Seiten
hin (also nicht genau nach oben). Auch in diesem Falle sind der
Angriffspunkt der Schubkette am Torblatt und der Angriffspunkt am
Kettenritzel entsprechend versetzt zueinander, so dass die rückensteife
Kette in allen Stellungen in einem spitzen Winkel zur Bewegungsrichtung verläuft, so
dass ein Biegemoment in Versteifungsrichtung wirkt.
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Vorzugsweise
wird – bei
genügend
großer Durchfahrtshöhe – die Schubkette
für wechselnde Schub-/Druckbeanspruchungen
in horizontaler Ebene eingesetzt, das heißt auf einen im Verlaufe der Öffnungs-
und Schließbewegung
des Tores im wesentlichen geradlinig horizontal verlaufenden Anlenkpunkt
am Torblatt hin.
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Dabei
wird das Antriebsritzel, auf dem die mit ihrer rückensteifen Seite hier nach
oben weisende Schubkette sitzt, etwas höher positioniert als die horizontale
Bewegungsebene des Torflügelanlenkpunktes,
so dass die mit ihrem steifen Rücken
nach oben weisende Kette stets vom Torflügel zum Antriebsritzel gesehen
etwas ansteigt.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Torantrieb
lassen sich durch die Schubkette gegenüber herkömmlichen Torantrieben ein Umlenkrad,
ein Mitnehmerschlitten, eine Schubstange, das zurückführende Zugmitteltrum
und eine Spannvorrichtung einsparen.
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Die
Schubkette lässt
sich bei unterschiedlichen Torantriebstypen einsetzen.
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Neben
den zuvor diskutierten Alternativen zu Schleppmitnehmertorantrieben
sind auch zum Antreiben von Hubtoren, Sektionaltoren, Schwingtoren, Seitensektionaltoren,
Rundlauftoren, Schiebetoren und Drehtoren ausgebildete Torantriebe
mit einer Schubkette als Kraftübertragungselement
ausstattbar. Bei Hubtoren oder Sektionaltoren könnte der Antrieb auch seitlich
unten im Bereich der Zarge befestigt sein, so dass das Torblatt
an seinem unteren Bereich ansetzend aus der Schließstellung
in die Öffnungsstellung
geschoben wird (und nicht gezogen wird). Bei Schiebtoren kann eine
Schubkette anstatt des dort üblichen
Zahnstangeneingriffs eingesetzt werden. Der Torantrieb kann auch
bei allen Torarten auf dem Torblatt mitfahrend angeordnet sein.
In diesem Falle ist das Kettengehäuse am Torblatt befestigt und
das freie Ende der Schubkette ortsfest befestigt. Die Anbindung
(Steuerung, Stromversorgung) erfolgt dann wie bei anderen mitfahrenden
Torantrieben bekannt.
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Wenngleich
für einige
Fälle (zum
Beispiel zum Antreiben von Drehtorflügeln, die um eine Hochachse
herum drehen) auch Führungsschienen
verwendet werden können,
um die Kette zu unterstützen,
entfällt
in besonders bevorzugter Ausgestaltung jede seitliche Kettenführung gänzlich.
Hierzu kann eventuell oberhalb der Schubkette eine Gleitfläche vorgesehen
sein, die einem Durchknicken der Kette entgegenwirkt. Aber auch
hierauf kann insbesondere bei Anwendung der zuvor beschriebenen
Maßnahmen
zur Vermeidung einer Durchknickgefahr verzichtet werden, so dass
die rückensteife
Kette frei zwischen Torflügel
und Antriebsritzel schwebend angeordnet ist. Nachdem die Torflügel in Über-Kopf-Toren wie
Schwingtoren, Kipptoren oder Sektionaltoren in ihren Zargen genau
geführt
sind, treten in den meisten Anwendungsfällen auch keine Querkräfte in horizontaler
Richtung auf die Schubkette auf, so dass die seitlichen Führungen
entbehrlich sind, und dennoch keine Beeinträchtigungen der Kette oder der übrigen Antriebsteile
wegen Verkantungen zu befürchten sind.
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Besonders
bevorzugt ist eine beidseitig rückensteife
Kette als Schubkette vorgesehen. Dadurch kann man die Gefahr des
Einknickens der Kette verringern. Im ausgefahrenen Zustand wirkt
der ausgefahrene Teil der beidseitig rückensteife Kette wie eine steife
Stange. Für
das Einfahren wird die Steifigkeit auf zumindest einer Seite aufgehoben. Dies
kann beispielsweise durch Sperrglieder oder Schaltelemente geschehen,
die jedem Kettengliedpaar zugeordnet sind und zusätzlich zu
der mit Anschlägen
versteiften Rückenseite
auch die Vorderseite beim Ausfahren versteifen. Dadurch kann man
auf Gleitführungen
gänzlich
verzichten, und es wird ein wirksamerer Schutz auch gegen Versuche,
das Tor von außen
manuell aufzudrücken, – z.B. Einbruchsversuch – erreicht.
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Zum
Entsperren von Sperrgliedern oder zum Schalten von Schaltelementen
einer beidseitig rückensteifen
Kette kann eine Kettenführung
vorgesehen, beispielsweise dem Kettenspeicher zugeordnet sein, die
bei Kontakt mit der Kette die Sperrglieder aus ihrer Sperrstellung
drückt.
Dadurch lässt
sich die Kette einseitig entsperren und durch Biegen in die entsperrte
Richtung aufwickeln. Die Sperrglieder oder Schaltelemente könnten gefedert
oder sonst wie in die Sperrstellung oder bei Bedarf in die Entsperrstellung
vorgespannt sein, so dass sichergestellt ist, dass man nur in einer
Bewegungsrichtung eine Führung
der Sperrglieder vorsehen muss.
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Der
Torflügel
ist vorzugsweise an dem ersten freien Ende der Kette unmittelbar,
lediglich über
einen Antriebsbeschlag oder Torbeschlag befestigt. Am Torbeschlag
ist weiter bevorzugt auch eine Gelenkachse vorgesehen, mit der sich
der Torflügel
für eine
im Verlauf der Öffnungs-
und Schließbewegung erfolgende
Umlenkung – zum
Beispiel aus einer horizontalen Öffnungslage
in eine vertikale Schließlage – relativ
zur Kette verschwenken kann.
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Der
Kettenspeicher und das Motorantriebsaggregat mit Antriebsritzel
sind weiter bevorzugt in einem Gehäuse des Antriebskopfes untergebracht. Dadurch
muss man bei dem erfindungsgemäßen Torantrieb
nur den Antriebskopf transportieren und montieren. Der erfindungsgemäße Torantrieb
ist so ungemein handlich und spart Transportraum, Transportkosten
und Montagekosten.
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Darin
zeigt:
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1 eine
teils geschnittene Seitenansicht auf ein mit einem Schubketten-Torantrieb angetriebenes
Garagentor im vollständig
geschlossenen Zustand;
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2 eine
vergrößerte Detailansicht
aus 1, die die Anlenkung eines ersten freien Endes einer
Schubkette an einen Torflügel
des Garagentores zeigt;
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3 eine
Ansicht vergleichbar zu 1 auf das mit Schubketten-Torantrieb versehene
Garagentor im vollständig
geöffneten
Zustand;
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4 eine
Detailansicht wie bei 2 bei dem geöffneten Garagentor, welche
auch einen Antriebskopf des Torantriebes in schematischer geschnittener
Darstellung näher
zeigt;
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5 eine
perspektivische Darstellung eines nicht zur Erfindung gehörigen Schubkettenantriebes
zur Erläuterung
des Prinzips eines Schubketten-Antriebes allgemein; und
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6 eine
perspektivische Darstellung eines Beispiels einer Schubkette;
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7 eine
Seitenansicht auf eine in einem Torantrieb verwendbare beidseits
rückensteife
Kette;
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8 die
Kette von 7 in Anlage an eine Schalteinrichtung
am Kettenspeicher; und
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9 eine
schematische Draufsicht auf ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Garagentores mit
einem Schubkettentorantrieb; und
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10 eine Vorderansicht auf das Ausführungsbeispiel
von 9.
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Die 1 bis 4 zeigen
ein Tor 1 mit einem Torantrieb 2 in Form eines
Schubketten-Torantriebes, welcher anstelle eines Zugmittelgetriebes
mit Mitnehmerschlitten einfach nur eine Schubkette 3 aufweist.
Die 5 und 6 verdeutlichen allgemein das
Prinzip eines Schubkettenantriebes 40, welcher als Getriebe
zum Antreiben einer Linearbewegung, nämlich durch Umwandeln einer
an einer Abtriebswelle 5 eines als Elektro-Getriebemotor
ausgebildeten Motorantriebsaggregats 6 abgreifbaren Drehbewegung
in eine Linearbewegung verwendbar ist.
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In
den 1 und 3 ist das Tor 1 als
Beispiel für
ein Über-Kopf-Tor
in Form eines Schwingtors einer Garage 7 gezeigt. Der Torantrieb 2 ist
jedoch auch für
andere Über-Kopf-Tore,
wie zum Beispiel Sektionaltore, und auch für Industrietore oder für Schiebetore
verwendbar. Das hier beispielhaft dargestellte Tor 1 weist
ein Torflügel 8 in
Form eines starren Torblatts und eine Zarge 9 auf. Der
Torflügel 8 ist durch
den Torantrieb 2 antreibbar aus einer in 1 dargestellten
vertikalen Schließlage
in eine in 3 dargestellte horizontale Öffnungslage
und umgekehrt an Laufschienen 26 geführt verfahrbar. An einer oberen
Endkante 10 ist ein Torbeschlag 11 befestigt,
der um eine Schwenkachse 12 schwenkbar mit einem ersten
freien Ende 13 der als rückensteife Kette ausgebildeten
Schubkette 3 verbunden ist, wie dies näher in 2 dargestellt
ist.
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Die
Schubkette 3 erstreckt sich von diesem ersten freien Ende 13 aus
mit einem ersten Kettenbereich 14 bis zu einem Antriebskopf 15 des
Torantriebes 2. Die Schubkette 3 weist einen steifen
Rücken 16 auf,
der in dem ersten Kettenbereich 14 nach oben hin orientiert
ist. Der erste Kettenbereich 14 hängt versteift durch den steifen
Rücken 16 frei
zwischen Torbeschlag 11 und Antriebskopf 15 und steigt dabei
vom Torbeschlag 11 zum Antriebskopf gesehen mit spitzem
Winkel leicht an.
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In
den 1 und 2 ist die Schließendstellung
gezeigt, in der der sich zwischen Antriebskopf 15 und Torbeschlag 11 erstreckende
erste Kettenbereich 14 seine größte Längsausdehnung hat. In den 3 und 4 ist
die maximale Öffnungsendstellung
des Tores 1 gezeigt, in der der erste Kettenbereich 14 seine
minimalste Längsausdehnung
hat.
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Der
Antriebskopf 15 weist, wie am besten aus 4 ersichtlich,
ein Gehäuse 17 auf,
in dem an einer Abtriebswelle 18 des hier nicht näher dargestellten
Motorantriebsaggregats ein Antriebsritzel 19 für die Schubkette 3 angeordnet
ist. Die Schubkette 3 ist hierzu mit ihrem ersten Kettenbereich 14 durch eine Öffnung 25 an
der zum Torflügel 8 hin
weisenden Seite des Gehäuses 16 geführt und
mit der dem steifen Rücken 16 gegenüberliegenden
Unterseite 20 auf das Antriebsritzel 19 mit diesem
formschlüssig kämmend aufgesetzt.
Weiter ist das Gehäuse 17 mit einem
Kettenspeicher 21 für
einen sich jenseits des Antriebsritzels 19 erstreckenden
freien zweiten Kettenbereich 22 der Schubkette 3 versehen.
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Der
Antriebskopf 15 ist mittels Befestigungswinkel 23 und
Schraubbefestiger 24 an der Decke 27 der Garage 7 befestigt.
Die Anordnung des Antriebsritzels 19 ist dabei derart,
dass der Angriffspunkt der Schubkette 3 während des
gesamten Torlaufes höher
liegt als die Schwenkachse 12 am Torbeschlag 11.
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Wie
aus den 5 und 6 ersichtlich
sind die einzelnen Kettenglieder 30 einer als rückensteifen
Kette ausgebildeten Schubkette 3 mit Anschlägen 31 für einen
gegenseitigen Formeingriff versehen. So sind die Kettenglieder 30 in
einer Richtung zueinander verschwenkbar, in der anderen Richtung aber
versteift zueinander, so dass sich der steife Rücken 16 nur konvex,
nicht aber konkav krümmen kann.
Das Antriebsritzel 19 kann dann an irgendeiner Stelle an
der Schubkette 3 angreifen und eines 13 der beiden
freien Enden der Schubkette 3 von sich weg schieben oder
zu sich herziehen. Während
bei den meisten bisherigen Anwendungen solcher Schubkettenantriebe 40,
die mit Torantrieben nichts zu tun hatten und beispielhaft in 5 wiedergegeben
sind, Gleitflächen
zur Vermeidung einer Knickbewegung der Schubkette im Schubbetrieb
verwendet wurden, ist bei dem in 1 bis 4 gezeigten Ausführungsbeispiel
eines Schubketten-Torantriebes 2 eine Knickbewegung durch
das Eigengewicht der Kette und das Schieben über den schräg verlaufenden
ersten Kettenbereich der Schubkette 3, bei dem der steife
Rücken 16 mit
einer Richtungskomponente in Schubrichtung weist, vermieden. Dadurch
ist jegliche Führung
für die
Schubkette 3 entbehrlich.
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Der
Betrieb des in 1 bis 4 dargestellten
Torantriebes 2 verläuft
wie folgt. Zum Öffnen wird
das Motorantriebsaggregat über
eine übliche Fernsteuerung
und eine dem Motor zugeordnete Motorsteuerung (nicht näher dargestellt)
so angesteuert, dass das Antriebsritzel 19 in der gezeigten
Darstellung im Uhrzeigersinn gedreht wird. Das Antriebsritzel 19 zieht
so die Endkante 10 des Torflügel 8 an dem Torbeschlag 11 nach
rechts in 1 zu sich heran. Dadurch wird
der Torflügel 8 unter
Verschwenkung aus der in 1 dargestellten Schließendlage in
seine in 3 dargestellte Öffnungsendlage
gezogen. Die Verschwenkbewegung wird durch Relativverschwenkung
von Torbeschlag 11 und Schubkette 3 um die Schwenkachse 12 ermöglicht.
Während
der Öffnungsbewegung
verkürzt
sich der erste Kettenbereich 14, und der zweite Kettenbereich 22 verlängert sich
und wird vom Kettenspeicher 21 unter Aufwickelung aufgenommen.
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Nach
Erhalt eines Steuerbefehls oder automatisch nach einer bestimmten
Zeit wird dann das Motorantriebsaggregat in Schließbewegungsrichtung
angetrieben. Das Antriebsritzel 19 nimmt die Kettenglieder 30 aus
dem Kettenspeicher 21 heraus und schaufelt sie durch die Öffnung 25 zurück in Richtung
Torflügel 8.
Die Kettenglieder 30 stützen sich über ihre
Anschläge
aneinander ab und machen so unter Eigengewicht und unter Einfluss
des schräg zum
Kettenverlauf, siehe 4, entgegenwirkenden Schubwiderstands
W den Rücken 16 steif.
Dadurch überträgt der erste
Kettenbereich 14 die Schubkraft S auf den Torbeschlag 11 und
somit auf die Endkante 10, so dass der Torflügel 8 in
Schließrichtung geschoben
wird, bis er seine in 1 dargestellte Schließendstellung
wieder erreicht hat. In der Schließendstellung ist die Schubkette 3 voll
ausgefahren.
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In
nicht dargestellten Beispielen ist der Torantrieb 2 derart
relativ zum Tor 1 angeordnet und derart an dem Torflügel angelenkt,
dass die Schubkette 3 den Torflügel 8 in seine Öffnungsendstellung schiebt
und in seine Schließendlage
zieht. Nachdem die Schubkette 3 feste Führungen entbehrlich macht und
sich selbst aus dem Weg zieht, ist so ohne Behinderung für den Torlauf
eine Anordnung des Antriebskopfes am Sturz 27 oberhalb
der Toröffnung 28 möglich, zum
Beispiel falls die Decke 27 des zu verschließende Raumes
zu hoch oder für
Befestigungen ungeeignet ist. Insbesondere bei Hubtoren oder Sektionaltoren
könnte
der Antriebskopf auch unten seitlich neben der Toröffnung angeordnet
sein, so dass die Schubkette das Torblatt zum Öffnen ansetzend an dem unteren
Paneel oder einer unteren Laufrolle nach oben schiebt.
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In
weiteren nicht dargestellten Ausführungsformen ist der Schubketten-Torantrieb 2 am
Tor integriert. Der Antriebskopf könnte zum Beispiel auch an der
Laufschiene 26 befestigt sein oder einstückig damit
ausgebildet sein. Dabei kann das Kettengehäuse mit dem Antriebsmotoraggregat
auch am Torblatt mitfahrend angeordnet sein.
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In 7 und 8 ist
eine für
Torantriebe besonders interessante Ausführungsform einer Schubkette 41 gezeigt,
die nicht nur auf der Rückenseite 42,
sondern auch auf der Vorderseite 43 versteift werden kann.
Hierzu ist jedem Paar benachbarter Kettenglieder 30 neben
dem Anschlag 31 zum Versteifen der Rückenseite 42 auch
wenigstens ein Schaltelement 44 zugeordnet.
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Bei
dem dargestellten Beispiel weist das Schaltelement 44 einen
zweiarmigen Hebel 45 auf, der um eine Achse 46 – die hier
mit der Kettengliedachse zusammenfällt – schwenkbar gelagert ist.
An einem Hebelarm ist ein Anschlag 47 für das benachbarte Kettenglied
vorgesehen. An dem anderen Hebelarm ist eine Schaltnocke 48 vorgesehen.
Bei Einfahren in den Kettenspeicher 21 wird die Schubkette 41 an
einer Schaltfläche 49 vorbeigeführt, an
der die Schaltnocken 48 angreifen. Dadurch lässt sich
der Hebel 45 verschwenken, um den bewegbaren Anschlag 47 aus
dem Eingriff mit dem benachbarten Kettenglied zu bringen. Anschließend können die Kettenglieder,
die dem so ausgeschalteten Schaltelement 44 zugeordnet
sind, relativ zueinander verschwenkt werden, um die Schubkette 41 im
Kettenspeicher aufzuwickeln. Anstelle der Hebelform sind verschiedene
Schaltelementeformen auch unter Ausnutzung des Prinzips Schaltnocke/Schaltfläche denkbar.
Der Kette könnte
beispielsweise auch ein Band mit einer Reihe von Schaltelementen
zugeordnet sein, welches wie ein Reißverschluss zum Versteifen
mit der Kette in Eingriff gebracht und zum Aufwickeln davon gelöst werden
könnte.
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In
den 9 und 10 ist noch
eine weitere Ausführungsform
eines angetriebenen Tores in einer Zwischenstellung zwischen AUF
und ZU gezeigt. Dabei werden für
entsprechende Teile gleiche Bezugszeichen verwendet und deren Beschreibung
wird nicht wiederholt. Bei dieser Ausführungsform ist der Antriebskopf 15 nicht
wie bei den zuvor diskutierten Ausführungsformen vertikal, sondern
horizontal orientiert. Dadurch lässt
sich bei niedriger Garagendecke 27 Durchfahrtshöhe gewinnen,
da die Kette in einer horizontalen Ebene aufgewickelt wird und somit nur
die Kettenbreite als Höhe
benötigt
wird. Wie in der Draufsicht von 9 dargestellt
sind zur Verwendung einer einseitig rückensteifen Kette die Öffnung 25 und/oder
das Antriebsritzel 19 am Gehäuse 17 seitlich versetzt
zu dem Torbeschlag 11 angeordnet, um der Kette 3 ein
Biegemoment zur Versteifung der Kette 3 aufzuerlegen. Auch
ist die beidseitig rückenseitige
Schubkette 41 einsetzbar.
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- 1
- Tor
- 2
- Torantrieb
- 3
- Schubkette
- 5
- Abtriebswelle
- 6
- Motorantriebsaggregat
- 7
- Garage
- 8
- Torflügel
- 9
- Zarge
- 10
- Endkante
- 11
- Torbeschlag
- 12
- Schwenkachse
- 13
- erstes
freies Ende
- 14
- erster
Kettenbereich
- 15
- Antriebskopf
- 16
- steifer
Rücken
- 17
- Gehäuse
- 18
- Abtriebswelle
- 19
- Antriebsritzel
- 20
- Unterseite
- 21
- Kettenspeicher
- 22
- zweiter
Kettenbereich
- 23
- Befestigungswinkel
- 24
- Schraubbefestiger
- 25
- Öffnung
- 26
- Laufschienen
- 27
- Decke
- 28
- Sturz
- 29
- Toröffnung
- 30
- Kettenglieder
- 31
- Anschläge
- 40
- Schubkettenantrieb
- 41
- beidseits
rückensteife
Kette
- 42
- Rückenseite
- 43
- Vorderseite
- 44
- entfernbares
oder bewegbares Schaltelement zur Versteifung der
-
- Vorderseite
- 45
- Hebel
- 46
- Achse
- 47
- bewegbarer
oder entfernbarer Anschlag
- 48
- Schaltnocke
- 49
- Schaltfläche
- 100
- 35
kN Hubkraft
- 101
- Hublast
- 102
- Gleitfläche
- 103
- Antriebskettenrad
- W
- Schubwiderstand
- S
- Schubkraft