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Die
Erfindung betrifft ein universell einsetzbares Testsystem zur schnellen
Bestimmung von Antigenen und/oder Antikörpern in biologischen Flüssigkeiten
unter Verwendung von Antikörpern/Antigenen
gegen die zu untersuchenden Substanzen auf der Basis von Antigen-Antikörperkomplexbildungen,
wobei ein sich bildender Präzipitäts-Komplex
zwischen Antigen und monoklonalen und/oder polyklonalen Antikörpern direkt
beobachtet und bewertet wird. Das erfindungsgemäße Testsystem umfasst eine
Reagenzmischung, die neben an sich bekannten Antikörpern oder
Antigenen, Zusatzstoffen und Puffern mindestens ein Polysaccharid,
ein Disaccharid, ein Monosaccharid und ein synthetisches wasserlösliches
Polymer aufweist. Die Reagenzmischung wird bevorzugt auf dem Boden
eines durchsichtigen Reagenzgefäßes deponiert,
das zylindrisch oder konisch ist und dessen Höhe größer als der durchschnittliche
Durchmesser ist und kommt so als bevorzugtes Testsystem zur Anwendung.
Der Test erfolgt, indem eine zu prüfende Probe vorsichtig, vorzugsweise
nach unten in das Gefäß hineingegeben
wird, wobei sich beim dynamischen Kontakt der Flüssigkeit mit der Reagenzmischung ein
Komplex zwischen Antikörpern
und Antigenen in der flüssigen
Reagenzsäule
bildet, welcher eine spezifische ringartige Form in der Flüssigkeit
zeigt. Da die zu bestimmenden Substanzen (Antigene/Antikörper) in
der biologischen Flüssigkeit
in unterschiedlichen Konzentrationen (in bestimmten Konzentrationsbereichen)
vorliegen können,
entsteht der sich bildende Ringkomplex mit unterschiedlicher Geschwindigkeit
in jeweiliger spezifischer Art an optischer Dichte und Breite. Der
entstandene Ring besetzt in Abhängigkeit
von den jeweiligen Konzentrationsbereichen besondere Positionen
in der Flüssigkeitssäule. Für eine halbquantitative
Bewertung sind Konzentrationsbereiche an nachzuweisenden Antigenen/Antikörpern mit
Hilfe einer zuvor erstellten Fotoskala zuordenbar.
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Methoden
zur Bestimmung von verschiedenen Antigenen in biologischen Flüssigkeiten
mittels Bewertung von Antigen-Antikörper Komplexen sind zahlreich
bekannt und diagnostisch relevant. Eine Methode unter Verwendung
von spezifischen Antikörpern
ist z.B. die Bewertung eines Antigen-Antikörper-Komplexes mittels automatisierter nephelometrischer
Messung. Diese Methode arbeitet nach dem Prinzip der Dispersion
von Licht. Die automatischen Systeme sind jedoch kompliziert und
kostenintensiv und vor allem für
einen Einsatz zur Massenanalyse geeignet. Darüber hinaus sind sie nicht als
Schnelltest anwendbar.
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Somit
sind diese Systeme für
Arztpraxen oder zur Eigenanwendung, die vor allem einen unkomplizierten
Schnelltest benötigen,
ungeeignet.
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Neben
den teuren automatisierten Systemen existieren auch Schnelltests,
die auf der Bewertung von sich bildenden Antigen-Antikörper-Komplexen
basieren. Marktbekannte Teststreifen zur Albuminbestimmung beruhen
auf der Anwendung von Albuminantikörpern, die mit Farbstoffen
oder dem Enzym Peroxidase konjugiert sind. Diese Tests haben wiederum
den Nachteil, dass die Analysendurchführung unbequem und ungenau ist,
denn i. d. R. muss der Teststreifen im engen Bereich zwischen zwei
Linien genau 5 Sekunden in eine Urinprobe gehalten werden, er darf
dabei die feuchte Wand des Gefäßes mit
der Testzone nicht berühren
usw.
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Darüber hinaus
können
die Teststreifen durch ständige
Anwendung bei Zimmertemperatur aufgrund häufig geöffneter Gefäße feucht und deshalb ungültig werden
(auch bei Lagerung im Kühlschrank).
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Einige
bekannte Gruppen von Immunotests verwenden Antikörper, die mit Latexteilchen
konjugiert sind. Diese Tests sind jedoch relativ kompliziert und
dauern lange (mehr als 3 Minuten). Testkarten, die der Bestimmung
von Rauschgiftstoffen dienen, erlauben nur eine qualitative ja oder
nein Bewertung des Analysenergebnisses.
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Aus
DE 203 15 345.6 ist ein
Reagenzgemisch zur Albuminbestimmung in biologischen Flüssigkeiten bekannt,
mit dem ein trübungsartiger
Komplex, der zwischen Albumin und Antikörper gebildet wird, beobachtet und
bewertet werden kann und das neben an sich bekannten Antikörpern, Zusatzstoffen
und Puffern, mindestens ein Polysaccharid, ein Disaccharid und Borsäure umfasst.
Diese Methode hat aber den Nachteil, dass für kleine Mengen (40–300 mkl)
eine Trübung
bei der Ergebnisbewertung in entsprechend kleinen Gefäßen und insbesondere
bei niedrigen Albuminkonzentration (z. B, im Bereich 20 – 60 mg/l)
vom Verbraucher schwierig bewertet werden kann. Weiterhin nachteilig
ist, dass man dieses kleine Gefäß immer
schütteln
muss. Das ist eine unbequeme Prozedur. Desweiteren muss bei jeder
Analyse ein so genannter Vortest durchgeführt werden, was die Analysendurchführung relativ
lang und kompliziert macht.
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Zusammenfassend
ist festzustellen, dass die bekannten, handhabbaren Immunomethoden
sämtlich Nachteile
haben:
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- 1) Diese Methoden können in Form und Analysendurchführung nicht vereinheitlicht
werden.
- 2) Bei der Ergebnisbewertung können nur einzelne Daten, z.
B. Farbintensität
oder die Dichte von Trübung oder
Niederschlag beurteilt werden.
- 3) Sie erlauben nicht gleichzeitig die Bestimmung von mehr als
einem Antigen.
- 4) Diese Systeme sind meistens zur Analyse nur einer Flüssigkeit
(z. B. Urin oder Serum) vorgesehen.
- 5) Sie stellen kein Universalsystem dar, das mit gleichen Vorrichtungen
und Verfahren sowohl die Bestimmung von Antigenen als auch von Antikörpern erlaubt.
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Aufgabe
der Erfindung war es deshalb, ein einfaches universelles Testsystem
zur Bestimmung sowohl von verschiedenen Antigenen als auch von Antikörpern in
unterschiedlichen biologischen Flüssigkeiten zu finden und so
bereitzustellen, dass es ohne größeren technischen
Aufwand eine schnelle und bequeme Analysendurchführung gestattet. Dieses System
soll weiterhin gegebenenfalls die parallele Bestimmung von mehreren
Antigenen und/oder Antikörpern
erlauben. Der Erfindung lag weiterhin die Aufgabe zu Grunde ein
Reagenz zu finden, das gestattet, das Analysenergebnis mit mehr
als einem Parameter zu bestätigen,
so dass es ganz sicher ablesbar wird. Das System sollte für die Verwendung
in standardisierten Vorrichtungen (z. B. in Reagenzgefäßen) geeignet
sein und dabei unifizierte Herstellungstechnologien benutzen können.
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Erfindungsgemäß wird die
Aufgabe durch ein universell einsetzbares Testsystem gelöst, das
zur schnellen Bestimmung von Antigenen und/oder Antikörpern in
biologischen Flüssigkeiten
ein Reagenzgemisch umfasst, welches die direkte Beobachtung und
Bewertung eines Präzipitäts-Komplexes
gestattet, der sich zwischen Antigen und entsprechendem monoklonalen
und/oder polyklonalen Antikörper
bildet. Das Reagenzgemisch umfasst neben an sich bekannten Antikörpern oder
Antigenen, Zusatzstoffen und Puffern mindestens ein Polysaccharid,
ein Disaccharid, ein Monosaccharid und ein synthetisches wasserlösliches
Polymer, jedoch keine Borsäure.
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Die
Reagenzmischung (mit entsprechenden Antikörpern und/oder Antigenen in
Abhängigkeit
der nachzuweisenden Antigene/Antikörper) wird bevorzugt auf dem
Boden eines durchsichtigen Reagenzgefäßes deponiert, das zylindrisch
oder konisch ist und dessen Höhe
größer als
der durchschnittliche Durchmesser ist und bildet so ein bevorzugtes
Testsystem. Das Reagenzgemisch kann in dem Reagenzgefäß bevorzugt
bei 2 bis 8° C über einen
langen Zeitraum (bis zu 12 Monaten) aufbewahrt werden. Die Durchführung eines
Tests erfolgt, indem eine Flüssigkeitsprobe
vorsichtig nach unten in die sich im Gefäß befindliche Reagenzmischung hineingegeben
wird. Beim dynamischen Kontakt der Flüssigkeit mit der Reagenzmischung,
die sich auflöst, entsteht
in der Flüssigkeit
zwischen zu analysierender Substanz und Antigen/Antikörper im
Reagenzgemisch ein Präzipitäts-Komplex
in der flüssigen
Reagenzsäule,
der eine spezifische ringartige Form bildet.
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Da
die zu bestimmenden Substanzen (Antigene/Antikörper) in der biologischen Flüssigkeit
in unterschiedlichen Konzentrationen (in bestimmten Konzentrationsbereichen)
vorliegen können,
entsteht der sich bildende Ringkomplex mit unterschiedlicher Geschwindigkeit
in jeweiliger spezifischer Art an optischer Dichte und Breite. Der
entstandene Ring besetzt in Abhängigkeit
von den jeweiligen Konzentrationsbereichen besondere Positionen
in der Flüssigsäule. Für eine halbquantitative
Bewertung sind Konzentrationsbereiche an nachzuweisenden Antigenen/Antikörpern mit
Hilfe einer zuvor erstellten Fotoskala zuordenbar.
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Die
Reagenzmischung kann mehr als einen Antikörper und/oder ein Antigen enthalten,
so dass für mehr
als eine Substanz die Analysendurchführung gleichzeitig erfolgen
kann. Die in der Reagenzmischung befindlichen Antikörper und/oder
Antigene können
Marker aufweisen, so können
sie z.B. mit Farbstoffen, Latexteilchen, Enzymen und anderen Markern
konjugiert sein. Die Substanzen werden in biologischen Flüssigkeiten bestimmt,
wie z.B. im Urin oder im Serum bzw. im Blutplasma.
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Das
Reagenzgemisch wird bevorzugt in einem bedeckten durchsichtigen
(glasklaren) Reagenzgefäß, das zylindrische
oder konische Form besitzt und dessen Höhe größer als der durchschnittliche
Durchmesser ist, eingesetzt. Der in der Flüssigkeitssäule schnell (in der Regel nach
1 bis 3 Minuten) entstehende Ringkomplex bleibt ca. 3 Stunden ohne
wesentliche Veränderung
bestehen und kann in diesem Zeitraum eindeutig bewertet werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsvariante
enthält
das Testsystem ein Reagenzgemisch mit monoklonalen und/oder polyklonalen
Antikörpern
gegen in einer biologischen Flüssigkeit
zu untersuchende Proteine bzw. Antigene oder es enthält Antigene
gegen nachzuweisende Antikörper,
weiterhin Natriumchlorid, Natriumazid, ein Polysaccharid, ein Disaccharid,
ein Monosaccharid, ein synthetisches wasserlösliches Polymer und Wasser.
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Die
halbquantitative Bewertung des Analysenergebnisses wird durch den
Vergleich mit einer zuvor erstellten Fotoskala durchgeführt. Das
Analysenergebnis (z. B. im Konzentrationsbereich 15 – 150 mg/l
für Albumin)
ist auch quantitativ mittels nephelometrischer Messung der Trübung nach
kurzem Schütteln
des entstandenen Ringkomplexes bestimmbar.
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Bevorzugt
kann Albumin oder ein Gemisch aus Albumin und Bence Jones Protein
unter Verwendung an sich bekannter Antikörper, die in fachgemäßer Weise
erhältlich
sind, nachgewiesen werden, bzw. auch Antikörper gegen diese Substanzen.
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Gemäß der Erfindung
enthält
das Reagenzgemisch die Reagentien mit folgenden Gew.%:
mono-(poly)-klonale
Antikörper/Antigene | 0,02 – 0,06 Gew.% |
NaCl | 0,6 – 0,9 Gew.% |
NaN3 | 0,1 – 0,14 Gew.% |
Polysaccharid | 6,0 – 12,0 Gew.% |
Disaccharid | 2,0 – 8,0 Gew.% |
Monosaccharid | 0,5 – 3,0 Gew.% |
Synthetisches
wasserlösliches
Polymer | 0,15 – 0,6 Gew.% |
Wasser | 67,74 – 90,63
Gew.% |
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Als
Polisaccharid ist bevorzugt ein lösliches Dextran enthalten.
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Als
Disaccharid wird bevorzugt eine Saccharose verwendet.
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Das
Monosaccharid ist ausgewählt
aus Mannose, Galaktose und Glukose, bevorzugt Glukose.
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Das
synthetische wasserlösliche
Polymer ist ausgewählt
aus Fikoll, PEG und Polyvinylpyrrolidon, Polyvinylpyrrolidon ist
bevorzugt.
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Prinzip der Testung
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Eine
biologische Flüssigkeit
mit den zu bestimmenden Proteinen wird in ein Reagenzgefäß, welches das
Reagenzgemisch bereits enthält,
bevorzugt so hineingegeben, dass die Flüssigkeit von unten durch die Testreagenzmischung
nach oben fließt
(2). Durch diese Fließbewegung
(dynamischen Kontakt) entstehen automatisch Gradienten der jeweilig
vorliegenden Konzentrationen an Antigen bzw. Antikörper, die
in optimalen Punkten miteinander reagieren und den ringartigen Präzipitäts-Komplex
bilden. Ein Vorteil dieses ringartig entstehenden Komplexes im Vergleich
zu einer Trübung
ist seine vielfach verbesserte Sichtbarkeit.
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Da
die zu prüfenden
Stoffe in unterschiedlichen Konzentrationen vorliegen, entsteht
der Ringkomplex in Abhängigkeit
von der Konzentration mit einer bestimmten optischen Dichte und
Breite und wird mit unterschiedlicher Geschwindigkeit gebildet,
wobei er besondere zuordenbare Positionen in der Flüssigkeitssäule besetzt.
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Je
höher der
zu prüfende
Stoffgehalt (in bestimmten Konzentrationsbereichen, z. B. in der
Reihe 15 – 150
mg/l) desto höher
die optische Dichte und relative Breite des gebildeten Rings, desto
kürzer
die Zeit seiner Entstehung und desto niedriger seine Position in
der Flüssigkeitssäule. Letzteres
gilt praktisch bei jeder Konzentration eines Stoffes X (beliebiges
Antigen/Protein) bis ca. 10.000 mg/l. Ab einem Gehalt von ca. 300
mg/l sollte die Probe verdünnt
werden. Das Verfahren zur Bestimmung von Antigenen/Antikörpern wird
durchgeführt,
indem man eine definierte Menge (vorzugsweise 25 – 100 ml)
von einer zu prüfenden
Flüssigkeit
(z. B. Urin) vorsichtig in das Gefäß, das die gleiche Menge an
Reagenzmischung (mit Antikörpern
s. o.) aufweist, hineingibt und dann (nach 1–3 Minuten – nicht schütteln!) die Komplexbildung
beobachtet und diese dann anhand optischer Dichte und Breite sowie
anhand der Position des Ringkomplexes in der Flüssigkeitssäule bewertet. Zuerst wird das
Ergebnis qualitativ im Konzentrationsbereich (15 – 10.000
mg/l) bewertet. Wenn ein weißer
Ring in dieser Probe entsteht – liegt
auf jeden Fall ein nachzuweisendes Antigen und/oder Antikörper in
einer Konzentration ab 15 bis 10.000 mg/l in dieser Probe vor. Entsteht
dieser Ring im oberen Halbteil der Flüssigkeitssäule, ist die Konzentration
gering und liegt bei 15 – 150
mg/l nach der Fotoskala ohne Verdünnung. Sie kann ohne Verdünnung halbquantitativ
im Bereich von 15 – 150
mg/l bestimmt werden, indem man sie mit einer zuvor erstellten Fotoskala
vergleicht. Entsteht dieser Ring im unteren Halbteil sitzt – beträgt der Gehalt
mehr als 150 mg/l. Man muss in diesem Fall die zu prüfende Flüssigkeit
10-fach mit 0, 9%
NaCl verdünnen
und die Analyse wie oben geschrieben wiederholen. Das Analysenergebnis,
der Ringkomplex, bleibt ca. 3 Stunden ohne wesentliche Veränderung
bestehen und ist in diesem Zeitraum bewertbar.
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Die
Konzentration (Stoffgehalt) kann man halbquantitativ visuell mit
einer Fotoskala bewerten. Fotoskalen zur Bestimmung von konkretem
Antigen oder Antikörper
werden individuell hergestellt, die angewandte Methodik ist verallgemeinerbar.
Die Herstellung der Fotoskala erfolgt, indem man in eine Reihe durchsichtiger Reagenzgefäße eine
definierte Menge (50 ml) Antikörperreagenzmischung
vorgibt. Gleiche Mengen an Antigen-haltiger Flüssigkeit (in 0, 9% NaCl) mit
Konzentrationen (mg/l): 0 15 50 150 300 1.000 5.000 und 10.000 werden
eingebracht. Der entstehende ringartige Komplex von Antigen-Antikörper wird
beobachtet und visuell bewertet, anschließend mit einer Digitalkamera „Rigon-4" fotografiert und
schematisch dargestellt.
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Das
universell einsetzbare, spezifische, hochempfindliche, kostengünstige und
einfach durchführbare Schnelltestsystem
ist insbesondere zur in vitro Diagnostik in medizinischen Einrichtungen
vor allem in Arztpraxen und kleinen Laboratorien einsetzbar und
in erste Linie zur Frühdiagnostik
sowie zur Verlaufskontrolle bei verschiedenen Erkrankungen geeignet.
Es wurde schon für
Nieren- und onkohämatologische
(Myelom) – Krankheiten
bestätigt.
Eine besondere Rolle kann dieses Testsystem bei gleichzeitigen Multiantigen-
oder Multiantikörper-Bestimmungen in Skreeninguntersuchungen
bei Tumor- und Viren-Erkrankungen spielen.
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Da
das System fast gleiche Zusammensetzungen aufweist, nur mit Zusatz
von jeweils spezifischen Antikörpern
und/oder Antigenen), einheitliche Vorrichtungen (z. B. durchsichtige
Reagenzgefäße) und
gleiche Analysenbedingungen anwendet und gleichzeitig eine unifizierte
Herstellungstechnologie benutzt, werden somit neue fertige diagnostische
Produkte für
einen breiten Medizinbereich in kurzer Zeit geschaffen.
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Anschließend wird
die Erfindung an Ausführungsbeispielen
näher erläutert, ohne
dass sie darauf beschränkt
werden soll.
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In
den 1, 1a und 2 bis 6 sind Anwendungsmöglichkeiten
des bevorzugten Testsystems dargestellt.
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1, 1a Reagenzgefäß mit Antikörperreagenzmischung zur Antigenbestimmung/Antikörperbestimmung
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2 Eintragung einer Probe
unter eine Reangenzmischung
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3 Vorrichtung mit eingebauter
Pipettenspitze zur Eintragung einer Probe
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4 Schema der Fotoskala zur
qualitativen und halbquantitativen Albuminbestimmung in Flüssigkeiten
in mg/l helle Streifen = ringartiger Antigen-Antikörper Komplex
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5 Ansicht des ringartigen
Komplexes bei Bestimmmung der Antikörper gegen menschliches Albumin
in mg/l helle Streifen = ringartiger Antigen-Antikörper Komplex
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6 Ansicht des ringartigen
Komplexes bei Bestimmmung der Antikörper gegen Kappa freie leichte Ketten
in mg/l helle Streifen = ringartiger Antigen-Antikörper Komplex
Legende zu den Abbildungen:
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- 1,
1a
- – Antikörper-/Antigenreagenzmischung
- 2
- – Deckel
- 3
- – eingebaute
Pipettenspitze
- 4
- – Schutzfolie
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Beispiel 1
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Untersuchung von wässrigen
Albuminlösungen
in vorgegebenen Konzentrationen mit in einem Gefäß unten befindlicher Reagenzmischung
zur Herstellung einer Fotoskala
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Es
wird ein Reagenzgemisch mit folgender Zusammensetzung eingesetzt:
Polyklonaler
Antikörper
gegen Albumin | 0,04
Gew.% |
NaCl | 0,8
Gew.% |
NaN3 | 0,12
Gew.% |
Polysaccharid | 7,5
Gew.% |
Disaccharid | 3,5
Gew.% |
Monosaccharid | 1,2
Gew.% |
synthetisches
wasserlösliches
Polymer | 0,2
Gew.% |
Wasser | 86,64
Gew.% |
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Gebrauchanweisung
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Man
gießt
oder gibt eine definierte Menge ( 25 – 100 mkl) von einer zu prüfenden Flüssigkeit
(z. B. Urin) vorsichtig nach unten in das Gefäß, das die gleiche Menge an
Reagenzmischung (mit Antikörpern
s. o.) aufweist, hinein und beobachtet dann (nach 1–3 Minuten – nicht
schütteln!)
die Komplexbildung und bewertet diese anhand optischer Dichte und
Breite sowie anhand der Position des Ringkomplexes in der Flüssigkeitssäule. Zuerst
bestimmt man das Ergebnis qualitativ im Konzentrationsbereich (15 – 10.000
mg/l ) und halbquantitativ im Bereich (15 – 150 mg/l) und vergleicht
mit der Fotoskala. Dabei entscheidet man ob diese Probe verdünnt werden
muss. Wenn ein weißer
Ring in dieser Probe entsteht – liegt
Albumin in einer Konzentration ab 15 bis 10.000 mg/l in dieser Probe
vor. Entsteht dieser Ring im oberen Halbteil der Flüssigkeitssäule, bestimmt
man den Albumingehalt im Bereich 15 – 150 mg/l nach der Fotoskala
ohne Verdünnung.
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In
diesem Bereich hat der Komplex das Aussehen eines dünnen (engen)
Ringes, der sich verbreitet und dabei in der Reihe 15 – 50 – 150 mg/l
immer dichter wird.
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Dabei
befindet sich der Komplex in oberen Halbteil (je weniger Albuminkonzentration
vorhanden, desto höher).
Es gibt verschiedene Zeiten der Komplexentstehung. Bei einer Konzentration
von 15 mg/l entsteht der Komplex in ca. 3 Minuten, bei 50 mg/l-
in ca. 1 Minute, bei 150 mg/l- in ca.15–20 Sekunden.
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In
dieser Reihe kann man den Albumingehalt halbquantitativ ohne Verdünnung mit
Fotoskala v und zusäztlich
mit der Zeitberechnung bestimmen. Wenn dieser Ring im unteren Halbteil
sitzt – beträgt der Albumingehalt
mehr als 150 mg/l. Man muss in diesem Fall die zu prüfende Flüssigkeit
10-fach mit 0, 9% NaCl verdünnen
und die Analyse wie oben geschrieben wiederholen. Das Analysenergebnis,
der Ringkomplex, bleibt ca. 3 Stunden ohne wesentliche Veränderung
bestehen und ist in diesem Zeitraum bewertbar. Die Gebrauchanweisung
ist zur Bestimmung aller anderen Antigene/Antikörper ebenfalls gültig. Das
Analysenergebnis für Albumin
im Konzentrationsbereich von 15 – 150 mg/l ist dabei quantitativ
mittels nephelometrischer Messung der Trübung nach kurzem Schütteln des
Präzipitätskomplexes
bestimmbar.
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Herstellung der Fotoskala
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In
eine Reihe durchsichtiger Reagenzgefäße mit definierter Menge (50
mkl) Antikörperreagenzmischung
wurden gleiche Mengen der Lösung
einer Albuminlösung
(in 0, 9% NaCl) mit Konzentrationen (mg/l): 0 15 50 150 300 1.000
5.000 und 10.000 eingebracht. Der entstehende ringartige Komplex
von Antigen-Antikörper
wurde beobachtet und visuell bewertet, anschließend mit einer Digitalkamera „Rigon-4" fotografiert und schematisch
dargestellt (1–3).
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Nephelometrische
Messungen von Ringkomplexen im Bereich des Albumingehaltes 0 – 15 – 300 mg/l.
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Quantitative
Messungen der Trübung
(mit dem Nephelometer Densicheck) zeigten nach kurzem Schütteln des
Ringkomplexes folgende Ergebnisse:
Albuminkonzentration
( mg/l) | Optische
Dichte |
0 | 0 |
15 | 0,
18 |
50 | 0,
54 |
150 | 1,
32 |
300 | 1,
47 |
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In
der Reihe 0 – 15 – 50 – 150 mg/l
ergab sich eine annehmbare Konzentrationskurve.
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Beispiel 2
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Untersuchungen
von Urinproben und Modellproben mit Albuminmischungen
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Es
wurden 16 Urinproben von Diabetikern, 6 Proben von Gesunden und
2 Modellproben (normal Urin + Albumin bis zur Endkonzentration 5.000
und 10.000 mg/l) gemäß der Erfindung
wie oben geschrieben und parallel mit Micraltest untersucht.
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Ergebnisse
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Die
visuelle Beobachtung ergab, dass alle Proben von Diabetikern und
auch die Modellproben in 3 Minuten nach Probeneintragung einen Ringkomplex
zeigten. D. h. in allen diesen Proben gab es Albumin ab 15 mg/l.
Bei Vergleich mit der Fotoskala wurde zugeordnet, dass 6 Proben
zwischen 15 und 50 mg/l, 7 Proben zwischen 50 und 150 mg/l und 3
Proben von Diabetikern sowie die Modellproben ab 300 mg/l und mehr
Albumingehalt zeigten. Zwei Proben von Diabetikern zeigten nach
einer ersten Verdünnung
zwischen 150 und 500, die letzte Probe ca. 1500 mg/l. Die Modellproben
(bei 100-facher Verdünnung)
zeigten entsprechend 5.000 und 10.000 mg/l. Die Proben wurden (nach
Verdünnung)
mittels Micraltest bewertet, die entsprechenden Werte der Albuminkonzentrationen
konnten bestätigt
werden. 4 Proben von Gesunden zeigten keinen Albumingehalt und 2
Ringspuren, d. h. sie besaßen
weniger als 15 mg/l Albumingehalt (4).
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Beispiel 3
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Bestimmungen von Antikörpern gegen
Albumin und Bence-Jones-Protein mit erfindungsgemäßem Testsystem (
Untersuchungen mit Blutplasma-Modellsystem).
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1) Bestimmung von Antikörpern gegen
Albumin.
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Es
wurde eine Testreagenzmischung – 50
mkl – mit
folgender Zusammensetzung angewandt:
Menschliches
Serumalbumin | 0,02
Gew.% |
NaCl | 0,8
Gew.% |
NaN3 | 0,12
Gew.% |
Polysaccharid | 7,5
Gew.% |
Disaccharid | 3,5
Gew.% |
Monosaccharid | 1,2
Gew.% |
Synthetisches
wasserlösliches
Polymer | 0,2
Gew.% |
Wasser | 86,66
Gew.% |
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Das
künstliche
Modellsystem enthielt lösliches
Eiweiß (in
Konzentrationen wie durchschnittliches Blutplasma) 70 mg/ml-Peroxidase
in einer Lösung
von 0,9 NaCl.
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Es
wurde 3 Lösungen
von diesem Modellsystem mit zugegebenen Antikörpern (Kaninchen polyklonales
Antihuman Albumin) in Konzentrationen von 0, 10, 40 mg/l vorbereitet.
50 mkl von jeder Probe wurde nach unten in die Testreagenzmischung
eingetragen.
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Ergebnisse
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Die
Proben mit 10 und 40 mg/l Albuminantikörpern zeigten einen deutlichen
Ringkomplex im oberen Halbteil der Flüssigkeitssäule in ca. 5 Minuten und in
ca. 1 Minute entsprechend. Eine Kontrollprobe – 0 – zeigte keinen Ring (5).
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2) Bestimmung von Antikörpern gegen
Bence Jones Protein ( freie leichte Ketten Kappa)
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sEs
wurde eine Testreagenzmischung – 50
mkl – mit
gleicher Reagenzmischung aber statt mit Albumin mit freie leichte
Ketten Kappa 0,03 Gew.% angewandt. Das künstliche Modellsystem (wie
durchschnittliches Blutplasma) enthielt Albumin BSA (70 mg/ml) in
einer Lösung
von 0,9 % NaCl. Es wurden 3 Lösungen
von diesem Modellsystem mit zugegebenen Antikörpern (Kaninchen polyklonal
Anti-Kappa) freie leichte Ketten in Konzentrationen von 0, 15, 60
mg/l vorbereitet. 50 mkl von jeder Probe mit Kappa – Antikörpern wurde
nach unten in die Testreagenzmischung eingetragen.
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Ergebnisse
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Die
Proben mit 15 und 60 mg/l zeigten einen deutlichen Ringkomplex im
oberen Halbteil der Flüssigkeitssäule in ca.
3 Minuten und ca. 40 Sekunden entsprechend. Die Kontrollprobe- 0 – zeigte
keinen Ring (6).