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Die
Erfindung betrifft eine Dispergiervorrichtung mit einem Aufnahmebehälter für ein Dispergiergut,
einer durch eine Welle antreibbaren Strömungserzeugungsvorrichtung
und einer ein Mahlmedium enthaltenden Mahlvorrichtung, die ein perforiertes Gehäuse, durch
das das Dispergiergut aufgrund einer durch die Strömungserzeugungsvorrichtung
erzeugten Strömung
hindurchtreten kann, und ein durch ein Antriebselement antreibbares
Rührwerkzeug
aufweist, das in dem Gehäuse
angeordnet und relativ zu diesem drehbar ist, wobei das Gehäuse die Welle
umschließt,
wobei das Gehäuse
relativ zur Welle verschieblich ist aus einer angehobenen Stellung
in eine abgesenkte Stellung, und wobei die Welle und das Antriebselement über eine
Kupplung miteinander kuppelbar sind, die ein erstes Element und ein
korrespondierendes zweites Element aufweist, welche in der abgesenkten
Stellung eine Wirkverbindung eingehen.
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Durch
eine derartige Vorrichtung wird eine Verteilung von fein- und feinstteiligen,
festen Bestandteilen in der flüssigen
Phase bewerkstelligt. Beim Dispergierprozess laufen drei Teilschritte
nebeneinander ab:
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- 1. Die Benetzung der Oberfläche des einzuarbeitenden Feststoffes
durch flüssige
Bestandteile des Mahlgutes;
- 2. die mechanische Zerteilung von Agglomeraten in kleinere Agglomerate
und Primärartikel
und
- 3. die Stabilisierung von Primärartikeln, Agglomeraten und
Aggregaten gegen erneute Zusammenlegung (gleich Flockung).
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Zur
Durchführung
eines wirtschaftlichen Dispergierprozesses muss das Dispergiergut
vordispergiert werden. Vorzugsweise wird mit einer Dissolverscheibe
vordispergiert, da insbesondere bei schwer dispergierbaren Agglomeraten,
die im weiteren Verfahren noch den Einsatz der Mahlvorrichtung erfordern,
eine optimale Vordispergierung aus wirtschaftlichen Gründen unerlässlich ist.
Ein ungenügend
vordispergiertes Produkt erfordert nicht nur längere Laufzeiten der Mahlvorrichtung,
sondern es werden oft nicht die erwünschten Feinheiten erreicht.
Versäumnisse
oder Fehler bei der Vordispergierung können in der Regel nicht durch
andere Systeme ausgeglichen werden. Insbesondere deshalb, weil unzureichend
vordispergierte Produkte mit der weiteren Verwendung der Mahlvorrichtung
das Zusetzen der Löcher
des Siebkorbes bewirken, wodurch die Zirkulation durch den Siebkorb
erschwert oder sogar vollständig
verhindert wird.
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Von
dem Dissolver kann aber häufig
nur eine Vordispergierung vollzogen werden, d. h. dass das Dispergiergut
nur bis zu einem gewissen Feinheitsgrad dispergiert werden kann.
Für die
weitere Dispergierung, die hier Feindispergierung genannt wird, muss
eine Rührwerkskugelmühle oder ähnliche Mahlvorrichtung
eingesetzt werden.
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Zur
Vermeidung des Behälterwechsels
zwischen der Vordispergierung und der Feindispergierung wird in
der europäischen
Patentschrift
EP 0 850 106 der
Anmelderin vorgeschlagen, die Mahlvorrichtung als die Welle umschließendes Gehäuse auszubilden,
das zudem relativ zu der Welle in der Höhe verschieblich ist. Während des
Vordispergierens ist die Mahlvorrichtung in der ange hobenen Stellung oberhalb
des Dispergiergutes angeordnet; zum Feindispergieren wird die Mahlvorrichtung
in das Dispergiergut in die abgesenkte Stellung überführt, so dass diese knapp oberhalb
der als Dissolverscheibe ausgebildeten Strömungserzeugungsvorrichtung
angeordnet ist. Das Antriebselement für das Rührwerkzeug ist bei dieser Vorrichtung
als eine Hohlwelle ausgebildet, welche die Welle umschließt und welche sich
zusammen mit der Mahlvorrichtung beim Bewegen im Verhältnis zur
Welle verschiebt. Zwischen der Welle und der Hohlwelle wirkt eine
Bogenzahnkupplung, die nur in der abgesenkten Stellung der Mahlvorrichtung
das Drehmoment von der Welle auf die Hohlwelle überträgt, die ihrerseits an ihrem
unteren Ende drehfest mit dem Rührwerkzeug
verbunden ist.
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Bei
dieser bekannten Dispergiervorrichtung ist ein nicht unerheblicher
Aufwand erforderlich, um ein Eindringen des Dispergiergutes in den
Zwischenraum zwischen der Welle und der Hohlwelle zu vermeiden;
hundertprozentig kann dieses letztendlich nie vermieden werden.
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Kräfte des
Dispergiergutes bei der Vordispergierung auf die Welle, wenn sich
die Mahlvorrichtung in der angehobenen Stellung befindet, können eine
ungewollte Auslenkung der Welle von mehreren Millimetern hervorrufen.
Diese Auslenkung kann dazu führen,
dass die Welle ein in der Mahlvorrichtung angeordnetes Gleitlager
zur Aufnahme der Welle berührt
und beschädigt.
Zwischen dem Gleitlager und der Welle muss für eine einwandfreie Funktionsfähigkeit
ein Spalt ausgebildet sein. Auch bei genauester Auslegung kann aufgrund
der sich addierenden Toleranzkette, insbesondere bei größeren Dispergiervorrichtungen
nicht verhindert werden, dass das Dispergiergut durch diesen Spalt
in den Zwischenraum zwischen der Hohlwelle und der Welle eintritt. Bei
Beschädigungen
des Gleitlagers durch die zuvor erwähnten ungewünschten Wellenauslenkungen während des
Vordispergierens wird diese Problematik verstärkt. Darüber hinaus erfordert die bekannte Konstruktion
unter Verwendung der Hohlwelle einen ex trem schlanken Lagerflansch,
der an seinem unteren Ende sich über
ein Nadellager auf dem Ritzel der Bogenzahnkupplung abstützt; dieser
schlanke Lagerflansch stellt bei größeren Dispergiervorrichtungen
nicht die erforderliche Stabilität
bereit.
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Neue
Explosionsschutzbestimmungen, wie z.B. die ATEX 95 (Richtlinie 94/9/EG)
für explosionsgefährdete Räume werden
schließlich
in Kürze
eine verbindliche Abdichtung des Hohlraumes zwischen der Hohlwelle
und der Welle vorschreiben. Aufgrund der vorgenannten Probleme ist
ein weiterer Aufwand zur Abdichtung dieses Hohlraumes erforderlich.
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Der
Erfindung liegt demzufolge die Aufgabe zugrunde, die vorgenannten
Nachteile zumindest teilweise zu vermeiden, die Dispergiervorrichtung
so auszugestalten, dass diese kommenden Explosionsschutzverordnungen
entspricht, und den Aufbau der Dispergiervorrichtung zu vereinfachen.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass das erste Element der Kupplung an einem unteren Ende des Gehäuses angeordnet
ist und dass das zweite Element der Kupplung im Bereich eines unteren
Endes der Welle angeordnet ist.
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Erfindungsgemäß wirkt
die Kupplung somit nicht mehr oberhalb, sondern unterhalb der Mahlvorrichtung.
Stattdessen ist das erste Kupplungselement der Kupplung in dem unteren
Ende des Gehäuses
angeordnet. Das korrespondierende zweite Kupplungselement der Kupplung
ist am unteren Ende der Welle, knapp oberhalb der Strömungserzeugungsvorrichtung
angeordnet. Durch die erfindungsgemäße Ausbildung werden die Kupplungselemente
erst in abgesenkter Stellung der Mahlvorrichtung in Eingriff gebracht
und übertragen
dann das Drehmoment der Welle auf das Rührwerkzeug. Eine die Welle
umschließende
Hohlwelle ist somit nicht mehr notwendig. Demzufolge existieren
auch keine aufwändigen
und anfälligen
Dichtungspackungen zur Abdichtung der Hohlwelle gegen über der
Welle. Diese deutlich einfachere Konstruktion ist wesentlich kostengünstiger
und ermöglicht
es erstmalig, einen Dissolver und eine Rührwerkskugelmühle preisgleich kombiniert
in einem Aggregat anzubieten. Die erfindungsgemäße Konstruktion ist darüber hinaus
wesentlich wartungsarmer, da keine größeren Toleranzketten auftreten.
Schließlich
ist es wegen der fehlenden Hohlwelle nicht mehr notwendig, den Lagerflansch
schlank auszubilden. Mithin kann bei der erfindungsgemäßen Ausbildung
der Lagerflansch entsprechende Verstärkungsstreben aufweisen, um auch
größeren Dispergiervorrichtungen
die notwendige Stabilität
zu verleihen.
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Vorzugsweise
ist das zweite Kupplungselement am unteren Ende der Welle unmittelbar
oberhalb der Strömungserzeugungsvorrichtung
angeordnet, um die Mahlvorrichtung möglichst weit in dem Behälter absenken
zu können.
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Die
Kupplung ist vorzugsweise als formschlüssig nachgiebige, jedoch drehsteife
Wellenkupplung, also Ausgleichskupplung ausgebildet. In der abgesenkten
Stellung der Mahlvorrichtung schieben sich die beiden Kupplungselemente
ineinander und führen
und zentrieren die Welle axial und radial. Gleichzeitig werden durch
betriebliche Wärmewirkung
anfallende Längsdehnungen
der Wellen ausgeglichen. Beispielsweise kann diese als Klauenkupplung
ausgestaltet sein, wobei eine erste Klaue, die das erste Kupplungselement
der Kupplung bildet, am unteren Ende des Gehäuses angeordnet ist, und eine korrespondierende
zweite Klaue, die das zweite Kupplungselement Element darstellt,
am unteren Ende der Welle angeordnet ist. Als besonders geeignet
hat sich eine Bogenzahnkupplung herausgestellt, die eine ballige
Außenverzahnung
des als Ritzel ausgebildeten zweiten Kupplungselements aufweist,
das sich in der Innenverzahnung des zweiten Kupplungselements gelenkig
und axial bewegen kann.
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In
einer komplexeren Ausführungsform
kann die Kupplung auch als Tonnenkupplung ausgebildet sein. Obgleich
auch die Verwendung einer Reibkupplung grundsätzlich möglich ist, ist die erwähnte Bogenzahnkupplung
mit dem Vorteil verbunden, dass diese sehr stabil und kostengünstig ist;
darüber
hinaus ist sie besonders leicht zu reinigen und deshalb wartungstechnisch
vorteilhaft.
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Zur
Lagerung der Welle in der Mahlvorrichtung in abgesenkter Stellung
hat es sich als besonders vorteilhaft herausgestellt, das Antriebselement als
Lagerbock auszubilden. Dieser Lagerbock nimmt entweder Gleit- oder
Rollenlager zur Lagerung der Welle auf; ein Doppelrollenlager ist
besonders wartungsfreundlich und hat eine hohe Lagerlebensdauer.
Durch Ausbildung eines nur geringen Reibspalts zwischen dem Lagerbock
und dem Rührwerkzeug, mit
einer vorzugsweisen Spaltgröße von 0,3
mm, wird der Durchtritt des Mahlmediums wirksam unterbunden. Bei
der erfindungsgemäßen Dispergiervorrichtung
tritt deshalb kein „Perlbruch" auf.
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Das
Dispergiergut, also der Produktstrom, kann zur Kühlung der Lager eingesetzt
werden um eine hohe Lagerlebensdauer zu erhalten. Das Dispergiergut
tritt dazu durch den zuvor genannten Spalt am oberen Ende des Lagerbocks
ein und strömt durch
die Lager zum unteren Ende des Lagerbocks. Der so erzeugte Produktstrom
des Mediums verhindert wirksam eine partielle Erhitzung des Produkts und
eine Beschädigung
der Dispergiervorrichtung. Gleichzeitig ist der Produktstrom aber
groß genug, um
ein einfaches und schnelles Reinigen beim Produktwechsel zu ermöglichen.
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Zur
Erhöhung
der Strömungsgeschwindigkeit
und damit auch der Kühlleistung
kann im Falle eines doppelten Rollenlagers zwischen den Rollenlagern
eine Förderschnecke
angeordnet sein.
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Ferner
ist es zur weiteren Erhöhung
der Strömungsgeschwindigkeit
vorteilhaft, wenn der Lagerbock oberhalb des zweiten Kupplungselements
mindestens eine Saugbohrung aufweist, durch welche der Produktstrom
mittels der Strömungserzeugungsvorrichtung gezogen
wird.
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Wartungstechnisch
besonders vorteilhaft ist die Integration des Lagerbocks in den
Boden des Gehäuses
der Mahlvorrichtung. Beispielsweise kann der Lagerbock einfach ausgewechselt
und gereinigt werden durch Auswechseln der Ronde am unteren Ende
des Mahlkorbes.
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Die
Welle kann einen oberen und einen unteren Abschnitt aufweisen, wobei
der untere Abschnitt einen geringfügig breiteren Außendurchmesser
aufweist als der obere Abschnitt. In der angehobenen Stellung der
Mahlvorrichtung wird so sichergestellt, dass zwischen dem Lagerbock
und der Welle ein ausreichender Spalt zur Vermeidung von Beschädigungen
des Lagerbocks existiert. In der abgesenkten Stellung sitzt der
Lagerbock hingegen auf dem unteren Abschnitt der Welle mit dem breiteren
Außendurchmesser
auf und gewährleistet
somit eine einwandfreie Abdichtung zwischen Lagerbock und Welle.
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Wie
zuvor erwähnt, überträgt der Lagerbock in
der abgesenkten Stellung das Wellendrehmoment auf das Rührwerkzeug
innerhalb des Gehäuses
der Mahlvorrichtung. Das Rührwerkzeug
ist in Abhängigkeit
von der Dispergieraufgabe gestaltbar. Sie kann beispielsweise als
Kreisringscheibe, Kreisringlochscheibe oder Schlitzscheibe ausgebildet
sein. Ferner ist die Verwendung von Stiften möglich. Vorzugsweise weist das
Rührwerkzeug
mindestens eine koaxial innerhalb des Gehäuses verlaufende Kreisringscheibe
auf. Das Rührwerkzeug
gewährt
somit eine kontinuierliche Bewegung des in dem Gehäuse angeordneten
Mahlmediums.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist die Strömungserzeugungsvorrichtung Mittel
zum Dispergieren auf. Besonders vorteilhaft ist es, wenn diese Mittel
zum Dispergieren als Dissolverscheibe ausgebildet sind. Die Dissolverscheibe
erzeugt dann zum Einen die für
den Betrieb der Dispergiervorrichtung notwendige Strömung und
nimmt zudem eine Vordispergierung des Mahlmediums vor. Die Dissolverscheibe
erfüllt
eine besonders wichtige Aufgabe für die Dispergierung, nämlich die
gleichmäßige Produktumwälzung bis
in die Randzone des Mischbehälters.
Eine Dissolverscheibe erfüllt
die Aufgaben des Dispergierens, also das Auflösen von Agglomeraten und die
Benetzung der Primärteilchen
in der flüssigen
Phase, auf besonders wirtschaftliche Art und Weise, da die Dispergierung
deutlich schneller vollzogen wird als innerhalb der Mahlvorrichtung.
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Die
erfindungsgemäße Dispergiervorrichtung
ist demnach so ausgestaltet, dass die Mahlvorrichtung höhenverstellbar
ist und diese mittels der Höhenverstellung
in das Dispergiergut eintauchbar und aus diesem wieder vollständig entfernbar
ist. Auf diese Weise lassen sich die einzelnen Verfahrensschritte
des Vor- und Feindispergierens vollständig getrennt voneinander durchführen, ohne
dass dabei die zu dispergierenden Substanzen aus dem Behälter entfernt
werden müssen
oder eine Änderung
der Rührwerkzeuge
notwendig ist. Ein Wechsel zwischen Vordispergierung und der Feindispergierung
kann besonders schnell und wirtschaftlich vollzogen werden.
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Die
Erfindung ist in den Zeichnung beispielhaft veranschaulicht und
im Folgenden anhand dieser detailliert beschrieben. Es zeigen:
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1 einen Querschnitt durch
die erfindungsgemäße Dispergiervorrichtung
mit der Mahlvorrichtung in der angehobenen Vordispergierstellung;
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2 die Dispergiervorrichtung
gemäß 1 mit der Mahlvorrichtung
in der abgesenkten Feindispergierstellung; und
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3 einen vergrößerten Querschnitt
der Mahlvorrichtung gemäß 1.
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Demnach
besteht die erfindungsgemäße Dispergiervorrichtung
aus einem im wesentlichen zylindrischen, doppelwandigen und mit
einem Deckel verschließbarn
Behälter 10,
einem Dissolver 20 und einer Rührwerkskugelmühle 30.
In dem Behälter kann
ferner eine Reinigungsvorrichtung angeordnet sein, die nicht näher dargestellt
ist.
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Der
Dissolver 20 besteht aus einer zylindrischen Welle 21,
die an ihrem unteren Ende eine Dissolverscheibe 22 aufweist.
Die Dissolverscheibe 22 ist entlang ihres Umfangs mit mehreren,
auf der Kreisfläche
alternierend nach oben und nach unten gebogenen Zähnen 23 ausgestattet.
Die Welle 21 weist einen mittleren Abschnitt 24 mit
einem ersten Außendurchmesser
auf, der an seinem unteren Ende in einen unteren Abschnitt 25 übergeht,
dessen Außendurchmesser
breiter ist als der mittleren Abschnitts.
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Die
Welle 21 ist über
einen zylindrischen Lagerflansch 26 an einem Maschinenoberteil 60 befestigt,
der den Lagerflansch kastenartig umschließt. Zur Gewährleistung der notwendigen
Stabilität
erstreckt sich der Lagerflansch 26 vorzugsweise über mehr
als ein Drittel der gesamten Wellenlänge. Die Rührwerkskugelmühle 30 ist
in der vorliegenden Ausführungsform über Pneumatikzylinder 62 höhenverstellbar,
deren Kolbenstangen 62 an einer Zwischenplatte 66 montiert
sind. Von der Unterseite der Zwischenplatte 66 erstrecken
sich mehrere Hohlstangen 33 zu dem oberen Ende der Rührwerkskugelmühle 30. Durch
diese Ausbildung kann die Anordnung der Rührwerkskugelmühle 30 mittels
der Pneumatikzylinder 62 vertikal verstellt werden; daneben
kann über die
Hohlstangen das Kühlmedium
in der Rührwerkskugelmühle 30 zirkulieren.
Anstelle der Pneumatikzylinder können
andere Verstellmittel eingesetzt werden, wie z.B. Hydraulikzylinder
oder ein Schneckenantrieb.
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Die
Welle 21 ist in dem Lagerflansch 26 über Rollenlager
gelagert, wobei am unteren Ende des Lagerflansches 26 ein
Nadellager oder Rollenlager 27 vorgesehen ist und ein am
oberen Ende ein Doppeltonnenlager 28. Die Welle 21 wird über eine
Riemenscheibe 29 in bekannter Weise angetrieben. Zur Verstärkung des
Lagerflansches 26 sind am oberen Ende umfänglich zueinander
versetzt mehrere Versteifungsrippen 32 ausgebildet, die
sich von etwa der Mitte des Lagerflansches 26 ausgehend
zu dem in Einbaulage oberen horizontalen Flansch mit einer kontinuierlichen
Steigung erstrecken. Diese Versteifungsrippen 32 verleihen
dem Lagerflansch 26 im Vergleich zu den aus dem Stand der
Technik bekannten Lagerflanschen eine deutlich höhere Stabilität, um eine
ungewünschte
Auslenkung der Welle 21 zu verhindern, insbesondere beim
Vordispergieren.
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Die
Rührwerkskugelmühle 30 ist über mehrere,
umfänglich
zu einander beabstandete zylindrische Hohlstangen 33 an
der Unterseite des Maschinenoberteils 60 befestigt, so
dass die Rührwerkskugelmühle 30 mit
dem Maschinenoberteil 60 höhenverstellbar ist durch die
Pneumatikzylinder 62. Anstelle der Pneumatikzylinder können andere
Verstellmittel eingesetzt werden, wie z.B. Hydraulikzylinder oder
ein Schneckenantrieb.
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Die
Rührwerkskugelmühle 30 selbst
besteht aus einem siebartig perforierten Gehäuse 34, in dem nicht
dargestellten Mahlkugeln gehalten werden. Das Gehäuse 34 ist
an seinem oberen Ende mit einem Trichter versehen, der an seinem
Boden eine Öffnung 35 aufweist,
welche die Welle 21 durchdringt. Das Gehäuse 34 kann
einwandig, doppelwandig oder in anderer geeigneter Art und Weise
ausgebildet sein. Das Gehäuse 34 bildet
einen Ringkanal mit dem zentralen Loch 35. Innerhalb des
Ringkanals befindet sich koaxial zum Ringkanal verlaufend eine Kreisringscheibe 36.
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Die
Kreisringscheibe 36 ist an ihrem oberen Ende über eine
Ringscheibe 37 mit einem in seiner Gesamtheit mit 39 bezeichneten
Lagerbock verbunden. Dieser Lagerbock besteht aus einer zylindrischen
Buchse 40, die an ihrem unteren Ende einen sich nach außen verbreitenden
Absatz 41 aufweist. Auf diesem Absatz 41 sitzt
ein Doppelrollenlager 42 auf, wobei die Lager über ei nen
außenseitigen
Distanzring 43 voneinander beabstandet sind. Radial nach
innen von dem Distanzring 43 ist zwischen den Lagern des
Doppelrollenlagers 42 eine Förderschnecke 44 angeordnet.
Das Doppelrollenlager 43 wird über einen weiteren Distanzring 45 oberseitig
gegen die Unterseite der Ringscheibe 37 abgestützt. Auf
einem radial außenseitigen
Absatz der Ringscheibe 37 ist ein Flügelrad 46 angeordnet,
um einen erhöhten Produktstrom
aus dem Behälter
in das Gehäuse 34 zu
bewerkstelligen und gleichzeitig das ungewünschte Austreten der Mahlkugeln
aus der Rührwerkskugelmühle bei
einem Betrieb zu verhindern. Am unteren Ende des Lagerbocks 39 ist
unterhalb des Absatzes 41 der Buchse 40 die Innenverzahnung 47 einer Bogenzahnkupplung
ausgebildet, die das erste Kupplungselement zur Übertragung des Drehmoments
von der Welle 21 auf die Ringscheibe 36 darstellt.
Zwischen der Innenverzahnung 47 und dem Absatz 41 der
Buchse 40 sind umfänglich
zueinander beabstandet mehrere Saugbohrungen 48 angeordnet.
Radial außenseitig
stützen
sich die Lager des Doppelrollenlagers 42 auf der Innenseite
eines Hohlkegelstumpfes 49 ab, der sich von seinem unteren zylindrischen
Abschnitt zu seinem oberen Ende kontinuierlich verjüngt und
mit einem innenseitigen Absatz auf dem oberen Lager des Doppelrollenlagers 42 aufsitzt.
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Zwischen
der Innenseite des oberen Endes des Hohlkegelstumpfes 49 oberhalb
des oberen Lagers ist zwischen dem Hohlkegelstumpf 49 und
dem zweiten Distanzring 45 ein Spalt von ungefähr 0,3 mm
ausgebildet. Durch diesen Spalt kann der Produktstrom während des
Betriebes zur Kühlung
der Lager hindurchtreten. Diese Ausbildung verhindert das Eindringen
von Perlen bzw. Mahlkugeln und somit auch den befürchteten „Perlbruch". Durch die Förderschnecke 44 und
die Saugbohrungen 48 strömt der Produktstrom kontinuierlich
durch die Lager zur Realisierung einer Selbstkühlung.
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Der
Hohlkegelstumpf ist über
mehrere umfänglich
angeordnete Schrauben 50 mit einem inneren Ringelement
einer Ronde 51 verschraubt. Diese Ronde 51 bildet
den Boden der Rührungskugelmüh le 30 und
nimmt ein Sieb 52 auf, das sich von einem inneren Ringelement
der Ronde 51 radial nach außen zu einem äußeren Ringelement
erstreckt. Durch dieses Sieb 52 strömt das Medium während der
Feindispergierung.
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Oberhalb
der Dissolverscheibe 22 und unterhalb des unteren Wellenabschnitts 25 ist
eine Außenverzahnung 53 ausgebildet,
die das zweite Kupplungselement bildet. Beim Absenken der Rührwerkskugelmühle 30 aus
der in 1 dargestellten
Vordispergierstellung in die in 2 dargestellte
Feindispergierstellung schiebt sich die Buchse 40 auf den unteren
Wellenabschnitt 25 bis die Innenverzahnung 47 mit
der Außenverzahnung 53 in
Eingriff kommt. Nunmehr überträgt die Bogenzahnkupplung
das Wellendrehmoment auf die Kreisringscheibe 36 zur Durchführung der
Feindispergierung.
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Durch
die Ausbildung des oberen Wellenabschnitts 24 mit einem
geringeren Außendurchmesser als
der untere Wellenabschnitt 25 wird sichergestellt, dass
zwischen der Welle 21 und der Rührwerkskugelmühle 30 in
der Vordispergierstellung ein ausreichender Spalt vorhanden ist,
um eine ungewollte Beschädigung
der Buchse 40 durch eventuelle seitliche Ausschläge der Welle 21 während der
Vordispergierung zu vermeiden.
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Die
erfindungsgemäße Anordnung
der Kupplung am unteren Ende der Rührwerkskugelmühle ermöglicht es
auf die Hohlwelle aus dem Stand der Technik zu verzichten, gleichzeitig
aber weiterhin eine Vordispergiervorrichtung und eine Feindispergiervorrichtung
in einem Gerät
zu kombinieren, wobei der Wechsel zwischen den Verfahrensschritten
einfach durch Absenken der Rührwerkskugelmühle innerhalb
des Behälters
erfolgen kann, ohne dass der Behälter
geöffnet
werden muss. Anstelle einer formschlüssigen Kupplung kann unter
der Realisierung des Erfindungsgedankens selbstverständlich auch
eine kraftschlüssige
Kupplung eingesetzt werden, wie zum Beispiel eine Lamellenkupplung
oder dergleichen. Schließlich
können
anstelle von Rollenlagern in dem Lagerbock auch Gleitlager eingesetzt
werden.
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- 10
- Behälter
- 20
- Dissolver
- 21
- Welle
- 22
- Dissolverscheibe
- 23
- Zähne
- 24
- mittlerer
Wellenabschnitt
- 25
- unterer
Wellenabschnitt
- 26
- Lagerflansch
- 27
- Nadellager
- 27
- Rollenlager
- 28
- Doppeltonnenlager
- 29
- Riemenscheibe
- 30
- Rührwerkskugelmühle
- 32
- Versteifungsrippen
- 33
- Hohlstange
- 34
- Gehäuse
- 35
- Öffnung
- 36
- Kreisringscheibe
- 37
- Ringscheibe
- 39
- Lagerbock
- 40
- Buchse
- 41
- Absatz
- 42
- Doppelrollenlager
- 43
- Distanzring
- 44
- Förderschnecke
- 45
- Distanzring
- 46
- Flügelrad
- 47
- Innenverzahnung
- 48
- Saugbohrung
- 49
- Hohlkegelstumpf
- 50
- Schraube
- 51
- Ronde
- 52
- Sieb
- 53
- Außenverzahnung
- 60
- Maschinenoberteil
- 62
- Pneumatikzylinder
- 64
- Kolbenstangen
- 66
- Zwischenplatte