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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Korrektur von Fehlstellungen
des menschlichen Bewegungsapparates.
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Fehlstellungen
des menschlichen Bewegungsapparates, insbesondere im Bereich des
Beckens und der Wirbelsäule
sind heutzutage sehr verbreitet. Dies liegt zum einen an einseitigen
Belastungen im Bereich der Wirbelsäule und der Muskulatur, die
durch einseitige, tätigkeitsbedingte
Körperbewegungen
und -haltungen hervorgerufen werden. Solche Fehlhaltungen können häufig zu
Wirbelfehlstellungen in der gesamten Wirbelsäule sowie zu Bandscheibenveränderungen
führen.
Dadurch treten bei solchen Fehlstellungen auch vielfach Schmerzen
im gesamten Bewegungsapparat auf, so dass die betreffende Person
medizinisch betreut werden muss.
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Um
solchen Fehlstellungen des menschlichen Bewegungsapparates entgegen
zu wirken, sind verschiedene kissenartige Unterlagen bekannt geworden,
durch welche insbesondere in sitzender Haltung einer Person die
Beckenstellung derart günstig beeinflusst
werden soll, dass sich Muskelverspannungen insbesondere im Becken-
und Lendenwirbelbereich lösen
oder gar vermieden werden können. Diese
Methodik liegt der HumanKomplexologie® wie auch
die Gegenpol-Schmerz-Selbst-Therapie
zugrunde. Die HumanKomplexologie® ist
die Lehre von den Zusammenhängen
und Gegenpolen des menschlichen Körpers.
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Zu
bekannten Vorrichtungen zur Korrektur von Fehlstellungen des menschlichen
Bewegungsapparates sei beispielhaft auf die Druckschriften
DE 20 2004 011 087
U1 ,
DE 203
19 498 U1 sowie auf die
DE 298 04 217 U1 verwiesen. Bei den Gegenständen dieser
genannten Druckschriften handelt es sich im Wesentlichen um keilförmige Sitzunterlagen,
durch welche die Beckenstellung bei sitzender Tätigkeit günstig korrigiert werden soll.
Hierzu sind sogenannte Sitzkeile vorgesehen, welche in unterschiedlicher Ausprägung und
Ausgestaltung geformt sind, so dass die betreffende Person durch
Veränderung
der Sitzposition auf diesen Sitzunterlagen unterschiedliche Beckenstellungen
bezüglich
der Beckenneigung nach vorne erreichen kann. Insoweit wird voll
inhaltlich auf die genannten Druckschriften verwiesen. Durch die
Anwendung dieser Sitzkeile ist im Wesentlichen die sogenannte Lordose,
also eine nach vorne gerichtete Verkrümmung der Wirbelsäule korrigierbar.
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Des
weiteren aber sind auch Wirbelsäulenfehlstellungen
bekannt, die eine seitliche Verkrümmung (Skoliose) aufweisen.
Solche Skoliosen treten in der Regel bei Personen auf, welche unterschiedliche
Beinlängen
haben. Durch die unterschiedlichen Beinlängen weist das Becken zwangsläufig einen "Beckenschiefstand" auf, welcher auf
Dauer zu Muskelverspannungen im Rückenbereich führt.
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Zur
Korrektur einer solchen Skoliose ist es bekannt, den Schuh einer
Person mit unterschiedlichen Beinlängen am kürzeren Bein mit einer Absatzerhöhung zu
versehen, um diese Beinlängen auszugleichen.
Hier tritt die Frage auf, ob es sich wirklich um eine tatsächliche
Beinlängendifferenz handelt
oder ob es sich um eine Beckenfehlstellung auf der Sagittalebene
oder auf der Frontalebene handelt. Wenn eine oder beide Beckenfehlstellungen
die Ursache für
eine Beinlängendifferenz
ist bzw. sind, sollte die Beckenfehlstellungen korrigiert werden, was
mit den bisher bekannten Vorrichtungen nicht möglich ist.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Verfügung zu
stellen, welche variabel einsetzbar ist und mit welcher Fehlstellungen des
menschlichen Bewegungsapparates, wie Becken- und Wirbelsäulenfehlstellungen,
in einfacher Weise behoben werden können.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß zusammen
mit den Merkmalen des Oberbegriffes des Anspruches dadurch gelöst, dass
zwei Elementabschnitte vorgesehen sind, welche mit Anlageflächen versehen
sind, die beim Einsatz in einer gemeinsamen Ebene liegen und, dass
die Elementabschnitte jeweils eine Stützfläche bilden, die seitlich nebeneinander
liegend in unterschiedlichen Ebenen relativ zu den Anlageflächen angeordnet
sind.
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Durch
die erfindungsgemäße Ausgestaltung sind
Fehlstellungen des menschlichen Bewegungsapparates, insbesondere
im Beckenbereich bei seitlicher Verkrümmung der Wirbelsäule in einfachster Weise
wirkungsvoll korrigierbar. Dazu weist die erfindungsgemäße Vorrichtung
im wesentlichen zwei nebeneinander liegende Stützflächen auf, welche in unterschiedlichen
Ebenen angeordnet sind. Wird die erfindungsgemäße Vorrichtung beispielsweise
als Sitzkissen verwendet, so kann hierdurch ein Beckenschiefstand
in einfacher weise ausgeglichen werden.
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Hierzu
muß sich
die betreffende Person lediglich auf die Vorrichtung setzen, wobei
beispielsweise die linke Stützfläche höher ausgebildet
ist als die rechte Stützfläche, so
dass das Becken der entsprechenden Person durch diesen Höhenversatz eine
Schrägstellung
des Beckens beim Sitzen erfährt.
Dabei wird selbstverständlich
die Schrägstellung
bzw. der Höhenversatz
von links zu rechts derart gewählt,
dass die beim Sitzen auftretende Schrägstellung entgegen der krankhaften
Fehlstellung wirkt, so dass schon nach kurzer Zeit Verspannungen
im Rückenbereich
gelöst
werden und die entsprechende Person schmerzfrei ist.
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Für den einfachsten
Fall der erfindungsgemäßen Ausgestaltung
kann gemäß Anspruch
2 vorgesehen sein, dass die Elementabschnitte der erfindungsgemäßen Vorrichtung
quaderförmig
ausgebildet sind. Da gemäß Anspruch
1 die Stützflächen in ihrer
Querrichtung nebeneinander liegend parallel zueinander verlaufen,
kann die entsprechende Person auch nicht von der Vorrichtung versehentlich
abrutschen, wie dies beispielsweise bei einer seitlichen Keilform
der Fall wäre.
Diese Quaderform der Elementabschnitte hat auch den Vorteil, dass
durch einfaches Drehen der Vorrichtung um eine vertikale Achse die
Elementabschnitte von rechts nach links gewechselt werden können, so
dass die Vorrichtungen in einfacher weise an die vorliegende Fehlstellung
im Sinne einer frontalen Verkippung oder Neigung des Beckens anpassbar
sind.
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Gemäß Anspruch
3 können
die Elementabschnitte als Keilelemente ausgebildet sein, wobei die Ebenen
der beiden nebeneinander liegenden Stützflächen in Längsrichtung entgegengesetzt
geneigt zueinander verlaufend angeordnet sind. Durch diese Ausgestaltung
wird einerseits eine Korrektur einer frontalen Verkippung bewirkt.
Dies deshalb, weil die eine Stützfläche, beispielsweise
die rechte Stützfläche, von
hinten nach vorne unten geneigt verläuft und die andere, linke Stützfläche in entgegengesetzter
Richtung von hinten nach vorne oben geneigt verläuft. Sitzt die betreffende
Person mit dem Gesäß im hinteren
Bereich der beiden Keilelemente, so werden die Gesäßhälften in
unterschiedlichen "Höhen" abgestützt, so
dass hierdurch einer frontalen Verkippung des Beckens und einer
entsprechend damit einher gehenden Wirbelsäulenverkrümmung entgegengewirkt werden
kann.
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Sitzt
die betreffende Person in Längsrichtung der
Vorrichtung mittig, so werden die beiden Gesäßhälften etwa in derselben Höhe abgestützt. In
dieser Sitzposition kann einer sagittalen Verkippung des Beckens
ebenfalls entge gengewirkt werden. Da die Stützflächen auch eine Stützfläche für die Oberschenkel
bilden, weisen diese dementsprechend aufgrund der entgegengesetzt
geneigten Stützflächen der
Keilelemente bezüglich
des Beckens und des Rumpfes der Person unterschiedliche Anstellwinkel auf.
Andererseits werden die Sitzbeinhöcker des Beckens in entgegengesetzten
Neigungsrichtungen "abgestützt", so dass hierdurch
auch eine sagittale Verkippung des Beckens korrigierbar ist.
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Somit
ist mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
nach Anspruch 3 schwerpunktmäßig die Korrektur
von Fehlstellungen des Beckens durchführbar, wobei die Sitzbeinhöcker gezielt
als Hebel eingesetzt werden. Durch die unterschiedlichen Höhen und/oder
unterschiedlichen Neigungen der Stützflächen der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann
die gewünschte,
schmerzfreie Beckenstellung eingenommen werden, so dass sich dabei
die Becken- und Lendenwirbelsäulenmuskulatur
entspannen kann. Die Beckenfehlstellung ist somit in einfacher Weise
korrigierbar und die Lendenwirbelsäule kann sich wieder aufrichten.
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Gemäß Anspruch
4 können
die Elementabschnitte einstückig
miteinander verbunden sein. Dies hat insbesondere bei der quaderförmigen Ausbildung den
Vorteil, dass eine einheit liche Sitzfläche erreicht wird. Sind die
Elementabschnitte als Keilelemente ausgebildet, so müssen um
verschiedene Fehlstellungen berücksichtigen
zu können,
zwei verschiedene Varianten hergestellt werden. Dabei berücksichtigt die
eine Variante eine Verkippung des Beckens in die eine Richtung und
die andere Variante eine Verkippung des Beckens in die andere Richtung.
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Um
auch die Keilelemente variabel für
beide Fehlstellungen des Beckens einsetzen zu können, kann gemäß Anspruch
5 vorgesehen sein, dass die Elementabschnitte zwei separate Elemente
bilden, welche in unterschiedlichen Orientierungen miteinander verbindbar
sind. Durch diese Ausgestaltung können insbesondere die Keilelemente
bezüglich
ihrer rechten und linken Anordnung in Querrichtung gegeneinander
ausgetauscht werden, so dass hier beide Fehlstellungen durch einfachen
Austausch der Keilelemente gegeneinander berücksichtigt werden können.
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Um
die beiden Keilelemente jedoch für
deren Anpassung an die jeweilige Fehlstellung nicht demontieren
und anschließend
wieder in ausgetauschter Position miteinander verbinden zu müssen, kann gemäß Anspruch
6 vorgesehen sein, dass die Keilelemente über eine quer verlaufende Lagerachse
miteinander verbunden sind und, dass die Kei lelemente um eine durch
diese Lagerachse definierte Drehachse gegeneinander drehbar sind.
Durch diese Ausgestaltung kann jedes der Keilelemente wahlweise
mit einer Neigung von hinten nach vorne unten, bzw. von vorne nach
hinten unten durch einfaches Drehen um die Drehachse eingesetzt
werden. Auch ist es durch diese Ausgestaltung möglich, dass die Keilelemente als
Sitzkeil einsetzbar sind, sollte dies notwendig sein.
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Gemäß Anspruch
7 können
die Elementabschnitte als Matratzenauflage oder integraler Bestandteil
einer Matratze ausgebildet sein. Diese Ausgestaltung ist insbesondere
für die
Keilelemente vorgesehen, so dass hier beispielsweise Fehlstellungen im
Sinne einer Rotation des Beckens zum Schulterbereich korrigierbar
sind. Dabei kann sich die erfindungsgemäße Vorrichtung beispielsweise
etwa über die
halbe Länge
der Matratze erstrecken, wobei die Gesamtlänge der Matratze zwischen etwa
1,80 Meter und 2 Meter beträgt.
Weiter kann natürlich
die Länge
der Vorrichtung auch an die Größe der betreffenden
Person angepasst sein, so dass diese sich vom Schulterbereich bis
in den Gesäßbereich
der betreffenden Person erstreckt. Je nach Anwendungsfall ist hier
sowohl eine quer zur Matratze als auch längs zur Matratze verlaufende
Anordnung der Keilelemente vorgesehen.
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Weiter
kann gemäß Anspruch
8 vorgesehen sein, dass die Elementabschnitte als Teil einer Sitzfläche oder
einer Rückenlehne
einer Sitzgelegenheit ausgebildet sind. Dabei können die Elementabschnitte
einfach auf die Sitzfläche
aufgelegt sein. Für
die Verwendung in Zusammenhang mit einer Rückenlehne kann vorzugsweise
vorgesehen sein, dass die Elementabschnitte bzw. die gesamte Vorrichtung über Halteeinrichtungen
wie Gurte oder Einhängsysteme
an der Rückenlehne
abnehmbar befestigt sind.
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Gemäß Anspruch
9 kann vorgesehen sein, dass die Elementabschnitte zusammen in einer
gemeinsamen Hülle
angeordnet sind.
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Dabei
kann diese Hülle
gemäß Anspruch
10 eine Art Polster bilden, so dass die Stützfläche gepolstert ist. In diesem
Fall können
die Elementabschnitte aus einem harten und formstabilen Werkstoff gebildet
sein. Durch diese Ausgestaltung ist insbesondere die Drehbare Verbindung
zwischen den keilförmigen
Elementabschnitten äußerst einfach
herstellbar, da die benötigte
Drehachse in einfacher Weise in entsprechende Durchgangsbohrungen
der Elementab schnitte eingesetzt werden kann und eine unzulässige Deformierung
der Elementabschnitte sicher ausgeschlossen ist.
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Wird
die Hülle
nicht aus einem gepolsterten Material hergestellt, so kann gemäß Anspruch
11 vorgesehen sein, dass die Elementabschnitte aus einem elastisch
nachgiebigen Werkstoff, insbesondere aus Schaumstoff bestehen.
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Weiter
kann die Vorrichtung gemäß Anspruch
12 mit ihren in unterschiedlichen Ebenen liegenden Stützflächen auch
als eine Art Stützschale ausgebildet
sein, so dass diese insbesondere für die liegende Anwendung vorteilhaft
einsetzbar ist. Durch die Ausbildung als Stützschale der gesamten Vorrichtung
wird sicher ein Abgleiten der zu behandelnden Person von den Stützflächen verhindert.
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Durch
die verschiedenen Varianten bezüglich
des Einsatzes der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ergeben sich weitere Möglichkeiten,
wie z.B. Hüftkorrekturen,
Ausgleich einer scheinbaren Beinlängendifferenz, Gelenkfehlstellung
der Beine, Schulterkorrekturen, Ausgleich der scheinbaren Armlängendifferenz,
Gelenkfehlstellung der Arme und Wirbelfehlstellungen der gesamten
Wirbelsäule.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung
ist einfach in der Anwendung und kann als Soforthilfe zur Selbstbehandlung
von vielen Menschen mit Schmerzen im Bewegungsapparat eingesetzt
werden.
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Anhand
der Zeichnung werden nachfolgend einige Ausführungsbeispiele der Erfindung
näher erläutert. Es
zeigt:
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1 eine
perspektivische Darstellung einer einfachen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung;
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2 die
Vorrichtung aus 1 in einer um 180° um eine
vertikale Drehachse gedrehten Position;
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3 eine
zweite Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
mit zwei Keilelementen in perspektivischer Darstellung;
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4 eine
dritte Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
bestehend aus zwei über
eine Lagerachse drehbar miteinander verbundenen Keilelementen,
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5 die
Keilelemente aus 4 in einer um die Lagerachse
gedrehten, zweiten Position in perspektivischer Darstellung;
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6 eine
Seitenansicht VI der Vorrichtung aus 3 mit einer
schematisch dargestellten, auf der Vorrichtung sitzenden Person;
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7 einen
Teilschnitt VII – VII
der Vorrichtung aus 6 zusammen mit einer schematischen Darstellung
einer auf der Vorrichtung sitzenden Person.
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1 zeigt
eine erfindungsgemäße Vorrichtung 1,
welche aus zwei quaderförmigen
Elementabschnitten 2, 3 besteht. Jeder der Elementabschnitte 2 und 3 weist
eine untere Anlagefläche 4 bzw. 5 auf,
mit welchen die Elementabschnitte 2 und 3 in einer
gemeinsamen Ebene auf einem horizontalen, vertikalen oder geneigten
Untergrund anordenbar sind. Wie aus 1 ersichtlich
ist, ist die Höhe
H1 des Elementabschnittes 2 größer ausgebildet als die Höhe H2 des zweiten
Elementabschnittes 3. Jeder der Elementabschnitte 2 und 3 weist
auf seiner der jeweiligen Anlagefläche 4 bzw. 5 gegenüberliegenden
Seite eine Stützfläche 6 bzw. 7 auf.
Aufgrund der unterschiedlichen Höhen
H1 und H2 der beiden Elementabschnitte 2 und 3 liegen
diese beiden Stützflächen 6 und 7 in
unterschiedlichen Ebenen.
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In
der in 1 dargestellten Position ist die Vorrichtung 1 beispielsweise
als Sitzunterlage verwendbar. Dabei ist vorgesehen, dass die beiden Stützflächen 6 und 7 nebeneinander
angeordnet sind und horizontal verlaufen, so dass eine sich auf
die Vorrichtung 1 setzende Person mit je einer Gesäßhälfte auf
der Stützfläche 6 bzw. 7 befindet.
Hierdurch wird eine Kippbewegung des Beckens in Richtung des Pfeiles 8 bewirkt.
Durch diese Kippbewegung oder Neigung des Beckens in Richtung des
Pfeiles 8 einer auf der Vorrichtung 1 sitzenden
Person sind somit Fehlstellungen im Sinne einer frontalen Verkippung
des Beckens korrigierbar.
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Durch
die Kippbewegung des Beckens in Richtung des Pfeiles 8 können somit
Verspannungen insbesondere im Bereich der Lendenwirbelsäule aufgelöst werden,
so dass die Person nach ein- oder mehrmaliger Verwendung der Vorrichtung 1 schmerzfrei
wird. Vorzugsweise bildet die Vorrichtung 1 eine Sitzfläche, deren
Länge L
derart ausgebildet ist, dass im in 1 vorderen
Auflagebereich 9 bzw. 10 die Oberschenkel der
Person zumindest teilweise aufliegen.
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Des
Weiteren ist aus 1 ersichtlich, dass die beiden
Stützflächen 6 und 7 in
Querrichtung zur Länge
L parallel zueinander verlaufen, was bedeutet, dass die beiden Stützflächen 6 und 7 in
parallel zueinander verlaufenden, höhenversetzt angeordneten Ebenen
liegen.
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Um
eine Beckenkorrektur in entgegengesetzter Richtung zu Pfeil 8 bewirken
zu können,
ist die Vorrichtung 1 um eine vertikale Achse 11 um
180° in
Richtung des Pfeiles 12 zu drehen, so dass die Vorrichtung 1 in
die in 2 dargestellte Position gelangt. In dieser Position
der 2 liegt nun die niedrigere Stützfläche 7 auf der linken
Seite, während sich
die höhere
Stützfläche 6 auf
der rechten Seite befindet. Die beiden Anlageflächen 4 und 5 bleiben hier
ebenfalls in einer gemeinsamen Ebene. Somit wird durch einfaches
Drehen der Vorrichtung 11 in Richtung des Pfeiles 12 um
180° eine
Beckenkorrektur entgegen des Pfeiles 8 bewirkt.
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Dabei
können
die beiden Elementabschnitte 2 und 3 als separate
Elemente oder auch einstückig ausgebildet
sein. Im Falle, dass die beiden Elementabschnitte 2 und 3 als
separate Bauteile ausgebildet sind, können diese durch einfaches
Vertauschen von links nach rechts, bzw. rechts nach links dem jeweiligen
Anwendungsfall bezüglich
der Beckenkorrektur angepasst werden.
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3 zeigt
ein zweites Ausführungsbeispiel einer
Vorrichtung 1/1, bei welchem ebenfalls zwei Elementabschnitte 15 und 16 vorgesehen
sind. Die Elementabschnitte 15 und 16 weisen ebenfalls
jeweils eine Anlagefläche 17 bzw.
18 auf, mit welchen die Elementabschnitte 15 und 16 in
der 3 dargestellten Position in einer gemeinsamen
Horizontalebene liegen.
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Wie
aus 3 weiter ersichtlich ist, bilden die Elementabschnitte 15 und 16 jeweils
ein Keilelement 19 bzw. 20, deren jeweilige Stützflächen 21 bzw. 22 schräg geneigt
zur jeweils zugehörigen,
unteren Anlagefläche 17 bzw. 18 verlaufen.
Dabei sind die beiden Keilelemente 19 und 20 derart
zueinander angeordnet, dass deren Stützflächen 21 und 22 nebeneinander
liegen und mit entgegengesetzter Neigung zueinander verlaufen, wie
dies aus 3 ersichtlich ist. Durch diese
spezielle Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1/1 wird
insbesondere auch ein seitliches Abkippen der auf der Vorrichtung 1/1 sitzenden
Person verhindert.
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Die
Vorrichtung 1/1 weist ebenfalls eine Länge L auf, die derart gewählt ist,
dass sich die Oberschenkel einer auf der Vorrichtung 1/1 sitzenden
Person auf den vorderen Auflagebereichen 23 bzw. 24 abstützen, sofern
die Person im hinteren Bereich der Vorrichtung 1/1 mit
ihrem Gesäß sitzt.
Dadurch wird einerseits eine Kippbewegung des Beckens in Richtung
des Pfeiles 25 bewirkt, während sich andererseits die
Oberschenkel in entgegengesetzter Richtung zu Pfeil 25 auf
den vorderen Bereich 23 und 24 abstützen.
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Damit
bilden die Oberschenkel zum Rumpf der auf der Vorrichtung 1/1 sitzenden
Person unterschiedliche, entgegengesetzt des Pfeiles 25 wirkende
Winkel, wodurch eine Abstützung
der Person in entgegengesetzter Richtung zum Pfeil 25 bewirkt wird
und somit ein Abkippen dieser Person in Richtung des Pfeiles 25 sicher
verhindert wird.
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Des
Weiteren sind durch die beiden Keilelemente in der in 3 dargestellten
Anordnung außer der
seitlichen Fehlstellung des Beckens auch frontale Verkippungen und
auch sagittale Beckenverkippungen korrigierbar. Dabei ist jede beliebige
Person ohne ärztliche
Betreuung in der Lage, die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Korrektur
einer Beckenfehlstellung einzusetzen.
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Die
beiden Keilelemente 19 und 20 der Vorrichtung 1/1 aus 3 sind
bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel
einstückig
miteinander verbunden. Dies hat den Nachteil, dass für Behandlungen
oder Einsätze,
bei welchen eine Kippbewegung des Beckens einer Person entgegen
des Pfeiles 25 bewirkt werden soll, eine separate weitere
Vorrichtung 1/1 mit entgegengesetzten Anstellwinkeln der
beiden Stützflächen 21 und 22 benötigt wird.
Um für
beide Korrekturrichtungen jedoch die beiden Keilelemente 19 und 20 verwenden
zu können,
ist es vorteilhaft, diese aus zwei separaten Elementen zu fertigen,
welche mechanisch miteinander lösbar
verbunden sind, so dass diese wechselseitig miteinander kombiniert werden
können.
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Um
einen Montagevorgang dieser Keilelemente 19 und 20 zu
vermeiden, können
diese auch über
eine Lagerachse 30 miteinander verbunden sein, wie dies
in den 4 und 5 für die Keilelemente 19/1 und 20/1 des
dritten Ausführungsbeispiels
einer Vorrichtung 1/2 dargestellt ist. Die Lagerachse 30 definiert
dabei eine quer verlaufende Drehachse 31, um welche die
beiden Keilelemente 19/1 und 20/1 gegeneinander
drehbar sind. Somit sind die beiden Keilelemente 19/1 und 20/1 aus
der in 4 dargestellten ersten Anwendungsposition in die
in 5 dargestellte entgegengesetzte Anwendungsposition
bringbar.
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Es
ist erkennbar, dass durch die Drehung des hinteren Keilelementes 19/1 beispielsweise
in Richtung des Pfeiles 32 in die in 5 dargestellte zweite
Einsatzposition einerseits und durch Drehung des vorderen Keilelementes 20/1 beispielsweise
entgegengesetzt in Richtung des Pfeiles 33 in die in 5 dargestellte
zweite Einsatzposition die beiden Anlageflächen 17/1 und 18/1 nach
oben gelangen, so dass in der in 5 dargestellten
Position die beiden Stützflächen 21/1 und 22/1 die
Anlageflächen
bilden, mittels welchen die Vorrichtung 1/3 beispielsweise als
Sitzunterlage auf einem Untergrund aufsetzbar ist. Die Lagerachse 30 kann
dabei aus einem elastisch nachgiebigen Material gebildet sein, so
dass die gesamte Vorrichtung in gewissen Grenzen an die Formgebung
des Untergrundes anpassbar ist. Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung
der Vorrichtung 1/2 ist diese in einfachster Weise an die
vorzunehmende Beckenkorrektur anpassbar, wie dies aus den 4 und 5 deutlich
hervorgeht.
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Des
Weiteren sind die Vorrichtungen 1/1 und 1/2 nicht
nur als Sitzunterlage verwendbar. In einer Vertikalposition können diese
Vorrichtungen 1/1 und 1/2 auch als Bestandteil
einer Rückenlehne
eingesetzt werden, so dass auch eine Schulterkorrektur relativ zur
Beckenstellung mit den erfindungsgemäßen Vorrichtungen 1/1 oder 1/2 durchführbar ist.
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Weiter
ist auch vorgesehen, die Vorrichtungen 1/1 und 1/2 in
ihrer Länge
L derart auszubilden, dass diese ebenfalls zur Schulterkorrektur
für eine liegende
Person einsetzbar sind. Dabei ist die Länge L derart zu wählen, dass
die Person mit ihren Schultern auf dem einen Endbereich der Vorrichtung 1/1 bzw. 1/2 liegt,
während
sie mit ihrem Gesäß im anderen
Endbereich auf den Keilelementen 19 und 20 bzw. 19/1 und 20/1 liegt.
Damit kann eine in ihrer Länge
derart ausgebildete Vorrichtung 1/1 oder 1/2 auch als
Matratzenauflage zur Schulterkorrektur eingesetzt werden.
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Weiter
können
die Vorrichtungen 1/1 oder 1/2 als auch in Querrichtung
zu ihrer Länge
L als Matratzenauflage eingesetzt werden. Durch entsprechende Wahl
der Abmessungen, -die
Länge L
entspricht dabei beispielsweise etwa der Beckenbreite einer Person,
während
die quer zur Länge
L verlaufende Breite etwa auf die Körpergröße des Rumpfes der Person abgestimmt
ist – ist
somit auch eine Korrektur in der Horizontalebene (Rotation) in einfacher und
wirkungsvoller Weise durchführbar.
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Des
Weiteren ist in 5 angedeutet, dass die Vorrichtung 1/1 in
einer Hülle 35 untergebracht ist,
welche in 5 in Phantomlinien dargestellt
ist. Hierbei kann es sich um eine einfache Stoffhülle handeln
oder auch um ei ne stark gepolsterte Hülle, so dass die beiden Keilelemente 19/1 und 20/1 aus
einem formstabilen Werkstoff bestehen können.
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Andererseits
ist auch vorgesehen, die beiden Keilelemente 19 und 20 bzw. 19/1 und 20/1,
wie auch die quaderförmigen
Elementabschnitte 2 und 3 der Vorrichtung 1 aus
einem nachgiebigen Werkstoff, wie beispielsweise Schaumstoff, herzustellen,
so dass sich insbesondere die Stützflächen 6, 7, 21, 22 und 21/1, 22/1 in
gewissen Grenzen der Körperform der
Person anpassen, so dass keinerlei Druckstellen am Körper der
Person entstehen können.
Auch kann vorgesehen sein, dass sämtliche Kanten der Vorrichtungen 1, 1/1 und 1/2 abgerundet
ausgebildet sind, so dass diese eine äußerst günstige ergonomische Form aufweist.
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6 und 7 zeigen
schematisch die Vorrichtung 1/1 im Einsatz. Dabei zeigt 6 eine Seitenansicht
VI aus 3 und 7 einen Teilschnitt VII – VII aus 6.
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In
Phantomlinien ist schematisch eine Person 40 in Teilansicht
dargestellt. Diese Person 40 befindet sich bezüglich der
Längsausdehnung
L der Vorrichtung 1/1 beim dargestellten Anwendungsbeispiel
etwa mittig auf den Stützflächen 21 und 22 der beiden
Keilelemente 19 und 20 der Vorrichtung 1/1. Es
ist erkennbar, dass auf Grund des gegensinnig geneigten Verlaufs
der beiden Stützflächen 21 und 22 der
rechte Oberschenkel 41 der Person nach oben "angestellt" ist und der linke
Oberschenkel 42 der Person 40 schräg nach unten
verläuft.
Die beiden Oberschenkel 41 und 42 stützen sich
dabei zumindest bereichsweise auf den vorderen Auflagebereichen 23 und 24 der
Stützflächen 21 und 22 ab.
Die in 6 dargestellten Winkelverhältnisse sind dabei zur Veranschaulichung
etwas überzeichnet
dargestellt.
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Durch
den schräg
geneigten Verlauf der beiden Stützflächen 21 und 22 wird
eine Verkippung der linken Beckenhälfte der linken Gesäßhälfte 44 über dessen
Sitzbeinhöcker
in Richtung des Pfeiles 45 bewirkt, während die Verkippung der rechten
Beckenhälfte
der rechten Gesäßhälfte 43 entgegengesetzt
in Richtung des Pfeiles 47 erfolgt. Durch diese Verkippungen
der beiden Beckenhälften
in entgegengesetzter Richtung der Pfeile 45 und 47 ist
beispielsweise die in 7 durch die Phantomlinien 46 dargestellte
Verkrümmung
der Wirbelsäule
behebbar, so dass sich die Wirbelsäule durch die Wirkung der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1/1 in
Richtung des Pfeiles 25 aufrichtet und Deckungsgleich mit
der Mittellinie 48 verläuft.
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Die
Wirkung der Vorrichtung 1/1 ist durch eine Veränderung
der Position der auf der Vorrichtung 1/1 sitzenden Person 40 "einstellbar". So wird die Wirkung
verstärkt,
wenn sich die Person mit dem Gesäß 43, 44 beispielsweise
auf den rechten, hinteren Endbereich der Vorrichtung 1/1 sitzt.
Bei einer solchen Positionierung befinden sich die beiden Gesäßhälften zwangsläufig zusätzlich in
unterschiedlichen Höhen,
so dass eine Korrektur in Richtung des Pfeiles 25 verstärkt wird.