-
Mischmaschine mit Reibelementen zum Mischen von pulverisierten, feinkörnigen
und kurzfaserigen Produkten Zusatz zum Patent 1020002 Patent 1 020 002 betrifft
Mischmaschinen, in denen zum Verreiben von Aggiomerationen, die im Mischgut bei
der Einfüllung vorhanden sind oder sich während des Mischprozesses bilden, zusätzlich
Reibelemente eingebaut sind. Die Reibelemente in diesen Mischern bestehen aus Reibblechsegmenten,
die an der Innenwand des Mischbehälters jeweils zwischen zwei Mischelementen dicht
am Trommelmantel befestigt sind. Die Reibblech können an den Seitenflächen, die
als Reibflächen dienen, aufgerauht, gerillt oder auch gelocht sein.
-
Wenn in Mischmaschinen, die mit Reibvorrich tungen bekannter Art
ausgerüstet sind, ein Mischgut verarbeitet wird, das stärker zum Kleben an Metallwandungen
und Reibelementen neigt, dann wird das Anhaften von Mischgutteilchen am Trommelmantel
und besonders in Ecken, die sich durch die rechtwinklig zum Trommelmantel stehenden
Reibblech bilden, begünstigt. Fast alle Mischgtlter, die zum Anhaften an Metallwandungen
neigen, haben die Eigenschaft, daß die Anhaftungen sich immer stärker aufbauen,
so daß der Abstand zwischen Mischwerkzeugen und Mischbehälterwand immer geringer
wird und nach einer gewissen Zeit ganz wegfällt. Die festsitzende Mischgutschicht
an der Mischbehälterwandung wirkt dann als Bremsfläche auf die rotierenden Mischwerkzeuge.
Wenn es sich um Mischgut handelt, welches zum Verhärten neigt, tritt bei genügend
starkem Antrieb ein unwirtschaftlicher Verschleiß an den Misch- und Reibelementen
auf. Wenn der Antriebsmotor nicht so stark gewählt ist, daß die Bremswirkung überwunden
werden kann, können die rotierenden Mischwerkzeuge ganz zum Stillstand kommen.
-
Es wurde nun gefunden, daß es bei bestimmten teigartigen Mischgütern
vorteilhaft ist, wenn die Reibbleche nicht direkt am Trommelmantel befestigt werden,
sondern von Stangen getragen mit einem solchen Abstand vom Trommelmantel angeordnet
sind, daß dem Mischgut die Möglichkeit gegeben ist, zur anderen Seite des Reibbleches
ausweichen zu können, wenn es von den rotierenden Mischwerkzeugen in die Ecken gepreßt
wird. Die Maschine bleibt hierdurch funktionsfähig und kann mit erträglichem Verschleiß
mit geringem Energieaufwand für den Antrieb betrieben werden. Die Maschine gemäß
der Erfindung wird also mit Reibblechsegmenten bzw. aus Stabeisen verschweißten
Reibflächensegmenten ausgerüstet, die von Stangen getragen an der Mischbehälterwand
so angeordnet sind, daß zwischen Trommelmantel und Reibblechen Mischgutdurchgangsöffnungen
verbleiben, durch die das von den
Mischwerkzeugen in die Ecken gedrückte klebrige
Mischgut entweichen kann.
-
Eine Maschine mit den erfindungsgemäßen Reibblechsegmenten ist in
der Zeichnung in zwei Figuren dargestellt.
-
Fig. 1 zeigt einen Längsschnitt und Fig. 2 einen Querschnitt eines
Mischers mit eingebauten Reibelementen.
-
Die Wandungen des Mischbehälters sind mit 1 bezeichnet. Entgegen
der Zeichnung kann der Mischbehälter auch muldenförmig oder als Doppelmulde mit
zwei Wellen ausgebildet werden. Oben auf dem Mischbehälter befindet sich ein Zugabestutzen
2, und unten an der tiefsten Stelle des Mischbehälters ist eine Entleerungsklappe
3 eingebaut, die möglichst der Trommelrundung angepaßt werden soll. Um diese Entleerungsklappe
ist ein Stutzen 4 angebracht. Zu Reinigungs- und Montagezwecken ist seitlich eine
Klappe 5 eingebaut, die ebenfalls der Trommelrundung angepaßt werden muß, um Totraum
im Mischbehälter zu vermeiden. Diese Klappe kann bei kurzen Mischbehältern in fast
voller Länge der Mischtrommel eingebaut werden. Bei längeren Mischbehältern können
über die Länge der Mischtrommel verteilt mehrere Klappen eingebaut werden. Bei dieser
Ausführungsart ist es dann möglich, alle Reibbleche bzw. Reibflächensegmente an
Klappen 5 zu befestigen, damit sie zu Reinigungszwecken durch Öffnen der Klappe
ausgeschwenkt werden können.
-
Durch den Mischbehälter verläuft koaxial mindestens eine Welle 6,
auf der in Länge und Umfang versetzt rechtwinklig zur Welle Tragarme 7 angeordnet
sind; an ihren Enden sind keilförmige oder pflugscharähnliche Mischwerkzeuge 8,
deren Seitenflächen vorteilhaft spachtelartig verlängert werden, befestigt, die
bis nahe an die Behälterwandung heranragen. Entgegen den mittleren, doppelseitig
wirkenden Mischwerkzeugen 8 sind an den Stimwänden des Mischbehälters einseitig
wirkende Mischwerkzeuge 8 a angeordnet, die das Mischgut von den Stirnflächen weg
zum Trommelinneren bewegen. Jeweils zwischen. zwei Mischwerkzeugen sind am Trommelmantel
bzw. an ausschwenkbaren Teilen des Trommelmantels feststehende oder abschraubbare
Reibbleche 9, 10 oder Reibflächensegmente 11 befestigt, die von den fest verschweißten
Stegen 13 oder von abschraubbar angeordneten Stegenl3a getragen werden. Die Reibbleche
9, 10, 11 müssen rechtwinklig zur Welle stehen und sollen entsprechend der Höhe
der Mischwerkzeuge in den Mischbehälter hineinragen. Diese Reibbleche können verschiedenartig
geformt und ausgeführt werden. Wichtig ist, daß sie, wenn Mischgüter steifer Konsistenz
verarbeitet werden, zwecks Bildung von Durchgangsöffnungen 12 oder 14 von Stangen
od. ä. getragen mit Abstand vom Trommelmantel angeordnet werden. Der Abstand zwischen
Trommelmantel und Reibblech beträgt vorteilhaft 5 bis 20 mm und soll auf keinen
Fall geringer sein als der Abstand zwischen Trommelmantel und Mischelement. Ein
Mischer kann mit verschiedenen Reibblechen 9, 10, 11, wie in der Zeichnung Fig.
II dargestellt, ausgerüstet werden. Das unterhalb der Welle angeordnete kürzere
Reibblech 10 sitzt an der Stelle des Mischers, an der das Mischgut am stärksten
verdichtet liegt. Die Umfangsgeschwindigkeit bei einem Mischer mit 0,50 m Trommeldurchmesser
kann hier unter 150UpM liegen, um trotzdem stärkere Reibung auf das Mischgut zu
erreichen. Das aus Stabeisen gefertigte Reibflächensegmentll sitzt an einer Stelle
des Mischers, an der das Mischgut normal verdichtet liegt. Um hier gleiche Wirkung
zu erzielen wie beim Reibblech 10, müßten die Mischwerkzeuge mit einer Geschwindigkeit
von 150 bis 180 UpM rotieren. Das oberhalb der Welle fest angeordnete Reibblech9,
welches durchlöchert gezeichnet ist, hat in diesem Bereich in Verbindung mit den
rotierenden Mischwerkzeugen nur dann stärkere Reibwirkung auf das Mischgut, wenn
die Mischwerkzeuge hochtourig rotieren, damit sich - bedingt durch die auftretende
fliehkraft - am gesamten Umfang des Trommel-
mantels ein Mischgutring bildet. Bei
einem Trommeldurchmesser von z.B. 0,50m müßten die Mischwerkzeuge mindestens mit
180 UpM angetrieben werden. Für bestimmte Mischprobleme ist es ratsam, den Mischer
entweder mit abnehmbaren Reibblechen 10, mit fest angeordneten Reibblechen 9 oder
mit aus Stabeisen geschweißten Reibflächensegmenten 11 auszurüsten. Wenn außer einer
intensiven Reibwirkung auf das Mischgut noch eine intensive Vermischung, d. h. Verteilung
der verschiedenartigen Komponenten innerhalb des gesamten Mischbehälters gewünscht
wird, dann müssen die Reibblechsegmente in ihrer Länge so begrenzt werden, daß eine
Förderung des Mischgutes von der rechten Seite des Mischbehälters nach links und
zurück gewährleistet ist. Da das Reibflächensegment 11 größere Ausweichmöglichkeiten
durch die Zwischenräume 14 für das Mischgut bietet, ist seine Verwendung bei Mischgütern,
die während des Mischprozesses dauernd oder vorübergehend zähteigigen Charakter
haben, zu empfehlen. Wenn größerer Verschleiß zu erwarten ist, dann ist es ratsam,
daß für die Reibbleche bzw. Reibflächensegmente eine abschraubbare Anordnung ähnlichlO
und 11 gewählt wird.
-
PATENTANSPRÜCHB: 1. Mischmaschine mit Reibelementen zum Mischen von
pulverisierten, feinkörnigen und kurafaserigen Produkten gemäß Patent 1 020 002,
dadurch gekennzeichnet, daß die an der Innenwand des Mischbehälters rechtwinklig
zur Schleuderwerkswelle angeordneten Reibbleche auf Stegen (13 bzw. 13 a) getragen
und mit Abstand vom Trommelmantel angeordnet sind.